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Eine Enterprise Vineyard Produktion.
Oskar Werner, Julie Christie
in Fahrenheit 451.
In weiteren Rollen
Cyril Cusack, Anton Diffring...
Jeremy Spenser, Bee Duffell,
Alex Scott.
Drehbuch von François Truffaut
und Jean-Louis Richard.
Nach einem Roman von Ray Bradbury.
Musik, Bernard Herrmann.
Kamera, Nicolas Roeg.
Farbe, Technicolor.
Art-Director, Syd Cain.
Beratender Produktionsdesigner
und Kostümbildner, Tony Walton.
Cutter, Thom Noble.
Co-Produzent, Mickey Dalamar.
Produzent, Lewis M. Allen.
Regisseur, François Truffaut.
- Verschwinden Sie! Beeilen Sie sich!
- Was? Wer ist da?
Schnell, schnell! Um Himmels willen,
machen Sie, dass Sie da wegkommen!
Hallo?
Montag! Hier.
Nun... Um was für eine Sorte
handelte es sich denn, Montag?
Ich habe kaum darauf geachtet, Sir.
Eine bunte Mischung--
Romane, Biografien, Abenteuerromane.
Ach, das Übliche, was?
Warum tun sie es bloß?
Es ist doch reine Perversität.
Übrigens...
was macht Montag
an seinem freien Tag?
Nicht gerade viel, Sir.
Er mäht den Rasen.
- Und wenn das gesetzlich verboten wäre?
- Würde er beim Wachsen zusehen, Sir.
Gut.
Montag hört vielleicht in ein oder
zwei Tagen aufregende Neuigkeiten.
Benedict wird nicht mehr lange
bei uns verweilen.
Und Montags Name ist im Gespräch.
Beförderung, Sir?
Ich nehme an,
dieser Gedanke stimmt Montag freudig.
Ich glaube, wir sind Nachbarn.
Ich wohne in der Nähe von Block 813.
Dort wohnen Sie doch, oder?
Ja, das stimmt.
Wissen Sie, dass wir fast jeden Tag
die gleiche Strecke zurücklegen?
Ach wirklich?
Da dachte ich mir,
wir sollten miteinander reden.
Macht es Ihnen etwas aus?
Dass ich rede, meine ich.
Nein, nein. Nur zu. Reden Sie.
Ich kann jedoch nicht versprechen,
auch etwas erwidern zu können.
Keine Sorge. Sobald ich anfange,
bin ich nicht mehr zu stoppen.
Mein Onkel sagt, Wörter sprudeln
aus mir hervor wie aus einer Quelle.
Hat Ihr Onkel Sie nie davor gewarnt,
mit Fremden zu sprechen?
Nein.
Er sagte einmal,
falls jemand fragt, wie alt ich bin...
soll ich sagen, ich sei 20 Jahre alt
und etwas wirr im Kopf.
- Das geht immer Hand in Hand.
- Etwas wirr im Kopf?
Plemplem, verrückt. Wie auch immer,
Sie machen mir keine Angst.
Wieso sollte ich?
Dafür gibt's eigentlich keinen Grund.
Die Uniform vielleicht.
Die meisten Leute haben Angst--
Angst vor Feuerwehrmännern.
Hier muss ich aussteigen.
Ich auch.
Sind Sie Offizier?
Oh, nein, noch nicht.
Ein Offizier muss--
Ich werde bald befördert.
Selbst mit geschlossenen Augen
wüsste ich, welchen Beruf Sie ausüben.
- Wegen des Kerosingeruchs?
-Ja.
Ein ganz schöner Duft, was?
Meine Frau mag ihn nicht besonders.
Sie sagt, er geht nie weg.
Ich finde es nicht schlimm.
Für mich ist es ein Parfüm.
- Parfüm?
-Ja, ein Parfüm wie jedes andere.
Ich glaube, ich habe Ihre Frau
noch nie gesehen. Wie ist Sie so?
Sie ist Ihnen recht ähnlich.
Sie hat allerdings langes Haar.
- Mir ziemlich ähnlich?
-Ja, Ihnen recht ähnlich.
Sagen Sie... diese Nummer,
die Sie alle tragen, was bedeutet sie?
Oh, Fahrenheit 451.
Wieso 451 und nicht 813 oder 121 ?
451 Grad Fahrenheit ist die Temperatur,
bei der Buchpapier anfängt zu brennen.
Ich möchte Sie noch etwas fragen,
aber ich traue mich nicht so recht.
Fragen Sie ruhig.
Ist es wahr...
dass Feuerwehrmänner
vor langer Zeit...
Feuer löschten
und nicht Bücher verbrannten?
Ihr Onkel hat wirklich Recht.
Sie sind wirr im Kopf.
Feuer löschen?
Wer hat Ihnen denn das erzählt?
Oh, weiß nicht. Irgendjemand.
Stimmt das? Wurde das gemacht?
Oh, was für ein Gedanke! Häuser waren
schon immer feuerbeständig.
Das unsere nicht.
Nun, dann... sollte es eines Tages
als untauglich erklärt werden.
Es muss zerstört werden, und Sie ziehen
dann in ein feuerbeständiges Haus.
Wie schade.
Sagen Sie,
wieso verbrennen Sie Bücher?
Was?
Nun, es ist ein Job wie jeder andere--
gute Arbeit mit viel Abwechslung.
Montags verbrennen wir Miller; dienstags
Tolstoi mittwochs Walt Whitman...
Freitags Faulkner; und samstags und
sonntags Schopenhauer und Sartre.
"Zu Asche verbrennen und dann die Asche
verbrennen" ist unser offizielles Motto.
Sie mögen also Bücher nicht?
- Mögen Sie den Regen?
-Ja, ich liebe ihn.
Bücher sind einfach ein solcher Unsinn.
Völlig uninteressant.
Warum lesen manche Leute sie dann
noch immer, obwohl es so gefährlich ist?
- Eben weil es verboten ist.
- Warum ist es verboten?
Weil es die Leute unglücklich macht.
- Glauben Sie das wirklich?
- Aber ja.
Bücher beunruhigen die Leute,
machen sie unsozial.
- Finden Sie mich unsozial?
- Wieso fragen Sie mich das?
Nun... ich bin Lehrerin--
Na ja, noch nicht so ganz.
Ich bin noch in der Probezeit.
Heute Nachmittag musste ich
zum Analytiker kommen.
Ich habe, glaube ich,
nicht die richtigen Dinge gesagt.
Ich bin ganz und gar nicht
glücklich mit meinen Antworten.
Darum bin ich sicher so unhöflich
zu Ihnen. Belästige ich Sie?
Nein, ganz und gar nicht.
Tatsächlich bin ich ebenfalls
heute Nachmittag befragt worden.
Ich habe auch nicht
gerade gut abgeschnitten.
Hier wohne ich.
Sehen Sie? Das ist mein Haus.
- Noch eine Frage.
- Noch eine?
- Nur eine klitzekleine.
- Was ist es denn?
Lesen Sie jemals die Bücher,
die Sie verbrennen?
Wieso sollte ich?
Erstens habe ich kein Interesse daran.
Zweitens habe ich Besseres zu tun.
Und drittens ist es verboten.
Selbstverständlich.
- Sind Sie glücklich?
- Was?
Selbstverständlich bin ich glücklich.
Damit Sie sich auf den Straßen
selbst verteidigen können.
Die Kunst der Selbstverteidigung
und der Angriffsmomente...
kann möglicherweise auch
auf dem Nachhauseweg von Nutzen sein.
Nun, wenn Sie genau hinschauen,
werden Sie feststellen...
wie eine Frau das größere Gewicht
eines Mannes zu ihrem Vorteil nutzt.
Haben Sie das gesehen?
Nun, sehen wir uns das
noch einmal normal an.
Und jetzt in Zeitlupe.
Schaut noch einmal genau hin,
Cousinen.
Ich werde befördert werden.
- Während er sich zu nähern beginnt--
- Hörst du mir zu?
Die Knie leicht beugen
und die Zehen leicht nach innen biegen.
Oh, das ist fabelhaft, Montag.
Der Kommandant sagte es mir
während eines Einsatzes.
Was hast du gesagt?
Ich spreche von meiner Beförderung.
Bedeutet das eine Lohnerhöhung,
Schatz?
- Wie viel?
- Davon hat er nichts erwähnt.
Wir könnten in ein größeres Haus ziehen.
Würde dir das gefallen?
Ich würde lieber eine zweite Wandanlage
installieren lassen.
Es heißt, wenn man einen zweiten
Wandschirm einbauen lässt...
ist es, als würde sich die Familie
um einen herum erweitern.
Linda, wie viele von diesen Pillen
hast du heute genommen?
Was ist das?
Ach, die. Bedien dich.
Ich habe noch eine ganze Flasche.
- Wie viele hast du schon genommen?
- Oh, stell dich doch nicht so an.
Nur ein paar.
Egal, der heutige Abend
ist etwas Besonderes für mich.
Ich habe eine Rolle in Die Familie.
...die Kampagne gegen die Feinde des
öffentlichen Friedens kommt in Fahrt.
Die heutigen Zahlen für Operationen
nur im städtischen Gebiet...
sorgten für die Eliminierung
von insgesamt 2.750 Pfund...
an herkömmlichen Ausgaben...
836 Pfund an Erstausgaben...
und 17 Pfund an Manuskripten
wurden ebenfalls zerstört.
23 unsoziale Elemente wurden inhaftiert,
ihnen steht eine Umerziehung bevor.
Hast du das gesehen? Cousine Claudette
hat heute Abend eine Hochfrisur.
- Wer?
- Cousine Claudette.
- Wer ist Cousine Claudette?
- Die Cousine Ansagerin.
- Die die du nicht magst.
- Ich mag sie alle nicht.
Warum reparierst du die Küchenfamilie
nicht? Du bist wirklich furchtbar.
Oh, schnell, schnell!
Ich bin jeden Moment dran.
Schnell, schnell!
Ich verstehe nicht.
Wie kannst du Teil eines Stückes sein?
Nun, sie haben ein Stück geschrieben,
in dem eine Rolle fehlt. Das bin ich.
Wenn die Leute mich anschauen,
muss ich sprechen.
Sie stellen mir eine Frage, und ich
muss sagen, wie ich darüber denke.
Das Stück. Es fängt an.
Und nun, für unsere Cousinen und
Cousins überall, unser Familientheater.
Kommt herein und spielt mit uns.
Natürlich sind in allem,
was ihr gleich sehen werdet...
jegliche Ähnlichkeiten mit der Wahrheit
oder mit dem wahren Leben rein zufällig.
Vergesst das nicht.
Also kommt ihr herein und spielt mit?
Das werdet ihr tun? Gut.
Das dachte ich mir schon.
Kommt herein, Cousinen und Cousins.
Und seid Teil der Familie.
Sieh mal, Charles. Ist dir klar,
was für ein Dilemma das ist?
Es ist furchtbar schwierig.
Ich sehe absolut keinen Ausweg.
Komm schon, Bernard.
Aber natürlich gibt es einen Ausweg.
Nun, bisher sind wir 13, richtig?
Du willst auch Edward einladen,
woraufhin wir 14 wären.
Ja, aber falls jemand krank ist,
wären wir wieder bloß 13.
-Genau. Wir müssen mehr Leute einladen.
-Gute Idee.
Wir wäre es mit Lottie und James?
Dann sind es 16.
Wenn dann jemand krank wird,
sind wir wenigstens nicht 13, oder?
Aber dann wäre da das Zimmerproblem.
Lottie hat zwei Kinder, Charles.
Zwei kleineJungs--
Freddie und den kleinen John.
Ich sehe darin keinerlei Probleme.
Wir können die zwei Kinder--
zum Beispiel,
in Helens Zimmer unterbringen.
Was meinst du dazu, Linda?
Mach schon.
Sie warten auf dich.
- Ich denke, dass--
- Sehen Sie, Linda ist meiner Meinung.
Lotties Kinder müssen natürlich
in Helens Zimmer untergebracht werden.
Linda hat absolut Recht.
Aber dann wäre da noch das Problem
mit der Sitzordnung, Charles.
Ich glaube, ich habe mir da
was einfallen lassen. Sieh nur.
Wenn wir Yvonne ans Tischende setzen
und Richard zu ihrer Rechten--
Oh, nein, Bernard. Richard spricht
gegenwärtig nicht mal mit Yvonne.
Wegen Leslie.
Madeleine muss am Tischende sitzen.
Und außerdem ist Madeleine
älter als Yvonne.
Vielleicht sogar älter als Jackie.
Nein, ich sehe da kein Problem.
Wir setzen Madeleine
an das Tischende.
Madeleine, nicht wahr, Linda?
Absolut.
Nun, wenn Linda das gut findet,
dann muss es natürlich auch so sein.
Aber dann bleibt immer noch
das Problem mit den Zimmern, Charles.
Nun welche Zimmer sind noch zu haben?
Das ist das rosa Zimmer.
- Wir stecken Lilian ins rosa Zimmer.
- Und Susan ins grüne.
- Du meinst, wo wird Monica schlafen?
- Ja.
Was machen wir also mit Monica?
Hast eine Antwort darauf, Linda?
Ins blaue Zimmer?
- Linda, Sie haben Recht.
- Sie hat Recht.
Linda,
Sie sind absolut fantastisch.
Du hast es gesehen, nicht wahr?
Ich hab alle Fragen richtig beantwortet.
War es nicht wunderbar? Ich hätte
Schauspielerin werden können oder?
-Was meinst du?
-Ich hätte Schauspielerin werden können.
Sicher,
du hättest Schauspielerin werden können.
Ich frage mich, ob Joyce zugeschaut hat.
Hoffentlich.
Ich muss sie morgen anrufen und fragen,
wie sie es fand.
Wie hast du die Rolle bekommen?
Das Familienoberhaupt rief mich an.
Mich! Er sagte, ich sei heute dabei.
Ach, Linda, sie haben sicher alle
200.000 Lindas im ganzen Land angerufen.
Das ist nicht wahr.
Und selbst wenn es wahr wäre,
bräuchtest du es mir nicht zu sagen.
Das war sehr gemein von dir.
Ihnen steht also
eine Beförderung bevor, Montag.
- Viel Erfolg.
- Ich danke Ihnen.
Nun,
was hört man da so alles, Montag?
- Beförderung, was?
- Es scheint so.
Wie fühlen Sie sich dabei, Montag?
Glücklich?
- Meiner Frau gefällt der Gedanke.
- Schnell!
Nehmen Sie die Treppe!
Achtung!
Das reicht für heute.
Zurück zu den Pulten.
Nun, was soll das? Ich dachte,
ich hätte Ihnen beiden gesagt...
dass ich nicht möchte,
dass Sie nebeneinander sitzen.
Habe ich mich beim ersten Mal nicht
deutlich genug ausgedrückt? Ja, Sie.
Sie wissen schon, was ich meine.
Setzen Sie sich hierher.
Nehmen wir noch einmal
die Lektion von gestern durch.
Wir sahen uns an, wie man Bücher findet,
die beim Bau des Hauses versteckt wurden.
Das ist selten, da es die Böden
und Decken sehr kostspielig macht.
Wir betrachteten ebenfalls
das Verbergen von Büchern in Möbeln.
Auszubildende Stoneman und Black,
sofort ins Büro des Kommandanten!
Ich wiederhole,
Auszubildende Stoneman und Black...
unverzüglich
ins Büro des Kommandanten!
Wir sprachen über das Verbergen
in Möbelstücken.
Vorherrschend sind dabei
die falsche Kühltruhe...
oder der vorgetäuschte Fernseher.
Was gelegentlich Probleme verursacht
sind Bücher, die in kleinen Mengen...
in alltäglichen Gegenständen
versteckt werden.
Bei der Suche nach einem Buch
ist es am naheliegendsten...
in einem rechteckigen Gegenstand...
wie einer Zigarren- oder
Pralinenschachtel nachzusehen...
oder in jeglichem anderen,
ähnlich geformten Gegenstand.
Auf diese Weise lässt sich sogar ein
zylinderförmiger Gegenstand verwenden.
Montag unverzüglich
ins Büro des Kommandanten!
Hier, Sie.
Reichen Sie mir einen Stapel Bücher.
In meiner Abwesenheit geben Sie
jedem Auszubildenden ein Buch.
Jeder von Ihnen versteckt dieses Buch
irgendwo hier im Klassenzimmer.
Wenn ich zurückkehre,
demonstriere ich Ihnen, wie man sucht.
Um das Suchen zu lernen,
muss man zuerst das Verstecken lernen.
Soll ich sagen,
wir haben uns zufällig getroffen?
- Das hat keinen Sinn.
- Was willst du denn sagen?
- Dass wir es geplant haben?
- Es war deine Idee.
- Du hast es dir ausgedacht..
- Halt's Maul!
Wenn wir nicht das Gleiche erzählen--
Hör zu.
Schauen wir einfach mal, wie's läuft.
Montag,
dies wird etwa 5 Minuten dauern.
-Ja, Sir.
- Wie spät ist es?
10:00 Uhr, Sir.
Und jetzt raus hier!
- Mögen Sie Turnen, Montag?
-Ja, Sir.
Und wie steht es mit Hockey?
Mögen Sie Hockey?
-Ja, ich mag Hockey, Sir.
- Und Golf?
Golf mag ich sehr, Sir.
- Und Fußball?
- Finde ich wunderbar, Sir.
Billard? Basketball?
Oh, das sind alles
ausgezeichnete Sportarten, Sir.
Dann erhöhen Sie die Dosierung.
Mehr Sport für alle, was?
Stärkung des Teamgeistes.
Organisierter Spaß.
Solange man ihnen was zu tun gibt,
sind sie glücklich.
Und darauf kommt es an.
- Habe ich Recht?
- Absolut, Sir.
Nun, sollen wir uns mal ein wenig
über Ihre Beförderung unterhalten?
Ich nehme an, Sie haben die Möglichkeit
Ihrer Frau gegenüber erwähnt.
-Ja, Sir.
- Wie reagierte sie?
Sie dachte, wir könnten vielleicht
einen zweiten Wandschirm installieren.
Oh, Sie haben bisher erst eine Wand
umbauen lassen, ich verstehe.
Diese Aspekte der Beförderung sind für
einen verheirateten Mann viel wichtiger.
- Nicht wahr?
- Das ist wohl wahr, Sir.
Montag,
Sie haben keine Kinder, stimmt's?
Nein, Sir.
Wir haben keine Kinder.
Nun, dann steht der Beförderung
anscheinend nichts im Wege.
Und ich wüsste keinen Grund,
warum nichts daraus werden sollte.
Ihnen ist natürlich klar,
dass wir durch die Gesetzesänderung...
damit zu rechnen haben,
dass wir sehr hart arbeiten müssen.
Wirklich sehr hart.
Bis es uns gelingt, neue ehrenamtliche
Mitarbeiter zu verpflichten.
Ja, Sir. Ich hörte,
dass die Männer davon sprachen.
Wie lange sind Sie schon bei uns?
Seit 6 Jahren, Sir.
Ja, seit 6 Jahren.
Nein, seit 5 Jahren, Sir.
Seit 5 Jahren.
Montag hat eine Eigenschaft,
die ich sehr zu schätzen weiß.
Er macht wenige Worte.
Haben Sie meine persönliche Medaille
schon mal gesehen.
Oh, die Ähnlichkeit ist bemerkenswert.
Erinnern Sie mich daran,
Ihnen eine zu geben... irgendwann.
Nun,
zurück zu Ihrer Beförderung.
Ich habe mir Ihre Akte mal angesehen.
Wir haben nur 6 Rückansichten.
Wir brauchen 12, wissen Sie.
Zwei Sätze von 6.
Denken Sie daran, Montag.
Hier ist das Krankenhaus.
-Ja. Es geht um meine Frau. Sie--
- Name und Adresse?
Montag. Block 813.
- 813.
- Einen Moment.
Hallo? Ja. Ich kam gerade von der Arbeit
und fand sie bewusstlos auf dem Boden.
- Nimmt sie Tabletten?
- Natürlich. Gestern hat sie--
Einen Moment.
Ich gebe Ihnen die Vergiftungsstation.
- Hier ist die Vergiftungsstation.
-Ja. Es geht um meine Frau. Sie--
- Name und Adresse?
- Montag. Block 813.
Was für Tabletten?
Einen Moment.
- Hallo?
- Ja.
Sie sind rot. Oh.
Und... rot, Nummer zwei.
Oh, das ist ein Aufputschmittel.
Das ist harmlos.
Sie hat wahrscheinlich danach das
falsche Beruhigungsmittel genommen.
Einen Moment.
- Hallo?
- Ja. Ich höre.
Ja, sie sind goldfarben, Nummer acht.
Verstehe. Bleiben Sie bei ihr.
Der Krankenwagen ist schon unterwegs.
- Vier Minuten.
- Was soll ich in der Zwischenzeit tun?
Nichts.
- Wo ist der Arzt?
- Welcher Arzt?
- Der sich um meine Frau kümmert.
- Keine Ärzte bei diesen Einsätzen.
Wir machen all die Blutjobs,
wir beide.
Nein, hier, bitte.
So ist es, wir beide.
Wen hatten Sie denn erwartet?
Wir behandeln täglich
50 derartige Fälle.
Richtig. Sie ist noch nicht die Letzte
für heute Abend. Noch lange nicht, Sir.
Keine Sorge, Sir.
Wir werden sie erstklassig auspumpen.
Dann mit neuem Blut voll pumpen.
In 20 Minuten ist sie wieder okay.
Beruhigen Sie sich.
Es ist kein schöner Anblick.
Es schlägt einem auf den Magen.
Warten Sie lieber draußen.
Überlassen Sie es einfach uns.
Wir rufen Sie, wenn's vorbei ist.
Dieser Regler ist nicht
so geregelt wie er mal war.
Komm her mit dem Ding.
Ziehen wir ihr die Strümpfe aus.
Jetzt lass das!
Leg das Kleid auf den Stuhl.
Alles in Ordnung, Sir.
Sie können jetzt hereinkommen.
Sie ist frisch wie ein Gänseblümchen.
So gut wie Gold.
- Sie ist noch immer bewusstlos.
- Ach, das würde ich nicht sagen, Sir.
Sie irren sich. Sie schläft.
Kümmern Sie sich einfach nicht um sie.
Gehen Sie ins Bett.
Morgen wird alles vergessen sein.
Sie meinen, sie wird morgen
wieder völlig gesund sein?
Oh, mehr als das.
Sie wird in absoluter Bestform sein.
Seien Sie darauf gefasst, dass sie
Appetit auf alles Mögliche haben wird.
Sie wird völlig ausgehungert sein.
Sie werden schon sehen.
- Mann, hab ich einen Hunger!
- Wie fühlst du dich?
Hungrig. Wirklich hungrig.
- Erinnerst du dich an gestern Abend?
- Ich könnte ein Pferd essen.
Ja, so ein Schlaf.
Ich habe wie ein Stein geschlafen.
- Als ich gestern nach Hause kam--
- Ich sterbe vor Hunger.
Lass mich reden, Linda, bitte!
Natürlich, Schatz. Rede so viel
du willst, wenn's dich glücklich macht.
Also los.
Was war denn gestern Abend?
Nichts.
Ich kann mich nicht erinnern.
Ist ja auch egal.
Sieh nur.
Ich habe dir ein Geschenk gekauft...
zur Feier deiner--
Oh, ich habe den Anlass vergessen.
Egal.
Gefällt es dir?
Ist es nicht reizend?
- Gefällt es dir?
-Ja, es gefällt mir sehr.
Ist es nicht elegant?
Das ist der neueste Trend.
Alle verwenden es jetzt.
Kann ich dein Altes wegwerfen?
Ich muss dir etwas sagen.
Hörst du mir zu, Linda?
Was tust du denn?
Lesen Siejemals die Bücher,
die Sie verbrennen?
He, du, komm her.
Komm her. Hierher.
Was soll das sein?
Was ist das? Hmm?
Komm schon. Komm schon.
Manche Jungs boykottieren
noch immer den Friseur.
Hier nimmt sich
ein Reinigungskommando...
einen schmuddeligen Besserwisser vor.
All das veranschaulicht,
dass das Hüten der Gesetze...
durchaus Spaß machen kann.
Wieso funktioniert die Tür nicht?
Du kommst genau zur richtigen Zeit.
Das Abendessen ist fast fertig.
- Montag, was machst du denn?
- Ich komme.
"Die Lebensgeschichte
des David Copperfield...
von Charles Dickens.
Mit 40 Abbildungen von Phiz.
London...
Chapman and Hall, Limited,
und Humphrey Milford.
New York,
Oxford University Press...
amerikanische Filiale.
35 West 32. Straße."
"David Copperfield.
Erstes Kapitel.
Meine Geburt.
Ob ich der Held
meines Lebens sein werde...
oder ob dieser Platz...
einem anderen gehören wird,
sollen diese Seiten zeigen.
Damit meine Lebensgeschichte mit
dem Beginn meines Lebens beginnt...
verzeichne ich hier,
dass meine Geburt...
so wie man mir mitteilte
und was ich auch glaube...
an einem Freitag
um 12:00 Uhr nachts erfolgte.
Man hat darauf hingewiesen,
dass die Glocke zu schlagen begann...
und ich gleichzeitig
zu schreien begann."
Gleichzeitig.
Einen Moment.
Gehen Sie.
Kommen Sie.
- Ist alles in Ordnung?
-Ja, es ist alles in Ordnung.
Das wird doch immer gesagt, nicht wahr?
Dann wird es wohl auch so sein.
Es sieht aber gar nicht danach aus.
Stimmt etwas nicht?
Ach, alles.
Es würde zu lange dauern, es--
Manchmal denke ich, ich halte es
nicht länger aus. Ich würde so gern--
Schon gut.
Gehen wir irgendwohin, wo es ruhig ist.
- Oh, kommen Sie dann nicht zu spät?
- Nein. Ich habe noch viel Zeit.
Lassen Sie uns da drüben hingehen.
Ich habe Sie neulich gesehen,
als wir einen Einsatz fuhren.
Ich war auf dem Feuerwehrfahrzeug.
Es ist lustig, wissen Sie.
Es hat mich an etwas erinnert.
An ein Mädchen, das früher...
auf einen Soldaten wartete...
vor dem Tor einer Kaserne.
Was ist passiert?
Erinnern Sie sich an den Analytiker,
um den ich mir solche Sorgen machte?
Nun, die Sorgen waren berechtigt.
Ich wurde entlassen.
Wieso?
Welchen Grund hat man Ihnen genannt?
Keinerlei Gründe.
Ich bekam nur einen offiziellen Anruf.
"Wir benötigen Ihre Dienste nicht mehr."
Ich darf nie mehr zur Schule gehen.
Sie müssen Ihnen einen Grund nennen.
Gehen Sie hin und fragen Sie danach.
Das kann ich nicht.
Außerdem, wer weiß, was sie den Kindern
über mich gesagt haben.
Komisch.
Ich frage mich, was Sie gesagt haben,
was den Analytiker veranlasste--
Haben Sie gar keine Ahnung?
Sie müssen doch irgendwas gesagt haben.
Ich verstand mich nie mit den Kollegen.
Sie missbilligen mein Verhalten.
Ich halte mich nicht immer
an den Zeitplan und--
Wir haben Spaß in meiner Klasse,
und das gefällt ihnen nicht.
Es gab da noch eine Lehrerin.
Die ich ersetzte.
Ihr ist das Gleiche passiert.
Sie mochten sie auch nicht.
Jetzt hat sie furchtbare Probleme.
Nun, dann war es nicht der Analytiker.
Die Kollegen wollten Sie loswerden.
Weil Sie anders sind.
- Sehen Sie sich den Kerl da drüben an.
- Was macht er denn?
Das ist der Informationskasten.
Er kann sich nicht entschließen.
- Was will er denn herausfinden?
- Er kennt jemanden, der Bücher hat.
Er hat Foto und Nummer der Person
und wird diese in den Kasten werfen.
- Aber dann ist er ein Denunziant.
- Nein, ein Informant. Sehen Sie nur.
Er wirkt wie jemand,
der eine Frau umkreist.
Er steckt sich etwas in den Mund.
Ein Aufputschmittel...
damit will er sich Mut verschaffen.
Er will sich vergewissern,
dass ihn keiner sieht.
Sehen Sie sich ihn an.
Jetzt geht er weg. Sehen Sie?
Er hat es nicht über sich gebracht.
Keine Sorge. Er kommt wieder zurück.
Da kommt er.
Gütiger Himmel,
jetzt entscheide dich doch.
Da. Was für eine Erleichterung.
Jetzt ist er seinen Nachbarn los,
seinen Schwager oder sogar seine Mutter.
Warum nicht?
Ich muss jetzt zur Arbeit.
Bitte gehen Sie zur Schule zurück...
- und versuchen Sie was herauszufinden.
- Nein, das kann ich nicht.
Sie müssen eine Ausrede finden,
um noch einmal hinzugehen.
Ich muss wohl noch mal hingehen,
um meinen Spind auszuräumen.
Das ist doch gut. Ich muss mich
jetzt beeilen. Viel Glück.
Ich gehe nicht.
Sie müssen mitkommen.
Aber ich kann nicht.
Ich muss zur Arbeit.
Darum werde ich mich kümmern.
Kommen Sie. Überlassen Sie mir das.
Rodier Feuerwache.
Nebenanschluss eins, Fräulein.
Hier ist die Rodier Feuerwache.
- Ich hätte gerne--
- Wer ist am Apparat?
- Ich rufe im Namen von Montag an.
- Ja?
Kann ich den Kommandanten sprechen?
Einen Moment.
- Sie sprechen mit dem Kommandanten.
- Hier ist Linda Montag.
- Montags Gattin?
-Ja.
- Was kann ich für Sie tun?
- Montag bat mich, Ihnen auszurichten...
dass er erkrankt ist
und das Bett hüten muss.
- Nichts Ernstes, hoffe ich.
- Bis heute Abend geht es wohl wieder.
- Okay. Danke für die Information.
- Ich danke Ihnen.
Montags Gattin.
Anscheinend geht ihm nicht allzu gut.
- Er hütet das Bett.
- Montag?
Ach wirklich? Verstehe.
Nun, Fabian, das reicht fürs Erste.
Bis zur Sitzung.
9 mal 13 ist 117.
9 mal 14 ist 126.
9 mal 15 ist 135.
9 mal 16 ist 144.
9 mal 17 ist 153.
Das ist Robert.
Robert.
9 mal 13 ist 117.
- Vielleicht ist es meine Uniform.
-Ja, die hat ihm sicher Angst gemacht.
- Es muss Ihre Uniform gewesen sein.
- Gehen Sie nur. Ich warte hier.
In Ordnung.
9 mal 16 ist 144.
9 mal 17 ist 156.
2 mal 12 ist 24.
3 mal 12 ist 36.
4 mal 12 ist 48.
5 mal 12 ist 60.
6 mal 12 ist 72.
7 mal 12 ist 84.
8 mal 12 ist 96.
9 mal 12 ist 108.
10 mal 12 ist 120.
11 mal 12 ist 132.
Ich werde befördert.
Dann wird man auf mich hören.
Dann werde ich persönlich
mit Ihrem Direktor sprechen. Kommen Sie.
- Wieso?
- Was?
Wie ist es dazu gekommen?
Wie hat es angefangen?
Was hat Sie veranlasst--
Wie kann jemand wie Sie bloß
diese Art von Arbeit machen?
Ich weiß, dass alle das sagen.
Aber Sie!
Sie sind nicht wie die anderen.
Wenn ich etwas zu Ihnen sage,
sehen Sie mich an.
Weshalb haben Sie sich
diesen Job ausgewählt?
In Ihrem Fall scheint das
gar keinen Sinn zu ergeben.
Erinnern Sie sich noch,
was Sie mich neulich gefragt haben?
Ob ich jemals die Bücher, die ich
verbrenne, lese? Erinnern Sie sich?
Letzte Nacht habe ich eins gelesen.
"Weil ich mich meiner selbst
schämen würde."
"Meiner selbst schämen würde."
"Es war kurz nach halb 11:00 Uhr."
- Was tust du, Linda?
- Ich finde diese Dinger im Haus.
Ich will diese Dinger nicht, Montag.
Sie machen mir Angst.
Du verbringst dein ganzes Leben
vor dieser Leinwandfamilie.
Diese Bücher sind meine Familie.
Wann trafen wir uns zum ersten Mal?
Und wo?
- Was?
- Wann trafen wir uns zum ersten Mal?
Ich weiß nicht.
Lass mich mal überlegen.
Nein, ich kann mich wirklich nicht
daran erinnern.
Oh, das ist aber recht traurig.
Findest du nicht? Ich finde schon.
Ich finde es sehr traurig.
Hinter jedem dieser Bücher
verbirgt sich ein Mensch.
Und das interessiert mich.
Also lass mich in Ruhe und geh zu Bett.
- Ich kann nicht schlafen.
- Du hast doch deine Pillen oder nicht?
"Rhinozeros--
Ein großes und starkes...
dickhäutiges Säugetier,
ein Unpaarhufer...
aus der Familie...
der Rhinocerotidae. "
- Nun, sieh an, wer hier ist.
- Was soll das heißen?
Ich dachte, Sie wären krank geschrieben,
und jetzt sind Sie hier.
- Krank? Wie kommen Sie darauf?
- Das weiß ich nicht mehr.
Da habe ich mich wohl geirrt.
Beeilen Sie sich.
Montag,
Sie haben Ihren Helm vergessen.
Was ist denn, Montag? Ist irgendwas
zwischen Ihnen und der Stange?
Oh, Mami, sieh nur.
Feuerwehrmänner.
Mami, da wird es ein Feuer geben.
"Spielen Sie den Mann, Meister Ridley.
Wir werden am heutigen Tage,
durch Gottes Gnade...
solch eine Kerze anzünden, die wie
ich glaube nie wieder erlöschen wird."
Die Polizei hat nicht sauber gearbeitet.
Wer ist diese Frau? Was tut sie hier?
Nun, sie ist jedenfalls
einen Anblick wert.
Die Polizei verhaftete die Familie
heute Morgen. Sie war wohl unterwegs.
- Wo sind die Bücher?
- Sie wissen, wo sie sind..
Oben.
Montag, Sie bleiben hier.
He, Sie beiden. Da hinein.
Da hinein! Machen Sie schon!
Runter damit!
Werfen Sie sie alle runter!
Brechen Sie es auf!
So ist es richtig!
So! Kommen Sie! Nach unten!
Werfen Sie sie alle runter!
All die Bücher! Ausnahmslos alle.
Hierher! Kommen Sie schon!
"Es war einmal ein armer Holzfäller,
dessen Name--"
Sie kriegen meine Bücher nicht.
Sie werden sie niemals mitnehmen.
Montag! Montag, ich denke,
das sollten Sie sehen!
Ja, Sir?
Kommen Sie. Schnell!
Das ist eine wahre Augenweide.
Ah, Montag, ich wusste es.
Ich wusste es.
Selbstverständlich war all das,
die Existenz einer Geheimbibliothek...
an höherer Stelle bekannt, aber man
konnte sie nicht ausfindig machen.
Ich habe erst einmal zuvor
so viele Bücher an einem Ort gesehen.
Zu der Zeit war ich noch
ein gewöhnlicher Feuerwehrmann.
Ich war nicht mal qualifiziert,
den Flammenwerfer zu bedienen.
Das gehört alles uns, Montag!
Hören Sie mir zu, Montag.
Es passiert jedem Feuerwehrmann
mindestens einmal in seiner Laufbahn.
Er brennt geradezu darauf zu wissen,
worum es in diesen Büchern geht.
Er sehnt sich danach es zu wissen.
Nicht wahr?
Glauben Sie mir, Montag.
Da ist rein gar nichts.
Die Bücher haben nichts zu sagen!
Sehen Sie,
das hier sind alles Romane.
Alle über Leute,
die niemals existierten.
Wenn Leute sie lesen, so macht sie das
unzufrieden mit ihrem eigenen Leben.
Sie wollen dann auf eine Weise leben,
die wirklich niemals möglich ist.
Was geht hier vor?
Das Haus wurde enteignet. Die Bücher
und der Rest sollen verbrannt werden.
Das Haus verbrennen ist eine Sache.
Die Bücher verbrennen eine andere, oder?
Es hat grundsätzlich keinen Zweck
alles zusammen zu verbrennen.
Kommen Sie, Montag.
Die ganze Philosophie--
weg damit.
Die ist noch schlimmer als Romane.
Denker, Philosophen,
die alle genau das Gleiche sagen--
"Nur ich habe Recht.
Die anderen sind alles Idioten."
In einem Jahrhundert heißt es,
das Schicksal sei vorherbestimmt...
im nächsten heißt es,
der Mensch könne frei entscheiden.
Nein, es ist bloß eine Modeerscheinung,
sonst nichts, die Philosophie.
Genau wie kurze Kleider
in diesem Jahr...
und lange Kleider im nächsten.
Sehen Sie.
Alles Geschichten des Tages.
Biographien nennt man das.
Und Autobiographien.
Mein Leben, mein Tagebuch,
meine Memoiren...
meine intimen Memoiren.
Zu Beginn waren sie natürlich...
"Sie spürten den Drang zu schreiben."
Nach dem zweiten oder dritten Buch
diente es bloß ihrer Eitelkeit...
um sich von der Masse abzusetzen.
Um anders zu sein. Um auf alle
anderen herabschauen zu können.
Ah. Kritikerpreis.
Ah, das ist ein gutes Buch.
Natürlich hatte er die Kritiker
auf seiner Seite.
Der Kerl hatte Glück, was?
Sagen Sie mal, Montag--
Was schätzen Sie...
wie viele Literaturpreise
in diesem Land produziert werden...
im Durchschnitt, pro Jahr?
5, 10, 40, hmm?
Sage und schreibe 1200.
Alle, die etwas zu Papier bringen,
werden eines Tagen einen Preis gewinnen.
Ah, Robinson Crusoe.
Die Neger mochten das nicht...
wegen dieses Mannes, Freitag.
Und Nietzsche. Ah, Nietzsche.
Die Juden mochten Nietzsche nicht.
Hier, ein Buch über Lungenkrebs.
Das versetzte alle Raucher in Panik,
und somit verbrennen wir es...
um den Seelenfrieden aller zu wahren.
Ah, das hier muss ja nun
sehr tiefgründig sein.
Die Ethik der Aristoteles.
Jeder, der das gelesen hat...
muss glauben, er sei allen,
die es nicht gelesen haben, überlegen.
Sehen Sie, das taugt nicht, Montag.
Wir müssen alle gleich sein.
Glücklich können alle nur dann sein,
wenn sie gleichgeschaltet sind.
Also...
müssen wir die Bücher verbrennen,
Montag.
- Alle Bücher.
- Sir.
-Ja, wo liegt das Problem?
- Ärger mit der alten Frau unten.
Sie geht nicht weg. Sie lässt
ihre Bücher nicht im Stich, sagt sie.
Sie lässt ihre Bücher nicht im Stich,
sagt sie?
Kommen Sie, Madam,
wir werden das Haus gleich verbrennen.
Nein.
- Was wollen Sie denn, Martyrium?
- So sterben, wie ich gelebt habe.
Das müssen Sie darin gelesen haben.
Ich frage zum letzten Mal: Gehen Sie?
Diese Bücher waren lebendig.
Sie sprachen zu mir.
Weitermachen.
Nun gut. Das reicht.
Kommen Sie, Madam. Noch 10 Sekunden.
Zählen Sie bis 10.
Eins, zwei...
drei, vier...
fünf, sechs...
sieben, acht...
- neun--
- 9 mal 11 ist 99.
9 mal 12 ist 108.
9 mal 13 ist 117.
- Sie kann da nicht bleiben!
- Nun, sie weigert sich zu gehen.
- Sie muss zum Gehen gezwungen werden.
- Passen Sie auf!
Bleiben Sie da. Aufmachen.
Alle nach draußen!
Sie auch, Montag.
Montag, raus da!
Kommen Sie! Hier entlang!
Denken Sie daran, die Freunde
Ihrer Freunde zu tolerieren...
egal wie fremdartig und merkwürdig
sie Ihnen auch erscheinen mögen.
Sieht Cousine Midges Gesicht
nicht aufgedunsen aus?
- Das ist weil sie schwanger ist.
- Ist das der Grund dafür?
Ich finde es unverantwortlich--
Kinder zu bekommen, meine ich.
Irgendjemand muss Kinder bekommen.
Die Rasse soll doch nicht aussterben.
Babys wachsen heran und sehen
einem ähnlich. Das muss Spaß machen.
Gewalt ersticken.
Vorurteil unterdrücken.
- Hier ist Montag.
- Seien Sie heute tolerant.
Denken Sie daran,
nur hübsch zu sein reicht nicht aus.
Die Gattin, die Translusiv verwendet,
weiß es besser.
Probieren Sie heute ein Paar aus,
aber meiden Sie den Mann der Freundin--
Würdet ihr mich
einen Moment entschuldigen?
Ja, mir gefällt ihr Haar so.
Komm schon, Montag.
Reiß dich zusammen.
Komm und setz dich zu uns.
Du hast Jackie und Doris und Helen
schon ewig nicht mehr gesehen.
- Das ist sehr unhöflich, weißt du.
- Lass mich allein.
Ist dir nicht gut?
Nun gut,
aber das ist sehr ungezogen.
...und wurden reklassifiziert.
Zwei Zellen antisozialer Elemente
wurden heute entdeckt--
Gleichzeitig verbuchte die Kampagne
"Zeige die, die dich bedrohen an"...
heute außergewöhnliche Erfolge--
Als eine alte Frau beschloss,
mit ihren Büchern zu verbrennen...
anstatt sich von ihnen
trennen zu lassen.
Wenn das ein Witz sein soll,
so ist es kein sehr geschmackvoller.
Das würden Sie gerne glauben,
nicht wahr?
Rede keinen Unsinn, Montag.
Solche Dinge passieren nicht wirklich.
Sie meinen, Sie wollen nichts
davon hören. Ich habe es gesehen.
- Mein Mann sagt--
- Oh, mein Mann sagt!
Sie wissen nicht mal, wo er ist.
- Montag!
- Natürlich weiß ich das.
Er wurde als Reservist
zu einer Feldü*** einberufen.
Oder um einen kleinen Krieg zu führen.
Das kann man nie wissen, oder?
- Warum nennen Sie es so?
- Selbst wenn es so wäre, was dann?
Er darf erst anrufen, wenn's vorbei ist.
Es wird nur ein oder zwei Wochen dauern.
lhm wird nichts zustoßen. Und Kriege,
wenn Sie sie so nennen wollen--
Nur die Ehemänner anderer Frauen
kommen darin um.
Das stimmt. Ich habe noch nie jemanden
gekannt, der getötet wurde in--
Niemanden,
deren Ehemann so gestorben wäre.
Überfahren worden,
aus dem Fenster gesprungen, das ja.
Wie Glorias Mann
vor ein paar Nächten.
Aber niemals auf diese andere Weise.
Wie dem auch sei,
so ist das Leben, nicht wahr?
So nennen Sie es!
Sie sind doch nichts als Zombies,
allesamt.
Genau wie Ihre Ehemänner,
die Sie nicht mal mehr kennen.
Sie leben nicht,
Sie schlagen lediglich Zeit tot.
Nun, ich denke,
es wird Zeit zu gehen.
- Danke. Es war ein netter Nachmittag.
- Hat wirklich Spaß gemacht.
Setzen Sie sich. Kommen Sie.
Es wird nur einen Moment dauern.
Was ist denn das?
- Schatz!
- Es ist doch nicht etwa ein Buch?
Genau das ist es-- ein Roman.
Nicht doch.
Das ist gesetzeswidrig!
- Ruhe. Setzen Sie sich, hören Sie zu.
- Nun, da Montag darauf besteht.
Danach können wir hoffentlich tun,
was uns beliebt.
"Keine Differenzen in der Ehe sind wie
Unvereinbarkeit von Geist und Absicht.
Ich hatte mich bemüht, Dora an mich
anzupassen, und fand das ungeschickt.
Es war an mir, mich an Dora anzupassen,
zu teilen und glücklich zu sein.
Das machte mein zweites Jahr sehr
viel glücklicher als mein erstes...
und besser noch, es machte
aus Doras Leben eitel Sonnenschein.
Im Laufe des Jahres aber
wurde Dora schwach.
Ich hatte gehofft, zartere Hände würden
helfen ihren Charakter zu formen...
und ein Lächeln auf ihrer Brust würde
meine Kindfrau in eine Frau verwandeln.
Aber es sollte nicht sein.
Meine hübsche Dora.
Wir glaubten, sie würde wie zuvor
in ein paar Tagen wieder herumrennen...
aber man sagte mir, ich solle noch ein
paar Tage warten und noch ein paar...
und dennoch rannte sie weder,
noch ging sie.
Ich begann, sie morgens nach unten
und abends nach oben zu tragen...
aber manchmal fühlte sie sich beim
Hinauftragen leichter an in meinen Armen.
Ein leeres Gefühl des Todes
kam in mir auf...
als näherte ich mich einer eisigen,
bisher noch unsichtbaren Region...
die mein Leben betäubte.
Ich vermied es, dieses Gefühl
mit einem Namen anzuerkennen...
und Zwiesprache mit mir selbst
zu halten...
bis es eines Nachts
sehr stark in mir wurde...
und meine Hand sie zurückließ mit dem
Abschiedsruf 'Adieu, kleine Blüte'.
Ich setzte mich allein an den Tisch
und dachte darüber nach...
wie verhängnisvoll der Name war...
und wie die erblühende Blüte
verwelkte...
da oben im Baum."
Ich wusste, das würde passieren.
Das habe ich schon immer gesagt.
Das Leben ist kein Roman-- Romane und
Tränen, Romane und Selbstmord.
Romane sind morbide. Das war grausam,
Montag. Sie sind ein grausamer Mann.
All diese Wörter-- idiotische Wörter.
Schlechte Wörter,
die Menschen verletzen.
Gibt es nicht sowieso schon
genug Ärger?
Wozu die Leute
mit solchem Schund beunruhigen?
- Arme Doris.
- Tschüs. Es war eine so nette Party.
So eine Schande.
Ich weiß nicht.
Diese Gefühle, ich--
Ich hatte diese Dinge völlig vergessen.
Tut mir Leid, Doris.
Sie werden nie mehr kommen.
Ich werde ganz alleine sein.
Ich werde nicht mehr beliebt sein.
Sie werden mich in der Familie
nicht mehr mitspielen lassen.
- Und du brachtest Doris zum Weinen!
- Sie weint, weil es wahr ist.
Was tust du denn jetzt?
Hast du nicht schon genug angerichtet?
Lass mich in Ruhe.
Ich muss lesen-- und zwar ziemlich viel.
Was ist bloß mit dir los?
Ist dir nicht gut?
Nichts ist mit mir los.
Ich muss lesen.
Ich muss die Erinnerung
an die Vergangenheit nachholen.
- So! Sie vier, rüber zum Haus!
- Lassen Sie die Leitung los.
Es ist soweit.
Beeil dich! Geh!
- Aber was ist mit dir, Onkel?
- Mach dir darum keine Sorgen! Geh!
Schon gut, schon gut.
Lassen Sie sich Zeit. Ich komme.
Aufmachen! Machen Sie schon!
Wir wissen, dass jemand da ist!
Warten Sie einen Moment.
Ich komme.
Kommen Sie. Machen Sie auf.
Schon gut, schon gut. Ich komme.
Kommen Sie, kommen Sie.
- Was soll das?
- Ich stelle den Stuhl woanders hin.
Ich habe die Nase voll davon,
dass er mitten im Zimmer steht.
Und diesen stelle ich...
hier drüben hin.
So.
Und ich hänge andere Vorhänge auf.
Sie gefallen mir nicht. Ich will neue.
Und einen anderen Wäschekorb.
Ich habe beschlossen--
Du hast Recht. Der Stuhl
macht sich da drüben viel besser.
Weißt du, du fühlst dich nicht gut.
Du hast die ganze Nacht herumgewühlt.
Du hast mich wach gehalten.
Du solltest heute zu Hause bleiben.
Nein, ich gehe zur Feuerwache.
Das muss ich tun.
Denn ich weiß nicht, ob ich morgen
oder danach wieder hingehen werde.
- Aber was ist mit deiner Beförderung?
- Beförderung?
Das war davor.
Weißt du. Letzte Nacht...
hast du im Schlaf geredet.
Ich weiß nicht was.
Ich habe es nicht verstanden.
Ich verstehe es auch nicht.
Wodurch bist du so geworden?
Was geht vor in deinem Kopf? Ich weiß
es nicht und will es nicht wissen.
Aber eines will ich--
Dass du diese Bücher wegschaffst.
Bring sie weg, Montag. Bitte.
- Das werde ich tun, versprochen.
- Ich kann es auch tun, wenn du willst.
Nein, nein, ich werde es tun,
nachdem ich sie gelesen habe.
Nein, jetzt.
Tue es sofort, Montag.
Ich werde dich verlassen.
Ich kann mit den Dingern nicht leben.
Du musst dich entscheiden.
Antworte mir, Montag.
Wie kann ich dir antworten, Linda?
Ich weiß es einfach nicht.
Verzeihung. Kennen Sie das Mädchen,
das hier mit dem Onkel wohnt. Clarisse?
- Sie sind gekommen.
- Wer?
- Um sie zu holen.
- Die Polizei?
Nicht die Polizei?
Die Feuerwehrmänner?
Sie kamen und holten sie ab.
Das tun sie doch jetzt, oder?
Nur um sie zu verhören.
Danach können sie wieder gehen.
Man kann es nie wissen, oder?
Sie waren nicht so wie wir.
Sie waren etwas Besonderes.
Sehen Sie das? Da drüben?
Und da.
Und da auch. Sehen Sie das?
Und jetzt sehen Sie sich ihr Haus an.
Da ist nichts.
Hier! Sie! Kommen Sie her!
Was soll das bedeuten? Sehen Sie nur.
Wie oft muss ich Ihnen das noch sagen?
Ich habe neulich erst mit Ihnen
darüber gesprochen, nicht wahr?
Warum tun Sie nicht, was man Ihnen sagt?
Warum tun Sie nicht, was man Ihnen sagt?
Warum nicht--
Sehen Sie nur! Sehen Sie sich doch an!
Habe ich nicht gesagt--
Haben Sie denn keinen Verstand?
- Ist der Kommandant da?
- Er ist gerade rausgegangen.
- Sind Sie ihm nicht begegnet?
- Nein.
Kommandant?
Ja?
Die Leute,
die letzte Nacht verhaftet wurden, Sir.
Ja. Das wurde langsam Zeit.
- Wie lange sind Sie schon bei uns?
- Drei Jahre, Sir.
Ja, Sie sind ein guter Mann.
Erinnern Sie mich daran, Ihnen eine
meiner persönlichen Medaillen zu geben.
Die Ähnlichkeit ist bemerkenswert.
Sie werden sehen.
Ich--
Sie--
Ich habe bereits eine, Sir.
Oh, Sie waren das also, was?
Wie sind Sie hereingekommen?
Ich brauchte ein paar Informationen
über Verhaftungen letzte Nacht.
Ich wollte
ein paar Identifikationen sehen.
Ah, Montag befasst sich nun also
mit den Verhaftungen, was?
Oh, nein, Sir. Ganz und gar nicht.
Letzte Nacht, sagten Sie.
Die Identifikation sind nicht da drin.
Noch nicht.
Man hat sie mir gerade erst gegeben.
Lassen Sie uns mal sehen.
Mal sehen,
ob sie unter diesen sind.
- Oh, das sind sie.
- Ich verstehe.
Ein wenig zu jung für ihn,
würde ich sagen.
Er ist ihr Onkel.
- Sind das Freunde von Ihnen?
- Oh nein, Sir.
Ich kenne sie nur flüchtig.
Sie wohnen bei mir in der Nähe.
Und Sie hätten gerne ihr Haus.
Geht es darum?
Ja, Sir. Darum geht es.
Nun, das Haus wird beschlagnahmt.
Aber Sie können erst einziehen...
wenn auch die Nichte verhaftet wurde.
Oh, sie--
Sie ist also noch auf freiem Fuß?
Momentan, ja.
Sehen Sie sich die Identifikation an.
Sie ist noch nicht abgestempelt.
Oh, kommen Sie. Das ist eine Sache
von ein oder zwei Tagen.
Wir besorgen Ihnen das Haus schon, hmm?
Wie sind Sie hereingekommen?
Oh, was hat denn das zu bedeuten?
Hmm?
Noch wacklig auf den Beinen?
Sie hätten nicht kommen sollen.
Sehen Sie sich doch an.
Sie sehen aus wie der Tod.
Etwas frische Luft, das brauchen Sie.
Schöne frische Luft.
Das bringt sie wieder auf die Beine.
Übrigens...
falls Sie diese Nichte in diesem Teil
der Welt sehen, sagen Sie uns Bescheid.
Das könnte die Sache mit dem Haus
beschleunigen.
Selbstverständlich, Sir.
- Clarisse, wir müssen reden.
- Nicht hier!
- Was ist passiert?
- Mein Onkel wurde verhaftet.
Ich bin entkommen.
- Wie ist es passiert?
- Sie kamen letzte Nacht.
Wir schliefen alle. Kommen Sie.
Sehen Sie, ich muss nach Hause.
Es ist furchtbar wichtig.
Mein Onkel weckte mich und sagte,
ich müsse schnell gehen.
Ich floh durch die Dachluke,
übers Dach.
Das ist der letzte Ort,
an den Sie zurückkommen sollten.
Ja, ich weiß.
Aber ich muss etwas finden.
Bleiben Sie bitte bei mir.
Ich habe Angst.
In Ordnung.
Ich bleibe bei Ihnen.
- Es muss hier irgendwo sein.
- Was muss hier sein?
Etwas.
Etwas, das ich finden muss.
- Finden und vernichten.
- Lassen Sie mich suchen.
- Wo würden Sie denn anfangen wollen?
- Das war mein Job.
Wie groß?
- Etwa so groß. Papiere.
- Oh.
Es hat keinen Zweck.
Wir finden es schon.
Machen Sie sich keine Sorgen.
Es ist eine Adressenliste.
Freunde meines Onkels.
Wer sie sind
und wo sie sich verstecken.
Wir finden sie schon.
Was tun Sie da?
- Wir müssen sie vernichten.
- Aha.
Ich wollte Ihnen
schon immer sagen...
dass unser Treffen in der Schwebebahn
kein Zufall war.
Ich bemerkte Sie,
und ich folgte Ihnen.
Ich dachte,
Sie könnten uns helfen.
Ich wusste es,
als die alte Frau sich umbrachte.
Da wurde mir klar, dass es
eine Verbindung zwischen Ihnen gab.
Ja.
Sie hatte Angst, sie könnte reden...
und uns verraten.
Ja. Und ich--
Und was tue ich heute Morgen?
Ich gerate in leichte Schwierigkeiten...
und falle in Ohnmacht
wie ein dummes kleines Mädchen.
Ich kann kein Feuerwehrmann mehr sein.
Was ist das da drüben?
Das? Das ist ein Schaukelstuhl.
Früher saßen die Menschen
an warmen Abenden vor dem Haus...
und schaukelten vor und zurück.
- Ach, wirklich?
- Sie sprachen mit jedem, der vorbeikam.
Sie redeten einfach.
Wir müssen von hier weggehen.
Ich kenne da einen Ort.
Mein Onkel sagte mir, was zu tun sei,
falls ich je--
falls er je abgeholt werden würde.
Dem Fluss stromaufwärts folgen
bis zur alten Dampf-Eisenbahnlinie...
dann weiter
und immer weiter gehen...
bis man dorthin kommt,
wo die Buchmenschen leben.
- Die guten Menschen?
- Buch! Buchmenschen!
- Haben Sie nie von ihnen gehört?
- Nein.
Menschen, die verschwunden sind...
manche wurden verhaftet
und konnten fliehen...
andere wurden freigelassen,
andere warteten die Verhaftung nicht ab.
Sie haben sich einfach versteckt.
Oben im Farmland,
in den Wäldern und Hügeln.
Dort leben sie, in kleinen Gruppen.
Das Gesetz kann ihnen nichts anhaben.
Sie leben recht friedfertig...
und tun nichts Verbotenes.
Aber wenn sie in die Stadt kämen,
würden sie wohl nicht lange bestehen.
Aber wieso nennen Sie sie
"Buchmenschen"...
wenn sie nichts Gesetzwidriges tun?
Sie sind Bücher.
Jeder von ihnen,
jeder Mann und jede Frau...
prägt sich ein Buch ein,
das er oder sie ausgewählt hat...
und so werden sie zu den Büchern.
Natürlich wird ab und zu
einer von ihnen angehalten...
verhaftet...
und darum leben sie auch
so vorsichtig.
Denn das Geheimnis,
das sie in sich tragen...
ist das kostbarste Geheimnis der Welt.
Mit ihnen würde das gesamte Wissen
der Menschheit verloren gehen.
Sie müssen mit mir kommen.
Oh, nein. Noch nicht.
Ich bin noch nicht soweit.
Gerade habe ich noch Bücher verbrannt.
Ja, mit der Zeit vielleicht.
Aber jetzt hat sich alles
in meinem Leben so plötzlich verändert.
Ich muss in der Stadt bleiben.
Ich habe einen Plan.
Ich verstecke ein Buch im Haus jedes
Feuerwehrmanns und denunziere ihn dann.
Dann wird das System
sich selbst vernichten.
Wir müssen die Pyromanen verbrennen.
Und jetzt müssen wir gehen.
Getrennte Wege.
Sie zu Ihren Buchmenschen,
und ich um meinen Plan auszuführen.
Wir werden einander wieder sehen.
Nein, werden wir nicht.
Warum dann so tun als ob?
Sie haben Recht.
Wir werden uns nicht wieder sehen.
Gut. Ausgezeichnet. Beeilung.
Nur keine Zeit verlieren.
Sorry, Sir. Ich wollte Ihnen mitteilen,
ich werde kein Feuerwehrmann mehr sein.
Werden Sie nicht?
Aber so laufen die Dinge hier nicht,
Montag.
- Sicher nicht kurz vor der Beförderung.
- Ich werde morgen nicht kommen, Sir.
Ah, aber morgen ist ein anderer Tag.
Heute sind Sie mir unterstellt.
Montag. Ich bitte Sie,
von Mann zu Mann...
bitte, bitte.
Sie können mich vor all den Männern
nicht so im Stich lassen.
Nur noch diesen letzten Einsatz.
Dann können Sie tun, was Sie wollen.
Das ist ja mein Haus.
Richtig.
Ich konnte es nicht ertragen,
konnte es einfach nicht mehr ertragen.
Nun ja.
Montag weiß genau, wonach wir suchen.
Ich denke,
wir können es ihm überlassen.
Um suchen zu können, muss man zuerst
das Verstecken erlernen, nicht wahr?
Ich mag Männer, die gute Arbeit leisten.
Männer, durchsucht den Rest des Hauses.
Ist alles soweit, Fabian?
Kommen Sie. Etwas schneller.
Bringen Sie die Wunderkerze her.
Da dies Montags Haus ist,
gebührt ihm die Ehre.
Was machen Sie da drinnen?
Sind Sie verrückt geworden?
Kommen sie! Kommen Sie hier rein!
Nur die Bücher! Die Bücher!
Was machen Sie denn?
Das ist nun wirklich nicht nötig!
Ich sagte die Bücher, Montag!
So ist's gut. Diesen Anblick liebe ich--
süße Vernunft.
Romane sind nicht das Leben.
Was hoffte Montag all dem Gedruckten
zu entnehmen? Glück?
Ein armer Irrer müssen Sie gewesen sein.
Dieser Unsinn macht einen verrückt.
Dachten Sie den Büchern zu entnehmen,
wie man über Wasser geht, oder was?
Montag muss lernen,
ein wenig zu denken...
all dies Geschriebene, diese Rezepte
für Glück abzuwägen, zu widersprechen.
Nun, möge dieser Haufen Widersprüche
sich selbst verbrennen.
Wir sind es, die sich momentan
für das Glück des Menschen einsetzen.
Sehen Sie, ist das nicht reizend?
Die Seiten.
Wie Blütenblätter oder Schmetterlinge.
Leuchtend und schwarz. Wer kann
die Faszination des Feuers erklären...
was uns zu ihm hinzieht,
ob wir nun jung sind oder alt?
Haben Sie nichts zu sagen?
-Jawohl. Das nenne ich wahre Weisheit.
- Er hat noch eins.
Was haben Sie da?
Ihr Lieblingsbuch? Es wird mit den
anderen verbrannt. Sie sind verhaftet!
- Raus hier!
- Alle Mann raus, schnell!
Er ist verrückt geworden!
Worauf warten Sie!
Los!
Halten Sie Ausschau nach einem Mann,
der durch die Straßen rennt.
Ich wiederhole.
Ein Aufruf an alle Bürger.
Gesucht wegen Mordes-- Montag.
Beruf-- Feuerwehrmann.
Der Täter ist allein
und zu Fuß unterwegs.
Stellen Sie sich alle
vor Ihre Haustür...
und schauen Sie sich um
und hören Sie zu.
Halten Sie Ausschau nach einem Mann,
der durch die Straßen läuft.
Ich wiederhole.
Ein Aufruf an alle Bürger.
Gesucht wegen Mordes-- Montag.
Beruf-- Feuerwehrmann.
Der Täter ist allein
und zu Fuß unterwegs.
Stellen Sie sich alle
vor die Haustür...
schauen Sie sich um,
hören Sie zu.
- Ich bin--
-Ja, ich weiß, wer Sie sind.
Sie sind der Mann der Stunde.
Kommen Sie.
Und erleben Sie
ihre eigene Gefangennahme.
- Meine Gefangennahme?
- Richtig.
Unsere wunderschöne Cousine
ist heute ganz besonders unterhaltsam.
Sie werden sehen.
Oh. Verzeihen Sie.
Ich bin Leben des Henri Brulard,
von Stendhal.
Montag ist noch auf freiem Fuß,
aber seine Zeit wird knapp.
Ah, da ist es. Die Luftpatrouille
hat den gesuchten Mann gesichtet.
Sie können die Zuschauer
nicht viel länger warten lassen.
Die Show muss weitergehen.
Sie werden jemanden finden.
Da ist jeder gut genug,
um ihnen einen Höhepunkt zu bieten.
Da ist er.
Sie können ihn jetzt deutlich sehen.
Da ist Montag,
wie er kopflos in die Falle läuft.
Aufgescheucht
wie eine verängstigte Ratte.
Sehen Sie ihn sich nur an,
Cousins und Cousinen.
Alles vorbei!
Montag ist tot.
Ein Verbrechen gegen die Gesellschaft
wurde gerächt.
Sie haben das Gesicht des Mannes nie
richtig gezeigt. Es war zu weit weg.
Selbst Ihre Freunde werden es
sicher glauben. Sie sind tot.
Hier. Sie können auch
Ihre alte Haut abwerfen.
"Der Mond schien schmollend--"
- Denn er fand, dass die Sonne...
- Denn er fand, dass die Sonne...
- dort nichts zu suchen hatte.
- dort nichts zu suchen hatte.
- Nachdem der Tag vergangen war...
- Nachdem der Tag vergangen war...
- "Sehr unhöflich von ihm". sagte sie.
- "Sehr unhöflich von ihm", sagte sie.
Interessieren Sie sich
für Platons Republik?
Ich bin Platons Republik. Ich werde
mich rezitieren, wann immer Sie möchten.
Vielen Dank.
Nun, hier ist Sturmhöhe
von Emily Brontë.
Und hier ist Der Korsar von Byron.
Sie war früher mit
einem Polizeipräsidenten verheiratet.
Dieser magere Kerl ist
Alice im Wunderland von Lewis Carroll.
Wo ist bloß Alice hinter den Spiegeln?
Sie müsste irgendwo sein.
Ah, da ist Die Pilgerreise
von John Bunyan.
Er aß sein Buch auf,
damit sie es nicht verbrennen konnten.
Warten auf Godot von Samuel Beckett.
Da kommt eine kleine Blonde auf uns zu.
Achten Sie darauf, wie sie errötet.
Ich bin Jean-Paul Sartres Überlegungen
zurJudenfrage. Sehr erfreut.
Ich bin Die Mars-Chroniken
von Ray Bradbury.
- Darf ich vorstellen--
- Die Pickwickier, Charles Dickens.
Oh, Charles Dickens.
Ich habe ein Buch von ihm gelesen--
David Copperfield.
- Es gibt einen David Copperfield.
- Er lebt bei einer Gruppe im Süden.
Ich bin Der Prinz von Machiavelli.
Wie Sie sehen, kann man ein Buch
nicht nach seinem Einband beurteilen.
Ich bin Jane Austens
Stolz und Vorurteil.
Ich bin Jane Austens
Stolz und Vorurteil.
- Beide das gleiche Buch?
- Mein Bruder ist Band eins.
Mein Bruder ist Band zwei.
Sehr erfreut, Sie kennen zu lernen.
Wir nennen den einen Stolz
und den anderen Vorurteil.
Das mögen sie nicht besonders.
Ja, wir sind nur 50 oder so,
aber es gibt noch viele andere...
verteilt über verlassene Bahnhöfe,
über die Landstraßen ziehend.
Nach außen hin Landstreicher.
Aber innen drin, Bibliotheken.
Es war nicht geplant.
Es ist einfach so gekommen,
dass ein Mann hier und ein Mann da...
irgendein Buch liebten, und es lieber
auswendig lernten als es zu verlieren.
Und dann vereinten wir uns.
Wir sind eine Minderheit Aussätziger,
die in der Wildnis aufheulen.
Aber es wird nicht immer so sein.
Eines Tages werden wir alle gebeten
vorzutragen, was wir gelernt haben.
Und dann werden Bücher
wieder gedruckt werden.
Und wenn dann das nächste
düstere Zeitalter kommt...
werden unsere Nachkömmlinge
erneut tun, was wir getan haben.
Ich habe eins bei mir, ja?
Welches ist es? Zeigen Sie mal.
Phantastische Erzählungen
von Edgar Allan Poe.
- Lernen Sie es, dann verbrennen wir es.
- Sie verbrennen es?
Ja, natürlich. Das müssen wir tun,
damit niemand sie uns wegnehmen kann.
Wir verbrennen die Bücher...
aber wir bewahren sie hier oben,
wo niemand sie finden kann.
Tatsächlich haben wir gerade
Die Memoiren von Saint-Simon verbrannt.
Sehen Sie, Montag? Der Mann da drüben
wird nicht mehr lange leben.
Er ist Die Herren von Hermiston
von Stevenson. Der Junge ist sein Neffe.
Er rezitiert sich gerade,
damit der Junge das Buch werden kann.
"Ich werde leise sein", sagte Archie,
"und ich werde sehr offen sein.
Ich liebe meinen Vater nicht. Ich
frage mich, ob ich ihn nicht hasse."
"Ich werde leise sein", sagte Archie,
"und ich werde sehr offen sein.
Ich liebe meinen Vater nicht. Ich
frage mich, ob ich ihn nicht hasse."
"Da ist meine Scham,
vielleicht meine Sünde.
Zumindest, in den Augen Gottes,
nicht meine Schuld."
"Wie sollte ich ihn lieben?
Er hat nie mit mir gesprochen,
mir niemals zugelächelt.
Ich glaube nicht,
dass er mich je berührt hat."
"Er fürchtete den Tod
mehr als alles andere...
und er starb
so wie er es sich gedacht hatte...
während der erste Schnee
des Winters fiel."
- "Und er starb--"
- "Und er starb während der erste--"
- "Und er starb so wie er--"
- "Und er starb so wie er--"
- "Wie er es sich gedacht hatte--"
- "Wie er es sich gedacht hatte...
während der erste Schnee
des Winters fiel."
"Ich werde leise sein", sagte Archie,
"und ich werde sehr offen sein.
Ich liebe meinen Vater nicht. Ich
frage mich, ob ich ihn nicht hasse."
"Da ist meine Scham,
vielleicht meine Sünde, zumindest...
in den Augen Gottes,
nicht meine Schuld.
Wie sollte ich ihn lieben?
Er hat nie mit mir gesprochen...
mir nie zugelächelt, und ich glaube
nicht, dass er mich je berührt hat.
Er fürchtete den Tod
mehr als alles andere...
und er starb, wie er es sich gedacht
hatte, als der erste Schnee fiel."
"Ich werde eine Geschichte
voller Horror erzählen."
"Ende"