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Nur die Zeit kann uns zeigen,
was Wahrheit und was Legende ist.
Einige Wahrheiten
überdauern die Zeitalter nicht,
doch die Legende von dem Kind mit
den blauen Augen wird ewig überliefert,
und in alle 4 Himmelsrichtungen der
Großen Weißen Berge geflüstert werden.
Wir, die Yagahl, waren Jäger
der mächtigsten aller Kreaturen.
Dem Mannak.
Doch unsere Welt
begann sich zu verändern.
Die Mannaks kamen
immer später in unser Tal.
Und es gab Zeiten,
in denen sie gar nicht kamen.
Unsere Jäger wurden ruhelos.
Und unser Volk war hungrig.
Nur die Eine unter uns,
die wir "Alte Mutter" nannten,
die letzte ihrer Art,
nur sie konnte mit den Geistern
der Erde sprechen
und die Ahnen um Rat bitten,
um unser Volk zu retten.
Viele Male musste sie bitten,
bis sie eines Tages ihren Ruf erhörten
und uns ein Zeichen sandten.
Ein Zeichen, dass das Ende bevorstand.
Wir fanden sie in den Bergen.
Sie klammerte sich an eine tote Frau.
Die Ahnen haben sie geschickt.
Sie kam, um uns von
den vierbeinigen Dämonen zu berichten,
die unserer Welt ein Ende
bereiten werden.
Die Dämonen werden zu der Zeit
in unser Tal kommen,
wenn wir zu unserer letzten Jagd
aufbrechen.
Doch keine Furcht.
Aus dieser Jagd wird ein Krieger
hervorgehen,
und diese dort wird dann seine Frau.
Sie werden uns
in ein neues Leben führen,
in dem die Yagahl
keinen Hunger mehr leiden müssen.
In jener Nacht
sah Alte Mutter das Gesicht
des Jägers nicht, von dem sie sprach,
doch sie wusste,
dass das Kind mit den blauen Augen
ein Segen war,
den sie beschützen musste.
Für unser Volk war sie Evolet.
Die Hoffnung auf Leben.
Für einen Jungen namens D'Leh
war sie viel mehr als das.
Nur einer der Yagahl glaubte nicht
an Alte Mutters Prophezeiung.
Es war der Vater des Jungen.
Er war es, der den Weißen Speer trug
und zur Jagd blies.
Ich werde über deinen Sohn wachen,
als sei es mein eigener.
Ich weiß, dass du das wirst.
Aber versprich mir, dass du niemandem
verrätst, wieso ich fortgehe.
Wir können nicht
bis zur letzten Jagd warten.
- Guter Wurf! Mach es noch mal!
- Guter Wurf!
Ka'ren!
Ka'ren?
Nein. Nicht du.
Dein Vater ließ unser Volk im Stich.
Geh weg.
Ja, kämpft!
Du musst gewinnen, Ka'ren!
Hör auf damit!
Ka'ren! Ich sagte, hör auf damit!
D'Leh!
Er ist der Sohn eines Feiglings.
Sag so etwas nie wieder.
Das gilt für euch alle.
Guter Wurf.
Du bist allein.
Wie ich.
Was ist mit deinem Volk passiert?
Sie wurden getötet.
Von vierbeinigen Dämonen.
Du wirst niemals allein sein, Evolet.
Siehst du das Licht?
Das da?
Es bewegt sich nicht am Himmel,
so wie all die anderen.
Dieses Licht ist so wie du
in meinem Herzen.
Es wird niemals fortgehen.
Es wird niemals fortgehen?
Nein, niemals.
Evolet! Komm her!
Komm sofort zurück,
was hab ich dir gesagt?
Viele Monde lang
blickten Evolet und D'Leh einander an.
Und die Liebe in ihren Herzen
wurde immer stärker.
Bis schließlich, nach vielen Jahren,
der Tag der letzten Jagd kam.
D'Leh, wie lange müssen wir
noch Wache halten?
Bis die Mannaks kommen.
Und wann kommen sie?
Weiß ich nicht.
D'Leh, wann werde ich zum Jäger?
Wenn du aufhörst,
so viele Fragen zu stellen.
Der große Jäger Tic'Tic kam heute
in die Hütte von Alte Mutter.
Sie glaubt, dass die Zeit
der Prophezeiung gekommen ist.
Sie sagte, er soll auf dieser Jagd
keinen Mannak töten.
Sie glaubt, dass Ka'ren
den Weißen Speer gewinnt
und Evolet für sich beanspruchen wird.
Baku, sieh, was ich gefunden habe.
Du weißt, dass Ka'ren ein guter Jäger ist.
Wir müssen fortlaufen.
Zusammen können wir
die Großen Berge überqueren.
Wir sollen unser Volk im Stich lassen?
So wie mein Vater?
Das kann ich nicht.
Ich habe viele Monde daran gearbeitet.
Wenn wir zusammen sein wollen,
dann muss ich den Mannak erlegen.
Sie sind da! Sie sind da!
Seht nur!
Seht nur, wie viele es sind!
Heute
durchbohre nicht ich das Herz
des Mannaks, sondern einer von euch.
Einer von euch wird
den Weißen Speer einfordern.
Mögen die Ahnen der Yagahl
und der Geist des mächtigen Mannak
den Besten unter euch auswählen.
Ka'ren, mögest du
am meisten Glück haben.
Ka'ren, du erlegst den Mannak.
Du wirst unser Anführer.
D'Leh, was ist mit dir?
Ich jage, um Evolet zu gewinnen.
Wir jagen zusammen, gemeinsam.
Tic'Tic hat den Leitbullen entdeckt.
Nicht so schnell!
D'Leh!
Sie brechen aus! Treibt sie zusammen!
Baku! Sie kommen!
Sie kommen, Baku!
Sie kommen! Sie kommen!
Der Letzte kommt jetzt auch!
Es ist ein großer Bulle!
Jetzt!
D'Leh kommt!
Ka'ren, du musst werfen!
Haltet ihn unten! Zieht das Netz fest!
Er ist zu stark! Lass los, Ka'ren!
D'Leh, wir müssen loslassen!
Ich kann nicht! Meine Hand hängt fest!
Seht! Seht!
Das ist D'Leh!
Du hast ihn getötet, ganz allein!
Das hat noch nie einer geschafft!
Das war mutig.
D'Leh hat den Mannak erlegt!
Er hat das Netz nicht losgelassen!
Er hat es ganz allein getan!
Worauf wartest du?
Weiser Geist, ich habe den Mannak erlegt.
Also fordere ich den Weißen Speer
und damit auch meine Frau,
Evolet.
Von diesem Tag an war D'Leh
nicht länger der Sohn eines Feiglings.
Nun ehrten die Yagahl seinen Namen,
weil er ihnen den Segen des Mannak
gebracht hat.
Zum allerletzten Mal.
Und obwohl sich Alte Mutter in ihrem
Herzen freute, Evolet glücklich zu sehen,
fürchtete sie in ihrer Seele,
dass der, der die mächtige Kreatur
getötet hatte,
nicht den Mut für das besaß,
das da kommen sollte.
Wieso feiert Tic'Tic nicht mit uns?
- D'Leh?
- Da ist etwas, das ich tun muss.
Was willst du?
Ich war nicht mutig.
Ich habe nicht alleine gejagt.
Die Ahnen der Yagahl
haben heute mit uns gespielt.
Was soll ich tun?
Verzichte ich auf den Weißen Speer,
verzichte ich auch auf Evolet.
Das kann ich nicht.
Steht sie dir überhaupt zu?
Es entspricht nicht der Art der Yagahl,
den Weißen Speer
mit einer Lüge zu erlangen.
Ich habe den Weißen Speer
Tic'Tic zurückgegeben.
Wieso tust du so etwas?
Weil ich den Mannak nicht getötet habe,
Evolet.
- Doch. Du hast das Netz festgehalten.
- Nein, ich habe gelogen.
Ich wollte loslassen, so wie die anderen.
Meine Hand hatte sich verfangen.
Danach rannte der Mannak
in meinen Speer hinein.
Ich tat gar nichts.
Evolet, weißt du noch,
was ich dir über unser Licht erzählt habe?
Ich fühle immer noch so.
Du wirst immer in meinem Herzen sein.
Das wird sich niemals ändern.
Aber dennoch
gibst du mich auf.
In jener Nacht kam der große weiße Regen
über das Tal der Yagahl.
Und wie ein eisiger Regen legte sich
Traurigkeit auf D'Lehs Herz.
Und mit dem weißen Regen
kamen die vierbeinigen Dämonen.
Du bleibst hier.
Baku.
Moha! Pass auf!
Tötet sie nicht,
fangt sie ein!
- Baku, versteck dich.
- Ja, Mutter.
D'Leh!
Wir können ihnen nicht helfen.
Bindet sie auf mein Pferd!
Bitte.
Lass mich!
Lass mich los!
- Was hast du vor?
- Ich werde ihnen folgen.
Über die Großen Berge?
Das ist nicht möglich.
Sie sind doch auch
über die Großen Berge gekommen, oder?
Sie sind Dämonen.
Vielleicht können sie fliegen.
Ich habe keine Flügel
an ihnen gesehen, du etwa?
Denkst du, du bezwingst sie ganz allein?
Nur du?
Er ist nicht allein.
Ich gehe mit ihm.
Ohne die anderen Jäger
werden wir alle sterben.
Ich werde auch mitgehen.
Nein, Baku, du bleibst hier.
Aber du, Ka'ren,
du musst mit ihnen gehen.
Fass mich nicht an!
Und während sie sich von den Alten und
Kindern unseres Volkes verabschiedeten,
segnete der weise Geist der Yagahl
sie und ihre Speere.
Alte Mutter wusste, dass sie
nie wieder Jäger sein würden,
sondern Krieger.
Die Nacht bricht herein. Wir bleiben hier.
Nein, wir gehen weiter.
Wir sind schon nah dran.
Ich kann in der Dunkelheit nichts sehen.
Du etwa?
Wir bleiben hier. Wir essen und schlafen.
Wieso trägst du nicht den Weißen Speer?
Hast du Angst?
Antworte.
Ka'ren, schlaf jetzt.
Baku? Baku!
Was tust du hier? Geh nach Hause.
Ich kann euch helfen.
Ich kann deinen Wasserbeutel tragen.
Kehr wieder um!
Sie haben meine Mutter getötet.
Er ist allein.
Durch ihn werden wir nur langsamer.
D'Leh, ich bin durstig.
Das Feuer in diesem Stein lebt noch.
D'Leh!
Sie lebt. Wir müssen uns beeilen.
Warum friert Alte Mutter so?
Der weiße Regen
ist kein Freund des Jägers.
Er verschluckt sämtliche Spuren
der geraubten Brüder und Schwestern.
Es lag nun an den Ahnen der Yagahl,
ihnen den Weg zu weisen.
Und so gingen sie viele Tage und Nächte
in ein fernes Land,
wo die Großen Berge endeten,
und wo die Geschichte von dem Kind
mit den blauen Augen begonnen hatte.
Dort, wo die vierbeinigen Dämonen
Evolets Volk getötet hatten.
Wir sind schon seit Tagen unterwegs,
und es sind keine Spuren zu sehen.
Vielleicht haben sie ja doch Flügel.
Ja, vielleicht.
Aber unsere Brüder und Schwestern
haben keine.
Vergiss nicht zu kauen.
Die Hexe legt eine Spur.
Sie bringt Unglück.
Dein Stolz gefällt mir,
doch ich werde ihn brechen müssen.
Vielleicht hat sie es nur verloren.
Es ist heiß hier.
Baku. Bleib dicht bei uns.
Was war das?
Wir müssen sie heute Nacht befreien.
Nein, nicht heute Nacht.
Dieser Ort ist nicht gut dafür.
Sie wissen, dass Gefahr lauert
und passen sehr auf.
Wir werden das Gleiche tun.
Ich gehe zuerst, dann Ka'ren, dann du.
D'Leh.
Komm.
Ich verstehe deinen Schmerz,
aber du musst Geduld haben.
Auf meinen Herrn
mag dein böser Zauber wirken.
Aber auf mich
nicht.
D'Leh.
Ich verlasse dich nie wieder.
Hier lang.
Komm.
D'Leh!
Lauft. Lauft!
D'Leh!
Hier lang!
Hier rüber! Hier lang!
Los, los!
Ka'ren!
Lauft!
Lauft!
Tic'Tic! Lauft!
Tic'Tic!
D'Leh! Evolet! Hier rauf!
- D'Leh!
- Ich locke sie fort.
- Nein, geh nicht!
- Ich komme wieder zurück.
Das verspreche ich.
Oh, Baku.
Du solltest nicht hier sein.
Wer ist er?
Ich glaube, er spricht von D'Leh.
Versuch das noch mal,
dann töte ich euch beide.
Lauf mir nie,
nie wieder davon.
D'Leh kommt zurück.
Er hat es mir versprochen.
Ka'ren, denkst du, er ist noch am Leben?
Das ist nicht mehr wichtig.
Er hat versucht, uns zu befreien.
Vergib mir, Tic'Tic.
Ich hätte auf dich hören sollen.
Du darfst nicht sterben.
Ich werde dir Essen bringen.
Alte Mutter wachte mit aller Kraft
über ihre Reise
und ihr Geist
stand ihnen stets zur Seite.
Doch in jener Nacht vermochte sie nicht
über die Gewalten der Erde zu gebieten
und die Wasser des Himmels aufhalten.
D'Leh war ganz allein
der mächtigen Bestie ausgeliefert,
die dieses Gebiet beherrschte.
Wehe, du frisst mich,
wenn ich dich befreie.
Ich dachte schon, du seist tot.
Hab um mich keine Angst.
Sieh, da hinten.
Da fand ein Angriff statt.
Ich hörte sie schreien.
Dort sind sie langgegangen.
Tic'Tic, geh weg. Geh.
D'Leh, komm her.
Geh weg da.
Du musst mich doch wiedererkennen.
Ich habe dir das Leben geschenkt.
Du sprichst mit dem Speerzahn?
Wieso sprichst du unsere Worte?
Dir schmeckt Naku-Essen nicht?
Es schmeckt anders, aber gut.
Wir leben weit hinter den Bergen.
- Wir wissen, wo ihr herkommt.
- Woher wisst ihr das?
Und woher kannst du
unsere Worte sprechen?
Es kam schon vorher mal
ein Mann von dem Berg.
Er war auf der Suche nach neuem Land.
Ein weiser Mann sagte,
ich soll seine Worte lernen.
Du. Du hast sein Gesicht.
Was ist mit ihm passiert?
Er wurde vor langer Zeit
von hier weggeholt.
Wohin geholt?
Komm.
Als dein Vater zu uns kam,
wurde er mein Freund.
Dann haben die bösen Geister
deinen Vater gestohlen.
Wie viele andere von unserem Volk.
Sie bringen sie in das Nest
von den großen Vögeln
und fliegen über den Sand davon.
Und wohin?
Zum Berg der Götter.
Von dort kehrte noch niemand zurück.
Unser weiser Mann sagt, dass du
uns dort hinführen wirst.
Ich?
Es wurde uns gesagt,
dass eines Tages der Eine kommen wird,
der unser Volk befreit.
Der Eine, der mit dem Speerzahn spricht.
Und als das tapfere Volk der Naku
seine Toten begrub,
ließen sie allen Stämmen des Landes
verkünden,
dass der Eine, der mit dem Speerzahn
spricht, gekommen sei.
Dieser Ruf,
war ein Ruf nach Krieg.
Warum glauben sie,
dass ich ihr Volk befreien kann?
Es gibt da etwas, das du
über deinen Vater wissen musst.
Deine Mutter starb,
als sie dir das Leben gab.
Dein Vater übernahm die Bürde
nicht nur alleine für dich,
sondern für unser ganzes Volk.
Wir hungerten.
Er konnte nicht warten, bis sich
die Weissagung von Alte Mutter erfüllte.
Dein Vater lief nicht davon.
Er ging fort, um unser Volk zu retten.
Wie konntest du mich nur die
ganze Zeit glauben lassen,
dass mein Vater uns verraten hat?
Weil das sein Wunsch war.
Dein Vater trug den Weißen Speer.
Er befürchtete, wenn er geht,
würden ihm andere folgen
und somit unser Volk im Stich lassen.
Und warum sagst du mir das erst jetzt?
Ein guter Mann
zieht einen Kreis um sich herum
und sorgt für die, die darin stehen.
Seine Frau, seine Kinder.
Andere Männer
ziehen einen größeren Kreis
und kümmern sich
um ihre Brüder und Schwestern.
Doch manche Männer
haben ein großes Schicksal.
Sie müssen einen Kreis um sich ziehen,
der viele, viele mehr einschließt.
Dein Vater war einer dieser Männer.
Du musst selbst entscheiden,
ob du auch so einer bist.
Das ist Kawu, unser schnellster Läufer.
Er bringt uns Worte von den Menschen,
die dort hinten leben.
Sie haben noch mehr Menschen
gestohlen.
Und nun sind sie auf dem Weg
zu den großen Vögeln, und zwar schnell.
Wir müssen sie finden,
bevor sie diese Vögel erreichen.
Du hast keine Frau?
Am Tag, bevor ihr kamt,
nahmen sie ihr den Atem,
und sie stahlen unseren Sohn.
Ich bin Baku.
Tudu.
Nein. Ich bin Baku.
Baku, Tudu. Baku, Tudu.
Er bringt ihn um! Helft ihm!
Lass ihn los!
Um deiner Hexe zu gefallen,
schlägst du mich?
Untersteh dich.
Das wirst du bereuen.
Die Kunde der Naku
verbreitete sich schnell,
und aus allen Winden
kamen die Krieger herbei.
Die Tutt Tutt, die wie große Vögel laufen,
und ihre Augen hinter Bäumen verbergen.
Der Stamm der Kula.
Sie sind klein wie unsere Kinder.
Und aus dem Tal ohne Sonne
kamen die mit Blut an ihren Köpfen.
Aber die Stärksten von allen
waren die Hoda.
Ihr Anführer führte das Wort
für alle Krieger des Landes.
Sag ihm, wenn sein Volk mit uns geht,
bezwingen wir sie.
Er sagt, du bist bloß ein Junge.
Sag ihm, ich bin älter als ich aussehe.
Quina ist ein Hoda. Hodas lachen nicht.
Sie gingen schneller und schneller
und machten nicht Halt,
um zu essen oder sich auszuruhen.
Und jeden Tag schlossen sich ihnen
mehr Speere an.
Zum Fluss! Schnell!
Dieses Wort "Yahalah", was bedeutet es?
Es sind deine Worte.
"Wir werden sie bezwingen."
Die großen Vögel sind angekommen.
Evolet!
Evolet!
Baku, D'Leh ist hier.
D'Leh!
Tudu! Tudu!
Tudu!
Tudu, der Mann mit dem Speer,
er wird nicht aufgeben.
Der Mann und sie.
Vielleicht hat der Junge recht.
D'Leh kann nicht über das Wasser fliegen,
so wie die.
Aber wer hätte gedacht,
dass er so viele Speere findet?
Der Fluss bewegt sich wie eine
Schlange durch den Sand.
Er sagt, das Auge der Schlange
ruht unter der Sonne.
Und unter dem Mond ist keine Bewegung.
Gibt es einen kürzeren Weg
zum Kopf der Schlange?
Wir müssen uns hinter
den großen Sand begeben.
Aber niemand kann so weit gehen.
Die Berge und der Sand
sehen alle gleich aus
und wir werden uns verirren.
Wir alle werden sterben.
Wir werden den Kopf der Schlange finden.
Und wir werden unsere Völker befreien.
Wir müssen rasten.
Der Mann vom Fluss
hatte die Wahrheit gesagt.
Sie waren viele Tage im Kreis gelaufen
und hatten sich verirrt.
Und das Auge der Schlange
war nirgends zu sehen.
Vergiss den Mann, der dir folgt.
Noch keiner hat je
das Meer des Sandes durchquert.
Sie werden alle sterben.
Tic'Tic, Tic'Tic. Ich habe
das Auge der Schlange gefunden.
Siehst du das Licht?
Das da? Weißt du noch,
was der Mann am Fluss gesagt hat?
Es ruht unter der Sonne.
Aber unter dem Mond ist keine Bewegung.
Nakudu, sag das den anderen.
Es wird uns zum Kopf
der Schlange führen.
Und als der letzte Mond
ins Tal der Yagahl gekommen war,
schien es, als hätten alle Geister
Alte Mutter verlassen.
Viele Monde lang hatte sie
weder gegessen noch gesprochen,
da sie wusste, dass es
ein letztes Schicksal zu erfüllen galt.
Weiser Geist,
ich bin es, Katan.
Die Berge der Götter.
Und der Kopf der Schlange.
Evolet. Es geht dir gut?
Nicht sprechen.
Baku, hierher!
Wie können Menschen
Vater Mannak nur so etwas antun?
Das sind nicht Menschen wie wir, Baku.
Was sind sie dann?
Manche sagen,
sie kamen von den Sternen.
Andere glauben, dass sie
über das große Wasser geflogen sind,
als ihr Land im Meer versank.
Sie müssen schneller arbeiten!
Was soll ich tun, Allmächtiger?
Opfere einen.
Der Allmächtige ist nicht erfreut.
Bringt ihm ein Opfer dar.
Nein! Moha!
Moha!
Moha!
Das sind einfach zu viele von ihnen.
Niemand kann sie bezwingen.
Nein, D'Leh,
die, die sie zwingen,
ihre Arbeit zu verrichten,
die sind noch sehr viel mehr.
Denkst du, sie werden
an unserer Seite kämpfen?
Es liegt an dir, das herauszufinden.
Behalte das für dich.
D'Leh.
D'Leh.
- Tudu.
- Hab keine Angst, Baku.
Ich werde dich nach Hause bringen.
Wo ist Evolet?
Die Frauen schlafen in anderen Hütten.
Aber ich habe sie heute gesehen.
Tic'Tic wartet mit vielen Speeren
hinter dem Sand.
Heute haben sie Moha getötet.
Er wurde geopfert.
Es war mein Fehler, der euch
an diesen schrecklichen Ort gebracht hat.
Ich bitte um Vergebung.
Die Väter haben dich auserwählt,
uns anzuführen.
Und wir werden an deiner Seite stehen.
Sag ihm, wie viele Speere wir haben.
Bitte ihn, mit uns zu kämpfen.
Er sagt, die Menge der Speere
bedeutet nichts.
Menschen können
nicht gegen Götter gewinnen.
Er hat Zauberkräfte.
Er spricht mit dem Speerzahn.
Er sagt, der blinde Mann
weiß viel über die Götter.
Er war früher ihr Diener, lief aber fort.
Seitdem verstecken sie ihn hier.
Weiser Mann,
erzähl uns mehr von diesen Göttern.
Zuerst waren es drei,
aber jetzt ist nur noch einer übrig.
Es muss einen Weg geben,
ihn zu besiegen.
Er sagte, einmal,
nur einmal hörte er den Gott
von einem sprechen, den er fürchtet.
Man erzählt sich, dass es jemanden gibt,
der ein Zeichen trägt,
das man nachts am Himmel sieht.
Sie nennen es Uru-Anna,
das Zeichen des Jägers.
Der hellste Stern des ganzen Himmels.
Er fragt, ob du
das Zeichen des Jägers trägst.
Ohne das Zeichen
bezwingt man diesen Gott nicht.
Wartet, wartet!
Das Band an deinem Arm.
Woher hast du es?
Von dem Mann, der ihm
das Leben gerettet hat.
Wo ist er?
Seine Knochen wurden zusammen
mit denen der anderen im Sand begraben.
Er will wissen, warum du
nach diesem Mann fragst.
Er war mein Vater.
Frag ihn, wo Tic'Tic ist.
Sie haben uns gefunden.
Meine Tage sind zu Ende.
Bitte, großer Jäger, sag das nicht.
Wir brauchen dich.
Sie wollen nicht mit uns kämpfen.
Sie haben ihre eigene Prophezeiung.
D'Leh.
Eine Prophezeiung kennt viele Gesichter.
Viele Wege, um wahr zu werden.
Dein Vater.
Dein Vater hat ihn mir gegeben.
- Nein, großer Jäger, er gehört dir.
- Nimm ihn.
Sei wie dein Vater.
Sei wie dein Vater.
Sei wie dein Vater.
Komm her.
Ich habe dich befreit
und nun wirst du mir gehören.
Du hast eine Sklavin
des Allmächtigen gestohlen!
Sie gehört mir.
Das entscheidest nicht du.
Gib schon her.
Gib uns das Messer.
Sieh dir ihre Narben an.
Sie bilden
das Zeichen!
Wir haben das Zeichen gefunden!
An der Hand einer Sklavin.
Allmächtiger, ich wage nicht,
dir zu sagen, was wir gefunden haben.
Sprich!
Das Zeichen des Jägers!
Das kann nicht sein!
D'Leh,
ich weiß, wie es ist,
einen guten Freund zu verlieren.
Dein Vater war meiner.
Ich kann mich kaum an ihn erinnern.
Er erinnert sich aber an dich.
Sein Herz tat weh,
wenn er von seinem kleinen Jungen
hinter den Großen Bergen sprach.
Er traf Vorbereitungen,
um zu dir zurückzukehren.
Doch dann hatte man ihn geholt.
D'Leh.
Die Männer warten.
Wir, das mutige Volk der Yagahl,
jagen die wohl mächtigste
aller Kreaturen, den Mannak.
Er ist groß, und wir sind klein,
und trotzdem können wir ihn besiegen.
Weil wir zusammen jagen, gemeinsam.
Wenn die Sonne aufgeht,
gehen wir zu unseren Brüdern
und Schwestern auf den Berg des Gottes
und überzeugen sie, mit uns zu kämpfen.
Zusammen, gemeinsam.
Was passiert hier?
Hör zu, Baku,
heute musst du ein Jäger werden.
Ich?
Nimm es bitte, Allmächtiger.
Schweig, Verräter!
Wie können Narben das Zeichen sein?
Habt ihr sie verglichen?
Sehr sorgfältig, Allmächtiger.
Viele Male!
Was weiß der Reiter noch?
Ein Mann aus den Bergen
folgt ihr mit vielen Kriegern.
Dann ist der Jäger da!
Sieh nur, Ka'ren, da.
- Der muss es sein.
- Der da vorn.
Baku, wir haben den Leitbullen gefunden.
Los!
Jetzt!
Quina, noch nicht!
Jetzt!
Sie werden nicht angreifen.
Die Mannaks wurden zu lange geschlagen.
Ka'ren, sieh nur!
Du musst alle die Rampe rauftreiben!
- Lauft! Lauft!
- Mach schon! Bewegung!
Ka'ren! Nein!
Die Sklaven kommen!
Sie wird sie aufhalten.
Bringt sie hinaus und reißt sie in Stücke!
Halt!
Halt!
Er sagt, dass der, der dieser Frau folgt,
wieder umkehren soll.
Sonst wird sie getötet.
Wie dieser Verräter.
Geh wieder in deine Berge
und du kannst deine Frau mitnehmen.
Sag ihm, ich nehme sein Angebot an.
Sag ihm, dass ich einverstanden bin.
Sag es ihm!
Aber ich werde mein Volk mitnehmen.
Jeden einzelnen Yagahl.
Sag es ihm!
Sie gehören dir!
Frag ihn, was mit den anderen geschieht.
Sie gehören dem Gott, sagt er.
Sie werden für immer
seine Arbeit verrichten.
Nein.
Werden sie nicht!
Er ist kein Gott!
D'Leh!
Evolet!
Baku!
Tudu!
Nein!
Nein!
Hilfe! Hilfe! Sie blutet!
Du bekommst sie auch nicht.
Du bist meinetwegen hier?
Nein, nein, bitte.
Du bist meinetwegen hier?
Bitte.
Bitte.
So weit gegangen.
Bis ans Ende der Welt gegangen,
um den zu bezwingen,
den sie "den Allmächtigen" nennen,
um dann ohne Evolet zurückzukehren.
Das hatte Alte Mutter nicht vorhergesagt.
Doch gerade, als sie ihn
für immer verlassen hatte,
begann die Legende
von dem Kind mit den blauen Augen.
Evolet und D'Leh!
Evolet hatte unserem Volk
die Hoffnung auf Leben gebracht.
Und nun, mit ihrem letzten Atemzug,
hatte Alte Mutter sie zurückgegeben.
Dein Vater wollte euch die hier
mitbringen.
Sie werden euer Volk ernähren.
Sag ihnen, das Volk der Yagahl
will den Naku seinen Dank aussprechen.
Danke sehr, Bruder Nakudu.
Mein Herz begleitet dich, Bruder D'Leh.
Das war das letzte Mal,
dass sie ihre Freunde, die Naku, sahen.
Dann begannen sie ihren langen Heimweg.
Sie sind wieder da! Sie sind wieder da!
Und so, wie die, die sich
zu den Ahnen begeben hatten,
zu ihnen hinabblickten
und ihnen den Weg wiesen,
so blickten die Yagahl
zu Evolet und D'Leh,
dass sie ihrem Volk den Weg wiesen.
Und als der erste Mond
in ihrem Tal wiedergeboren war,
brachte er die erste Frucht ihres Landes.
Sieh nur, wie schnell es wächst.
Und so trug es sich zu,
dass die Hoffnung auf Leben
wahr wurde.
Adaption:
SDI Media Group
(GERMAN)