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RAMPENLICHT
Das Rampenlicht muss das Alter
räumen, wenn die Jugend auftritt.
Die Geschichte einer Ballerina
und eines Clowns...
London, an einem Spätnachmittag
im Sommer 1914...
Frau Alsop ist nicht da!
Frau Alsop ist nicht da!
AMBULATORIUM
- Haben Sie das Gas abgedreht?
- Gas?
- Wo ist ihr Zimmer?
- Das da.
Sie muss woanders hin.
- Wo ist Ihr Zimmer?
- Im zweiten Stock.
Sie nehmen die Arme,
ich die Füße.
Auf geht's, Fräulein.
Nehmen Sie meine Tasche.
Das müssen Sie
schon selbst machen.
Fenster auf!
Sie braucht frische Luft.
Nicht nur sie.
- Krankenwagen?
- Keine Zeit.
Sie braucht sofort ein Brechmittel.
Wasser!
Bitte sehr.
Zwei Liter warmes Wasser
und Handtücher!
Handtücher... Kommt sofort.
Hatte sie die Flasche
in der Hand?
Ja. Sie kommt
aus Ihrem Ambulatorium.
So, so.
Seit wann kennen Sie sie?
Seit etwa fünf Minuten.
Sie muss ein paar Tage
gepflegt werden.
- Und der Krankenwagen?
- Nicht nötig.
Sie ist außer Gefahr.
Ihre Einlieferung würde
eine Untersuchung bedeuten.
Auf Selbstmord steht Gefängnis.
Sie wird sich schnell erholen.
Sie braucht nur viel Ruhe.
Geben Sie ihr Orangensaft.
Und ab morgen etwas Hühnerbrühe.
Aber keine Konserven!
Kommen Sie in zehn Minuten rüber,
um ihr Rezept zu holen.
- Mein Rezept?
- Nein, ihres natürlich.
Kopfschmerzen?
Wo bin ich?
In meinem Zimmer
im zweiten Stock.
Was ist passiert?
Als ich wiederkam,
roch es bei Ihnen nach Gas.
Ich brach die Tür auf
und habe Sie hochgetragen.
Ich wollte doch sterben.
Was soll die Eile?
Haben Sie Schmerzen?
Nur darum geht es.
Der Rest ist Einbildung.
Das menschliche Bewusstsein
brauchte Ewigkeiten
und Sie wollen es auslöschen.
Das Wunder
der menschlichen Existenz!
Bedeutender als alles andere
im ganzen Universum!
Was können die Sterne schon?
Nichts! Die hocken nur
auf ihren Achsen rum.
Und die Sonne...
Die spuckt ihre Flammen
Und wenn schon?
Sie vergeudet nur
ihre Naturschätze.
Kann die Sonne denken?
Hat sie ein Bewusstsein?
Nein, aber Sie schon!
Das nehme ich zurück.
Hier bist du und jetzt gehst du.
Also, so was! Großer Gott!
Nun sieh sich einer meine Tür an!
Hausfriedensbruch nenn ich das!
Dafür kommt sie ins Gefängnis!
Hab ich's doch gewusst!
So eine ganz Stille...
Stille Wasser sind tief -
und stinken!
Komisch,
sie hat gar nichts mitgenommen.
Und dabei bleibt's auch,
bis sie ihre Miete bezahlt hat.
Bricht die Tür auf!
Schöne Sachen gehen
hinter meinem Rücken vor!
Jetzt ist sie weg
und das ist gut so!
WIR KAUFEN
UND VERKAUFEN ALLES
Herr Calvero!
Sind Sie das, Herr Calvero?
Ihre Wäsche.
Ich lege sie Ihnen aufs Bett.
Einen Moment!
Warten Sie!
Die haben Sie fallen lassen.
Und Ihre Orangen.
Danke sehr.
So verbringt die also ihre Abende!
Hände weg!
Was macht sie bei Ihnen?
Nicht, was Sie denken.
Wer hat die Tür aufgebrochen?
- Ich.
- Sie?
Ihr Gas leckte.
Mein was?
Ich meine, Ihre Gasleitung.
Das kommt mir alles spanisch vor.
- Wer ist sie?
- Da fragen Sie noch?
Sie sagte, sie hätte eine Stelle.
Das sagen sie alle!
Warum so neugierig?
Sie wollte sich umbringen.
Sie hat Gift geschluckt
und das Gas angedreht.
Wenn das so ist,
rufe ich die Polizei.
Dann kommt es in die Zeitung.
Wollen Sie das?
Hier bleibt sie nicht!
Als ob ich sie wollte!
Lassen Sie sie in ihr Zimmer.
Das ist längst vermietet.
Sie können sie nicht rauswerfen.
Ihr Zimmer kriegt sie nicht wieder!
Dann bleibt sie hier.
Soll mein ganzes Haus
in Verruf kommen?
Wieso?
Wir könnten Mann und Frau sein.
Ach ja?
Das könnte Ihnen so passen!
Sehen Sie zu, dass sie wegkommt.
Mann und Frau!
Hüten Sie sich vor dem Luder.
Die taugt nichts
und war nur krank, seit sie herkam.
Doch nicht etwa Schuppen?
Fertig?
Ein Tierdresseur bin ich
Vom Zirkus lebe ich
Ich dressiere massenweise:
Löwen, Tiger, Schweine
Ich verdiente ein Vermögen,
doch das floh rasch vor mir
Vielleicht lag's an den Frauen,
vielleicht auch nur am Bier
Um alles zu begleichen,
ließ ich die Tiere weichen
Doch verzweifelte ich? Nee!
Ich kam auf die Idee
Mich in der Unterwäsche juckend
sprang ich in die Höhe:
Elefanten waren mir zu groß,
dressiere ich halt Flöhe!
Warum auch jagen,
was durch den Dschungel rennt,
Wenn's hier vor Ort
nur so wimmelt vor Talent?
Rasch fand ich einen,
wo sag ich nicht
Zog ihn sorgsam auf,
den kleinen Wicht
Erklärte ihm das Leben haargenau,
dann suchte er sich eine Frau
Die beiden wohnen bei mir gratis
Jeden Abend spür ich ihr Gebiss
Kaviar würden sie verpönen
Doch mit Steak
kann ich sie verwöhnen
Mein Körper gehört ihnen!
Schon ein reizendes Gefühl,
Wenn sie gesättigt statt zu ruh'n,
lieber tausend *** tun
Jetzt bin ich froh wie nie
Viele Tricks beherrscht
das süße Vieh
Nicht nur ich ernähre sie,
auch mich ernähren sie
Kommt her,
die größte Show der Welt!
Kommt her,
hier kriegt ihr was fürs Geld!
Seht Phyllis und Henry,
die wohl dressierten Flöhe,
Die sich furchtlos schwingen
in ungeahnte Höhe
Sollte es euch jucken,
so macht euch nicht verrückt,
Wer weiß, ob ihr nicht grade
ein Genie zerdrückt?
PHYLLIS UND HENRY
DIE FLIEGENDEN FLÖHE
Phyllis, Henry! Hört auf damit!
Was soll das?
Ihr solltet euch schämen,
euch so zu streiten.
Phyllis, bleib in der Kiste!
Das hättest du
vorher machen sollen!
Hörst du?
Soll ich dich zerquetschen?
Hör auf damit!
Komm sofort raus!
Phyllis, hörst du?
Denk an deine Diät!
Bist du verrückt geworden?
Hör gefälligst auf. Schluss!
Phyllis, komm sofort hoch!
Das geht zu weit.
Was soll das?
Verrücktes kleines Biest!
Henry ruft dich.
Komm schon.
Lass das!
Komm raus. Na los!
Wo willst du hin, Dummerchen?
Hör jetzt auf!
Soll ich mich jucken?
Das ist nicht Phyllis!
Wo ist Phyllis?
Da ist sie ja!
Sind Sie wach?
Ihr Mann schickt mich.
- Wer?
- Ihr Mann.
Ich soll Ihnen Hühnerbrühe geben.
Mein Mann?
Moment, ich helfe Ihnen.
Sie haben heute
noch nichts gegessen.
Die Suppe wird Ihnen gut tun.
Danke, nein.
Sie will nicht essen.
Ein Segen für den armen Gatten.
Wie fühlen Sie sich?
Viel besser, danke.
Gut.
Achten Sie nicht auf das Gerede.
Frau Alsop hat
moralische Verpflichtungen.
Sobald es Ihnen besser geht,
lassen wir uns scheiden.
Es geht schon wieder.
Noch nicht ganz.
Bleiben Sie noch ein, zwei Tage.
Sehr freundlich von Ihnen,
aber ich kann wieder
in mein Zimmer.
Ich fürchte, das geht nicht.
Wieso?
Heute ziehen die neuen Mieter ein.
Verstehe...
Sie können hier bleiben,
bis Sie wissen, was Sie vorhaben.
Was schon? Ich bin hilflos.
Warum haben Sie mich
nicht sterben lassen?
Unsinn!
Sie müssen das Beste draus machen.
Aber ich bin arm und krank!
Hören Sie.
Ich weiß nicht, was Ihnen fehlt.
Aber wenn es das ist,
was Frau Alsop vermutet,
dann können Sie etwas unternehmen.
Wenn es... nun ja...
Sie wissen schon...
Ich fürchte, nein.
Also, sagen wir mal so...
Eine junge Frau macht so
ihre Erfahrungen und wird krank.
So was lässt sich heilen.
Es gibt da ein neues Mittel,
das Wunder wirkt.
Sie können es mir sagen,
vielleicht kann ich helfen.
Mich alten Sünder schockt nichts.
Es ist nichts Derartiges.
- Sind Sie sicher?
- Ja.
Aber krank waren Sie?
Ich lag fünf Monate
mit akutem Rheuma in der Klinik.
Weiter nichts?
Was beklagen Sie sich?
Ich kann nicht mehr arbeiten.
Was machen Sie?
Ich war Tänzerin.
Tänzerin!
Ich war beim Empire Ballet.
Und ich dachte, Sie...
Eine Tänzerin sind Sie!
Wir wurden nicht vorgestellt.
Wie heißen Sie?
Thereza Ambrose.
Ich werde Terry genannt.
Reizend. Sehr erfreut.
Übrigens sind wir Kollegen.
Ich heiße Calvero.
Sagt Ihnen das was?
Der berühmte Clown?
Das war einmal.
Aber lassen wir das.
Was hat Sie
in diese prekäre Lage gebracht?
Meine Krankheit.
Dann müssen wir Sie aufpäppeln!
Nicht gerade ein Kurort hier,
aber Sie können gern bleiben.
Falls Sie es als Frau Calvero
aushalten, nur pro forma!
Störe ich Sie nicht?
I wo!
Ich hatte schon 5 Frauen.
Macht das halbe Dutzend voll.
In meinem Alter
kann man eine platonische
Freundschaft verkraften.
Ihre Mutter war Schneiderin
und Ihr Vater Lord?
Der vierte Sohn!
Nicht dasselbe.
Wie kam's zur Heirat?
Sie gehörte zum Personal.
Klingt wie ein Groschenroman.
- Hatte er Geld?
- Er wurde enterbt.
Nur Ihre Schwester lebt noch?
Ja, aber in Südamerika.
Hat nur Ihre Krankheit
Sie so weit gebracht?
- Das und...
- Und was?
Alles ist so nutzlos.
Ich sehe es sogar Blumen an...
Ich höre es bei Musik...
Das Leben hat keinen Sinn.
Wozu brauchen Sie Sinn?
Leben ist Verlangen, nicht Sinn.
Verlangen,
das Motiv allen Lebens!
Darum will eine Rose
wie eine Rose wachsen.
Und ein Felsen will nichts,
als ein Felsen bleiben.
Warum lächeln Sie?
Wie Sie das imitieren...
Ich imitiere alles.
Kennen Sie japanische Bäume?
Die wachsen schief.
Stiefmütterchen wachsen so.
Die dunklen runzeln die Stirn.
Um den Dingen einen Sinn zu geben,
gibt man ihnen Namen.
Eine Rose bleibt eine Rose.
Nicht übel, sollte man zitieren.
Eben war das Leben noch sinnlos.
Jetzt haben Sie
einen Mann und ein Zuhause.
Hier haben Sie Wasser
und für den Notfall...
Die erste Tür links
wie auf allen Etagen.
Gute Nacht.
Der Frühling ist da!
Die Vögel zwitschern
Die Stinktiere kriechen
Alle wedeln mit dem Schwanz
nach Liebe
Der Frühling ist da!
Die Wale wirbeln wie wild
Die Würmer winden sich
Alle wedeln mit dem Schwanz
nach Liebe
Was ist das wohl,
was ich besinge?
Was verzaubert uns alle?
Was ist das wohl,
was ich mir im Frühjahr hol?
Was uns alle zwickt und zwackt?
Ach, die Liebe ist's!
Die Liebe ist's, die Liebe...
Hätten Sie eine Fliegenklatsche?
Ich muss doch bitten!
Bitte nicht,
ich rufe die Polizei!
Ich muss wirklich sehr bitten!
Essen Sie, was Sie wollen.
Ich esse nicht.
Sie Arme! Hier, ein Groschen.
- Ich verlange Rechenschaft!
- Sie?
Wer sind Sie überhaupt?
Haben Sie Familie?
- Zufällig heiße ich Smith.
- Nie gehört.
Das zeigt Ihre Idiotie.
Das kommt davon!
Sie haben mein Sonett gestört.
Ihr was?
Nicht mein Was, mein Sonett!
Meine Ode an den Regenwurm.
O Wurm,
warum verkriechst du dich im Sand?
Es ist Frühling! Wurm,
Kopf hoch!
Wo der auch sein mag
Lächle die Sonne an
Entwinde dich
und fächle mit dem Schwanz
Die Erde hoch in Euphorie
Es ist Frühling... Frühling...
Grotesk! Ein Wurm,
der die Sonne anlächelt!
- Warum?
- Ein Wurm lächelt nicht.
Erzählen Sie ihm denn Witze?
- Aber nein.
- Eben!
Das ergibt keinen Sinn.
Warum sollte Lyrik Sinn haben?
Nie gehört,
dass Lyrik das gebührt?
Moment,
von Gebühr war keine Rede.
Bitte keine Rede!
Was wir erleben, übertrifft alles.
Gerade durchzuckt mich
der Sinn des Lebens.
Reine Stromvergeudung!
Was ist das für ein Trieb,
der das Leben antreibt?
Recht haben Sie!
Was soll es alles bedeuten?
Wohin gehen wir?
Sie südwärts,
aber ohne meine Tasche.
Macht nichts.
- Wie kam die zu Ihnen?
- Gute alte Anziehungskraft.
Was haben Sie gegen mich?
Müssen wir grübeln?
Ich durchschaue Sie nicht.
Lesen Sie meine Memoiren.
- Sie sind schon komisch.
- Warum?
Wie Sie über Würmer reden...
Warum nicht?
Selbst Fliegen sind romantisch.
- Fliegen?
- Und wie!
Erst im Stall,
dann auf dem Ball.
Sie jagen sich überm Zucker
und schmusen in der Butter.
- Kennen Sie "Das Bienenleben"?
- Nein.
Bienen im Bienenstock
benehmen sich bieder.
Was Sie nicht sagen...
- Bless you!
- Find ich auch.
- Bitte?
- Blässe hält jung.
Sie sind aber staubig.
Drehen Sie sich mal um.
Wo werden Sie aufbewahrt?
Unterm Dach?
Bleicherde? Babypuder?
Ich weiß: Stärkemehl.
Denken Sie nur mal:
Die Liebe lenkt das Leben.
Wie schön!
- Von wegen schön!
- Doch.
Es ist widerlich, gemein, übel.
Aber herrlich!
- Ich mag Sie.
- Wirklich?
Sie haben so viel Gefühl...
Reizen Sie mich nicht!
Nur wenige Menschen
haben diese Fähigkeit.
Oder die Gelegenheit!
Erlauben Sie.
Sie mögen Ihnen nützen.
Herein!
Guten Morgen. Wie geht's?
- Besser, danke.
- Gut.
Welch ein Tag!
Die Sonne scheint
und die Miete ist bezahlt.
Das kann nur ein Erdbeben geben.
Was möchten Sie essen?
Wir haben Eier, Speck,
Käse, Frühlingszwiebeln...
Ausgeträumt!
Mir träumte,
wir hätten eine Frühlingsnummer.
Interessant.
Im Traum hab ich viele Ideen,
nur vergesse ich sie.
Zur Zeit träume ich viel
vom Theater.
Ich brate meine alten Nummern auf.
Bücklinge!
Sind die nicht hübsch?
Was ist?
Als ich aufstehen wollte,
bin ich zusammengebrochen.
Ich kann nicht stehen.
Es war noch zu früh.
Ich habe kein Gefühl mehr
in den Beinen.
Sie sind gelähmt. Ich weiß es!
Regen Sie sich nicht auf.
Wir rufen den Arzt.
Ich muss in die Klinik.
Warten Sie ab, was der Arzt sagt.
Ich bin Ihnen doch nur im Weg.
Klage ich?
Das sollten Sie.
Ich bin eine Plage.
Aber Sie mussten mich ja
unbedingt retten.
Wir machen alle Fehler.
Tut mir Leid.
Na hoffentlich! So jung
und schon des Lebens überdrüssig.
In meinem Alter
klammert man sich dran.
Wieso?
Kurz vor Abpfiff
wird das Leben zur Gewohnheit.
Eine hoffnungslose.
Leben Sie ohne Hoffnung!
Für den Augenblick!
Es gibt immer noch...
wunderbare Augenblicke.
Wenn man krank ist?
Ich wurde vor 6 Monaten für tot
erklärt, aber ich habe gekämpft.
Das müssen Sie auch tun.
Ich habe es satt.
Weil Sie sich selbst bekämpfen
und sich keine Chance geben.
Der Kampf ums Glück ist schön.
Glück...
- Das gibt es.
- Wo?
Als Kind beschwerte ich mich,
dass ich kein Spielzeug hatte,
aber mein Vater sagte:
"Das ist
das schönste Spielzeug überhaupt.
Es ist das Geheimnis allen Glücks."
Schwer zu glauben,
dass Sie ein Komiker sind.
Das merke ich auch langsam.
Darum finde ich keine Arbeit.
Warum?
Weil niemand mehr Fantasie hat
oder weil ich
zum alten Eisen gehöre.
Auf keinen Fall!
So wie Sie reden...
Vielleicht lag's am Schnaps...
Niemand trinkt ohne Grund.
Sicher waren Sie unglücklich.
Nein, das bin ich gewohnt.
Es ist etwas komplizierter.
Je älter man wird,
desto intensiver möchte man leben.
Eine traurige Würde befällt einen,
das ist fatal für einen Komiker.
Das merkte man mir an.
Ich verlor den Kontakt
zum Publikum.
Deshalb fing ich an zu trinken.
Ich brauchte es zum Aufwärmen.
Sonst war ich nicht lustig.
Je mehr ich trank...
Es war ein Teufelskreis.
Was geschah dann?
Ein Herzinfarkt, fast das Ende.
Trinken Sie immer noch?
Wenn ich an bestimmte Dinge denke.
An die falschen Dinge, so wie Sie.
Was möchten Sie essen?
Schon ein trauriger Beruf,
lustig zu sein.
Sehr traurig, wenn niemand lacht.
Aber wenn sie lachen...
Wenn man sieht,
wie sie sich biegen...
Wenn ihr Brüllen auf einen
einschlägt wie eine Welle...
Reden wir über was Fröhlicheres.
Ich will das Publikum vergessen.
Dafür lieben Sie es zu sehr.
Vielleicht,
aber ich bewundere es nicht.
Ich glaube schon.
Als Einzelne, ja.
Jeder besitzt Größe.
Aber die Menge ist
ein kopfloses Monster,
das nie weiß,
wohin es sich drehen soll.
Es lässt sich überallhin treiben.
Aber Ihr Frühstück!
Wie wär's mit pochierten Eiern?
Herein!
- Ein Telegramm.
- Danke.
Stimmt was nicht?
Darauf habe ich gewartet.
Gute Nachrichten?
Mein Agent will mich sehen.
Wunderbar!
Das ist der Wendepunkt.
Diese Direktoren
haben mich zappeln lassen,
aber jetzt wollen sie mich.
Jetzt müssen sie zahlen für ihre
Verachtung und Gleichgültigkeit.
Nein, ich werde großzügig sein.
Das wird sie beeindrucken.
Mein Termin ist um drei.
Auf dem Weg sage ich
dem Arzt Bescheid.
Aber erst Ihr Frühstück!
Wie wär's mit Bückling?
Nichts für Sie noch für Sie...
Nichts für Sie.
- Wartet jemand?
- Frau Parker.
Sonst noch jemand?
Calvero. Er ist seit drei Uhr da.
Den hab ich ganz vergessen.
Guten Tag, Calvero.
Setzen Sie sich.
Tut mir Leid wegen gestern.
Ich hatte zu viel zu tun.
Gute Neuigkeiten.
Eine Woche im Middlesex Varieté.
Welche Bedingungen?
Darum sollten Sie sich
nicht kümmern.
Wäre kein Umstand.
Wenn Geld kein Thema ist,
wo stehe ich dann
auf dem Programm?
Auch kein Thema.
Stehe ich nicht an erster Stelle?
Noch ist nichts sicher.
Meinen Sie,
ich lasse meinen Namen
mit einer Handvoll
von Anfängern zusammenwerfen?
Calvero gilt noch etwas!
Irrtum. Er gilt nichts mehr.
Warum will man mich dann?
Man tut mir einen Gefallen.
Reizend! Ich hoffe,
Sie wissen das zu schätzen.
Ich will ganz offen sein.
Ich habe die Direktoren
6 Monate lang bedrängt.
Ihr Name ist Gift.
Niemand will Sie anrühren.
Als ob sie das könnten!
Leider muss ich Sie
vor die Realität stellen.
Das gelingt Ihnen blendend.
Ich will helfen,
aber Sie müssen mitmachen.
Ich mache, was Sie wollen.
So gefallen Sie mir!
Ich halte Sie auf dem Laufenden.
Bis dahin... Kopf hoch!
Wenn mein Name Gift ist,
werde ich ihn nicht benutzen.
- Ich nehme einen anderen.
- Großartige Idee!
Wie geht's unserer Patientin?
Die Vergiftung ist behoben,
ihre Beine sind auch in Ordnung.
Aber sie hatte doch Rheuma?
Das glaube ich nicht.
Dann wäre Ihr Herz angegriffen.
Eher ein Fall von Psychoasthenie.
Was ist das?
Eine Form von Hysterie
mit den Symptomen
von Körperlähmung.
Wie kommt das?
Es ist psychosomatisch,
selbst auferlegt.
Da ihr Selbstmord misslungen ist,
wurde sie zum Krüppel.
Kann ich ihr helfen?
Sie muss sich selbst helfen.
Sie braucht einen Psychologen.
Dr. Freud?
Erst versuche ich's mal.
Auf Wiedersehen.
Erzählen Sie von Ihrer Schwester.
Was soll ich noch erzählen?
Sie war arbeitslos
und wurde ein Straßenmädchen.
- Wann haben Sie es erfahren?
- Mit acht.
Erzählen Sie.
Meine Mutter war gestorben.
Ich hing sehr an Louise.
Sie bezahlte
meinen Ballettunterricht.
Eines Tages begriff ich,
was sie tat.
Ich kam vom Ballett nach Hause.
Ich und die anderen Mädchen
sahen sie - bei der Arbeit.
Was haben Sie getan?
Ich lief weg und weinte,
ich lief und weinte.
Wie ging es weiter?
Ich wollte es vergessen.
Ich kam aufs Internat
und mit 16 zum Empire Ballet.
Louise ging weg.
Seitdem habe ich nichts gehört.
Hatten Sie da schon
Probleme mit Ihren Beinen?
Nein.
Wann fing es an?
Zwei Jahre später.
Als Melise zum Empire kam.
Wer ist Melise?
Ein Mädchen von der Tanzschule.
War sie dabei,
als Sie Louise sahen?
Auch ohne Freud ist klar,
dass Sie seitdem
nicht mehr tanzen wollen.
Warum?
Sie verbinden es mit
dem harten Leben Ihrer Schwester,
die sich für Sie geopfert hat.
Jetzt schämen Sie sich zu tanzen.
Es wäre verachtenswert,
so zu denken.
Eben! Das ist das alte Problem:
wir verachten uns alle!
Ein Straßenmädchen...
Auch die Besten
kämpfen ums Überleben.
Das ist der menschliche Kreuzzug...
mit Wasser geschrieben.
Aber genug davon.
Schon mal verliebt gewesen?
Nicht richtig.
Es war mehr Mitleid.
Jetzt wird's spannend. Nur weiter!
Es ist lächerlich.
Ich kannte den Mann kaum.
Meine Fantasie
hat es aufgebauscht.
Als ich aus der Klinik kam...
arbeitete ich
in einer Schreibwarenhandlung.
Er war einer der Kunden,
ein junger Amerikaner.
Er kaufte Notenpapier.
Mal mehr, mal weniger,
wie es eben ging.
Er wirkte einsam,
hilflos und schüchtern.
Er erregte mein Mitleid.
Ich bemerkte ihn erst,
als er angerempelt wurde.
Als ich den Rüpel ignorierte,
lächelte er dankbar.
Die alte Putzfrau sagte mir,
dass er Neville hieß,
ein Komponist war
und unter dem Dach wohnte.
Manchmal aß er nicht, um Papier
zu kaufen. Ich sah es ihm an.
Er war ausgezehrt.
Ich gab ihm extra Papier,
einmal auch zu viel Wechselgeld.
Ich weiß nicht,
ob er es gemerkt hat.
Abends ging ich oft bei ihm vorbei
und hörte ihn Klavier spielen.
Er spielte immer wieder
dieselben Stellen.
Ich hörte ihm zu,
fasziniert und melancholisch.
Und dann?
Wochenlang kam er nicht mehr.
Er war krank und seine Gläubiger
hatten das Klavier abgeholt.
Schließlich kam er wieder.
Er war ganz blass
und verlangte
für zwei Schilling Notenpapier.
Er legte die Münze auf den Tisch.
Ich wusste, es war seine letzte.
Wenn ich es nur gewagt hätte,
ihm zu helfen!
Ich wollte ihm Geld leihen...
Ich war zu schüchtern.
Dennoch wollte ich ihm
unbedingt helfen.
Ich gab ihm ein paar Seiten mehr
und als er ging,
rief ich ihn zurück:
"Sie bekommen noch Kleingeld. "
"Das muss ein Irrtum sein. "
"Aber nein.
Auf Ihre halbe Krone
kriegen Sie 6 Pence zurück."
Es war eine absurde Situation.
Zu allem Übel
kam Herr Sardou dazu:
"Kann ich behilflich sein?"
"Nicht nötig.
Der Herr hat nur
sein Kleingeld vergessen. "
Herr Sardou drängte ihm
das Geld auf.
Aber danach durchsuchte er
die Kasse.
Natürlich fand er
keine halbe Krone.
Er bemerkte die Differenz
und entließ mich.
Und dann?
Ich wollte wieder tanzen
und brach mit Rheuma zusammen.
Haben Sie Neville wiedergesehen?
Ja, fünf Monate später.
Als ich aus der Klinik kam.
Es war in der Royal Albert Hall.
Seine Symphonie wurde dort
mit Erfolg aufgeführt.
Natürlich lieben Sie ihn.
Ich kenne ihn nicht.
Das kommt noch.
Das Leben ist ein Lokalblatt.
Ich sehe es vor mir...
Sie sind inzwischen berühmt,
er besucht Sie
und sagt,
dass Sie sich schon kennen.
Erkenne ich ihn nicht?
Er hat jetzt einen Bart,
wie alle Musiker.
Er hat ein Ballett
für Sie komponiert.
Da merken Sie, wer er ist,
sagen ihm, wer Sie sind,
woher Sie sich kennen
und wie Sie ihm oft
extra Notenpapier gaben.
An jenem Abend
lädt er Sie zum Essen ein.
Auf einem Balkon
mit Blick auf die Themse.
Es ist Sommer.
Sie tragen rosa Musselin.
Ihr Duft entgeht ihm nicht.
Ganz London ist träumerisch
und schön.
In der eleganten Melancholie
des Zwielichts
bringen die flackernden Kerzen
Ihre Augen zum Tanzen.
Er sagt, dass er Sie liebt
und Sie sagen,
dass Sie ihn immer schon liebten.
Wo bin ich?
Das Leben ist schön,
wenn man keine Angst hat.
Man braucht nur Mut, Fantasie...
und etwas Knete.
Was ist jetzt wieder?
Ich werde nie mehr tanzen.
Ich bin gelähmt!
Das reden Sie sich nur ein!
- Warum kämpfen Sie nicht?
- Wofür?
Sie geben es zu!
Wofür soll man kämpfen?
Für alles!
Fürs Leben.
Reicht das nicht?
Um zu leben, zu leiden
und zu lachen! Wofür kämpfen?
Das Leben ist eine herrliche Sache.
Selbst für eine Qualle!
Außerdem haben Sie Ihre Kunst,
das Ballett!
Nicht ohne Beine!
Ich kenne einen Mann ohne Arme,
der mit seinen Zehen
ein Scherzo geigen kann.
Aber Sie wollen
nicht mehr kämpfen.
Sie baden sich
in Krankheit und Tod.
Aber...
nicht nur der Tod
ist unvermeidlich.
Das Leben ist es auch!
Denken Sie an die Kraft,
die die Erde bewegt,
die Bäume wachsen lässt.
Sie haben dieselbe Kraft in sich.
Sie brauchen nur den Mut
und den Willen, sie zu nutzen.
Gute Nacht!
Schneller! Tanzen Sie!
Schön!
Ich habe Sie reingelegt.
Weg mit dem Stuhl!
Was gibt's Neues?
Europa rüstet um die Wette.
Nichts Interessantes?
Ein Artikel über die Zanzigs,
das Hellseherpaar.
Die kenne ich noch.
Sie sagen, sie können sich
Gedanken übertragen.
Unsinn!
Wie geht es dann?
Weiß nicht, aber seiner Frau
schickt er immer Telegramme.
Noch Kaffee?
Nur einen kleinen.
Wie dumm von mir.
Es ist eine gute Ü***.
Sie hüpfen rum
wie ein zweijähriges Kind!
Ich mache Fortschritte.
Allerdings!
- Aber ich habe nichts zu tun.
- Nichts?
Ich freue mich sogar
übers Nähen.
Sie machen den Haushalt,
Sie kochen...
Kämpfen Sie nur weiter.
Übrigens ist Frau Alsop
wieder auf dem Kriegspfad.
Sie wollte wissen,
wie lange ich noch bleibe.
Was soll das?
Wir zahlen die Miete.
Nein, der Monat ist rum.
Alles nur wegen der Verspätung
am Middlesex.
Mit der komme ich schon zurecht.
Ich kitzle sie etwas,
schon haben wir Kredit.
Sollte ich nicht in die Klinik?
Auf keinen Fall.
Das wäre eine Sorge weniger.
Mein Engagement
ist die Rettung.
Meine Moralpredigten für Sie
haben auf mich abgefärbt.
Jetzt glaube ich selbst dran.
Seit ich Sie kenne,
bin ich trocken.
Wunderbar!
Ich halte durch - bis zur Premiere.
Sie brauchen es nicht.
Sie sind auch so wahnsinnig lustig.
Stimmt.
- Wer ist das?
- Vielleicht Post für mich.
Lieber Calvero,
das Middlesex Varieté erwartet Sie
am 5. September. Grüße, Redfern
Sie kommen gerade richtig!
Wie aufregend!
Spaß beiseite.
Wann werfen Sie die Kleine raus?
- Bitte keine Eifersucht!
- Was?
Was ist mit Ihrem Haar?
Heute keine Schmachtlocken?
Pfoten weg!
Sie schulden mir vier Wochen.
- Hab ich das geleugnet?
- Wehe!
O Sybil, du willst mich verletzen,
du kleines Biest.
Benehmen Sie sich!
Was habe ich nur,
wenn ich dich sehe?
Sie alberner Pinsel!
Was ist mit dem Mädchen?
Geduld!
Diese Woche, sonst...
Ich weiß,
es ist schwer für uns beide.
Wollen Sie mich veräppeln?
Du süßer kleiner Plumpudding, du...
Wir müssen uns beherrschen.
Das wär die halbe Miete!
- Hatten Sie Post?
- Es war für Frau Alsop.
Wie eine Sardine leben
Was brauch ich mehr?
Ich lache und laiche
Im tiefen blauen Meer
Ohne Angst vor Fischernetzen
Niemand kann mich hetzen
Das Leben in der See,
Das Leben wie ich's seh
Komisch...
Mir träumte,
ich war eine Sardine.
Es war Mittagszeit...
Ich schwamm so vor mich hin
und kam an einem Bett
aus Seetang vorbei.
Darauf lag, ich meine, drin,
eine bildhübsche Flosse.
Ja, so nennen wir das
in der Fischwelt: Flossen.
Sie wedelte mit dem Schwanz,
äußerst charmant!
Aber sie hatte Ärger...
Komm, Alter, zieh Leine!
Da haben Sie Recht.
Gute Nacht.
Verzeihung.
Mensch, die Schuhe sind eng!
Auf Wiedersehen.
Warum schlafen Sie nicht?
Ich konnte nicht.
Ich sah, dass die Tür offen war
und stand auf.
Etwas heiße Suppe?
Nein, danke.
Sie sehen müde aus.
So?
Sie sorgen sich zu sehr.
Der Vertrag ist unterzeichnet.
Es hat sich nur verzögert.
Es gibt keine Verzögerung.
Was soll das heißen?
Es war heute Abend.
Ihr Auftritt?
Und Sie haben nichts gesagt?
Ich wollte Ihnen
die Spannung ersparen.
Denken Sie nicht mehr dran
und ruhen Sie sich aus.
Das Publikum ist weggelaufen.
Zum ersten Mal
seit ich ein Anfänger war.
Der Kreis hat sich geschlossen.
Nur weil Sie
Ihren Namen geändert haben!
Nein, ich war nicht lustig.
Ich war zu nüchtern.
Ich hätte mich vorher
betrinken sollen.
Aber niemand wusste,
wer Sie waren!
Um so besser.
Sie dürfen nicht zu viel
vom ersten Auftritt erwarten.
Sie haben lange nicht gearbeitet.
Heute Abend wird es
schon besser laufen.
Ich geh nicht wieder hin.
Warum?
Mein Vertrag... wurde gekündigt.
Das dürfen die nicht!
Doch. Sie haben es schon getan.
Sie wurden doch
für die ganze Woche engagiert.
Es nützt nichts. Ich bin am Ende.
Unten durch!
Unsinn!
Lässt sich ein Calvero
von einem Auftritt kleinkriegen?
Dafür sind Sie
ein zu großer Künstler!
Zeigen Sie denen, wer Sie sind.
Jetzt heißt es kämpfen!
Denken Sie an Ihre eigenen Worte,
dort am Fenster.
Wissen Sie noch?
Über die Kraft,
die die Erde bewegt
und die Bäume wachsen lässt.
Diese Kraft ist in Ihnen!
Jetzt müssen Sie
sie nutzen und kämpfen!
Calvero, ich kann gehen!
Ich kann gehen!
Stellen Sie sich das vor,
ich kann gehen!
Ich kann nicht mehr. Ich gebe auf.
Es ist fast fünf!
Ich konnte keine Minute länger
im Zimmer bleiben.
Das kann ich verstehen.
Kopf hoch!
Sehen Sie, es dämmert schon.
Ein gutes Omen!
Ich weiß es. Bestimmt!
Es geht nicht anders.
Verlieren Sie nicht den Mut.
Sie kommen wieder hoch.
Wieder was?
Wir haben doch beide Glück.
Wenigstens sind wir gesund.
Ich kann wieder tanzen.
Das hält uns beide über Wasser.
Uns?
Ja. Uns!
Sie und mich... zusammen!
SECHS MONATE SPÄTER
- Herr Bodalink!
- Was gibt's?
- Die Direktion.
- Danke.
Terry!
Ich habe eine Nachricht für Calvero.
Er soll morgen kommen,
bevor Sie vortanzen.
- Er hat die Rolle.
- Wunderbar!
Wartet mal.
Ich habe Sie nicht kommen hören.
Kein Wunder!
Darf ich vorstellen,
meine Freunde...
Mademoiselle Thereza.
Sehr erfreut.
Wir gönnen uns
etwas Bier, Bach und Beethoven.
Ist es nicht etwas spät?
Wir spielen nur Nachtstücke.
Metzeln wir weiter...
aber bitte sanft und mit Gefühl.
Largo!
- Ich bleibe beim Bier.
- Kommt gleich.
Und Frau Alsop?
Also, so was!
Ich steige drei Stockwerke hoch
und merke dann erst, dass ich
leere Bierflaschen schleppe.
Ist die Aufführung schon vorbei?
Es ist später als ich dachte.
Es ist sehr spät.
Unser Stichwort! Gehen wir.
Kommt nicht in Frage!
Wo's grad gemütlich wird.
- Es ist schon eins.
- Na und?
Moment mal!
Calveros Tipp
hat meinen Einsatz verdoppelt.
Das gibt's nur einmal im Leben.
Moment, die Treppe ist steil.
Ich geh besser voran.
Schon gut, ich komm zurecht.
Nur keine Sorge...
Gute Nacht!
Tut mir Leid, ich bin betrunken.
Ich denke an Ihre Gesundheit.
Sie haben den Arzt gehört.
Ich sollte nicht trinken,
es schadet dem Herzen.
Und was ist mit dem Kopf?
Der sollte klar sein, damit ich
mit der Zukunft fertig werde.
Die Aussicht,
mit ergrauten Nymphen
an der Themse
das Nachtlager zu teilen.
Nur über meine Leiche!
Ich habe Ihr Abendessen vergessen.
Ich Nichtsnutz!
Ich esse später.
Erst bringe ich Sie ins Bett.
Aber Sie haben nichts gegessen.
Und Ihre Medikamente?
Welche Medikamente?
Die sollen Ihnen Appetit geben.
Den habe ich gelöscht.
Sie müssen essen.
Ich trinke aber lieber.
Der wahre Charakter
zeigt sich durch Alkohol.
Ich bin witziger,
wenn ich trinke.
Ich hätte nie aufhören sollen.
Ich habe gute Neuigkeiten.
Herr Bodalink will Sie
morgen früh sehen.
Wer ist das?
Unser Ballettdirektor.
Sie sollen einen Clown spielen.
Ich hab genug von der Clownerie.
Mein Leben hat sich ausgelacht.
Ich bin ein Humorist in Rente.
Morgen früh denken Sie anders.
Ich hasse das Theater!
Ich werde mir ein Stück Land kaufen
und Schnittblumen züchten.
Das bringt was ein.
Alles paletti,
ich spiele den Clown!
Setzen wir uns.
Erzählen Sie mir alles.
Das Honorar ist nicht grade üppig.
Zwei Pfund?
Es ist ein Anfang.
Natürlich nehme ich ein Pseudonym.
Dieser Bodalink meint,
Sie können tanzen.
Wenn Sie ins Theater gingen,
wüssten Sie das längst.
Sie haben nichts
von vortanzen gesagt.
Ich wollte Sie überraschen.
Außerdem hängt es
von Herrn Postant ab.
Postant!
Ist der noch nicht pensioniert?
Kennen Sie ihn denn?
Damals war ich der Star hier.
Rampenlicht!
Ihre Hände sind kalt.
Ich habe die Richtige:
jung, charmant, begabt.
Nur los, nur los!
Thereza, bitte!
Sie improvisiert natürlich.
Nur so beurteile ich Tänzer.
Das ist Thereza.
Sehr erfreut.
Wir möchten, dass Sie
zu Herrn Nevilles Musik tanzen.
Ach ja, Neville, der Komponist.
- Angenehm.
- Sehr erfreut.
Ich glaube, wir kennen uns.
Glauben Sie?
Wir machen Mittagspause.
Bis halb zwei.
Ich gratuliere
der neuen Primaballerina!
Sie sind ja quatschnass.
Wo ist Ihr Mantel?
Wir regeln gleich
das Geschäftliche.
Erlauben Sie?
- Darf ich auch gratulieren?
- Danke.
Wir treffen uns halb drei
und setzen den Vertrag auf.
Da proben wir.
Dann eben um sechs.
Ab in die Garderobe,
sonst verkühlen Sie sich.
- Wo ist Neville?
- Ich komme.
Frank, mach das Licht aus.
Hier!
Ich habe Sie draußen gesucht.
Was machen Sie hier im Dunkeln?
Im Licht wäre ich grotesk.
Ich sollte mich schämen.
Ich kann nicht anders.
Meine Liebe,
Sie sind eine wahre Künstlerin.
Eine wahre Künstlerin.
Das ist absurd... lächerlich.
Darauf habe ich gewartet.
Ich liebe Sie.
Ich wollte es schon so lange sagen.
Seit Sie mich für ein
Straßenmädchen gehalten haben.
Sie haben mich aufgenommen,
mich gepflegt.
Sie haben mich gerettet,
mir Mut gemacht.
Aber vor allem liebe ich Sie.
Bitte, Calvero, heiraten Sie mich.
- Was für ein Unsinn!
- Es ist kein Unsinn.
Mein Kind,
ich bin ein alter Mann.
Das ist mir egal!
Ich liebe Sie. Nur das zählt.
Neueste Nachrichten!
Gehen Sie essen,
ich suche mir eine Perücke aus.
- Ich komme mit.
- Nein, es könnte länger dauern.
Wir treffen uns später.
Guten Appetit.
Na so was!
Ich habe Sie eben
am Klavier begleitet.
Ziemlich voll.
Es ist Mittagszeit.
Zwei?
Na gut.
Was darf's sein?
Eier mit Speck und Toast.
Dasselbe.
Damit fährt man sicher.
Schöner Tag zum Proben.
Es soll allerdings Regen geben.
Ach?
Warum lachen Sie?
Endlich habe ich Sie vor mir
und mir fehlen die Worte.
Was sagt mehr als Stille?
- Ich sollte mich umsetzen.
- Ich beiße nicht.
Ich weiß nicht.
Nach der kalten Dusche vorhin.
Was meinen Sie?
Als wir vorgestellt wurden.
Ich verstehe nicht.
Ihre Reaktion war recht kühl.
Ich verstehe immer noch nicht.
Verzeihung.
Ich wirke sicher konfus.
Mir war,
als ob wir uns schon kennen.
Möglich ist alles.
Oder Sie haben
eine Zwillingsschwester.
Wer ist sie?
Wollen Sie das wirklich wissen?
Ja.
Sie arbeitete bei Sardou.
Dort kaufte ich immer
mein Notenpapier.
Sie war schüchtern
und zurückhaltend.
Sie sprach nur selten.
Aber ihr Lächeln war warm
und attraktiv.
Ich sah viel darin.
Auch ich war schüchtern.
Das verband uns.
Sie gab mir extra Seiten
und manchmal zu viel Wechselgeld.
Ich nahm es an.
Hunger ist skrupellos.
Nach der Aufführung
meiner Symphonie
ging ich zu Sardou.
Sie arbeitete nicht mehr da.
Schon seit Monaten.
Haben Sie sie wiedergesehen?
Was meinen Sie?
Ich glaube schon.
Ich weiß.
Ihretwegen habe ich
meine Stelle verloren.
- Ist das ein Vorwurf?
- Aber nein.
Ich war damals sehr jung.
Sie sind es noch.
Bald werde ich
eine verheiratete Dame sein.
Ich wünsche Ihnen viel Glück.
Danke.
Wo bleibt die Kellnerin?
Vor der Choreographie
erkläre ich die Handlung.
Es geht um Harlekin.
Terry ist Columbine.
Sie stirbt in einer Mansarde.
Harlekin, ihr Geliebter,
und die Clowns sind bei ihr.
Sie möchte ans Fenster,
um ein letztes Mal
die Dächer zu sehen.
Die Clowns weinen. Sie lächelt.
Ihre Kostüme sind so lustig.
Sie möchte ihre Nummer sehen.
Hier kommen die Lacher.
- Während sie stirbt?
- Genau.
Wo war ich?
Bei der Clownnummer deliriert sie.
Sie sieht ihre Geister tanzen.
Dann stirbt sie.
Das ist die erste Szene.
Die zweite Szene
spielt an ihrem Grab.
Harlekin tritt im Mondschein auf.
Mit dem Zauberstab
will er sie zum Leben erwecken.
Das misslingt.
Die Geister trösten ihn:
Seine Liebe ist überall.
Da erscheint Terry.
Ihr Solo, dann das Finale.
An die Arbeit,
wir haben nur drei Wochen.
Calvero!
- Was gibt's?
- Wie geht's?
Prima!
- Wär's nur schon vorüber.
- Keine Angst.
Doch! Beten Sie für mich.
Hilf dir selbst,
dann hilft dir Gott. Viel Glück!
- Ich kann nicht auftreten!
- Was?
Meine Beine! Es geht nicht.
Nur die Nerven!
Es geht nicht. Ich bin gelähmt.
Reine Hysterie.
Sie sind dran! Los jetzt!
Ich falle... Meine Beine...
Sie sind gelähmt!
Los, auf die Bühne!
Ihre Beine sind in Ordnung!
Na los!
Wer oder was Du auch sein magst,
lass sie bloß nicht fallen!
Hab'n Knopf verloren.
So einen.
Macht nichts.
Wo ist Calvero?
Ich sollte hier auf ihn warten.
Ich lasse ihn suchen.
Das Dinner ist serviert.
Sie sitzen neben Herrn Postant.
Das Dinner wird
in beiden Sälen serviert!
Kommen Sie, meine Liebe.
Sie sitzen neben mir.
Bodalink,
Sie sitzen dahinten irgendwo.
Fortuna muss Oberkellnerin sein.
Warum?
Sie hat uns wieder vereint.
Vielleicht rächt sie sich.
Die Strafe nehme ich hin.
Ich gratuliere,
Sie waren wunderbar.
Jetzt heißt es wieder
Soldaten spielen.
Wie ich höre,
hat die Armee Sie erwischt?
Wollten Sie hin?
Nicht ganz.
Die Armee wollte mich.
Wir furchtbar!
Ja, so weit sollte man
den Krieg nicht treiben.
Vielleicht werde ich
hier eingesetzt.
Darf ich bitten?
Als Soldat appelliere ich
an Ihren Patriotismus.
Du hast mal
die Witwe Twankey gespielt.
Am Royal in Birmingham, 1890...
Keine Zahlen, mein Junge.
Lass uns einen trinken.
Calvero, alter Junge,
was macht die Kunst?
Sie macht raue Zeiten durch.
Du erkennst mich nicht!
Das rechne ich mir hoch an.
Soll das witzig sein?
Das werden Sie nie erfahren.
Trinken Sie was.
Aber bitte am Thekenende.
Fräulein Thereza erwartet Sie
im ersten Rang.
Wie meinen?
Fräulein Thereza erwartet Sie.
Sagen Sie ihr bitte,
dass ich schlafen gegangen bin.
Sehr wohl.
Wo bleibt Calvero?
Er ist zu Hause.
Sie sollen sich gut amüsieren.
Nein, ich muss gehen.
Grüßen Sie Herrn Postant von mir.
Ich rufe ein Taxi.
Ich laufe lieber.
Er schläft sicher.
Die Aufregung war zu viel für ihn.
Jetzt bin ich auch erschöpft.
Dann gehe ich.
Sehen wir Sie noch einmal?
Ich fahre morgen früh.
Auf Wiedersehen.
Bitte nicht!
Sagen Sie,
dass Sie mich lieben.
Bitte!
Ich kann nicht mehr.
Bitte! Es ist sinnlos.
Auch Sie sind hilflos.
Wir lieben uns.
Das habe ich nie gesagt.
Doch,
mit jedem Blick, jeder Geste.
Schweigen Sie!
Sie verehren Calvero,
aber Sie dürfen ihn
nicht heiraten.
Sie stehen noch am Anfang.
Ihre Verehrung
ist jugendlicher Idealismus,
aber keine Liebe.
Sie irren sich.
Ich liebe ihn wirklich.
Sie haben Mitleid.
Es ist mehr als Mitleid.
Es ist etwas,
das in mir gewachsen ist...
Seine Seele, seine Sanftheit,
seine Traurigkeit...
Nichts wird mich je
von ihm trennen.
Gute Nacht, Terry.
Leben Sie wohl.
Hören Sie mal:
"Thereza pirouettierte
mit strahlender Sicherheit.
"Sie war leicht, lebhaft, blühend.
Eine Diana,
ein Wirbelwind von Schönheit..."
Sehr gut.
Sie haben es geschafft.
Wie ist es,
berühmt zu erwachen?
Richtig so, weinen Sie.
Das gibt's nur einmal.
Lassen Sie uns bald heiraten.
Wenn wir nur
aufs Land flüchten könnten,
um Frieden und Glück zu finden.
Glück...
Dieses Wort höre ich
zum ersten Mal von Ihnen.
- Mit Ihnen bin ich glücklich.
- Wirklich?
Natürlich. Ich liebe Sie.
Die reine Vergeudung.
Liebe ist nie vergeudet.
Sie reden wie eine Nonne.
Meinetwegen schirmen Sie sich ab.
Sie vergeuden Ihre Jugend.
Sie haben mehr verdient.
Lassen Sie mich gehen.
Was haben Sie nur?
Wenn ich nur die Kraft hätte
zu gehen!
Aber ich quäle mich lieber.
Wir machen es falsch.
Für die Jahre, die mir bleiben,
brauche ich Wahrheit.
Mehr habe ich nicht.
Wahrheit!
Mehr will ich nicht.
Und wenn möglich, etwas Würde.
Wenn Sie gehen,
bringe ich mich um!
Ich hasse das Leben,
diese grausame Qual!
Ohne Sie bin ich verloren.
Ich liebe Sie doch!
- Das möchten Sie.
- Nein, ich liebe Sie.
Sie lieben Neville.
Würde ich auch.
Das stimmt nicht.
Er ist der Mann
mit dem Notenpapier.
Ich habe nichts gesagt,
weil ich dachte...
Es musste so kommen.
Ich habe es vorhergesagt.
Das Essen an der Themse...
Das ist nicht wahr!
Im Zwielicht wird er sagen,
dass er Sie liebt.
Und Sie,
dass Sie ihn immer geliebt haben.
Ich habe ihn nie geliebt!
Es war nur seine Musik!
Eine mir verbotene Welt.
Ihr passt so gut zusammen.
Ich liebe ihn nicht!
Ich habe ihn nie geliebt!
Bitte! Sie müssen mir glauben!
Das Ballett ist hervorragend,
aber nicht die Komödie.
Wir brauchen einen andern Clown.
Blackmores Agentur schickt mir
einen neuen Mann.
Kennen Sie den Clown?
Auch wenn es Calvero wäre -
er ist nicht lustig.
Aber es ist Calvero!
Er benutzt ein Pseudonym.
Warum erfahre ich das erst jetzt?
Er wollte es geheim halten.
Der gute alte Calvero.
Dann behalten wir ihn besser.
Die Komödie ist nicht so wichtig.
Aber ich habe ihn
nach der Premiere nicht gesehen.
Deshalb ist Thereza
so früh gegangen.
Kennen sie sich?
Sie wird ihn heiraten.
Diesen alten Kauz?
Dann ist ja für mich
noch alles drin.
Gleich fängt die Probe an.
Einen Moment.
Ich rufe die Agentur an,
um den Ersatzclown abzusagen.
Warten Sie nicht auf mich.
Ich habe viel zu erledigen.
Bis um sechs!
Griffin!
Lange nicht gesehen!
Wo arbeitest du?
Ich suche einen Job.
Ich soll mir
das Ballett hier ansehen.
Die Harlekinade?
Der Clown soll nicht gut sein,
ich könnte seine Rolle kriegen.
- Viel Glück!
- Danke.
Frau Alsop!
Was gibt's?
Was ist denn, Kind?
Haben Sie Calvero gesehen?
- Wieso?
- Er hat mich verlassen!
Er ist weg!
Eine kleine Spende?
Herr Hauptmann,
eine kleine Spende?
Lassen Sie nur, geben Sie her.
Ich habe keinen falschen Stolz.
Trinken Sie was mit mir.
Danke, ich bin im Dienst.
Aber ich setze mich gern.
Darf ich?
Wie geht's Ihnen?
Ich bin in Hochform.
Und was macht die Armee?
Halb so schlimm.
Bin alle zwei Wochen in London.
Haben Sie Terry gesehen?
Wie geht's ihr?
Sie war sehr krank.
Aber das ist vorbei?
Sie war auf Europatournee.
Jetzt geht es ihr gut.
Gut.
Was war zwischen Ihnen?
Nur das Unvermeidliche.
Sie sehen sie oft, was?
Ja.
Gut.
Ich wusste,
dass es so kommen würde.
Die Zeit ist der beste Autor.
Sie schreibt perfekte Enden.
Großer Gott!
Guten Tag, Herr Postant.
Sie sind genau der richtige Mann.
Eine kleine Spende?
Sind das Ihre Kollegen?
Allerdings.
Vielen Dank.
Das sollten Sie nicht tun.
Warum nicht?
Die ganze Welt ist eine Bühne
und diese ist authentisch.
Meine Kollegen werden glauben,
ich bin mit der Kasse geflüchtet.
Ich danke Ihnen.
Sollte ich es nicht Terry erzählen?
Besser nicht. Meine neue Karriere
könnte sie aufregen.
Mich stört es nicht.
Ich arbeite gern auf der Straße.
Das ist der *** in mir.
Warten Sie mal.
Kommen Sie in mein Büro.
- Wozu?
- Business.
Das überlasse ich meinem Agenten.
Rufen Sie ihn an.
Ich bin allerdings voll ausgebucht.
Au revoir.
Halt! Drehen Sie um!
Stimmt so.
Cyrano de Bergerac - ohne die Nase.
Setzen wir uns.
Haben Sie es doch erfahren?
Ich habe ganz London abgeklappert.
Immer noch dieselbe.
Wirklich?
Nur etwas erwachsener.
Ich will nicht erwachsen werden.
Wer will das schon?
Ich musste - nach Ihrer Flucht.
Es war schon besser so.
Vielleicht.
Ich weiß nicht.
Ich habe etwas verloren.
Für immer!
Nichts ist verloren.
Es verändert sich nur.
Ich liebe Sie immer noch.
Natürlich.
Das wird sich nicht ändern.
Kommen Sie zurück.
Sie müssen zurückkommen.
Ich kann nicht.
Ich muss vorwärts gehen.
Nennt sich Fortschritt.
Dann will ich Sie begleiten.
Ich tue alles,
um Sie glücklich zu machen.
Gerade das tut weh.
Ich weiß, dass Sie es tun würden.
Herr Postant will
eine Gala für Sie geben.
Ich will seine Almosen nicht.
Er sagt, es wäre das größte Ereignis
der Theatergeschichte.
Ereignisse
interessieren mich nicht.
Aber ich würde es denen
gern noch mal zeigen.
Natürlich.
Ich habe nämlich noch Ideen.
Ich habe viel
an einer Nummer gearbeitet,
für mich und einen Freund.
Eine musikalische Satire.
Wunderbar!
Er ist ein sehr guter Pianist
und ich mit der Geige...
Es müsste sehr lustig werden.
AUSVERKAUFT
Herein!
Setzen Sie sich.
Sie sehen müde aus.
Ich habe Calveros Witze
mit den Claqueuren geprobt,
damit sie wissen,
wo sie lachen müssen.
Sind die Witze so schlecht?
Ich bin unruhig. Ein neuer
Misserfolg würde ihn umbringen.
Keine Gefahr.
Das Publikum ist auf seiner Seite.
Er will aber keine Sympathie.
Er will einen echten Erfolg.
Was erwartet er?
Er ist nicht mehr der Alte.
Das darf er nicht hören!
Sagen Sie, meine Liebe...
Wollen Sie ihn
immer noch heiraten?
Für sein Glück
würde ich alles tun.
Da hat er Glück.
Er hat wirklich großes Glück.
Dass es mal so weit kommen würde!
Wir haben die Stargarderobe
ohne Garderobier.
Na ja, einen Abend
werden wir überstehen.
Fred, der Inspizient.
Kommen Sie rein.
Ganz wie in alten Zeiten,
Sie hier...
Was gibt's?
Sie haben 10 Minuten
vor den 20 anderen Nummern.
Erst das Lied,
dann Ihr Musiksketch.
Dann fallen Sie in die Pauke.
Ich werde rausgetragen.
Stimmt! Danke Ihnen.
Beim nächsten "Wie in alten Zeiten"
springe ich aus dem Fenster.
Erst der Portier,
dann der Assistent,
jetzt der Inspizient.
Ich bin's, Postant.
Ganz wie in alten Zeiten,
Sie mit Ihrer Kriegsbemalung.
Ich sehe mir
die anderen Nummern an.
Ja, wie in alten Zeiten.
Aber damals waren Sie betrunken.
Und witziger!
Mag sein,
aber es war Selbstmord.
"Ein Lacher ist ein Opfer wert."
Ist es voll?
Proppenvoll!
Das ganze Kartenspiel Europas:
Könige, Damen, Buben...
- Ist Neville da?
- Er ist extra gekommen.
Was für ein Programm!
Sehen Sie nur.
Sämtliche Stars treten auf.
Und denen soll ich folgen...
Keine Sorge. Nach Ihnen
werden die wie Amateure aussehen.
Wir sind alle nur Amateure.
Unser Leben ist zu kurz für mehr.
Von einem Amateur zum anderen...
- Viel Glück!
- Danke.
Herein.
Wie sehe ich aus?
Lustig.
Ich weiß, was Sie denken.
Meine Gesundheit...
Ich brauchte eine Stärkung.
Ich habe eine Lampe im Bauch,
die immerzu blinkt.
Das kann ich heute nicht gebrauchen.
Ist es das auch wert?
Erfolg ist mir egal,
ich will nur keinen Reinfall.
Da ist immer noch
das Haus auf dem Lande.
Mein Zuhause ist hier.
Ich dachte, Sie hassen es?
Ich kann auch kein Blut sehen,
aber es fließt in mir.
Herein!
Herr Calvero auf die Bühne!
Viel Glück. Alle erwarten Sie.
Danke.
Das gefällt mir nicht.
Alle sind so freundlich zu mir.
Ich fühle mich ausgeschlossen.
Selbst bei Ihnen.
Warum sagen Sie das?
Ich weiß nicht.
Wirklich nicht.
Ihr zweites Kostüm.
Na los, mach schon!
Ihr Kostüm ist da.
Viel Glück, mein Schatz.
Sehen Sie nicht zu?
Ich kann nicht.
Aber ich liebe Sie.
Wirklich?
Mit ganzem Herzen.
Fertig?
Viel Glück, mein Schatz.
Los geht's!
Ein Tierdresseur bin ich
Vom Zirkus lebe ich
Ich dressiere massenweise:
Löwen, Tiger, Schweine
Das ist nicht Phyllis!
Wo ist Phyllis?
Da ist sie ja!
Mit drei Jahren
habe ich erfahren,
Was die Wiedergeburt ist
Seitdem glaub ich fest daran
Und freue mich schon jetzt,
Die Erde zu verlassen,
Denn stillen Herzens hoffe ich,
Dass ich wiederkehren werde,
Nur anders,
auf die gute alte Erde
Ein Baum will ich allerdings
nicht sein,
Ewig steh'n auf einem Bein
Lieber noch ein... Floh
Eine Blume will ich nicht sein
Die wartet nur Tag aus Tag ein,
Dass sich ein Pollen
auf ihr niederlässt
Wenn das Leben mich verlässt,
Will ich zurück, zurück ins Meer
Wie eine Sardine leben
Was brauch ich mehr?
Ich lache und laiche
In der tiefen blauen See
Ohne Angst vor Wind und Sturm,
Jag ich Wale ohne Wurm
Das Leben in der See,
Das Leben wie ich's seh
Schon 3 Minuten über!
Aber das Publikum!
Verbeugen Sie sich!
Und mein Sketch?
Verbeugung und Schluss!
Was ist nun?
Schluss! Nach Ihnen
kommen noch 15 Nummern.
Wir haben noch einen Sketch.
Bitte nicht alle auf einmal!
Warum gibt er keine Zugabe?
Die anderen beschweren sich schon.
Das ist Ihre Sache.
Er soll weitermachen.
Machen Sie weiter.
Liebling!
Hier.
Es ist mein Rücken.
Tut höllisch weh.
Soll ich Dr. Blake rufen?
Ja, schnell!
- Was ist?
- Die Wirbelsäule.
Wurde ein Arzt gerufen?
Er muss in die Garderobe.
Ich muss den Unfall bekannt geben.
Nein! Tragen Sie mich raus.
Sonst ist ihr Abend hin.
Im Namen meines Partners
und meiner Wenigkeit...
Es war ein wundervoller Abend.
Ich würde gern weitermachen,
aber ich sitze fest.
Schminken Sie ihn ab.
Haben Sie ein Sofa?
Im Magazin steht eins.
Bringen Sie ihn hin.
Lassen Sie niemanden rein.
Wo ist Calvero,
der alte Schlawiner?
Ich will ihm gratulieren.
Wo ist er?
Er hatte einen Unfall.
Da kommt der Arzt.
Rufen Sie einen Krankenwagen.
Ist es ernst?
Er hatte einen Herzinfarkt.
- Hat er Schmerzen?
- Nicht mehr.
Es geht zu Ende.
Was haben sie gesagt?
Wie fühlen Sie sich?
Prima.
Unkraut vergeht nicht.
Je mehr man jätet,
desto stärker wächst es.
Hast du sie gehört?
Nicht die Claqueure.
Herrlich!
Ganz wie in alten Zeiten.
Und so wird es weitergehen.
Wir gehen auf Welttournee.
Ich habe Ideen...
Du tanzt und ich mache Sketche.
Und in der eleganten Melancholie
des Zwielichts
wird er sagen:
Ich liebe dich.
Das spielt keine Rolle.
Ich liebe Sie.
Das Herz und der Geist...
welch ein Rätsel!
Fräulein Thereza, Sie sind dran!
Ich komm gleich wieder, Liebling.
Ich glaube, ich sterbe.
Aber wer weiß...
Ich bin schon so oft gestorben.
Haben Sie Schmerzen?
Nicht mehr.
Wo ist sie?
Ich möchte sie tanzen sehen.
Einen Moment.
Tragt das Sofa in die Kulissen.
Wo bleibt der Krankenwagen?