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Ich heiße Drifa Mezenner.
Beschreiben Sie bitte die Handlung Ihres Films.
Wir sind eine Generation,
die zehn Jahre Gewalt erlebt hat,
von den 90ern bis zur Jahrtausendwende.
Der Film ist aus dem Bedürfnis entstanden,
über diese zehn Jahre zu sprechen
und über die Abwesenheit,
die Abwesenheit einer Generation.
Viele junge Leute wollten das Land verlassen
auf der Suche nach einer besseren Zukunft.
In meinem Film geht es um Menschen, die geblieben sind
und auf eine Veränderung gewartet haben.
Es ist mir wichtig, über die Erinnerung zu sprechen.
Die Bilder, die wir heute erzeugen,
sind die Erinnerungen von morgen.
Wenn wir die Bilder heute nicht festhalten,
dann haben wir morgen nichts mehr,
und auch die Erinnerung wird verschwinden.
In meinem Film geht es um Abwesenheit
und das Bedürfnis, über diese zehn Jahre zu reden.
Was denken Sie über Algerien?
Ich denke,
dass Algerien ein sehr reiches Land ist.
Wenn ich an Algerien denke,
dann denke ich an soziale Vielfalt,
kulturelle Vielfalt und unglaubliche Energie.
Ich denke an junge Menschen,
die sich ein besseres Leben wünschen,
die eine neue Zukunft ergründen wollen,
die eine Zukunft in ihrem Land oder anderswo aufbauen wollen.
Algerien ist ein Land, in dem alles möglich ist. Es ist kein statisches Land.
Wir hatten eine sehr schwierige Zeit.
Nun versuchen wir, ein Gleichgewicht zu finden
zwischen dem, was wir erreichen wollen,
und einer richtigen Revolution.
Denn unser Verständnis
von Revolution hat sich geändert.
In Algerien kann viel Positives geschehen,
auch wenn wir manchmal nur an das Negative denken.
Wir wollen, dass sich die Situation verbessert.
Denn wir haben alles, was ein Land für eine Entwicklung braucht.