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(Mädchen lacht)
Mom, sei vorsichtig.
ALPENA, MICHIGAN 1984
Der Weg scheint länger zu sein!
Was für ein schöner Tag.
NACH EINER
WAHREN BEGEBENHEIT
- Dad sieht so gut aus.
- Ja. Er war immer ein Kämpfer.
- Sieh dir Mahtob an.
- Sie ist Daddys Liebling.
Wie du damals.
Moody, Mahtob, Dad!
Kommt. Es gibt frische Limonade.
Kommt schon alle.
Mom, Daddy zeigt mir wieder,
wie man angelt.
- Kann ich den heutigen Fang sehen?
- Eines Tages fange ich schon was.
- Bitte. Dad, willst du Limonade?
- Ja.
OK.
- Ah.
- Sauer?
- Etwas.
- Zu wenig Zucker? Wie immer.
He Mahtob.
Welche Vitamine stecken in Zitronen?
- Welche Vitamine stecken darin?
- Vitamin C.
Ja. Welche Vitamine
stecken in Bananen?
- Vitamin C und B, Ballaststoffe.
- Genau!
- Keines meiner Kinder war so klug.
- Toll, vielen Dank auch, Mom!
- Und was willst du werden?
- Krankenschwester.
- Du kannst auch Ärztin werden.
- Dann halt beides.
Wie kannst du ihr Angeln beibringen,
wenn du nie etwas fängst?
Schatz, so ist es am besten.
So bin ich völlig unvoreingenommen.
Er hat eine Angelausrüstung gekauft
und ist jeden Tag mit ihr draußen.
(Moody) Wähle ich zwischen
Limonade und Angeln, ist es klar.
- Ich will auf Daddys Schoß sitzen.
- Ich bin jetzt dran.
- Kämpft nicht um mich, Mädels.
- Such dir einen anderen Schoß.
Und dann haben wir ... Danke.
.. eine 30-jährige Frau mit einem
Abstrich Klasse 3, also denke ich ...
Die Iraner haben sich
in die Steinzeit zurückgebetet.
Warum kommt jemand in die Staaten
um Medizin zu studieren?
Im Iran hat man den Abschluss
in zwei Wochen.
In sieben Tagen.
Der Ayatollah hat ein paar tolle ldeen.
Verwundete Soldaten sollen sterben.
Die kommen ja eh ins Paradies.
- Siehst du die Zeitung?
- Die iranischen Witzseiten?
- Wie kann er so was lesen?
- Sieht wie eines meiner Rezepte aus!
Ich habe dieses Rezept gelesen.
("Vissi d"Arte" aus Tosca von Puccini)
- Nein, nein, nicht ausmachen.
- Schon OK.
- Schatz, was ist los?
- Nichts, es geht mir gut.
Was ist los?
Die Familie - ist alles in Ordnung?
Es geht allen gut. Wirklich.
Übrigens, Mammal hat angerufen.
Er und Nasserine haben einen Sohn.
Das ist ja wunderbar.
Einige Ärzte haben wieder gelästert.
- Wer war das?
- Ist das nicht egal?
Es ist wichtig, Moody.
Es ist nicht egal.
Wir sind doch hergezogen,
um dem zu entgehen.
- Gott, das ist so schrecklich!
- Ach Schatz, vergiss es.
Schatz, vergiss es.
Idioten gibt es überall.
Vergiss es.
"Und der Flaschengeist lachte laut.
Ha ha ha!"
"Oh, du armer Dieb
der tausend Gassen."
"Du denkst, du heiratest
die Tochter des Sultans,
wo alle Prinzen Persiens
um ihre Hand buhlen?"
"Du törichter Sklave,
antwortete Aladin mutig."
"Hast du die wertvollen Juwelen
in der Höhle vergessen?"
"Du hast den Verstand eines Esels."
"Ich sollte dich wieder
in deine alte Lampe sperren."
- Gibt es Aladins Höhle wirklich?
- Es muss sie geben.
- Können wir sie finden?
- Ich weiß nicht, wo sie ist, aber ...
Ich wurde in Persien geboren.
Heute heißt es Iran.
Wenn wir dorthin gingen, könnten wir
vielleicht die Höhle suchen.
Im Iran gibt es Höhlen, Berge
und Wüsten, wie in der Geschichte.
Und Moscheen, die so schön
wie Juwelen sind.
Wenn die Sonne auf sie scheint,
wirst du davon geblendet.
Möchtest du sie sehen?
OK. Wo waren wir?
- Daddy?
- Ja?
Hasse ich Amerikaner?
Natürlich nicht.
Lucille sagt, ich hasse Amerikaner,
weil du aus dem Iran kommst.
Liebes ... Lucille weiß nicht wirklich,
wovon sie da redet.
Also sollten wir sie
nicht zu sehr beachten.
Ich lebe seit 20 Jahren in Amerika.
Ich bin so amerikanisch wie Apfelkuchen.
Und du auch. Gib mir einen Kuss.
Große Umarmung.
Große Umarmung.
(spricht persisch)
Das war Ameh Bozorg.
Es ist immer das Gleiche.
Sie weint und weint am Telefon.
"Du bist wie mein Sohn. Als deine
Mutter starb, zog ich dich groß."
"Ich bin krank.
Du bist nicht für mich da."
- Ist sie krank?
- Nein, nein, ist sie nicht.
Sie ist 58. Sie fühlt sich alt,
aber sie ist nicht krank.
- Die alte Mitleidsmasche.
- Ach, Schatz, ich bitte dich.
Sie ist deine Schwester.
Ruf sie öfter an.
Anrufen bringt nichts.
Sie will mich sehen.
Wo Mammal und Nasserine ein Baby
haben, sind alle außer mir da.
Ich habe meine Familie
seit zehn Jahren nicht gesehen.
Mammal und Reza waren hier.
Warum kommt sie nicht her?
Sie hat Teheran kaum verlassen.
Sie will mich dort drüben sehen.
Sie wollen uns sehen.
Sie kennen dich und Mahtob nicht.
- Sie sagt, wir sollen Urlaub machen.
- Du musst ihnen das erklären.
- Was denn erklären?
- Wir können nicht in den Iran.
Warum nicht?
Ich nehme Mahtob nicht mit in den Iran.
Zu viel Gewalt.
Wir machen kein Sightseeing
am Persischen Golf.
Wir verbringen zwei Wochen
mit meiner Familie.
Moody, es ist dort drüben zu viel los.
Deine Familie ist hier jederzeit
willkommen. Das weißt du.
Vielleicht solltest du allein fahren.
Nein, das meine ich nicht.
Keiner soll dorthin. Es ist zu gefährlich.
- Mommy!
- Ich komme!
Du übertreibst.
Ich habe sie seit zehn Jahren
nicht gesehen.
- Schatz, ich ...
- Mommy!
Schon gut! Ich komme ja!
Nein, schon gut. Geh nur.
Schatz, ich will unbedingt dorthin.
Ich vermisse sie so sehr.
Du sagst immer,
wie wichtig die Familie sei.
Ich will nur zwei Wochen mit dir
und Mahtob meine Familie besuchen.
- Moody, ich habe Angst.
- Wovor denn, Schatz?
Sieh mich an.
Glaubst du ernsthaft,
ich bringe dich und Mahtob in Gefahr?
Ich liebe euch beide mehr
als alles andere auf der Welt.
Hör mal, Mahtob hat Ferien.
Sie kommt auf eine neue Schule.
Der Zeitpunkt ist günstig.
Ich schwöre dir ...
beim Heiligen Koran,
dass für dich keine Gefahr besteht,
dass wir nur zwei Wochen bleiben
und ich niemals deine oder Mahtobs
Sicherheit gefährden würde.
Komm schon, Schatz.
Es ist keine große Sache.
(Flugzeuglärm)
(Geschrei)
Sieh nur, was sie da machen.
- Hallo Betty.
- Hallo Nasserine.
Es ist so schön, dich zu sehen.
Das ist Mahtob.
- Betty! Betty! Das ist Ameh Bozorg!
- Liebes, das ist Daddys Schwester.
- Oh, mein Gott. Sieh nur. Mahtob.
- Mahtob!
Mondschein. Du bist Mondschein.
Ich weiß. Mahtob heißt "Mondschein".
Mahtob.
Betty? Ich bin so glücklich.
Jetzt kannst du bei uns sein.
Ja. Nur für zwei Wochen,
aber ich bin sehr froh.
Ich erinnere mich gut
an euer Haus in Amerika.
- Mammal, schön dich zu sehen.
- Endlich bist du hier, Betty.
Ja, ich bin froh, dass wir hier sind.
Glückwunsch zu eurem Baby.
Danke.
- Was?
- Nichts.
Sie sagt, Mahtob sehe exakt so aus
wie Moody und Bozorg.
- Toller Empfang, was?
- Oh, meine Güte. Unglaublich.
- Kennst du all diese Leute?
- Jeden von ihnen.
Oh Mann. Das ist meine Familie.
- Sie haben dich wirklich vermisst.
- Das Auto ist dort drüben.
(spricht persisch)
Pack es ruhig aus.
Es ist ein Geschenk.
Danke. Ist das nicht nett?
Oh, danke. Vielen Dank.
- Los, zieh es schon an.
- Jetzt?
Ja. Das ist ... Sie haben sich sehr
bemüht. Mach ihnen die Freude.
- Also gut.
- Ziemlich gute Qualität.
Steigen wir ins Auto.
(Gesang über Lautsprecher,
Verkehrslärm)
Gott ... Es sieht alles so anders aus.
Du hast gesagt, Ausländerinnen
müssen nichts Islamisches tragen.
Ja, ich weiß. Ich habe mich geirrt.
Es hat sich alles geändert.
Egal, du musst es nur tragen,
wenn du außer Haus bis.
Du hast die Frauen gesehen.
Meine halbe Familie ist verschleiert.
Das letzte Mal trug nur die Hälfte
einen Schador. Das ist alles neu.
- Und wenn ich das hier nicht trage?
- Ameh Bozorg?
(spricht persisch)
Sie sagt, man würde dich verhaften.
(Frauen schreien)
- Ich muss mal aufs Klo.
- Warte. Wir sind gleich da.
Hallo.
(blökt)
Nein! Sie tun ihm weh, Mommy!
Sie tun ihm weh!
Sie tun ihm weh, Mommy!
So heißen sie uns willkommen.
Das Fleisch bekommen die Armen.
Schatz, wir müssen darüber steigen.
Man erwartet das.
Halt dich an mir fest.
(Muezzin singt Gebete vor)
Mahtob ...
(spricht persisch)
(Menge betet)
Das ist das Freitagsgebet.
An der Universität von Teheran.
(es klopft)
Mahmood ...
(spricht persisch)
Gebete.
(leises Beten)
(Lautsprecher dröhnen)
(spricht persisch)
Denk daran, wir müssen deiner Mom
und deinem Dad etwas mitbringen.
Danke, Schatz. Lass mich mal.
Alles klar?
Richte dein Kopftuch!
Deine Haare! Bedecke deine Haare!
Sie haben nicht gesehen,
dass du Ausländerin bist.
- Das waren nur ganz wenige Haare.
- Pass auf. Sie sind sehr streng.
Du musst alles bedecken.
Pass bloß auf!
Jedes unbedeckte Haar ist wie
ein Dolch in den Herzen der Märtyrer!
Komm schon.
Gib dir mehr Zeit, Liebes. Schon OK.
(alle reden und lachen)
Sieh sich einer diese Hände an.
(spricht persisch)
Psst!
- Mom ...
- Ruhig!
(auf Persisch)
Ich denke, das heißt,
wir können essen.
Komm, setz dich gerade hin.
Lag es daran,
dass ich keinen Schador trug?
Das hast du falsch verstanden.
Sie hat dich nicht angesehen.
Du hast das nicht gesehen.
Sie hat mich angesehen ...
Das war wie heute,
als mich die Polizei anhielt.
Mit so viel Abneigung.
Es kommt mir manchmal
so primitiv vor.
Jede Religion wirkt primitiv,
wenn man nicht unter sich ist.
Aber muss man Frauen verhüllen
und verstecken?
- Aus Angst vor ihrer Sexualität?
- Nein, das ist nicht der Grund.
Iranische Frauen tragen den Schador
als Zeichen des Respekts.
Als der Schah ihn verbannen wollte,
gab es Demonstrationen.
Die meisten Frauen
wollten ihn zurückhaben.
Tut mir Leid. Es ist eine andere Kultur.
Ich ... Ich verstehe sie nicht.
Warum sind Mammal
und die anderen sauer auf dich?
Sie scheinen immer
auf dir herumzuhacken.
Meine Familie ...
Sie sind sehr religiös.
Sie sind nicht sehr gebildet.
Sie sind praktisch vom Lande.
Alles hat sich so sehr geändert.
Alles kehrt zum Koran zurück.
So ist das seit der Revolution.
Als sie in dieses Haus zogen,
warfen sie alle Möbel hinaus.
Ohne Ausnahme.
Jetzt sehen sie mich und ...
Ich wirke amerikanisiert.
Und du hast
eine amerikanische Frau.
- Ja.
- Tut mir Leid.
Ich wollte sie sicher nicht beleidigen ...
Ich weiß.
Schatz, es wird dir eine Weile
seltsam erscheinen,
aber glaub mir, sie wollen dich lieben.
Das werden sie. Ich verspreche es.
OK.
(er lacht)
- Was?
- Nichts.
- Nichts.
- Was ist so witzig?
Weißt du was? Sie denken,
dass wir ständig Sex haben.
- Wer?
- Die Familie.
Warum?
Wenn sie Sex haben,
müssen sie sich duschen.
Sonst können sie nicht beten.
Man gilt sonst als unrein.
Wir duschen zwei, drei Mal am Tag!
Oh Gott! Denken die,
wir sind zwei Kaninchen?
Ich dusche nicht noch mal.
Du wusstest das die ganze Zeit!
- So kannte ich dich ja gar nicht!
- Du wusstest das die ganze Zeit!
- Du hast im Flur gekichert!
- Sei mir nicht böse.
(Gebete dröhnen aus Lautsprecher)
(es klopft)
(spricht persisch)
- Geh nicht.
- Ich muss.
- Bitte bleib.
- Ich kann nicht.
Du stehst jeden Morgen früh auf.
Geh nicht.
Was ist los mit dir?
Wir sind bei meiner Familie.
Sie sind Sayyeds -
direkte Nachfahren Mohammeds.
Für eine moderne Amerikanerin
muss das primitiv wirken.
(Tür schlägt zu)
(streiten auf Persisch)
- Betty?
- Oh Gott, du hast mich erschreckt.
Ich habe mich gefragt, wo du bist.
- Ich habe das schönste Foto.
- Es ist dunkel. Kommst du rein?
Ja.
- Betty?
- Was?
Etwas ist passiert,
bevor wir hierher gekommen sind.
Was?
Ich wollte es dir nicht sagen.
Wir wollten hierher fliegen, also ...
Moody, was ist passiert?
Die Klinik hat mich gefeuert.
Du wurdest gefeuert?
Es passierte
kurz vor unserer Abreise.
Genau gesagt, zwei Tage vorher.
Ich fasse es nicht.
Das können die nicht.
Oh doch, wenn sie jemanden finden,
der weniger Geld verlangt.
Oh nein.
Und kein Iraner ist.
Ach ... Moody,
ich kann das nicht glauben.
- Deine Arbeit lief so gut.
- Mag man etwa Iraner in Michigan?
Es ist immer da ...
Gerade unter der Oberfläche.
Keiner meiner Kollegen
ist je für mich eingestanden.
Schatz, das stimmt nicht.
Wir reden hier von Medizinern.
Das sollten eigentlich
gebildete Leute sein.
Was sollen wir machen?
Also ... Ich sage dir, was wir machen.
Wir fliegen morgen zurück
und finden die Gründe heraus.
Wir klagen. Das ist Amerika.
Es gibt Gesetze.
Wir haben Freunde.
Du hast jede Menge Freunde.
So was darf einfach nicht passieren.
He!
Hör auf.
Du bringst ja alles durcheinander.
Pack deine Sachen zusammen.
- Das wird nicht durch den Zoll gehen.
- Mammal kann es nachschicken.
Packst du Toby Bunny ein
oder trägst du ihn? Es wird heiß sein.
- Pack ihn ein.
- OK.
Setz dich und bring diese Sachen
wieder in Ordnung.
- Können sie in den Koffer?
- Ja.
Du hast nicht gepackt.
Soll ich das für dich tun?
Nein.
(auf Persisch)
Der Pass muss drei Tage vor Abreise
am Flughafen vorliegen.
- Warum das denn?
- Du brauchst einen Stempel.
- Du kannst nicht weg.
- Wann geht der nächste Flug?
Keine Ahnung.
- Moody, was soll das?
- Ich weiß es nicht.
Wir müssen wohl
auf den nächsten Flug warten.
Wie konntest du
die Pässe vergessen?
- Hat dir das niemand gesagt?
- Niemand hat daran gedacht.
Wir fahren zum Flughafen
und stellen uns einfach dumm.
Vielleicht lassen sie uns durch.
Sonst warten wir auf den nächsten Flug.
Ich weiß nicht,
wie ich dir das sagen soll.
Wir fliegen nicht zurück.
Wir bleiben hier.
Was meinst du? Für wie lange?
Ich suche mir hier einen Job.
In einer Klinik.
- Was?
- Ich will, dass wir im Iran leben.
Nein. Nein.
- In Amerika wartet nichts auf mich.
- Nein.
Spinnst du? Wir sind Amerikaner.
Deine Tochter ist Amerikanerin.
Moody, Schatz,
du bist sauer wegen deines Jobs.
Das verstehe ich. Wir regeln das.
- Mahtob soll hier aufwachsen.
- Nein!
- Sie soll eine Muslima werden.
- Nein! Nein.
Du hast mich angelogen.
Du hast beim Koran geschworen,
dass nichts passiert.
- Mommy.
- Du hattest das die ganze Zeit vor.
- Fliegen wir nicht nach Hause?
- Doch.
- Geh runter und verabschiede dich.
- Gut.
(Tür fällt zu)
Moody, ich weiß,
was hier vor sich geht.
Sie haben kein Recht dazu.
Du musst dich wehren.
Ich weiß, du vermisst deine Familie.
Sie lassen dich darunter leiden.
Ich weiß, unter welchem Druck du stehst.
Ich verspreche, wir kehren zurück.
Wir bleiben eine Zeit hier.
Aber wir können hier nicht bleiben.
Das ist ein zurückgebliebenes,
primitives Land.
Ich werde meine Tochter
nicht hier großziehen.
Wie kannst du Mahtob das antun,
wenn Frauen so behandelt werden?
- Es ist die richtige Entscheidung.
- Nein.
- Für alle. Für dich und Mahtob.
- Das ist nicht dein Ernst.
Ich bin Arzt. Sie suchen verzweifelt
Ärzte. Ich kann viel Gutes tun.
- Bitte ...
- Zudem bin ich Muslim.
- Ich gehöre hierher.
- Tu das nicht.
Es muss sehr hart wirken,
aber es ist das Beste für uns alle.
- Mahtob lernt hier wahre Werte.
- Nein! Ich bleibe nicht. Du ...
Du hörst mir jetzt zu.
Du bist in meinem Land.
Du bist meine Frau. Du gehorchst.
Hast du verstanden?
Wir bleiben hier.
Mammal, übersetzt du für mich?
Bitte verzeiht, wenn ich stottere.
Ich bin etwas durcheinander.
Ich wollte euch sprechen um zu
sehen, ob ihr meine Gefühle versteht.
(spricht persisch)
Moody und ich sind
seit sieben Jahren verheiratet.
Wir haben uns sehr geliebt
und einander vertraut.
Vertrauen war immer sehr wichtig.
(Mammal übersetzt)
Ich wollte nicht hierher kommen.
Moody wusste das.
Ich habe es ihm deutlich gesagt.
Ich bin nur mitgekommen,
damit ihr unsere Tochter seht.
Aber ich hatte Angst.
Also schwor Moody beim
Heiligen Koran, dass nichts passiert.
Er hielt den Koran und schwor es.
Stimmt das nicht, Moody?
Ich musste. Du wärst sonst
nicht mitgekommen.
Baba Hajji,
du bist ein religiöser Mann.
Wie kann Moody beim Koran
schwören und mir dann das antun?
(übersetzt)
(antwortet böse)
(alle reden wild durcheinander)
Allah wird ihm vergeben.
(fährt auf Persisch fort)
Nein! Nein!
Ameh Bozorg, Ameh Bozorg,
bitte hilf mir! Bitte!
Nein, das könnt ihr nicht machen.
Ich verfluche euch!
Ich verfluche euch! Ich bleibe nicht!
Das hattest du die ganze Zeit vor!
Ich verfluche euch!
Ich werde bei dir sein.
Ich werde dir helfen.
Versuch zu schlafen.
Wo sind die Scheckhefte und Kreditkarten?
Ich brauche die Haus-
und Autoschlüssel.
In der kleinen Tasche, glaube ich.
Moody?
- Rede mit mir. Bitte!
- Es gibt nichts mehr zu reden.
Oh Moody, bitte. Bitte rede mit mir.
Mahmood ...
(auf Persisch)
(Donner grollt)
Du sollst doch nicht hier anrufen.
Nein, sie ist nicht zu sprechen.
Sie ist auch meine Frau,
also will sie, was ich will.
So hilfst du ihm nicht.
Ja, ich weiß und es tut mir Leid,
aber das heilt ihn auch nicht,
also lass uns in Ruhe.
Nein, ich werde nicht diskutieren ...
Ist mir egal. Das Außenministerium
kann machen, was es will!
Betty, du musst etwas essen.
So geht das nicht weiter.
Du wirst noch krank werden.
Ich dachte, du möchtest hier bleiben.
Wir hätten ein tolles Leben.
Weißt du ... als ich hörte,
dass der Schah den Iran verlässt ...
das war direkt nach Mahtobs Geburt.
Ich konnte es nicht glauben.
Es war unglaublich.
Alles war auf den Straßen.
Millionen von Leuten.
Ich hätte dabei sein sollen.
Zum ersten Mal konnten wir
allen sagen:
"Das ist unser Glaube,
unsere Art zu leben. Das sind wir."
Und nichts konnte uns aufhalten.
Du kannst dir das nicht vorstellen.
Ich weiß, dass du es schwer hattest,
aber es wird besser.
Das verspreche ich dir.
- Großer Gott, hör unser Gebet.
- Großer Gott, hör unser Gebet.
Hilf uns, nach Amerika zurückzukehren.
Hilf uns, nach Amerika zurückzukehren.
Bitte lass uns nichts trennen.
Bitte lass uns nichts trennen.
Und beschütze uns
in deinem Angesicht.
Und beschütze uns
in deinem Angesicht.
- Amen.
- Amen.
(Telefon klingelt)
- Hallo.
- Hallo Betty.
- Mom? Oh Gott!
- Sag nichts. Hör zu.
Geh zur Abteilung für US-Interessen
in der schweizerischen Botschaft.
Es gibt keine US-Botschaft
in Teheran mehr.
Sie ist an der Straße
Khiaban Fereshteh.
Ihre Nummer ist 625 475.
- 625 475 ...
- Was machst du da?
Es hat geklingelt.
Ich bin rangegangen.
Warum willst du mich erniedrigen?
Du gehst nicht ans Telefon
und bleibst im Haus.
- Verstehst du?
- Ja!
Schweizerische Botschaft.
Die Abteilung für US-Interessen.
Ich verstehe Sie nicht.
Reden Sie lauter.
- Es geht nicht lauter.
- Ich höre Sie nicht, Anrufer.
Sind Sie noch dran, Anrufer?
Sind Sie noch dran, Anrufer?
Helfen Sie mir.
Ich werde als Geisel festgehalten.
Sie müssen lauter reden.
Man versteht Sie kaum.
Ich werde als Geisel festgehalten.
Bitte helfen Sie mir.
Tut mir Leid, ich verstehe Sie nicht,
Anrufer.
Mit wem hast du geredet?
- Wann?
- Am Telefon.
- Mit niemandem.
- Lüg mich nicht an!
- Hör auf, Daddy!
- Das ist zwischen Mommy und mir.
Ich wollte nur Nasserine anrufen,
hatte aber die falsche Nummer.
Was glaubst du eigentlich?
Dass du mich anlügen kannst?
Dass du etwas tun kannst,
ohne dass ich davon erfahre?
Meine Familie erzählt mir alles.
Sie beobachten dich ständig,
also sei nicht blöd.
Mommy ist nicht blöd.
Sie muss bald in die Schule.
Wir müssen sie richtig einkleiden.
- Ich will nicht in die Schule.
- Welche Schule? Wann?
(Gehupe)
US-Interessen ...
Die schweizerische Botschaft.
Die Straße heißt Khiaban Fereshteh.
Khiaban Fereshteh.
Schweizer Botschaft.
Mein Name ist Betty Mahmoody.
Ich bin amerikanische Bürgerin.
Zeigen Sie drinnen Ihren Pass.
(Summer)
- Danke.
- Pass.
Wir haben keine Pässe.
Mein Mann hat sie. Wir sind US-Bürger.
(spricht persisch)
- Sie können durch.
- Mommy, wir können nach Hause!
Mein Name ist Nicole Adjanian.
Betty Mahmoody.
Das ist meine Tochter Mahtob.
- Setzen Sie sich.
- Danke.
Wir sind so froh, Sie zu sehen.
Ich habe mit meiner Mutter
in den USA geredet.
Ich weiß, das Außenministerium
ist eingeschaltet.
Wir sind froh, hier zu sein.
Wir schlafen überall.
Wie lange es auch dauern mag.
Bis Sie uns rausbekommen.
Wovon reden Sie da?
Sie können nicht bleiben.
Ich kann nicht zu meinem Mann.
Ich will heim in die USA.
Mag sein, aber Sie sind im Iran.
- Ihr Mann ist Iraner?
- Ja.
- Und Sie iranische Bürgerin.
- Nein.
Nein, ich bin US-Bürgerin
und auch meine Tochter.
Wir sind in den USA geboren.
Wir haben amerikanische Pässe.
Ich meine, wir haben sie nicht dabei.
Mein Mann hat sie.
Wir haben die Staatsbürgerschaft
nicht geändert.
Wenn Sie einen Iraner heiraten,
werden Sie iranische Bürgerin.
Die Gesetze für Frauen
sind sehr strikt.
Sie können ohne schriftliche
Erlaubnis nicht reisen.
Sie haben kein Recht auf die Kinder.
Das Sorgerecht hat der Vater.
Tut mir Leid, Sie müssen zurück
zu Ihrem Mann.
Dann kommen wir nie aus dem Iran.
Man hält uns als Geiseln fest.
Es ist ein Wunder, dass wir hier sind.
Mrs. Mahmoody, es geht
vielen Amerikanerinnen so.
Darf ich fragen,
warum Sie im Iran sind?
Ich weiß es nicht.
Ich weiß es nicht.
Ich hatte Angst zu kommen.
Ich wollte ihm einen Gefallen tun.
Ich habe ihm vertraut.
Ich hatte Angst, aber das hier
hätte ich nie erwartet.
Ich sah ihn als Amerikaner.
Er hat sich verändert.
Oh Gott, und wie.
Hören Sie, Mrs Mahmoody ...
Viele kamen nach der Revolution
mit Schuldgefühlen hierher zurück.
Als hätten sie den Iran
und den Islam verraten.
Nun ist der Iran ein islamisches Land,
was für viele Iraner wunderbar ist.
Wenn ich Ihnen
irgendwie helfen kann ...
Wenn Sie Telefonate in die USA
organisieren wollen
oder nach Hause schreiben möchten,
lassen Sie mich es wissen.
Falls Daddy fragt: Wir haben uns
bei einem Spaziergang verlaufen.
(schreit)
Mommy! Mommy! Mommy!
- Wo warst du?
- Ich war spazieren!
- Was? Wo warst du?
- Wir waren spazieren!
Schnauze!
Wenn du das noch mal versuchst,
bringe ich dich um.
Oh, mein Gott.
(Kinder singen)
Zum Geburtstag viel Glück
Zum Geburtstag viel Glück
Zum Geburtstag, liebe Mahtob
Zum Geburtstag viel Glück
Zum Geburtstag viel Glück
Zum Geburtstag viel Glück
Zum Geburtstag, liebe Mahtob
Zum Geburtstag viel Glück
(Tür geht auf)
Hallo.
Hallo.
Nasserine sagte,
du willst mich sprechen.
Ich fasse nicht, dass sie fünf ist.
Du etwa?
Nein.
Danke für heute.
Für die Puppe und alles.
Ich vermisse sie.
Ich war wohl in letzter Zeit
nicht viel für sie da.
Moody ...
Ich will, dass es funktioniert.
Du warst heute
so ein wunderbarer Vater.
Das hat alles zurückgebracht.
Schatz, ich will dich glücklich machen.
Du musst mir helfen.
Oh Betty.
Ich wollte so nicht sein.
Ich liebe dich.
Ich wollte dir nie wehtun.
Oh Moody.
Moody, du musst mir helfen.
Wir können hier nicht bleiben.
Es ist das Haus meiner Schwester.
Sie wäre beleidigt.
Nein, sie will uns hier nicht haben.
Sie mag mich nicht.
Wir können nicht woanders hin.
Wir könnten zu Mammal und Nasserine.
Wir haben ihnen
in den Staaten geholfen.
Nasserine nimmt Unterricht.
Ich könnte auf das Baby aufpassen.
Bitte.
Oh Betty.
Ich will dich nicht verlieren.
Ich möchte, dass du mir alles sagst,
was ich tun kann.
(spricht persisch)
- Die Küche?
- Küche.
(auf Persisch)
Ich koche für euch.
Ich bin so dankbar, Nasserine.
Hab vielen Dank.
(spricht persisch)
Ich habe gesagt,
dass die gleichen Regeln gelten.
Du musst einen Schador tragen.
Ach?
Mein Onkel ist ein Mullah.
Er ist hoch angesehen.
Er hat sehr viel Einfluss und hat
Bücher über den Islam verfasst.
Vielleicht hilft er mir,
einen Job zu finden.
Betty, du bist eine
sehr gute iranische Köchin.
- Danke.
- Ihr könnt euch glücklich schätzen.
Warum trägst du einen Schador?
- Ich dachte, ich müsse das.
- Aber warum?
Der Schador ist persische Tradition.
Man muss ihn drinnen nicht tragen.
Einige Leute übertreiben es
damit heutzutage.
Mahmood sagt, du liest den Koran.
Ja, ich versuche es.
- Ich würde es gerne.
- Sehr gut.
- Gehst du zur Koranschule?
- Nein.
Mahmood muss dich da hinschicken.
Sie lehren in Englisch.
- Möchtest du dorthin?
- Ja, sehr sogar.
Die Hadiths oder Berichte
sind die Worte des Propheten
mit zusätzlichen Kommentaren
frommer, gebildeter Männer.
Bei unserer Arbeit mit dem Koran
beziehen wir uns auch auf Hadiths.
- Welche Seite?
- Ich weiß es nicht. Sie hat ...
- Du bist Amerikanerin.
- Ja.
.. ohne einen Imam,
der die Menschen zu Gott führt.
- Wir haben dort gewohnt!
- Im Ernst?
- Chicago.
- Ich habe in Michigan gelebt.
- Wo?
- Bei Lancing.
- Wo?
- In einem Ort namens Owosso.
Da habe ich fünf Jahre gewohnt!
Ich ging dort zur Schule.
- Mein Mann hatte dort eine Praxis.
- Mein Mann ist auch Arzt.
Ich kann es nicht glauben!
Jetzt schreibe ich für ein englisches
Magazin für islamische Frauen.
- Bist du Muslima geworden?
- Ja.
- Wurdest du bekehrt?
- Ich wollte es, denke ich.
Mein Mann war froh darüber.
Es hat vieles verbessert.
Ich ... Ich muss gehen.
- Ellen, es war ...
- Nein, wirklich.
Moody.
Ich habe eine Amerikanerin aus
Owasso getroffen. Ihr Mann ist Arzt.
- Sind sie hier?
- Sie sind gerade weg.
Sie hat uns eingeladen. Ist das OK?
Ja, das ist in Ordnung.
Ich möchte, dass du deinem Daddy
Fragen stellst.
Ich möchte, dass du ihn nach Taxis
und Bussen fragst.
- Und wie viel Sachen kosten.
- OK.
Ja? Frag ihn nach Schildern,
was die Schilder bedeuten.
- Gut.
- Dann bringst du es mir bei.
Warum willst du das alles lernen?
Ich muss es wissen,
wenn wir verschwinden.
- Was ist das?
- Sein Name auf dem Schild.
- Was verkauft er?
- Die verkaufen hier fast alles.
Das sind Bilder von Leuten,
die im Krieg gefallen sind.
(spricht persisch)
- Was sollen die Fragen, Liebes?
- Was ist das?
- Der Rest des Marktes und ...
- Was machen die da?
(auf Persisch)
Telefon. Telefon.
Als der Schah ging,
wollte ich zurück in den Iran,
aber Ellen wollte nicht.
Also sagte ich:
"Schön, ich gehe ohne dich."
Und so kam sie mit.
Im ersten Jahr im Iran
hatten wir sehr viel Streit.
Sie konnte sich nicht anpassen.
Nicht wahr, Ellen?
Es dauerte sehr lange,
bis sie wusste, was eine gute Frau tut.
Warm, nicht wahr?
Ja.
Warum bist du zurückgekommen?
Ich meine, mein Gott,
er lässt dich in die Staaten
und du kommst wieder zurück.
Vielleicht am Anfang, falls ...
Da war natürlich das Problem
des Sorgerechts für die Kinder ...
Das war hart für mich.
Ich hatte keine Erfahrung.
Eine amerikanische Kleinstadt.
- War er gewalttätig?
- In den Staaten niemals.
Das soll man nicht.
Es ist nicht islamisch.
Ehen funktionieren hier.
Sie können gut sein.
Es war manchmal hart für mich,
aber es dauert seine Zeit, Betty.
Der Islam hat so viel Schönheit in sich.
Ich meine, ich bin froh, dass die
Kinder als Muslime aufwachsen.
Ellen ...
Ich bin froh, dass ich jetzt
eine Freundin von zu Hause habe.
Das ist wie ein Wunder.
Ellen ...
Es gibt etwas, das ich dir sagen will.
Könntest du das für dich behalten
und nicht meinem Mann erzählen?
Tut mir Leid. Tut mir Leid.
Ellen, es tut mir Leid.
Vergiss, was ich gesagt habe.
Nein, schon gut. Sag es nur.
Ich sage es ihm nicht. Versprochen.
Könntest du diesen Brief annehmen?
Ich will zurück nach Amerika.
Meine Familie hilft mir, aber Moody
beobachtet mich jede Minute.
(Tür geht auf)
Bist du verrückt? Weißt du nicht,
was passieren kann? Schreckliches.
Du kannst das nicht, Betty.
Wenn sie dich erwischen,
lassen sie dich hinrichten.
Das ist für die Botschaft. Bitte.
(spricht persisch)
Kannst du das glauben?
Sie brauchen dringend Ärzte,
sie haben Kriegsversehrte,
aber weil ich in Amerika war,
gibt mir niemand einen Job.
Das ist nicht der Grund.
(auf Persisch)
Kaum zu glauben, dass es vor
der Revolution schon besser war.
Wir bauten Chemiefabriken,
Ölraffinerien,
millionenteure Anlagen.
All das verrottet jetzt,
weil niemand sie bedienen kann!
Alles ist so primitiv!
(auf Persisch)
Schatz, jemand muss zum Markt.
Uns fehlt Fleisch und anderes.
- Ich kann nicht gehen.
- Es ist für das Abendessen.
Ich kann nicht. Du musst warten,
bis Nasserine wieder da ist.
Sie ist spät dran. Was machen wir?
Ich weiß nicht!
Kannst du nicht alleine gehen?
Ja, das kann ich.
Ich kenne den Weg. Es ist nicht weit.
Ich nehme die Kinder mit.
Schreib mir eine Einkaufsliste
und ich sage dir,
wann du wieder hier sein musst.
Nimm das Baby mit.
Mahtob kann bei mir bleiben.
(lautes Geschrei)
(auf Persisch)
(auf Persisch)
- Sie sind Amerikanerin?
- Ja.
Ich brauche Dinare für das Telefon.
Ich war oft in Amerika.
New York. Amarillo, Texas.
Sie wollen telefonieren?
Bitte, kommen Sie doch herein.
Danke.
Abteilung für US-Interessen.
Nicole Adjanian.
Nicole, hier ist Betty.
Was macht das Außenministerium?
Nein, ich kann nicht.
Weil er oder jemand anders
mich ständig überwacht.
Das wusste ich nicht. Könnte ich
nach einer Scheidung gehen?
Was?
Das kann ich nicht ...
Das kann ich nicht.
Ich lasse sie nicht zurück.
Nicole ... Nicole, niemals!
Gut. Ich komme zur Botschaft,
wenn ich kann.
Danke, Sie sind sehr nett.
Sie können das Telefon benutzen.
Kein Problem.
- Danke.
- Ich mag Amerika sehr.
Mein Sohn war an
der Universität von Texas.
Das ist mein Sohn.
Er ist ein Märtyrer des Krieges.
Mein Name ist Hamid. Kommen Sie
her, wenn Sie telefonieren wollen.
Ich bin Betty.
- Wer bringt mich morgen zur Schule?
- Ich weiß nicht, Liebes.
Entweder ich oder Daddy.
- Aber du sollst das machen.
- Ich weiß nicht, ob es geht, Mahtob.
Warum kannst du das nicht machen?
Schatz ...
Ich werde da sein, versprochen,
und alles wird gut werden.
OK?
Komm.
- Lieber Gott.
- Lieber Gott.
- Hör unser Gebet.
- Hör unser Gebet.
- Hilf uns, den Iran zu verlassen ...
- Hilf uns, den Iran zu verlassen ...
- .. und nach Amerika zu kommen.
- .. und nach Amerika zu kommen.
(Mahtob weint)
Ich komme nachmittags zurück.
Ich komme wieder, Liebes.
Liebes, ich komme doch wieder.
Ich werde hier sein.
- Ich will nicht! Daddy, bitte!
- Keine Sorge, Baby.
Mommy, bitte! Verlass mich nicht!
Verlass mich nicht!
Nasserine, nimm das Baby.
Ich hole den Reis.
Hamid, ich kann nicht bleiben.
Kommen Sie herein.
Es ist jemand hier.
Miss Nassimi. Sie will Ihnen helfen.
Hamid sagt,
Sie wollen den Iran verlassen.
Sie wissen, das ist sehr gefährlich.
Ich muss zurück in die USA.
- Warum keine Scheidung?
- Nein.
Dann bekäme mein Mann
das Sorgerecht für meine Tochter.
Erwischt man Sie mit Ihrer Tochter,
könnte man Sie hinrichten.
- Ich kann nicht. Ich muss ...
- Bitte.
Warten Sie. Ich denke,
wir können Ihnen helfen.
Mein Bruder hat
schon vielen geholfen.
Ich bin mittwochs und donnerstags
um diese Zeit hier.
Hier ist meine Telefonnummer.
Lernen Sie die auswendig.
Danke.
Betty!
(spricht persisch)
Ich habe den Reis geholt.
Tut mir Leid.
Was ist passiert?
Sie hat wieder den ganzen Tag geweint.
Ich musste sie abholen.
Wir können ihr das nicht antun,
Moody. Sie hat Angst.
Ich weiß. Du sollst morgen mit ihr
in die Schule kommen.
OK.
Sie wollen, dass du jeden Tag
bei ihr bist.
Natürlich. Natürlich bleibe ich bei ihr.
Es sind nur fromme Frauen dort.
Man wird dich beobachten.
OK.
Ich will, dass Mahtob glücklich ist.
Sie soll eine glückliche Kindheit haben.
Willst du das auch?
Der Islam ist das größte Geschenk,
das ich meinem Kind mache.
(Lehrerin und Mädchen singen)
(Explosion)
(Flugzeuge fliegen tief)
(Schreie)
(Fliegeralarm)
(Frauen flüstern Gebet)
(Flugzeuggeräusche)
Du sagtest, es sei ungefährlich.
Mahtob hätte sterben können!
Das ist alles Amerikas Schuld.
Wer unterstützt denn den lrak?
Sei nicht so naiv. Amerika ist für den
Krieg verantwortlich, niemand sonst!
Du solltest dich nicht so benehmen.
Ich musste es Hormoz sagen.
Es ist deine Pflicht als Frau,
deinem Mann alles zu sagen!
Du kannst keine Geheimnisse haben!
(spricht persisch)
(Frauen sprechen auf Persisch)
(spricht persisch)
Sehr schön. Sehr schön.
Mahtob ... Sehr schön.
Sehr schön.
Es tut mir sehr Leid ...
Es ist schlimm im Iran.
Schlimm für Sie ... Ihren Mann.
Es tut mir Leid.
Wir helfen Ihnen. Wir helfen Ihnen.
Wir helfen Ihnen.
- Könnte ich telefonieren?
- Telefon? Nein! Nein.
Mann, kein Telefon.
Sie drinnen. Sie drinnen.
Verstehe.
Kommen Sie mittags. Um elf.
- Mittags.
- Kann ich mit Mahtob kommen?
Baleh. Baleh.
(Frauen stimmen zu)
Danke.
Es gibt drei Wege aus dem Iran.
Sie könnten von Baluchistan
über die Berge nach Pakistan.
Im Südwesten nach Bandar Abbas,
dann über den Golf nach Oman.
Das ist die gefährlichste Route.
Über das Zagros-Gebirge
durch Kurdistan in die Türkei.
Es gibt Kontrollpunkte,
und die Grenze ist schwer bewacht.
- Was ist die beste Route?
- Die über den Golf.
Wie viel kostet mich das?
Wenn Sie zurück in den USA sind,
können Sie mich vielleicht bezahlen.
Dollars helfen mir mehr
als iranisches Geld.
Kommen Sie wieder
zu meiner Schwester.
Gut.
(Frau spricht auf Persisch)
Lauf! Lauf!
- Wo warst du?
- Hör auf, Daddy!
Wo bist du gewesen?!
Mommy!
- Mommy!
- Steh auf! Steh auf!
Ich leg dich um! Ich schlitze dich auf!
Du wirst sterben!
Raus.
Betty!
Betty!
Nicole Adjanian.
Nicole Adjanian.
Nicole? Er bringt mich um.
Er bringt mich um.
Er sagte, er wolle mich umbringen.
Sie ist von der Botschaft.
Ich muss Mahtob holen.
(spricht persisch)
Nein, nein! Unmöglich.
Das Kind gehört zum Vater.
Er bringt mich um.
Ich muss meine Tochter holen.
Madam, warten Sie,
bis Ihr Mann kommt.
- Ich will mein Baby!
- Madam! Madam!
Ich will mein Baby! Ich will mein Baby!
Ich will mein Baby!
Betty, das lassen die nicht zu.
Sie sollen zum iranischen
Außenminister gehen.
Nein! Die verstehen die Kultur nicht.
Die machen alles nur schlimmer!
- Warten Sie auf Ihren Mann.
- Sagen Sie ihr, ich will mein Baby!
Ich kann nicht. Bitte, bitte ...
(Glocke klingelt)
(sie schluchzt)
Hör mal, Schatz, rede jetzt nicht.
Du darfst nichts über Hamid
oder die Botschaft sagen,
weil sie uns sonst
nie gehen lassen werden.
Sag nichts. Hast du verstanden?
Mommy, lass mich nicht allein.
Geh nicht fort.
Ich werde dich nie zurücklassen.
Versprochen.
Hörst du?
Ich werde dich nie zurücklassen.
- Wo sind Mammal und Nasserine?
- Lass die Fragerei.
Reicht dir das, Liebes?
Sie sind bei Ameh Bozorg eingezogen.
- Moody, was machst du da?
- Mommy!
Bitte nimm sie nicht mit!
Moody! Moody! Bitte!
Bitte nimm sie nicht mit!
Moody, nimm sie nicht mit! Moody!
Moody, bitte! Moody!
Moody!
Moody!
Moody, nimm sie nicht mit!
Nimm sie nicht mit!
(Betty schluchzt)
Nimmt Mommy dich mit auf Abenteuer?
Wohin bringt sie dich?
Zur Koranschule.
Wir haben Kamele gesehen.
Ja?
Geht ihr sonst noch irgendwohin?
Warum warst du gestern zu spät
in der Schule?
- Wir haben uns verlaufen.
- Nein, das stimmt nicht!
- Doch!
- Wo zur Hölle wart ihr?!
(spricht persisch)
- Wo?!
- Wir haben uns verlaufen!
- Wo?!
- Wir haben uns verlaufen!
(er schreit auf Persisch)
(Tür wird geöffnet)
Moody?
Moody, bitte geh nicht.
Wie geht es Mahtob? Bitte!
Geh nicht. Geht es ihr gut?
(muslimische Gebete)
(Fliegeralarm)
(Jets fliegen tief)
Mahtob. Mahtob.
(Tür wird geöffnet)
Betty?
Betty?
Mahtob. Mahtob.
Du hast sie mir zurückgebracht.
Danke, vielen Dank.
Mein Baby. Danke, Moody.
6 MONATE SPÄTER
Zum Geburtstag viel Glück
Zum Geburtstag, liebe Mahtob
Zum Geburtstag viel Glück
(spricht persisch)
(alle ziehen Luft ein)
(singen auf Persisch)
- Kommst du klar?
- Ja, aber wann kommst du?
- Sobald ich kann. Sei tapfer.
- Das werde ich.
Wir fliegen Sie nach Bandar Abbas
und bringen Sie im Schnellboot
über den Golf.
Ich werde Ihnen nie
dafür danken können.
Bitte, Betty. Das ist nicht nötig.
Kommen Sie nur sicher an.
Ich wünschte, Sie hätten das hier
im Sommer gesehen.
Alle Blumen sind natürlich jetzt weg.
Gärten spielten schon immer
eine große Rolle in Persien.
Durch die ganze Geschichte.
Das Wort "Paradies"
kommt aus dem Persischen.
Schwer zu glauben,
dass das Paradies
immer eng mit dem Iran
verbunden sein wird.
Denke ich an mein Land,
dann denke ich an die Gärten.
Sie müssen mich anrufen,
wann immer Sie es können.
Weihnachten sind Sie zu Hause.
("Joy to the World")
Betty.
Fröhliche Weihnachten.
Tut mir Leid. Der Golf ist zu riskant.
Kriegsschiffe überprüfen
alle zivilen Wasserfahrzeuge.
Zahedan ist sicherer, also habe ich
für Sie und Mahtob einen Flug
am Mittwoch, den 29. Januar,
in zehn Tagen.
Mittwoch. Gut.
Dann ist Moody in der Klinik.
Bringen Sie Mahtob am 29.
wie üblich zur Schule.
Wir warten an
der Bushaltestelle auf Sie
und bringen Sie bis zur Abreise
in ein sicheres Haus.
Hatte er Schmerzen?
Und jetzt?
Wie viel? Seit wann weiß er es?
- Die Behandlung schlägt nicht an?
- Was ist?
- Und sie haben das angeboten?
- Was?
Mutter, bleibst du einen Moment dran?
Mein Vater. Er ist krank.
Sie wollen ihn operieren und ...
Sag ihr, dass du nach Amerika kommst.
Sag ihr das, los.
Sag ihr, dass du zu ihm kommst.
Sag es ihr jetzt.
Mom? Moody sagt,
dass wir nach Hause kommen.
- Dass mit deinem Vater tut mir Leid.
- Danke.
Kannst du mit uns
nach Hause kommen?
Nein, ich kann nicht.
Ich verliere sonst meinen Job.
- Aber Mahtob kann mitkommen?
- Nein, du musst alleine fliegen.
- Ich kann nicht ohne Mahtob.
- Warum nicht?
Du willst deinen Vater sehen.
Wo ist das Problem?
Ich fliege nicht ohne sie.
Betty ...
Du fliegst so bald wie möglich.
Du triffst deinen Vater
und verkaufst alles in den Staaten.
Es ist mein Geld und ich will es!
(schlägt Tür zu)
Tun Sie es nicht, Betty.
Sie sehen Ihre Tochter nie wieder.
- Er lässt Sie nie mehr ins Land.
- Mein Vater liegt im Sterben.
Er will sicher nicht,
dass Sie Ihre Tochter verlieren.
Warum kann ich nicht zurückkommen
und später flüchten?
Sie können Mahtob
nicht bei Moodys Familie lassen.
Sie sind vom Land,
fanatischer als die meisten.
Dieses Regime bestärkt sie.
Manche meinen, dass ein Mädchen
mit neun Jahren heiraten kann.
Kinderbräute sind nicht unbekannt.
Wenn Sie mit Mahtob frei sein wollen,
dann fliegen Sie
wie vereinbart am 29.
Es kann aber sein, dass er mich
morgen schon losschickt.
Für den Krieg.
Sie nehmen immer Jüngere mit.
Einige sind erst 12 Jahre alt.
Sie bekommen Plastikschlüssel
zum Paradies, "Made in Taiwan",
und erzählen ihnen, dass sie direkt
in den Himmel kommen.
Sie werden manchmal
zum Minenräumen eingesetzt.
Sie laufen über das Feld
und werden zerrissen.
OK.
Nur noch eine Woche.
Er muss Ihren Pass verlängern.
Das schafft er in der Zeit nicht.
Er vertraut Ihnen jetzt.
Versuchen Sie, auf Zeit zu spielen.
- Wo warst du?
- Moody, ich war auf dem Markt.
Ich wollte meinem Vater ein
Geschenk kaufen, fand aber nichts.
Da komme ich einmal
früh nach Hause ...
Ich habe dich gehen lassen,
dir Freiheit gegeben.
OK, hör mir zu.
Wenn du mir nicht gehorchst,
wirst du Mahtob nie wieder sehen.
Am 26. fliegst du nach Amerika.
Du schickst alles hierher
und kommst zurück.
Bis dahin keine Anrufe, kein Schritt
aus dem Haus. Ist das klar?
Ja.
Moody?
- Du hast für den 26. gebucht?
- Warum fragst du? Natürlich.
Hast du den Pass verlängert?
Du erinnerst dich?
Zia kennt Leute. Ist alles erledigt.
Ich hoffe, dein Vater wird gesund.
Ich kann dich nicht wegbringen.
Bitte komm zurück. Wir lieben dich.
(Telefon klingelt)
Ich soll zurück in die Klinik kommen.
(spricht persisch)
Ich muss los.
(rhythmischer Gesang)
Ich muss zum Markt gehen.
Ich brauche einige Dinge.
Es dauert vielleicht 20 Minuten.
- Ich gehe.
- Nein, nein. Schon gut.
Ich brauche frische Luft.
Ich brauche ein Geschenk für
meinen Vater. Ich hatte keine Zeit.
(übersetzt)
Schatz? Mahtob, hol deinen Schal
und deine Jacke.
('Ameh Bozorg schreit auf)
(Jubel im Fernsehen)
Houssein.
Houssein.
Houssein, ich habe sie bei mir.
Das ist unsere letzte Chance.
Wir müssen sofort los.
Betty. Komm.
Sie sollen Ihren Mann anrufen
um Zeit zu gewinnen.
Ich rufe erst Houssein an und sage,
dass Sie in Sicherheit sind.
- Ich habe Toby Bunny vergessen.
- Was?
Ich habe Toby Bunny vergessen.
Schatz ... Schatz, willst du zurück
nach Amerika?
Mahtob, hör auf zu weinen.
Hör auf zu weinen.
Hör mir zu.
Wenn wir Toby Bunny holen,
müssen wir bei Daddy bleiben.
Willst du das?
Aber wann sehe ich
meinen Daddy wieder?
Ich weiß es nicht.
Hör auf zu weinen.
Ich liebe dich.
Ich liebe dich. Sei mein großes,
tapferes Mädchen.
Schon gut.
- Moody, ich werde nicht fliegen.
- Warum? Was hast du vor?.
Nichts. Ich habe nichts vor.
- Ich rufe die Polizei.
- Schön, dann ruf die Polizei.
- Ich könnte ihnen einiges sagen.
- Und zwar?.
Das ist eine illegale Klinik.
Du darfst nicht operieren.
Ich sitze da den ganzen Tag herum.
Glaubst du, ich merke das nicht?!
Ich will nur gut zu dir sein.
- Ja.
- Wir brauchen keine Polizei.
Stimmt, das wird nicht notwendig sein.
Dann können wir uns ja treffen
und reden, Betty. Betty?
Ich muss darüber nachdenken.
Tu das.
Ich glaube dir kein Wort mehr.
Wie konntest du Mahtob mitnehmen?
Du stiehlst mir mein Kind.
Nein, ich verspreche dir gar nichts, Betty.
Du bist meine Frau.
Komm gefälligst zurück!
Hallo Betty. Hier ist Zia.
Zia, bitte sag Moody,
dass ich einen Anwalt habe.
Sag Moody, ich treffe ihn nicht allein.
Falls er reden will,
ich bin morgen von elf bis zwölf
und zwischen sechs und acht da.
Sag ihm das.
Wir müssen los. Sie finden Sie,
wenn Sie in Teheran bleiben.
OK, holen wir meine Sachen.
Wir haben keine Papiere besorgt,
also kann die Türkei Ärger machen,
aber die schicken Sie nicht weg.
Gehen Sie in Ankara
zur US-Botschaft.
Stammesangehörige bringen Sie
über das Zagros-Gebirge.
Sie sind Kurden, die meisten sind
freundlich. Sie kennen sich aus.
Sagen Sie nie,
dass Sie Amerikanerin sind.
Vorsicht am Kontrollpunkt
außerhalb von Teheran.
Betty ...
Ich hoffe, dass Sie bald wieder
in Ihrem eigenen Garten sind.
In Amerika.
(Sirenen heulen)
(spricht persisch)
Schnell.
(spricht persisch)
(Sirenen heulen)
STOPP
KONTROLLPUNKT
(spricht persisch)
Was?
Was machen Sie da?
Oh Gott, was machen Sie da?
Nein.
Bitte.
Bitte.
(Maschinengewehr-Feuer)
(schreit auf Persisch)
(pfeift)
- Mommy? Mommy, wach auf!
- Nein.
- Mommy!
- Nein, lass mich! Lass mich!
Lass mich!
(Motor wird angelassen)
STOPP
KONTROLLPUNKT
(spricht persisch)
- Mommy.
- Nein, schon OK. Schon OK.
(Wind heult)
(ruft auf Persisch)
(Mann ruft)
Türkei! Türkei!
Wir sind zu Hause, Baby.
- Wir sind zu Hause.
- Mommy.
BETTY UND MAHTOB
KEHRTEN AM 9.2.1986
ZU IHRER FAMILIE ZURÜCK
VIELE FRAUEN UND KINDER
WERDEN GEGEN IHREN WILLEN
IM AUSLAND FESTGEHALTEN.
BETTY IST EINE ERFOLGREICHE
AUTORIN UND REDNERIN,
DIE MENSCHEN IN ÄHNLICHEN
UMSTÄNDEN HILFT.