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Die syrische Christin Hadil Al-Kauki sprach vor dem UN-Menschenrechtsrat über ihr Leiden
während ihrer Haft im Militärgefängnis in Aleppo. Sie erwähnte die Behauptung des
Regimes, dass das Regime bewaffnete Terroristen der Salafiyya und Al-Qaida bekämpfe. Sie
legte Beweise vor, wonach es eine friedliche Koexistenz zwischen allen Glaubensrichtungen
gibt.
- Hadil Al-Kauki: Ich war mit den Revolutionären dort. Wir waren Hand in Hand zusammen. Ich
hatte nicht das Gefühl, dass wir unterschiedlich sind. Niemals kam es vor, dass ich besonders
behandelt wurde, weil ich eine Christin bin.
Hadil ist Studentin an der Universität Aleppo. Sie stammt aus einer christlichen Familie
in Al-Hasaka. Sie sagt, dass sie im Jahr 2011 dreimal verhaftet wurde. Dann ist sie nach
Ägypten geflüchtet.
Sie machte ihre Aussage im Beisein des französischen Chirurgen. Der französische Chirurg hat nicht
einmal gezögert, nach Homs zu gehen, um dort seinen Kollegen im Krankenhaus zu helfen.
- Der französische Chirurg Jacques Bérès: Das Krankenhaus war in Wirklichkeit ein Wohnhaus.
Es wurde von einem oppositionellen Freund zur Verfügung gestellt, damit man es zu einem
Krankenhaus umwandeln konnte. Ich habe syrische Ärzte und Helfer getroffen, die sehr gut
waren. Aber es mangelte an allem. Es waren schwierige Zeiten.
Jacques Bérès führte 89 Operationen durch. Und er unterstützt die syrische Aktivistin
bei ihrer Aussage, die widerlegt, was das Regime behauptet. Von Tag zu Tag gibt es mehr
Beweise gegen das syrische Regime.
- Ein Mann: Ich will Ihnen sagen, was mir die Inhaftierten sagten – sie wurden unvorstellbar
gefoltert.
Menschenrechtsorganisationen fordern, alle Klagen und Beweise beim UN-Menschenrechtsrat
einzureichen.
- Die Ansagerin: Die syrische Christin Hadil Al-Kauki. Sie stammt aus einer christlichen
Familie in Al-Hasaka. Unser Korrespondent, Nur Addin Alfaridi, sprach mit ihr, nachdem
sie ihre Aussage beim UN-Menschenrechtsrat beendet hatte.
- Der Korrespondent: Könntest uns sagen, welche Foltermethode man gegen dich anwandte?
- Hadil: Die Folter mit dem elektrischen Strom war sehr schrecklich. Sie schlugen mich hart
in meine Beine. Und in der Isolationszelle hat man kaltes Wasser und Salz gestreut, damit
ich mehr gequält werde. - Der Korrespondent: Du als Frau, hast du
das Gefühl, dass man dich als Frau gequält hat?
- Hadil: Keine syrische Frau, die in Haft war, konnte zugeben, dass sie vergewaltigt
wurde. Die Wahrheit ist - alle Frauen wurden vergewaltigt.
- Der Korrespondent: Könntest du uns die Identität derjenigen sagen, die dich gequält
haben? - Hadil: Sicher. Denn ich habe sehr gut aufgepasst.
Besonders bei der zweiten und dritten Verhaftung. Denn wir hatten Erfahrung in diesen Dingen,
wir hatten Erfahrung, wie man Beweise für das Gericht sammelt, und wie unsere Stimme
im Ausland gehört wird. Man sagte uns: ihr müsst ihre Namen [die Namen der Folterer]
herausfinden, und ihr müsst in Erfahrung bringen, wo sie wohnen und bei welchen Behörden
sie arbeiten. Einer der Folterer war der Chef der militärischen Sicherheitskräfte in Aleppo.
Er war Brigade-General, und er ist jetzt Major-General. Er folterte mich und andere. Es gab auch einen
Leutnant-Colonel von den Sicherheitskräften. Einer war aus der Stadt Musiaf. Wir haben
alle ihre Namen erfahren. Die haben wir dem UN-Menschenrechtsrat vorgelegt, damit man
sie genau untersucht. Man sagte uns im UN-Menschenrechtsrat, dass wir diese Namen geheimhalten sollen.
In Aleppo behandelten mich die Leute nicht als Christin. Ich wurde behandelt wie jeder
andere. Wir waren alle vereint. Sie gaben mir das Gefühl, zu ihnen zu gehören. Ich
wurde nicht diskriminiert. Aber im Gefängnis versuchten die Behörden,
mich zu überzeugen, dass ich die Moslems hassen solle. Sie sagten mir, dass ich als
Christin für das Regime sein müsse, weil das Regime angeblich die Christen schütze.
Das sind in Wahrheit falsche Behauptungen. Das Regime schützt weder die Christen noch
die Alawiten. Das Regime schützt nur seine Schergen.
http://www.youtube.com/watch?v=nJtMzPoTHu�