Tip:
Highlight text to annotate it
X
Entwicklungshilfe ist auf jeden Fall eine Win-Win-Situation für Europa. Länder mit stärker
entwickelten Wirtschaften, in denen die Menschen die Armut überwinden und
am Marktgeschehen teilnehmen, werden für uns als Handelspartner interessanter.
Dies ist im europäischen Interesse. Neben der Wirtschaft gibt es weitere
wichtige Bereiche: Migration, Terrorismus, Drogen. Diese Probleme betreffen Europa
und deshalb ist es auch hier im Interesse Europas, dass es anderen Ländern
besser geht und dass sie diese Gefahren besser bekämpfen können. Die Welt bereitet
sich auf die Gespräche in New York über das Entwicklungsrahmenwerk nach 2015 vor, welches
die Nachfolger der Millenniums- Entwicklungsziele und die Rio+20-Ziele
zur nachhaltigen globalen Entwicklung miteinander vereinen soll.
Entwicklung und Nachhaltigkeit gehören zusammen, denn es ist völlig klar, dass es keine
Entwicklung ohne Nachhaltigkeit geben kann.
Denn ansonsten verbrauchen wir die Ressourcen des Planeten noch schneller. In diesem Jahr
geht es darum, wie dieses Rahmenwerk aussehen soll. Wir müssen eine Antwort auf die Frage finden,
welches der geeignete Ansatz für die Entwicklung armer Länder sein soll.
Wie wollen wir Entwicklung mit der Nachhaltigkeits- Agenda in Einklang bringen? Wie können wir die
globalen Ressourcen schonen und gleichzeitig den Armen ein besseres Leben ermöglichen?
Viele EU-Mitglieder und auch andere Staaten haben Mühe, ihre Ausgaben für die
Entwicklungshilfe zu halten, geschweige denn sie zu erhöhen. Tatsächlich gibt es Einschnitte
in einigen europäischen Ländern, die sich derzeit in Schwierigkeiten befinden.
Die gute Nachricht ist, dass die EU die Ausgaben für die Entwicklungshilfe im
Mehrjährigen Finanzrahmen 2014-2020 anders als andere Politikgebiete nicht gekürzt hat.
Das ist ein klares Signal dafür, dass die Mitgliedsstaaten davon überzeugt sind, dass
EU-Entwicklungshilfe wichtig und im Interesse der EU ist. Deshalb haben sie sie nicht
wie andere Bereiche zusammengestrichen. Für uns und unsere Mitgliedsstaaten ist dies eine
klare Aufforderung, sicherzustellen, dass wir für jeden für die Entwicklungshilfe ausgegebenen
Euro die bestmöglichsten Resultate in unseren Partnerländer erreichen.
Wir müssen effizienter und besser zusammenarbeiten, resultatorientierter vorgehen.
Wir wollen also mit dem gleichen Geld mehr erreichen. Dies ist die Herausforderung der
kommenden 6 oder 7 Jahre, an der wir intensiv arbeiten. Zum Beispiel indem wir die Hilfe
mit den Mitgliedsstaaten zusammen planen. Diese gemeinsame Programmplanung wird
zu einer eindeutigeren Arbeitsteilung auf Staatenebene führen, zu einer klarereren
Aufgabenverteilung unter den Gebern. Auch kann sich dadurch jeder Geber auf weniger
Bereiche und Regionen spezialisieren und gleichzeitig die Mittel gezielter einsetzen,
wohlwissend, dass andere anderswo das Gleiche tun.