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Kloster von Troyan „Entschlafung der heiligen Gottesmutter“
Rund zehn Kilometer von Troyan entfernt
befindet sich beim Dorf Oreshak am Ufer des Flusses „Cherni Osym“
das Kloster „Entschlafung der heiligen Gottesmutter“.
Es ist das drittgrößte Kloster Bulgariens.
Über seine Entstehung gibt es wenige Angaben;
es wird angenommen, dass Anfang des 17. Jh. gegründet worden ist.
Einsiedlermönche ließen sich an dieser Stelle nieder
und bauten eine hölzerne Kirche.
Im 18. Jahrhundert trat an ihre Stelle
ein größerer und soliderer Bau.
Das folgende Jahrhundert bescherte dem Kloster
mehrere Heimsuchungen und Plünderungen seitens der osmanischen Fremdherrscher.
Es überlebte aber dank der Hartnäckigkeit der Mönche
und der Unterstützung heimatliebender Bulgaren.
Die geistig auferweckten Pilger schafften es sogar,
es trotz der wirren Zeiten mittels Schenkungen zu erweitern.
Sein heutiges Aussehen erhielt das Kloster bis im 19. Jahrhundert.
1830 wurde es auf Drängen der Mönche vom Patriarchen in Konstantinopel
zu einem stauropegialen Kloster ernannt,
d.h. es wurde ihm direkt unterstellt.
In seiner ganzen Geschichte war das Kloster von Troyan ein geistiges Zentrum
und zugleich ein Zufluchtsort für die bulgarischen Freiheitskämpfer.
Der Freiheitsapostel Wasil Levski
verweilte oft in diesem Kloster.
Bis heute ist die geheime Zelle erhalten,
in der das revolutionäre Komitee der Mönche unter der Leitung von Levski beriet.
Das bedeutendste Kulturdenkmal des Klosters von Troyan
ist seine Hauptkirche, an deren Ausmalung
der Ikonenmaler der Samokov-Schule Zahariy Zograf beteiligt war.
Die Klostergebäude erinnern an die des Rila-Klosters.
In den zwei- und dreistöckigen Bauwerken mit Erkern befinden sich die Mönchszellen.
Die Innenwände der Kirche sind mit farbkräftigen Malerein
und einer Vielzahl seltener Sujets geschmückt.
Die erhabene Farbigkeit des Kircheninterieurs
wird durch eine Vielzahl an Ikonen und Kirchengerät gesteigert.
Die Gläubigen verehren vor allem die wundertätige Ikone
der heiligen Gottesmutter „Troeruchitsa“,
in dessen Besitz das Kloster von Troyan ist.
Das Kloster ist auch reich an Holzschnitzereien.
Die Altartür der Ikonostase der Nikolauskirche
ist die älteste gefasste Schnitzerei Bulgariens.
Die Säulen, Simse, wie auch die Vielzahl an geschnitzten Blumen,
Vögeln und Blätter der vergoldeten Ikonostase der Hauptkirche
wirken ausgesprochen feierlich.
Die historischen und künstlerischen Werte,
die die Zeiten im Kloster von Troyan überdauert haben,
verwandeln es in eine der von Pilgern und Touristen
besuchtesten Kultursehenswürdigkeiten Bulgariens.