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Raphael, hör auf zu rennen, sonst fällst
du hin! Es ist noch weit bis zum Auto.
Hübsch, nicht?
Es ist alles so kompliziert...
Das wird unser Leben verändern!
- Wenn du meinst...
Wir werden glücklich sein in Cassis!
Sind wir das nicht in Salon?
- Doch.
Aber hier gibt es das Meer.
Geh nicht ran, das ist gefährlich!
- Ich nehm das Headset.
Ja. Guten Tag?
Jean! Lustig, dass du anrufst,
wir verlassen gerade Cassis.
Schlechte Neuigkeiten
über die Versetzung...
Ich rufe zurück.
Was ist los?
Du brauchst nicht zu kündigen.
- Was?!
Meine Versetzung wurde abgelehnt.
Kein Grund sich aufzuregen.
Ich rege mich nicht auf!
Rege ich mich auf?
Dann hör auf, es zu sagen! Scheiße!
Alles okay?
Ich verstehe.
Schau, was du tun kannst.
Danke, Jean.
Wozu der Dank?
Seine Empfehlung hat nichts gebracht!
Das ist nicht seine Schuld. Behinderte
kommen noch vor Empfohlenen!
Ist die Côte nur für Behinderte?
- Aber nein!
Ich hatte mich so auf den Umzug gefreut!
- Vorhin nicht.
Weil ich wusste, dass wir umziehen.
Jetzt ist es, als ob wir was verpassen!
Wir könnten diesen Sommer...
- Zur Hölle mit den Ferien!
Wir sollten ans Meer ziehen.
Tag und Nacht hast du dafür geschuftet!
Ich will das ganze Jahr dort leben,
nicht, Philippe Abrams?
Ja, meine Liebe.
Bist du sauer?
- Ja, und?
Das bringt doch nichts.
Warum musst du mir immer
widersprechen?
Du kommst hierher!?
Ist dir jemand gefolgt?
Hat man dich gesehen?
Du hast mit niemandem geredet?
- Jean, wir sind bei der Post!
Leise, ich riskiere Kopf und Kragen!
Was riskierst du?
Ich hab die Stelle nicht gekriegt!
Ich bin Führungskraft, seit 11 Jahren
reiß ich mir hier den Arsch auf!
Wenn du so laut redest,
bin ich...erledigt.
Ich verdiene diese Versetzung!
Mehr als irgendein Behinderter!
Ich gebe dir dein Geld zurück.
Such mir was anderes.
Julie macht mich fertig!
In Sanary-sur-Mer geht der Direktor
in ein paar Wochen in den Ruhestand.
Sanary, perfekt, da muss ich hin!
Sei doch leise, verdammt!
Da haben wir's!
-Was?
Ja?
Sind Sie beschäftigt?
- Nein.
Der Direktor möchte Sie sprechen.
- Warum?
Keine Ahnung. Haben Sie keine Zeit?
- Ich komme gleich.
Du gehst nach mir!
Wir schreiben bei der Bewerbung,
dass ich behindert bin.
Du spinnst!
Warum nicht? Ein Schreibfehler,
was riskiere ich?
Viel! Sehr viel!
Wenn sie das entdecken,
geht es dir schlecht und ich bin tot!
Ich komme!
Danke für Ihren Besuch, Doktor.
Ich lasse mich nicht krank schreiben,
es ist nur eine Kleinigkeit.
Wiedersehen, Doktor!
Julie!
Auf Sanary!
Danke, aber Sie müssen mich noch
zwei Tage ertragen!
Verzeihung,
aber da ist ein Inspektor für Sie.
Was für ein Inspektor?
- Es geht um Ihre Versetzung.
Wo ist er?
- In der Halle.
Er soll fünf Minuten warten.
Scheiße!
Ich hätte ihn ausprobieren sollen!
Ich bin Philippe Abrams.
Lebic. Ich hätte einige Fragen
bezüglich Ihrer Versetzung.
Natürlich.
Diese Dreckslümmel!
Haben mir die Reifen zerstochen!
Auf die könnte ich gut verzichten.
Brauchen Sie Hilfe?
- Das mache ich selbst!
Setzen Sie sich doch.
Ich sitze ja schon...
Was kann ich für Sie tun?
- Seit wann sind Sie behindert?
Es fällt mir schwer, darüber zu reden.
Ich war noch klein...es ist undeutlich.
Es ist schrecklich, dieses Trauma
wieder zu erleben.
Verzeihung.
Muskelkrämpfe.
Gut, es geht wieder.
Es gibt zwei Versetzungsanträge
auf Ihren Namen.
Einer, ganz kürzlich,
"Person mit eingeschränkter Mobilität",
für die Stelle in Sanary...
und dieser vor 6 Monaten für Cassis,
"nicht behindert".
Sind beide Anträge von lhnen?
Ich...
Ich habe beide Anträge gestellt.
Ja.
Den ersten als "nicht-behindert",
weil ich normal behandelt werden wollte,
wie jeder andere auch.
Es ist wichtig für uns Behinderte...
in den Augen der Nicht-Behinderten
etwas anders als Mitleid zu sehen.
Das ehrt Sie.
Falls das jedoch meine Versetzung
in Frage stellt...
Nein, ganz und gar nicht.
Nur eine Überprüfung,
leider ist sie notwendig.
Ich erhalte nämlich oft
faIsche Erklärungen...
für begehrte Posten
wie an der Côte d'Azur.
Das ist weitverbreitet.
So eine Schande!
- Ganz Ihrer Meinung.
Es wird lhnen gefallen in Sanary.
Aber ich will Sie nicht länger stören.
Sie stören doch nicht!
Auf Wiedersehen.
So eine Schande!
Bescheuert!
Du bist völlig bescheuert!
Du bist mein Freund.
Du wirst das einrenken.
Ich werde gar nichts einrenken!
Und nenn uns nicht Freunde,
vor allem nicht hier!
Ein Irrer, der behindert spielt!
Ich hab's für Julie getan.
Es tut mir schrecklich leid.
Gut.
Eine gute und eine schlechte Nachricht.
- Ich werde suspendiert?
Schlimmer.
- Gefeuert?
Noch schlimmer.
- Schlimmer als gefeuert?
Du wirst in den Norden versetzt.
- Den Norden? Etwa Lyon?
Nein, in den nördlichen Norden.
Doch nicht etwa nach Paris?
Nicht Paris. Weiter nördlich.
- Belgien!
Nein. Vor Belgien liegt das
Nord-Pas-de-Calais, bei Lille.
Drill? Was für ein Drill?
- Nein, Lille! Die Stadt Lille!
Lille? Das ist ja schrecklich!
- Ab nächsten Montag.
Dieser Montag?
Das geht nicht, ich hab keine warme
Kleidung, keine Wohnung...
Hier, eine Dienstwohnung
für den Filialleiter.
Wo schicken sie mich nur hin?
- Nach Bergues.
Wörg?
- Bergues!
Ich lehne ab.
- Unmöglich, das ist eine Strafe.
Und was ist die gute Nachricht?
- Das war sie.
Was ist dann die schlechte?
- Du wirst 2 Jahre dort bleiben.
Zwei Jahre?
- Mindestens!
Zwei Jahre im Norden? Nein!
Der Norden oder die Entlassung.
Wie sag ich das Julie?
Sie rechnet noch mit Sanary...
Ich lass dich raus,
wenn die Luft rein ist.
Jetzt!
Los, los!
Guten Abend, mein Lieber!
Ich sehe mir Wohnungen
in Sanary an, die sind toll!
Wir sollten uns beeilen.
- Das ist nicht mehr nötig.
Sie haben umdisponiert.
- Doch nicht wieder ein Behinderter?
So was in der Art, ja.
- Unmöglich!
Hör zu: Man schlägt mir was
viel Interessanteres vor.
Du hast mich erschreckt!
Wo denn?
Wo? In Bergues.
Wo?
- Die schöne Stadt Bergues!
Im Nord-Pas-de Calais.
Wunderbar, nicht?
Was hast du angestellt?
- Ich? Nichts!
Ich bin nicht blöde!
Gute Leute lässt man im Süden.
Du hast was Schlimmes angestellt!
Aber ganz im Gegenteil!
Ich kriege 2 Jahre im Nord-Pas-de-Calais
um Punkte zu verdienen,
dann habe ich Vorrang
für alle Posten an der Côte.
Auf der Skala
zählen 2 Jahre im Norden...
genauso viel wie eine Behinderung.
Lehn ab!
Ich will da oben nicht erfrieren!
Wer wird denn erfrieren?
Wir leben doch nicht draußen!
Ich will meine Zehen nicht verlieren.
- Aber warum denn?
Ich will nicht zum Nordpol.
- Nicht zum Nordpol, in den Norden!
Sei ehrlich, was hast du getan?
Ich kriege eine super Beförderung
und du reagierst so!
Ich rufe Jean an.
Für Sanary habe ich mich
als behindert ausgegeben.
Als behindert?
- Tut mir leid.
Geh doch allein zum Nordpol!
Was gibt's?
Wer ist da?
Philippe, der Mann von Julie,
Ihrer Nichte.
Ja, sie hat gesagt, du würdest kommen,
um mich zu nerven. Was willst du?
Ich gehe ins Nord-Pas-de-Calais.
Eine Versetzung.
Julie sagte, Sie würden die Gegend
um Lille gut kennen.
1934 hat meine Mutter
mit einem Schötemi geschlafen.
Wie bitte?
- Im Jahre 1934...
hat meine Mutter mit einem
Schötemi geschlafen.
Ein Schüttelmich?
- Nein, kein Schüttel,
ein Schötemi.
So heißen alle Leute dort oben.
Frauen, Kinder, Männer...Schötemis!
Schötemis?
Sogar Tiere sind Schötemis!
Hunde...
Katzen sind auch Schötemis.
Kühe, Hühner, Kälber,
alle sind Schötemis.
Die Sprache heißt auch Schötemi.
Sie sagen O anstatt A,
"Sch" anstatt "Ch",
und "Ch" sagen sie,
aber anstatt "S"!
Sie sind irre!
Und wenn du meinst, es zu verstehen,
sagen sie dir, dass Putzlappen
Wischnippel heißt.
Und wie ist das Leben dort?
Ruhig, oder?
Hart, sehr hart!
Nur von der Kohle lebt man gut.
Die anderen sind nur...
Notleidende.
Und man stirbt sehr früh dort.
Zum Glück kehrte meine Mutter
in den Süden zurück.
Ich war zehn.
Ich ertrug die Kälte nicht mehr.
Ist es sehr kalt?
Im Sommer geht's,
da ist es so um die 0 Grad.
Aber im Winter sinken die Temperaturen!
Minus 10, minus 20, minus 30...
Man bleibt im Bett bei minus 40.
Minus 40?!
- Das ist der Norden!
Du hast gefragt, Kleiner.
Der Noooorden!
Hast du deine Antwort?
Gut.
Da, Eisnebel!
Was ist das?
- Der Horror!
Aber nur morgens, mittags
sind es 11 Grad, das geht doch.
Du meinst, das stimmt?
Nicht?
Aber nein, die setzen
den Wetterdienst unter Druck.
Sonst würde niemand da hingehen.
- Meinst du?
Eisnebel...
Bergues!
Wahrscheinlich nicht drin.
-Die Route wird berechnet.
Ist es drin?
Halt die Klappe!
Verzeih, dass ich nicht mitgehe,
aber ich bin zu schwach.
Du bleibst besser hier mit dem Jungen.
Warum ziehst du das aus?
Weil es mir sonst unterwegs
zu warm wird.
Gewöhn dich besser daran!
Raphael,
kümmer dich gut um Mama, ja?
Ich zähle auf dich!
- Ja, Papa.
Das ist alles meine Schuld.
- Nein, das ist Schicksal.
Ich ruf dich an, sobald ich im...
Norden angekommen bin.
Hallo, Herr Bailleul?
Philippe Abrams,
Ihr neuer Direktor.
Ich komme heute Abend an.
Ich treffe Sie vor dem Rathaus.
Ich kann Sie nicht hören.
Bis heute Abend.
Scheiße!
Polizei, Ihren Führerschein
und den Kfz-Schein, bitte.
Ich bin zu schnell gefahren,
Verzeihung, ich hab nicht aufgepasst.
Aber ich gebe meinen Fehler zu.
- Sie wurden mit 50 km geblitzt.
Hundertfünfzig?!
- Nein, 50. Zweimal 25!
50, ist das möglich?
Es ist gefährlich, zu langsam auf der
Autobahn zu fahren, Herr...Abrams.
Ich muss Sie verwarnen.
Ich bin nach Nord-Pas-de-Calais versetzt,
ich will nicht zu früh ankommen.
Nord-Pas-de-Calais?
Fahren Sie.
Aber geben Sie ein bisschen Gas!
Nur Mut!
Jacques!
So ein Mist...Nord-Pas-de-Calais...
Sie haben Ihr Ziel erreicht.
Das ist unmöglich!
Mein Gott! Sie sind nicht tot?!
Willkommen, Herr Direktor.
- Herr Bailleul?
Ja, isch bin'sch.
Verdammisch...
- Nicht bewegen! Ich rufe den Notarzt.
Geht schon...
Ich hätte Sie umbringen können!
- Ischt nicht schlimm.
Isch hab Schie
an Ihrem Kennzeichen erkannt.
Isch hab noch gewunken, aber Schie
haben misch niet gesehen, isch hab nix.
Ist Ihr Kiefer verletzt?
Häh?
- Haben Sie Schmerzen beim Sprechen?
Wos?
- Ist Ihr Kiefer in Ordnung?
Nur mein Popsch tut weh,
isch bin auf den Popsch gefallen.
Der "Popsch"? Das ist ja schrecklich!
Sollen wir nicht doch zum Arzt?
Mir gehtsch gut, verdammisch!
- Aber Sie reden so merkwürdig!
Weil isch Sch'ti rede?
Wie bitte?
- Isch rede Sch'ti.
Ist das Schötemi?!
Gleich da oben ischt Ihre Wohnung,
über der Post.
Da wären wir.
Prima...
Da ischt es!
Danke.
Gute Nacht, Herr Direktor.
Bis morgen!
Ja, bis morgen...
Bailleul, warten Sie!
Es gibt keine Möbel.
Wo sind die Möbel?
Ich kapier das nicht.
Ist es nicht möbliert?
Ihr Vorgänger hat schie mitgenommen.
- Warum?
Weil es scheine waren.
Was für Scheine?
- Die Möbel.
Ich verstehe nicht...
- Die Möbel schind scheine.
Die Möbel schind Scheine?
Was machen Scheine mit Möbeln?
Und wozu Scheinen Möbel geben?
Aber nein, scheine, nicht Scheine!
Er hat schie mitgenommen.
Aber warum hat er sie weggegeben?
- Dax hab isch nie gesagt.
Wieso Dachse?
Sie haben Scheine gesagt.
Sie haben gesagt, die Möbel sind Scheine.
- Ach so!
Die Möbel schind scheine!
- Das sage ich ja!
Scheine! Von ihm!
SEINE, nicht scheine!
Ja, scheine, dax ischtsch!
- Scheine, Dachse, reden hier alle so?
Ja, die Sch'tis reden Sch'ti.
Mansche reden schogar flämisch!
Das kann ja heiter werden!
Was haben Schie vor?
- Bringen Sie mich in ein Hotel.
Ein Hotel, scho spät?
Mein Gottschen...
Hier ischt meine Büde.
- Das klingt nicht mal wie Französisch.
Häh?
- Nichts.
Nischt sehr groß bei mie,
aber wenigstens Möbel!
Sehr nett von lhnen,
dass ich hier übernachten kann.
Mit Vergnügen!
Durscht oder Hunger?
Nein, ich möchte schlafen,
die Reise war lang.
Gut, dann ab insch Bett,
nach oben.
Sind Sie verheiratet?
Verheiratet? Isch?
Nein, isch und die Frauen...
Sie leben also allein?
Wir schind bei meiner Mutter.
- Ihrer Mutter?
Ja, da ischt ihr Zimmer, schie schläft.
Da hinten ischt dasch Bad.
Da ischt dasch Zimmer!
Wir dürfen keinen Lörm machen.
Alles in Ordnung?
Schie schind ganz blasch!
Brauchen Schie einen Pyjama?
- Nein, danke.
Nicht bewegen!
Ich verstehe...
Ihr liebt Lavendel, Ihr Schüdländer?
Schaubere Laken,
Mama parfümiert schie mit Lavendel!
Das röcht scho gut!
Machen wir Ihr Bett zuschammen?
- Nein, danke, das schaff ich schon allein.
Gute Nacht.
Schlafen...
...Sie gut.
Schie...auch.
Das ischt ja die Höhe!
Herr Abrams, es ischt Zeit!
Zeit zum Aufstehen!
Sie haben mich erschreckt.
- Schie haben mich erschreckt!
Was wollen Sie?
- Nein, was wollen Schie?
Inwiefern, was ich will?
- Zum Frühstück.
Wie spät ist es?
- 07:15 Uhr, wir müssen bald zur Post.
Sind wir noch im Nord-Pas-de-Calais?
- Das ischt ein Hausch, kein Wohnboot!
Einen Tee, bitte.
Es gibt keinen Tee, nur Kaffee.
Was sonst?
- Nichts, nur Kaffee.
Also Kaffee.
Warum schläft er in deinem Tschimmer?
Esch gehört dir.
Gib es nischt her.
Haben wir keinen Tee?
Isch mag keinen Tee.
Hascht du misch gehört?!
Ich kann ihn doch nicht
auf dem Schofa schlafen lassen!
Er ist mein neuer Chef.
- Das ischt kein Grund!
Guten Morgen.
Guten Morgen.
- Setzen Sie sich.
Ham Schie nix angerührt im Zimmer
von mien Bübschen?
Nein.
Ham Schie das Bett gemacht?
- Noch nicht.
Hör auf, Mama!
Sie scherzt.
Isch scherze nicht! Auch wenn er
dien Chef ischt, kann er sich benehmen.
Nischt wahr, Junge?
- Ja, Madame.
Ist das Karamel?
Tschikorie,
das kommt bei uns in den Kaffee.
Was?
- Tschikorie!
Erst kosten, dann meckern!
Nischt gut?
- Doch, sehr gut.
Was tunken Sie da in den Kaffee?
- Das?
Maroilles.
- Was ist das?
Käse, er schtinkt ein bisschen.
Wie der Vieux-Lille.
Kosten?
Er schmeckt nischt scho streng
wie er riecht.
Gut, nicht?
- Genauso scharf wie er riecht!
Darum tunken wir ihn in den Kaffee,
das macht ihn miIder.
Tunken Sie!
- Nein, lieber nicht.
Gut, nicht?
Hey, junger Mann!
Hier, ein Laibschen.
Schie haben fascht nix gegessen!
Danke, Madame.
- Das wurde ja Zeit!
Mein Bübschen!
Komm nicht zu spät nach Hause!
Versprochen?
Ungewöhnlich, Ihre Mutter.
- Für misch nischt.
Ist da Maroilles drauf?
- Nein, der Geruch ischt noch in Ihrer Nase.
Alles stinkt nach Käse!
Atmen Schie durch den Mund,
das lüftet.
Ja, der Maroilles...
Komisch, gar nicht so kalt.
- Für April ist es sogar wörm.
Das dachte ich auch.
Liegt wahrscheinlich am Klimawandel.
Früher war es kälter, nicht?
Sischer, früher gab's hier
Schnee und Eis im April.
Das Beschte damals war dasch Austragen
der Post mit dem Schlitten.
Wollen Sie mich veräppeln?
Nur ein bisschen.
- Das ist nicht lustig.
Warum kommen Schie in den Norden,
wenn Schie die Kälte fürchten?
Schalut, Antoine!
- Schalut, du da!
Herr Abrams, der neue Schef.
- Guten Tag, Herr Duda.
Herr Duda!
Der ist gut!
Mich auslachen, weil ich's nicht kapiere!
- Wir lachen Schie nicht aus.
Schlauköpfe, mit eurem Akzent,
Stinkkäse und Backsteinhäusern!
Verzeihung...
Wohin gehen Sie?
Zur Post, dann können Sie
weiterlachen mit Ihrem Freund.
Herr Abrams, das ist Fabrice Canoli...
unser ältester Poschtbote.
- Herr Direktor, willkommen in Bergues.
Ja, das habe ich bereits gehört.
Und Yann Vandernoout,
der sich um die Postbank kümmert.
Aus dem Schüden?
Nein, aus dem Süden, mit S.
Schüden habe ich noch nie gehört.
Wasch ischt das?
Bis heute Abend!
Guten Morgen!
Mund zu, Antoine, es zieht!
Sie sind Herr Abrams!
Annabelle Deconinck,
Einschreiben und Buchhaltung.
Wo ist mein Büro?
- Ich zeig's lhnen.
Ich gehe Poscht austeilen.
So ein Arsch!
Esch gibt auch noch eine Gewerkschaft!
Hör auf, er ischt nett,
das sieht man an seinem Blöck.
Der reitet uns in die Kacke!
Das spür ich!
Kennt ihr den Bikerfuzzi,
der Annabelle abgesetzt hat?
Wo hascht du nur dien Kopf?!
Du hast dein Essen vergessen!
Heute esse ich mit den Kollegen.
Vergeude dein Geld niet für nix!
Es ist nischt nix, es ist fürs Essen!
Hier, nimm das und gib niet scho an!
Mama, ich bin 35!
Still, sonscht leiert dien Zunge
schneller ausch als dien Arme!
Guten Tag, Madame Bailleul!
Ischt die immer noch da?
Wie gefällt ihm sein Büro?
Es geht schnell vorbei...
2 Jahre gehen schnell vorbei.
Guten Tag, Annabelle!
- Guten Tag, alle zusammen.
Wie geht's heute?
Wie einem Greisch...
Ist dein neuer Chef da?
Ja, seit heute Morgen.
Kann ich ihn schehen?
Ja, dasch geht.
Was gibt's?
- Ein Kunde will Sie schehen.
Wozu?
- Er will Sie schehen!
Was kann ich für Sie tun?
Isch bin froh, denjenigen zu sehen,
der sisch um mein Konto kümmert.
Isch will keine Mörchen!
Mich sabbert man nicht voll!
Ich verstehe nicht,
was brauchen Sie?
Mir brauchen Sie keine
Mörchen aufzutischen!
Das funktioniert nicht.
Was sabbern Schie da?
- Zwei Sekunden!
Zwei Sekunden, bitte.
Also...
Sie wünschen?
Isch hab enörm viel Zeuch
für mien Garten gekooft.
Esch hat enörm gepischt.
Vorher war's besser.
Nix abgekriegt, aber mien Sporbüch.
Isch will ja nicht blären,
aber ginge ein kleiner Vorschuss?
Bis zur nächsten
Öszahlung meiner Rente.
Nächste...Rente...ja.
Ja oder nein?
Nicht weggehen!
Wie war doch Ihr Name?
- Annabelle Deconninck.
Annabelle, kümmern Sie sich
bitte um diesen Herrn, weil...
Bitte, Herr Vasseur.
Wir gehen Mittag essen,
kommen Sie mit?
Wohin?
- Zur Fritten-Hütte.
Frittenhütte, hübscher Name.
Wo ist das Restaurant?
- Was für ein Restaurant?
Euer Restaurant, die "Frittenhütte."
Das ist kein Restaurant, sondern eine
Frittenhütte. Da ist es.
Das ist ein Wohnwagen.
- Das wor ein Wohnwagen.
Sie schlafen nicht mehr drin,
sie machen Fritten.
Der Nächste, bitte.
Tag, was darf's sein?
Hallo, Momo! Wie immer?
Zweimal Frikandelle normal
und einmal amerikanisch.
Was möchten Sie?
Weiß nicht...dasselbe.
Noch eine Frikandelle.
Welche Sauce?
- Picalili.
Aha, nach Zigeuner-Art.
Nein, eine Spezialität von hier.
Schmeckt gut.
Was ist da drin?
Dasch darf man nicht fragen!
Im Norden wischen alle,
wasch drin ischt.
Aber das bleibt geheim!
Wie die Amerikaner mit ihrer Coco.
- Was?
Coco-Colo.
- Ah, die Coca-Cola!
Das sagt er doch: Coco-Colo!
Hübscher kleiner Platz!
Das ischt der große Platz!
Und eine nette Kirche!
- Das ischt keine Kirche!
Nein, das ist nicht religiös,
das ist unser Belfried.
Im Mittelalter war das ein Wachturm
gegen Eindringlinge.
Egal, von woher.
- Still!
Schöne Aussicht von dort oben!
Antoine kann Sie begleiten,
er ist der Glockenspieler.
Der Glockenspieler?
Dort oben sind 50 Glocken,
ein Glockenspiel.
Nur Antoine kann es spielen.
Das geht vom Vater auf den Sohn.
Wenn er spielt... das ist sehr schön.
Man hört es meilenweit.
Schtimmt!
Einmal Fritten, ein Bier.
Antoine, gerade sprechen wir von dir!
Ach ja?!
Nicht vom Motorradfuzzi?
Mag er keine Fritten, der Dödel?
Hör auf!
Ich kann auch angeben
mit miene Fahrrad!
Setzen Sie sich doch!
Den kenne isch... der Schüdländer!
Noch nicht erfroren?
- Stimmt was nicht?
Gestern hat er bei mir übernachtet,
da schieht er die Karnevalfotos...
und verrammelt die Tür!
Angst, dass ich mich in dich verliebe?
Etwas Respekt, bitte!
Ich möchte Sie nicht gleich verwarnen!
Isch hab Angst!
Nein, wir zohlen!
Hast du in deinem Land nicht gelernt,
danke zu sagen?
Hör auf, das reicht!
Schämst du dich nicht?
Es ist sein erster Tag!
Wenn du im Süden wärst,
und man würde so mit dir reden?!
Ich kenne ihn gut,
er ist kein schlechter Kerl.
Kein Grund, mich zu beleidigen.
Und im Dienst wird nicht getrunken!
Seine Mutter macht ihm das Leben
schwer. -Das ist kein Grund.
Sie verwarnen ihn doch nicht?
Haben Sie was vergessen?
Wie geht's?
- Was ist?
Wir haben uns geeinigt.
Jeder gibt was dazu für Ihre Wohnung.
Ein Schtuhl!
Schauen Sie!
Etwas uneinheitlich,
aber besser als vorher, nicht?
Wie auf dem Flohmarkt,
nur ohne Preise!
Das ist sehr nett,
aber das wäre nicht nötig gewesen.
Isch bin etwas enttäuscht.
- Warum?
Nun schlafen wir nicht mehr
zusammen.
Wie kann ich mich bedanken,
abgesehen von der Frittenhütte?
Essen wir zusammen im Vieux-Lille!
- Nein, ich hab Rückenschmerzen.
Du isst mit dien Mund,
nicht mit dien Rücken!
Kennen Sie Vieux-Lille?
Ist das wieder so ein Stinkkäse?
Ja, aber auch eine schöne Stadt!
Was essen wir? Ich lade Sie ein.
Hier gibt es viele Spezialitäten!
- Sehr gut ist hier Chicon au gratin!
Schicker Gratin?
Nein, Chicon, Tschicorée mit
Bechamelsauce überbacken.
Und die Maroilles-Tarte!
- Maroilles kenne ich!
Er muss auf jeden Fall
die Karbonade probieren.
Was?
- Die Karbonade.
Wie Eintopf, aber mit Bier.
Wir können nicht alles bestellen!
Wir nehmen ein bisschen von allem
und teilen!
Nur zu!
Das Sch'ti ist gar nicht schwierig,
zum Beispiel...
sagen wir nicht: "Verzeihung,
ich kann lhnen nicht so recht folgen?"
Wir sagen "Häääääh?"!
Bei ihm klingt's wie "Hä!"
Es muss von hier kommen:
Sehr gut!
Wenn man beginnt, Sch'ti zu sprechen,
oder Picard, das ist damit verwandt,
fügt man nur ein Hääh an jedes Satzende,
versuchen Sie's mal!
Verstanden, hääh?!
- Einwandfrei!
Alles klar, hääh?!
Sie sprechen Sch'ti!
- Verdammt!
Wir sagen nicht "Verdammt",
sondern "Verdammisch!"
Verdammisch, häh!
Bravo, Biloute!
- Wer?
Biloute,
so nennen wir hier alle.
Und was bedeutet es?
Biloute, das bedeutet...
Das bedeutet nichts.
Es bedeutet "Tschipfel."
Tschipfel?
Es hat nichts mit Zipfel zu tun,
es ist zärtlich gemeint.
Ach, ich verstehe!
Was gibt es für Schimpfwörter?
Das ist wichtig bei einer Sprache.
Wir sagen nicht "Scheiße",
sondern "Braunkack."
Anstatt "Arsch" sagen wir "Dödel".
Bei uns sagt man "Schniedelwedler".
- Ist ja nett!
"Donnerwetter" ist "Potschtauschend!"
- Potschtauschend, Braunkack, hääh?
Ich habe gemerkt, dass man nicht
"mein" sondern "dien" sagt.
Nein, nicht "mein" sondern "mien"
und nicht "dein" sondern "dien."
Genau!
So wird das "Sch" zum "Ch"
und "S" wird zu "Sch".
Zum Beispiel wird seine zu Scheine!
- Genau!
Bestellen Sie etwas!
Dann können Sie üben!
Ja, gut, aber büschen fixe.
Was für Büsche?
Büschen fixe.
Was heißt das?
Das heißt: Nur Mut, Herr Direktor!
Ober!
- Nein, von hier aus!
Guten Abend.
- Guten Abend, Tschipfel!
Isch und meine Kollegen
von der Poscht, wir wollen...
Wir wöllen.
Wir wöllen...
noch mol
dasch Gleiche beschtellen, hääh!
Verzeihung, ich bin kein Sch'ti,
ich komme aus Paris.
Bis morgen!
Ist alles in Ordnung bei dir?
Was ist denn los?
- Du wolltest doch anrufen!
Scheiße...
Ich dachte, dir wäre etwas passiert!
- Nein, verzeih...
Es war sehr...
...sehr kompliziert.
Was haben sie dir getan?
Nichts, ich wollte dich nicht
beunruhigen. Aber jetzt...
...ist alles gut.
Schatz, du kannst mir alles sagen.
- Was denn?
Es ist schrecklich, was?
-So schlimm ist es gar nicht.
Gut...
...es ist der Norden, aber gar nicht
so kalt und sie sind sehr...
Wie sagt man...
Liebenswürdig.
Hör bitte auf!
Womit?
- Hör auf zu lügen!
Spiel nicht den Starken!
Du kannst es sagen, wenn du leidest,
ich bin deine Frau!
Es ist wahr!
- Philippe!
Also gut, es ist schrecklich.
Ich leide.
Es ist furchtbar!
- Siehst du, ich kenne dich.
Mein Armer!
Komm schnell heim,
dann verwöhn ich dich!
Diese zwei Wochen werden
ein Alptraum sein.
Ich bin stolz auf das Opfer,
das du für uns bringst.
Ich liebe dich.
Ich liebe dich auch.
Alles in Ordnung?
Antoine, geht's gut?
- Danke, und lhnen?
Hallo, Yann...
Einen guten Tag noch!
- Rue Nationale!
Gute Runde!
Es ist offen!
Die 2 Wochen sind vorbei geflogen!
- Seien Sie vorsichtig, es ist weit!
Fahren Sie vorsichtig!
Rufen Sie kurz an,
wenn Sie angekommen sind!
Du bist nicht seine Mutter!
Bis Montag.
- Schönes Wochenende!
Danke. Wo ist Antoine?
- Nein, er spielt heute.
Hören Sie ihn nicht?
Spielt er das?
Er ist gut, was?
Der Beschte!
Wiedersehen!
Papa!
- Du bist noch nicht im Bett?
Mama hat's erlaubt,
ich konnte nicht schlafen.
Zeig mir deine Zehen!
- Ich hab sie alle noch!
Schatz!
Wie war die Fahrt?
Etwas müde, aber nicht zu mager.
- Mir geht's gut.
Ich bring ihn ins Bett.
- Zeig mir deine Zehen!
Ich hab sie nicht verloren...
Eins, zwei, drei...
Mama, er hat sie alle noch!
Gute Nacht, mein Lieber.
Schlaf gut, kleiner Mann!
Nimm noch etwas Bouillabaisse.
Sie ist gut. Von gestern.
Aufgewärmt ist sie immer besser.
Oder Gemüsesuppe?
Ein Brot mit Olivenpaste?
Nein, danke.
- Das isst du doch so gerne!
Ich hab keinen Hunger.
Wenn es dir hilft, dann weine ruhig.
Ich kann nicht.
- Was ist da oben passiert?
Ich will nicht darüber sprechen.
- Sind sie gemein?
Sie sind...
Sie trinken. Alle. Viel!
Mehr haben sie nicht.
Es ist wie im Mittelalter.
Und man versteht sie nicht, sie sagen...
So ist das bei Alkoholikern.
Eigentlich trinken sie nur,
um sich aufzuwärmen.
Aber es ist immer kalt.
Was für ein Alptraum!
Mein Liebling!
Damit wirst du's 14 Tage aushalten!
Es ging so schnell vorbei,
ich wäre gern noch geblieben.
Sei stark!
Ein Geschenk!
Gefüttert mit Polarwolle.
Zieh sie an!
So kalt ist es dort auch nicht.
Du brauchst mich nicht zu schonen.
Zieh sie an!
160 Stundenkilometer, schon besser!
- Ja, danke.
Sie müssen nicht mehr nach
Nord-Pas-de-Calais?
Doch, aber es gefällt mir.
Gut, das freut mich für Sie.
Das wären dann vier Punkte
und 150 Euro.
Braunkack!
- Wie bitte?
Nichts.
Steigen Sie aus!
Hallo, du da!
Es ischt bewölkt.
- Es wird wohl pischen, hääh!
Antoine, das muss dringend
zum Chef des Briefzentrums.
Sobald Sie dort sind,
geben Sie mir Bescheid.
Verstehe, ich ruf Sie an
und sag lhnen was.
Na, dass er es gekriegt hat!
Genau, ich sag lhnen was.
Das "was" hab ich doch gerade erklärt!
Ich hab's verstanden.
- Sie rufen also an?
Ja... Ich übergebe es,
ruf Sie an und sag lhnen was.
Das weiß ich doch nicht!
Etwa "Hallo, hier Antoine,
ich habe das Dossier übergeben."
Ist das klar?
Ja, ich bin kein Dödel!
Ich ruf Sie an.
Gut, rufen Sie an!
- Und ich sag was?
Schauen Sie mich an!
Sie haben getrunken?
Auf Sch'ti heißt "Ich sage lhnen was"
soviel wie "Ich sage lhnen Bescheid."
Ach so!
Verzeihen Sie mir!
- Macht nix.
Sie rufen mich also an und sagen was.
- Dass er das Dossier gekriegt hat, oder?
Hier!
Mien Bübschen hat wieder
sein Laibschen vergessen.
Antoine ist sör leicht
zu beeinfluschen.
Nehmen Schie ihn nicht immer mit!
Nicht jeden Tag zur Frittenhütte!
Kann ich auf Schie zöhlen?
Ja, Madame.
Scheuschlisch!
Isch sage nix,
aber isch denk mir mien Teil!
Also scho was...
Hier, es hat etwas gedauert,
Verzeihung.
Wiedersehen.
Der Nächste, bitte.
Was kann ich für Sie tun?
- Wiegen und frankieren, bitte.
Schöne Briefmarken!
Mein Sohn sammelt sie nämlich!
Das ist nett!
Wie wären diese? Mit Igel!
Sehr gut.
Umschlag?
Verdammisch! 26 Kilo!
Unmöglich, das sind Gramm!
Ich dachte schon, was ist denn da drin!
17 Igel!
17 Briefmarken für 26 Gramm?!
Was kostet eine?
Gehen Eulen auch?
Ich hab nicht genug Igel.
Aber Sie irren sich!
Es gibt nicht genug Platz für die Igel.
Ich muss noch welche
hinten drauf kleben.
17 Marken für 26 Gramm...
Unmöglich, Sie irren sich.
Ich hab ein paar Eulen verschluckt,
die berechne ich lhnen nicht!
Hören Sie auf!
Gib mal her. Zur Seite!
Ich erledige das, Sie brauchen nichts
zu zahlen, wir übernehmen das.
Ich erledige das!
Ich komme gleich.
I just called to say I love you...
Weißt du noch?
- Hör auf.
Geh heim und ruh dich aus.
Was würde ich nur ohne dich machen?
Weniger trinken,
und das wär nicht schlecht!
Verdammisch!
Und?
- Spitze!
Spitze!
Verdammisch...
- Braunkack!
Gut, hääh?
Wie geht's, Antoine?
Am Meer geht's mir immer gut,
kein Grund zu blären.
Blären?
- Das heißt heulen.
Und was heißt lachen?
- Lachen.
Das ist dasselbe.
Manchmal müssen wir eben
bisschen Französisch reden.
In der Arbeit alles okay?
Ja, prima.
Ich wollte noch sagen...
und ich spreche für alle...
wir sind sehr froh,
dass Sie unser Chef sind.
Danke schehr!
Ihre Gegend ist sehr gastfreundlich.
Kann sein, aber wenn keine
Gäste kommen, was nützt es?
Deshalb danken wir lhnen.
- Keine Ursache, hääh!
Es gibt ein Sch'ti-Sprichwort:
Wenn ein Fremder in den Norden kommt,
blärt er zweimal.
Wenn er kommt und wenn er geht.
Ja, als ich ankam, ging's mir schlecht.
Das wird bei Ihrer Abreise
viel schlimmer!
Wir werden schehen!
Der Süden ist meine Heimat.
- Wir werden schehen!
10, 20, 30.
Auf Wiedersehen.
Haben wir heute schon was vor?
Herr Direktor, es ist Freitag!
Fahren Sie nicht heim?
- In den Schüden!
Schon Freitag?!
Verdammisch!
Überraschung!
Deine Freunde wollen dich aufmuntern.
Papa!
- Hey, kleiner Mann!
Julie hat erzählt,
wie schlimm es dort ist.
Wenn wir öffnen, ist es noch Nacht!
Die Sonne geht erst um 11:30 Uhr auf!
Und um 17 Uhr...bum...
ist es wieder Nacht!
Sie sind so...
alle...bleich, weiß...
Klar, der Lichtmangel.
Und die Hygiene! Jetzt ist
eine Epidemie ausgebrochen. Der...
Die...Cholera.
Du bist geimpft?!
- Das werde ich müssen.
Wir sehen im Impfschein nach.
- Es ist schlimmer als die Hölle!
Komisch, ich habe dort gearbeitet.
Ich habe sehr gute Erinnerungen daran!
Fahren wir am Wochenende nach Belgien?
- Ja, könnte nett sein.
Ich muss arbeiten.
Was ist? Genierst du dich vor ihm?
- Nein, gar nicht.
Dann küss mich!
Sei nicht lächerlich!
Bis heute Abend.
Küss mich!
- Du tust mir weh.
Probleme, Annabelle?
Nein, schon gut.
- Was gibt's, Postbote?
Was sabberst du?
- Hast du Post für mich?
Hör auf, Tony!
Keine Post, aber eine SMS. Und da du
nicht lesen kannst, sage ich sie dir.
Hör auf!
"Vor der Post ist Parken verboten."
Schigniert: Der Briefträger.
Wo ist denn deine Mutter?
Räumt sie dein Zimmer auf?
Hört auf!
Du willst dich prügeln?
Nein, ich bin gegen Gewalt
zwischen Menschen.
Aber bei Gegenständen...
Du bist ja krank!
Hört auf!
Sofort aufhören!
Helft mir!
Herr Direktor...
Es geht ihm schlecht...
- Nein, es geht schon.
Aber er antwortet nicht!
- Es geht schon.
Kommen Sie, Herr Direktor!
Er kann nicht Nein sagen.
Sie wissen, wie das geht.
Die Leute freuen sich,
weil Sie lhnen Post bringen:
"Komm, trink was mit uns, Antoine!"
So kommt eins zum andern...
Und er prügelt sich in Uniform!
Unerhört!
Er sagt nicht Nein, aber ich sage Halt!
Ein Verweis ist eine harte Strafe.
Verteidigen Sie ihn etwa?
- Ich verteidige ihn nicht!
Ich will, dass es ihm besser geht.
Eine Strafe hilft da nicht.
Wissen Sie, was sein Problem ist?
Er ist verliebt in Sie.
In der Tat
wir waren ein Jahr zusammen.
Warum haben Sie ihn verlassen?
- Er hat mich verlassen.
Ich verstehe nicht.
- Ich war sehr glücklich mit ihm.
Ich bekam Streit mit seiner Mutter,
die sehr dominant ist.
Ich war sehr wütend und verlangte von
Antoine zu wählen. Er hat gewählt!
Ja und? Ich bin Postdirektor
und kein Sozialarbeiter.
Wundervoll! Spielen Sie weiter!
Bringen Sie mir ein Musikdiplom
oder einen Verweis?
Warum reden Sie nicht mit Ihrer Mutter?
Ich habe mit Annabelle gesprochen.
Ihre Mutter ist die Wurzel der Probleme.
Ich muss meine Mutter schonen,
sie hatte ein schweres Leben.
Indem Sie Ihre Gefühle verschweigen?
Wir sind alle gleich.
Ich liebe meine Frau,
aber ich belüge sie jedes Wochenende.
Warum?
- Das ist eine lange Geschichte.
Sie sind also verheiratet?
- Ja.
Warum ist sie dann nicht hier bei lhnen?
Meine Frau ist...
...deprimiert. Depressiv, sogar.
Im Norden würde das nur schlimmer.
- Warum?
Schlimmer für sie, von dort wegzugehen.
Wohin auch immer.
Verstehe.
Gut, Antoine, ich bitte Sie nur...
während der Arbeit aufzupassen.
Trinken löst Ihre Probleme nicht,
sondern verschärft sie.
Ich hab mich benommen wie ein Idiot.
Wir machen alle Fehler.
Was zählt ist, dass man sie "repariert."
Wenn das geht.
- Alles lässt sich reparieren.
Bis auf sein Motorrad vielleicht.
Wollen Sie mal?
- Was?
Das Glockenspiel.
Sie kennen sicher eine Melodie,
es ist wie Klavier spielen.
Dann hört mich doch jeder?
- Dafür gibt's Ohrstöpsel!
Legen Sie los, Tschipfel!
Die nicht!
Nicht leicht, was?
- Höher.
Antoine, warten Sie!
Ich begleite Sie!
Ich kenne meine Route.
Ich begleite Sie.
Sie müssen lernen, Nein zu sagen.
Sie sind der Boss!
Hey, Tschipfel!
- Guten Tag, Herr Mahieux!
Guten Tag, Philippe Abrams,
ich bin der Postdirektor.
Nett, dass Sie vorbeikommen.
Kommen Sie doch kurz rein!
Nein danke, Herr Mahieux,
sehr nett, aber wir müssen weiter.
Es ist noch zu früh für einen Aperitif.
Nicht mal einen Kaffee?
- Das ist was anderes! Gerne!
Einen Schuss Jenever?
- Nein, für mich nicht.
Nein danke!
Zum Aufwärmen!
Sie als Schüdländer brauchen das!
Das kann ich nicht trinken.
Das ist eine Schpezialität,
versuchen Sie mal. Das desinfiziert!
Prosit!
Ein Stück Zucker nimmt die Schärfe.
- Zucker?
Nein, kein Zucker!
Vielen Dank für den Kaffee, Jules.
- Keine Ursache.
Du bist jederzeit willkommen!
- Bis morgen.
Schönen Tag noch!
Sehen Sie, Antoine,
man kann zu Kunden auch nett sein,
wenn man nur Kaffee trinkt!
Ja, das sehe ich.
- Aber dann hört es auf!
Schluss!
Keine Jennifer mehr!
- Jenever!
Nicht klingeln!
Sonst müssen wir wieder trinken!
Aber das ist ein Einschreiben.
Das ist was anderes, aber wir
gehen nicht rein und trinken nicht!
Herein!
Nein, wir kommen nicht rein,
das ist viel zu gefährlich!
Ach, Schie!
Die Stimme kam mir bekannt vor.
Herr Vasseur, schehr erfreut!
Ein Einschreiben.
Hier unterschreiben.
Ich spreche jetzt fließend Sch'ti!
Ich kann Sie jetzt verstehen!
Perfektes Schötemi,
mündlich und schriftlich!
Das müssen wir feiern!
Kommt rein!
Ist Jennifer da?
- Jenever!
Nein, ich trinke keinen Alkohol.
Ich hab noch wasch Gelbes,
wie es bei euch heißt. Ein Geschenk.
Gelb?
- Pastis.
Pastis, aus meiner Heimat!
Wasch Gelbes!
Ich will nicht trinken.
- Ein kleiner Pastis schadet nicht!
Ich sollte wirklich nicht...
- Ich mach die Augen zu!
Lieber nicht.
Bailleul! Das ist ein Befehl.
Kommt von da oben.
Dann mit viel Wasser.
- Wie Sie wollen.
Hier, Jungs!
Nicht über den Rand!
Halt! Stopp! Njet!
Wir sind in meiner Straße.
- Vorsicht, Ihre Mutter!
Damit er dir ein Hörnchen schenkt,
das ist in süßen Sirup getränkt
Der tropft über Mäulchen und ***,
das schleckst du dann drei Stunden lang
Schlaf, mein kleiner Spatz,
mein Fratz, mein großer Schatz
Und mach mir keine Sorgen,
schlaf wohl und ruhig bis morgen
Danke!
Wunderbar!
Sehr schön!
Hey, Tschipfel! Die Post ist da!
Man braucht nicht immer zu klingeln.
- Ich hab Durst.
Haben Sie gesehen,
wie ich das fünfte Bier abgelehnt habe?
Resolut!
Herzlich, aber resolut!
Schade, es war nämlich Picon-Bier.
Es ist sehr gut
und man wird nicht betrunken.
Jetzt müssen wir aufhören.
Man muss in Maßen trinken.
Was sagen wir also?
- Danke!
Nein, wir sagen Nein!
Nein, danke.
- Genau!
Ich liebe Ihre Gegend, Antoine!
Ich liebe sie!
Ich liebe den Noooorden!
Und Sie liebe ich auch!
Ich hab Sie auch gern!
Duzen wir uns, hääh?
Verdammisch! Braunkack!
Mein Bauch tut weh!
Besser als der Arsch,
dann kannst du immer noch sitzen!
Guten Tag!
Er hat aufgemacht,
du kannst die Klingel loslassen!
Wir haben keine Post für Sie!
Aber wir wollen etwas trinken.
- Auf unsere Freundschaft!
Kommt rein.
Um die Wette, Antoine?
- Nein, nicht um die Wette.
Los!
Der Letzte ist ein Oberdödel!
Vorsicht! Das Stopp-Schild!
Philippe!
Los, hängen wir sie ab!
Anhalten!
Verdammisch...
Mischt, mein Popsch!
- Geht es?
Wer sind Sie?
- Polizei.
Dann sind wir unter uns.
Ich bin von der Postdirektion!
Wir nehmen Sie mit.
Moment mal,
hier sind wir Sch'tis unter uns.
Ich bin Sch'ti geworden, hääh?
Ich bin Sch'ti geworden...
Hey, Tschipfel, sei kein Idiot!
Beruhigen Sie sich!
Seid ihr etwa keine Sch'tis?
Du nicht. Zeig mal...
Nein, du nicht!
Aber er ist kein Sch'ti!
Wir gehen alle zur Frittenhütte!
Ich spendiere eine Frikrandölle...
Momo! Eins, zwei drei, vier,
vier Fritten mit Frikrandölle...
Wir haben noch nicht gegessen!
Los!
- Sachte, sachte!
Liebling?
Ich komme heute Abend nicht heim,
ich bin bei der Polizei.
Haben sie dich geschlagen?
- Nein, ich hab nur ein bisschen getrunken.
Und sie haben mich verhaftet.
-Im Auto?
Nein, mit dem Fahrrad.
Was tust du betrunken auf einem Rad?
Dem Alkohol widerstehen!
Was ist nur los?
Ertränke deine Verzweiflung nicht!
Es ist schwer,
aber du musst durchhalten!
Gut.
Ich muss auflegen, sie wollen mich
ausnüchtern. Ich liebe dich!
Ich dich auch, mehr als alles!
Nun?
Was nun?
Zeig mir deine Hände!
Du zitterst nicht.
Entzugserscheinungen?
Nein.
Oh nein!
Was denn?
Hast du mein Parfüm getrunken?
Dann bist du Alkoholiker.
Aber nein, ich halte durch.
Ich hole dir lieber selbst was,
bevor du mein Givenchy trinkst!
Was machst du?!
Ich war dumm und schwach,
verzeih mir!
Was ist das?
- Meine Koffer. Ich komme mit.
Und Raphael?
Bleibt bei meinen Eltern.
Wir suchen ihm eine Schule
und er kommt nach.
Dein Laden? Die Arbeit?
Unbezahlter Urlaub.
Ich gehe mit in den Norden.
Nein, nein!
Ich fürchte mich etwas,
aber ich bin froh, mit dir zu gehen.
Jetzt bleiben wir zusammen.
Zu zweit werden wir stärker sein.
Bist du angeschnallt?
- Natürlich.
Der spinnt!
Welches Tempo fuhren Sie?
- Das richtige.
Wir lassen Ihr Blut testen.
Er hat nicht getrunken.
Er hat sich nur den Mund parfümiert.
Keine Sorge,
fahr mit dem Abschleppdienst.
Nein, ich bleibe bei dir.
Fahr zurück und kümmere dich
um das Auto und die Versicherung.
Ich nehme den Zug.
- Das ist besser.
Gut, aber sei vorsichtig!
Ich komme so schnell wie möglich.
Toll!
In mein Büro!
Wir müssen reden!
Es ist ernst, Freunde.
- Was ist passiert?
Meine Frau kommt morgen.
- Das ist doch schön.
Nein!
Versteht ihr euch nicht?
- Doch, sehr gut.
Seit wir 700 km auseinander sind,
geht es viel besser.
Meine Frau ist depressiv.
Es hilft ihr sehr,
dass ich im Norden lebe.
Das richtet sie auf etwas Konkretes.
Das verstehe ich nicht.
Ich habe über uns gelogen.
Sie glaubt, es wäre die Hölle.
Je mehr ich leide...
desto lieber und gesünder wird sie.
- Ziemlich verzwickt.
Aber es funktioniert.
Wir waren noch nie so glücklich.
Was genau haben Sie über uns erzählt?
Einige Klischees.
Gemeinplätze.
Ich habe nichts erfunden.
Ich habe gesagt, ihr seid etwas
bodenständig...
Etwas...
einfach...
etwas rustikal.
Manchmal vulgär. Etwas...
...daneben.
Rückständig, auch.
Und noch ein paar andere Sachen.
Hallo, Liebling!
Es ist sehr hübsch hier!
Ich muss dir etwas gestehen.
Willkommen im Norden, Julie!
Ein Willkommenskuss!
- Willkommen im Norden!
Komm!
Austrinken!
Wir kümmern uns um die Frau vom Chef!
Das ist sicher!
Verschwinde!
Zurück in deine Hütte!
Komm wieder, wenn du Knete hast!
Wo sind wir?
- In Bergues.
Schaut euch die Muscheln an!
Was glotzt der so?
Hat der misch noch nie geschehn?
Hör doch auf!
Wer sind diese Leute?
- Kumpel ausch der Mine.
Die sind doch geschlossen?
- Nicht alle.
Sie sind zwar leer,
aber wir wohnen da drin.
Wo sollen wir sonst hin?
Verdammisch, Rotzlümmel!
Alle schind gleisch!
Dem polier isch die Fresse!
Bis gleisch!
Dahinten ist das Rathaus.
Dahinten die Post und ein Festsaal,
aber es gibt keine Feste mehr.
Es ist schlimmer, als du gesagt hast.
Ich wollte dich warnen.
Du solltest das nicht sehen.
Du wohnst doch nicht hier?!
- Doch.
Aber es ist Südlage, es ist hell.
Übrigens: Wir essen um 9!
Kommt nicht zu spät!
Essen wir nicht zu zweit?
Zum Willkommens-Mahl müssen wir hin,
sonst zahlen sie mir das heim.
Rede mit ihnen!
Schön, dass wir draußen essen.
Geht nur nicht lange,
wegen der Schakale.
Was essen wir?
- Fleisch.
Was für Fleisch?
- Je nachdem, was man findet.
Scheiße, daneben!
Wir haben genug, komm eschen!
- Isch komme!
Zu Tisch!
Ich kann nicht.
Gib mir das Brot.
Und morgen bringen wir Sie zur Mine
und spielen Verstecken!
Gut! Verstecken!
Sind sie zu ihrer Mine gegangen?
Wohl kaum, es ist erst 1 Uhr.
Man hört ja alles!
Was sagen sie?
Sie streiten. So ist das jeden Abend.
Das wär's. Geklärt!
Ist jemand tot?
Er schießt an die Decke,
um seine Frau zu beruhigen.
Was für ein Alptraum!
Wie willst du das 2 Jahre aushalten?
Wie hast du es bis jetzt ausgehalten?
Ich könnte ein Gläschen vertragen.
Du musst zurück, das ist nichts für dich,
ich bring dich morgen zum Zug.
Gut.
Um meine restlichen Sachen zu holen.
Raphael kann natürlich nicht mit,
er muss bei meinen Eltern bleiben,
aber ich bleibe bei dir.
Unmöglich! Das will ich nicht.
Ich liebe dich.
Dein Leben ist auch meins.
Nun?
- Ich hör nix, vielleicht schlafen sie.
Schließen wir mit einem Feuerchen ab?
Spinnst du?
- Du bist so ein Idiot!
Meine Vorschläge sind immer Braunkack!
- Aber nein!
Der Schuss war eine gute Idee.
- Noch mal?
Yann! Jetzt reicht's!
Gehen wir heim!
Kommst du nicht?
Nein, morgen muss doch auch
jemand hier sein.
Du hast Recht.
Annabelle, warte!
Ist es nicht besser,
wenn du auch hier schläfst?
Antoine, bitte...
Wenn ich morgen allein bin,
könnte sie misstrauisch werden.
Im Moment bin nur ich misstrauisch.
Einmal zusammen in Bergues
ohne meine Mutter...
Gute Nacht!
Alles okay?
- Nein.
Bei mir auch nicht.
Julie will hierbleiben.
- Im Norden?
Nein, hier!
Wir tun alles, um sie abzuschrecken,
und sie will hierbleiben!
Und warum?
- Weil sie mich liebt.
So ein Braunkack!
Ich kämpfe für die Côte d'Azur,
um meine Ehe zu retten...
und ausgerechnet hier
renkt sich alles ein.
Umso besser.
Und jetzt?
Sie will dieses Loch nicht verlassen!
Ihr die Wahrheit sagen?
- Nein.
Meine Frau liebt mich,
die Wahrheit würde alles zerstören.
Das ist feige.
- Nein!
Doch! Deine Frau liebt dich,
du sie auch...
und du bist nicht aufrichtig.
Sei ein Sch'ti!
Also Antoine!
Keine Lektion von einem 35jährigen
Dödel, der sich duckt vor seiner Mama!
Was?!
- Du bist auch nicht mutiger als ich!
Ich kann jederzeit
mit meiner Mutter reden.
Dann tu es!
Rede du erst mal mit deiner Frau!
Gut, du mit deiner Mutter
und ich mit meiner Frau.
Julie?
Julie!
- Frau Abrams?
Kann ich lhnen helfen?
Ich suche die Post von Bergues.
- Bergues?
Aber das ist nicht Bergues.
- Nicht?
Nein, das ist die alte Zechensiedlung.
Bergues ist da drüben.
Danke.
Steigen Sie auf!
Ich bringe Sie.
Keine Angst, ich beiße nicht.
Meine Frau ist verschwunden.
- Nein, sie wartet oben.
Ich musste es ihr sagen.
Kein Schloss, aber es ist angenehm.
Die Sch'tis haben mir die Möbel geliehen,
sie sind sehr nett.
Seit Monaten lügst du mich an.
Du wolltest mir die Wahrheit nicht glauben.
Ich sagte, was du hören wolltest.
Dieser Zirkus, damit ich nicht bleibe.
Der Abstand tat uns so gut.
Wir haben uns getrennt,
um einander zu finden, nicht?
Ich will wieder in den Süden.
Mein kleiner Tschipfel!
Post für deine Mama?
Nein, wir müssen reden.
Was ischt? Bischt du krank?
Hast du dich angesteckt?
Hör zu, was ich dir sage
und unterbrich mich nicht!
Und was du zu sagen hättest, ändert
doch nichts, weil es ist wie es ist, ja?
Ich sag nix.
Ich werde ausziehen.
Ich nehme mir eine Wohnung
und ziehe mit Annabelle zusammen.
Du liebst sie nicht, aber ich liebe sie!
Sie ist meine Wahl!
Und, was sagst du?
Das wurde auch Zeit!
Ich warte schon lange
auf deine Entscheidung.
Du bist nicht böse?
- Warum denn?
Das will eine Mutter doch:
Dass ihr Junge sein Glück findet!
Ich will dich nicht für mich allein.
Und wenn eines Tages...
ein kleiner Tschipfel
oder eine Tschipfeline kommt,
wäre ich sehr glücklich!
Einverstanden.
Sonst noch was?
Ich muss meine Fritten fertig machen.
Denk in Ruhe nach.
Ich bin hier, wenn du mich brauchst.
Ich komme bald.
Küss Raphael von mir.
Guten Tag.
- Frau Bailleul, Sie wünschen?
Ich möchte dir gratulieren.
Bravo!
Du hast meinen Sohn gewonnen.
Ich lasse ihn in Ruhe.
Schluss, ich überwache ihn nicht mehr.
Von heute an...
hab ich ein Auge auf euch beide!
Werdet also glücklich, oder es setzt was!
Kapiert?
Herzlichen Glückwunsch!
- Danke.
Bei dem Lied hab ich
Annabelle kennen gelernt.
Er gehört zu uns: Sch'ti Viwonder!
Verzeih,
mir ist nicht nach Lachen zumute.
Ich hab noch nicht gefragt,
wie es bei dir war?
Gut, ich hab mit meiner Mutter geredet,
ihr gesagt, dass ich Annabelle heirate.
Wie hat sie reagiert?
- Sie hofft auf Nachwuchs.
Klasse!
Jetzt muss ich nur noch Annabelle fragen.
Das hast du noch nicht?
- Ich habe Angst, dass sie Nein sagt.
Hat sie noch den Motorradfahrer?
- Keine Ahnung, ich hoffe nicht.
Sie sind es? Was ist los?
Ich brauche Sie! Es ist dringend.
Jetzt? Kann das nicht warten?
Es ist ein Befehl! Kommen Sie, bitte!
Sie rühren sich nicht vom Fleck!
Sie ist unten, bist du fertig?
Ich hab Lampenfieber.
- Los, büschen fixe!
ANNABELLE
ICH LIEBE DICH
HEIRATE MICH
TSCHIPFEL
Bevor du antwortest...
ich bin bei meiner Mutter weg.
Ich weiß.
Sie hat's mir gesagt.
Heißt das Ja?
Das ist sehr hübsch.
Jetzt hab ich keine Laken mehr.
Das hat ja gedauert!
Früher war es egal, wo wir wohnten.
Wir waren glücklich,
weil wir zusammen waren.
Wie konnten wir das vergessen?
Ich liebe dich.
Und ich möchte, dass du
zu mir in den Norden kommst.
Und dass wir uns nicht mehr trennen.
Nie mehr!
Papa, Mama...
...warum küsst ihr euch vor allen?
Komm, wir werden unsere Zehen verlieren!
Es gibt Post.
Für dich, Philippe.
Mist, die Personalabteilung.
Es sind nun drei Jahre,
das war zu erwarten.
Und?
Porquerolles.
- Das ist doch großartig!
Bis heute Abend.
Immer dasselbe mit den Chefs!
Ihr kommt von irgendwoher,
krempelt alles um,
und wenn jeder zufrieden ist,
verschwindet ihr wieder.
Hör auf zu meckern.
Für unterwegs, Tschikorie und Laibschen.
Und ein Bier für dich.
Wir sehen euch in den Ferien, nicht?
Der Schüden ist nicht so schön wie
der Norden, aber auch nicht übel!
Danke für alles!
- Du brauchst dich nicht zu bedanken.
Doch!
Ich hatte Recht.
Womit?
Ein Fremder im Norden blärt zweimal:
Wenn er kommt und wenn er geht.
Ich weine nicht.
- Doch.
Ich weine nicht.
- Doch, du weinst!
Nein, du weinst nicht.
Warum nimmt er die Möbel mit?
Weil es scheine sind.
Was für Scheine?
Ist es nicht möbliert?
Ihr Vorgänger
hat sie mitgenommen.
Warum?
Wozu Scheinen Möbel geben?
Scheine, Dachse, reden hier alle so?
Die Schötemis reden Sch'ti.
Und Flämisch, aber das macht nichts.
- Pardon!
Dödel. Bei uns sagt man
Schniedelwedler.
Hey, Tschipfel, häh!
Werdet ja glücklich!
Kapiert?
Sonst kriegt ihr's mit mir...
Werdet ja... Scheiße!
Das ist aber nett.
Kommt doch kurz rein!
Nein danke, aber wir müssen weiter.
Es ist zu früh für einen Aperitif.
Auch keinen Kaffee?
- Was ist?
Was ist?
Das ist doch kein Werbespot.
Kommt kurz rein!
Hallo, du da.
Philippe Abrams, Bankdirektor.
Pastis, wie zu Hause!
Ich trinke nicht.
Schnitt!
Wir sollen doch nicht...
- Nur ein Glas. Ich mach die Augen zu.
Annabelle Deconinck,
ich erledige die...
Noch mal.
Hallo, Liebling,
nicht zu mager!
Papa...
ich will meine Zehen nicht verlieren.
Warum solltest du?
Ich will nicht zum Nordpol.
Es ist nicht der Nordpol,
sondern der Norden!
So ein Blödmann...
Leise, ich riskiere viel.
- Wieso? Ich hab die Stelle nicht gekriegt.
Seit 11 Jahren
reiß ich mir den Arsch auf in Salon.
Was?
Die Schötemis leben hoch!