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Die Grundlagen von Panzern: Panzeraufbau
Panzeraufbau.
Wie entwirft man am besten einen Panzer?
Wo sollten sich die Besatzungsmitglieder befinden?
Wo sollte der Motor platziert werden?
Wie sollte das Hauptgeschütz und die Maschinengewehre montiert werden?
Als die ersten Panzer auf den Schlachtfeldern des Ersten Weltkriegs zum Einsatz kamen,
waren diese Fragen noch unbeantwortet.
Die ersten Panzer ähnelten riesigen Stahlkisten auf Ketten, mit einem Motor im Inneren,
grob in der Mitte platziert,
und mit Geschützen und Maschinengewehren, die
entweder in der Wanne oder in Schwalbennestern montiert waren. Dies waren spezielle Vorbauten, die aus der Wannenseite ragten.
Im Inneren war es unerträglich heiß und ohrenbetäubend laut.
Durch ständiges Abfeuern der Geschütze sammelten sich Treibgase an,
die gelegentlich dazu führten, dass Besatzungsmitglieder ohnmächtig wurden.
Die frühen Panzer waren somit problembehaftete Maschinen mit eingeschränkter Effektivität.
Mit der Verbesserung von Panzern begann man direkt nach der Indienststellung der ersten Modelle.
Beim britischen mittleren Panzer Mark A Whippet und den deutschen leichten Panzern LK-1 und LK-2
platzierten die Entwickler den Motor im vorderen Fahrzeugteil
und schirmten ihn mit einem Metallschott von der Mannschaftskabine ab.
Auf diese Weise konnten Panzerfahrer ihre Aufgaben besser erfüllen,
wodurch auch die Leistungsfähigkeit im Gefecht gesteigert wurde.
Bei vielen Fahrzeugen wurde der Motor hiernach vorne platziert,
was jedoch gegen Ende des Ersten Weltkriegs eher selten wurde.
Die Franzosen wurden zu Trendsettern in Sachen Panzerdesign und stellten 1916/17 den leichten Panzer Renault FT-17 vor.
Auf den ersten Blick schien dieses Fahrzeug im Vergleich zu seinen schweren und mittleren Gegenstücken nicht besonders zu beeindrucken.
Der FT-17 stellte jedoch einen Meilenstein in der Panzerproduktion dar,
da er zum ersten Mal den Grundaufbau übernahm, der später zum Standard werden sollte.
Die Entwickler Jean-Baptiste Estienne und Louis Renault sahen für den Fahrer
ein eigenes Abteil im vorderen Bereich vor.
Der Kampfraum bildete das Zentrum des Panzers.
Über dem Kampfraum wurde ein drehbarer Turm montiert.
Somit erhielt das Hauptgeschütz ein 360°-Schussfeld.
Im hinteren Fahrzeugbereich befand sich der Maschinenraum,
in dem sich der Motor, die Kraftstofftanks und das Getriebe befanden – dieser Mechanismus überträgt das Drehmoment von der Kardanwelle des Motors
mithilfe von Getriebekästen auf die Antriebsräder und Ketten.
Diese Anordnung wird noch heute genutzt,
mit einigen Abweichungen, die jeweils ihre Vor- und Nachteile haben.
Die klassische Anordnung mit dem Getriebe im hinteren Bereich
ist typisch für die meisten sowjetischen Panzer dieser Zeit.
Die Vorteile sind ziemlich offensichtlich:
der Motor und das Getriebe sind vor Beschuss der Vorderseite geschützt;
die Besatzung kann von der Hitze, dem Lärm und den Abgasen des Motors abgeschirmt werden;
und es ist einfacher, die Bauteile des Panzers zu belüften.
Der Nachteil ist jedoch, dass der Turm weiter nach vorne verlagert werden musste,
um Platz für den größeren Maschinenraum zu schaffen.
Der Schwerpunkt des Panzers ist somit auch nach vorne verschoben,
wodurch die vorderen Räder eine größere Last tragen müssen und das Fahrzeug mehr zum Schwanken neigt.
Somit ist das Feuern in Bewegung ungenauer.
Gegen Ende des Deutsch-Sowjetischen Kriegs wurde dieses Problem angegangen,
indem der Motor quer zur Wanne platziert wurde.
Die Abweichung von der klassischen Anordnung mit dem Getriebe im vorderen Bereich
wurde lange Zeit von den deutschen Entwicklern bevorzugt
und tauchte bei Panzern, wie dem Pz. III, dem Pz. IV und dem Panther auf.
Zu den amerikanischen Panzern mit dem Getriebe im vorderen Bereich zählen der M4 Sherman, der M5 Stuart und der M3 Lee.
Da sich der Fahrer den vorderen Bereich mit dem Getriebe teilte,
wurde es möglich, den Kampfraum und den Turm in der Mitte der Wanne anzuordnen.
Dies ermöglichte eine gleichmäßigere Verteilung des Gewichts des Panzers
und vereinfachte den Bau des Lenkgetriebes.
Panzer mit Frontantrieb neigten jedoch zu einem höheren Profil,
da die Antriebswelle des Motors über dem Boden des Kampfraums verlief.
Der Frontantrieb konnte bei einem Treffer an der Vorderseite des Fahrzeugs außer Gefecht gesetzt werden.
Darüber hinaus war ein beschädigter Frontantrieb schwieriger zu reparieren.
Fassen wir zusammen:
Heute sind die meisten Panzer nach einem klassischen Schema aufgebaut:
die Fahrerkabine in der vorderen Wanne;
der Kampfraum und der Turm in der Mitte;
und der Maschinenraum hinten.
Natürlich reicht es nicht, nur die Wanne eines Panzers zu bauen.
Der Panzer muss sich auch auf dem Schlachtfeld bewegen können.
In der nächsten Folge erzählen wir euch mehr über das Laufwerk von Panzern.