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Hallo zusammen.
Mein Name ist Matt Cutts und ich arbeite im
Web-Spam-Team von Google.
Heute möchte ich mit euch über
Advertorials, Native Advertising
und redaktionelle Inhalte sprechen.
Fangen wir mit dem einfachsten
an: redaktionelle Inhalte.
Das ist das A und O, ganz egal, was ihr schreibt.
Wenn ihr Blogger seid, ist es der Text,
den ihr schreibt.
Wenn Ihr Redakteure seid, sind es die Artikel, die ihr
online oder in eurer Zeitung veröffentlicht.
Ich denke, jeder hat eine ziemlich gute Vorstellung davon,
was redaktionelle Inhalte sind.
Aber wie sieht es mit Advertorials oder Native Advertising aus?
Nun ja, es ist Werbung.
Aber meist ist es die Art von Werbung, die
eher nach redaktionellem Inhalt aussieht.
Im Grunde bedeutet es aber, dass euch jemand Geld gegeben hat
und ihr nicht darüber geschrieben habt, weil
es euch interessant erschien oder ihr *** dazu hattet.
Aber warum spreche ich darüber?
Warum machen wir überhaupt ein Video zu diesem Thema?
Der Grund liegt natürlich im Web-Spam-Team,
wo wir das eine oder andere Problem
mit Advertorials oder Native Advertising-Inhalten bzw.
bezahlten Inhalten haben, bei denen nicht eindeutig ersichtlich ist,
dass es sich um bezahlte Inhalte handelt.
Da liegt das Problem.
Seit mindestens 2005 lautet unsere Devise,
dass bezahlte Links
keinen PageRank weitergeben sollten.
Der Grund hierfür ist, dass Google seit Langem, und
eigentlich auch jeder Web-Nutzer,
Links meist als eine Art redaktionelle Bewertung ansieht.
Man verweist auf etwas, weil es Leidenschaft in einem weckt.
Es ist etwas Interessantes.
Etwas, das man mit Freunden teilen möchte.
Es gibt einen Grund, warum man auf diesen
bestimmten Link verweist.
Wenn nun jemand zu einem Nachrichtenredakteur kommen und
sagen würde: "Wenn ich dir etwas Geld gebe, könntest du
dann in deiner Geschichte,
also deinem Artikel, auf mich verlinken?".
Dann käme das einem Betrug gleich.
Denn den Lesern wäre nicht bewusst, dass hier Geld im Spiel war.
Und das wäre nicht fair.
Bezahlte Links, die
PageRank weitergeben, verändern die Internet-Landschaft.
Sie kommt aus dem Gleichgewicht, sodass
fairer Wettbewerb nicht mehr gegeben ist.
Und genau das möchten wir verhindern, sowohl im Web
als auch im Webindex von Google.
Welche Richtlinien gilt es also für Advertorials oder Native
Advertising zu beachten?
Zwei Dinge solltet ihr unbedingt sicherstellen.
Zum einen in Bezug auf Suchmaschinen.
Achtet bei Suchmaschinen darauf, dass, falls
es sich um bezahlte Links handelt, also Geld dafür gezahlt wird, dass
ein Link auf einer Website platziert wird, diese
keinen PageRank weitergeben.
Kurz gesagt: Das Ranking der
Suchmaschine sollte nicht beeinflusst werden.
Diese Richtlinie verfolgen wir bereits seit vielen
vielen Jahren.
Gleichermaßen solltet ihr im Falle einer entsprechenden Kennzeichnung
dafür sorgen, dass sich die Nutzer auch darüber im Klaren sind.
Als Faustregel gilt: Die Kennzeichnung sollte eindeutig
und unübersehbar sein.
Die Nutzer sollten auf keinen Fall herumsuchen,
Kleingedrucktes lesen oder sich durch mehrere Seiten
klicken müssen, um herauszufinden, dass der Inhalt,
den sie lesen, bezahlt wurde.
Warum also ist das gerade jetzt ein Thema für uns?
Unsere Suchmaschinenrichtlinien haben sich nicht geändert,
insbesondere nicht im Web-Spam-Team.
Es ist ein Thema für uns, weil es immer wieder Leute gibt,
die sich nicht daran halten.
In Großbritannien zum Beispiel haben wir einige
Websites gefunden, die Artikel gegen Geld geschrieben haben,
die Ankertext mit einer Vielzahl von Keywords enthielten
und PageRank weitergaben, ohne dass jemand wusste,
dass es sich um bezahlte Artikel handelte.
Und an dieser Stelle wäre ein normaler Nutzer,
der zufällig eure Website besucht und nicht weiß, dass
es sich um bezahlte Inhalte handelt, ziemlich frustriert und verärgert,
wenn er das herausfinden würde.
Seit vielen Jahren schon
gehen wir dagegen an.
Und wir werden auch weiterhin hart durchgreifen.
Wir sind der Ansicht, dass es möglich sein muss, herauszufinden,
ob im Web etwas bezahlt ist oder nicht.
Und das ist nicht nur die Meinung des Web-Spam-Teams.
Es geht nicht nur um die Suchqualität und die Ergebnisse der Websuche.
Das Google News-Team hat kürzlich einen Beitrag in seinem Blog
veröffentlicht und angekündigt, dass, falls bezahlte Inhalte nicht
ordnungsgemäß gekennzeichnet werden, ob Native Advertising,
Advertorials oder andere Inhalte, bei denen Geld im Spiel ist,
und den Nutzern diese Tatsache nicht eindeutig bewusst ist,
eben weil es keine angemessene Kennzeichnung gibt,
nicht nur die bezahlten Inhalte
entfernt werden, sondern möglicherweise
auch die Publikation als solche.
Die Haltung von Google zu diesem Thema und unsere
Richtlinie zu Advertorials hat sich in den letzten Jahren
nicht verändert.
Trotzdem möchten wir noch einmal darauf hinweisen und sicherstellen,
dass euch bewusst ist, dass bezahlte Inhalte ein Problem darstellen können.
Wenn ihr Geld dafür nehmt und Inhalte postet, von denen
die Leute nicht wissen, dass sie bezahlt sind, oder die
Nutzer und Suchmaschinen nicht als solche erkennen, werden wir
entsprechende Maßnahmen ergreifen, nicht nur in den Ergebnissen der Google-Suche,
nicht nur im Web-Spam-Team, sondern auch in Google News.
Aus diesem Grund möchte ich jeden bitten,
der etwas Ähnliches erwägt, äußerst vorsichtig zu sein
und sicherzustellen, dass eine angemessene Kennzeichnung
vorhanden ist und die Nutzer eindeutig wissen,
was bezahlt ist und was nicht.