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ENGLAND 1554
HENRY VIII. IST TOT
DAS LAND IST GETEILT
KATHOLIKEN GEGEN PROTESTANTEN
HEINRICHS ÄLTESTE TOCHTER MARY, EINE
INBRÜNSTIGE KATHOLIKIN, IST KÖNIGIN
SIE IST KINDERLOS
DIE GRÖSSTE ANGST DER KATHOLIKEN IST, DASS
MARYS PROTESTANTISCHE HALBSCHWESTER
ELIZABETH DIE THRONFOLGE ANTRITT
E L I Z A B E T H
Gelobt sei Gott,
denn er rettet mich vor meinen Feinden.
Vom Tod bin ich umfangen.
Die Fesseln der Hölle
umschließen mich,
und die Fallstricke des Todes
umschlingen mich.
Die Fesseln der Hölle
umschließen mich,
und die Fallstricke des Todes
umschlingen mich.
In meinem ***
rief ich den Herrn an und flehte
zu meinem Gott, und er hörte,
wie ich sein Todeslied schrie.
Auf Geheiß unserer gnädigen Majestäten,
Königin Mary und König Philip,
sind wir hier, um der Verbrennung
der protestantischen Ketzer beizuwohnen,
die die Autorität
der einzig wahren, katholischen Kirche
und seiner Heiligkeit
des Papstes leugnen.
Mögen sie für alle Ewigkeit
im höllischen Feuer brennen!
- Gott sei mit Euch, Meister Ridley!
- Um Gottes Liebe willen!
Freunde, helft mir!
Ich verbrenne so langsam!
Helft ihnen!
Um Gottes willen, helft ihnen doch!
Euer Gnaden,
die Königin ist schwanger.
Sie hätten mich fragen sollen,
bevor sie die Glocken läuten.
- Ist es wahr?
- Es gibt Anzeichen.
Sie hat aufgehört zu bluten, die Brüste
sondern Milch ab, ihr Bauch wird dicker.
Ist es wahr?
Der König hat das Bett schon
seit Monaten nicht mehr mit ihr geteilt.
Er hat einen Widerwillen dagegen. Wie
Euer Gnaden seit kurzem gegen meins.
Norfolk!
Welch wunderbare Nachricht, Majestäten!
In der Tat.
Wir danken Gott für diesen
segensreichen Zustand.
Wir sollten auch Seiner Majestät
für dieses glückliche Ereignis danken,
das an ein Wunder grenzt.
Was gibt es Neues über die Rebellion
gegen unsere Autorität?
Madam, die Sache ist erledigt,
Gott sei Dank.
Sir Thomas Wyatt und die anderen
wurden bereits bestraft.
Doch hätten sie Erfolg gehabt,
hätten diese ketzerischen Protestanten
Eure Schwester
auf den Thron gesetzt.
Es gibt keine Beweise gegen
Lady Elizabeth?
- Sie ist eindeutig schuldig.
- Wozu bedarf es eines Beweises?
Solang sie lebt,
wird es Komplotte geben,
- sie auf den Thron zu bringen.
- Gesandter?
Ich stimme Seiner Gnaden zu.
Sie ist eine Ketzerin.
Sie darf nie auf den Thron.
Doch wenn sie...
Stellte man sie vor Gericht, würde
man sie für nicht schuldig erklären,
und wir wären alle verdammt.
Sie hat viele Freunde im Parlament.
Meine Schwester wurde
von der Hure Anna Boleyn geboren.
Sie ist ein ***!
Sie wird England nie regieren!
Euer Gnaden werden einen Beweis
für ihren Verrat finden.
Dessen bin ich gewiß.
Es ging so schnell!
Darf ich Euch Gesellschaft leisten,
Mylady?
Wenn's Euch beliebt, mein Herr.
Mylady!
Prinzessin Elizabeth!
Prinzessin Elizabeth!
Lhr seid angeklagt, Euch mit
Sir Thomas Wyatt verschworen zu haben,
gegen lhre Majestät, die Herrscherin,
und seid wegen Verrats festgenommen.
Ich habe den Befehl, Euch
von hier fortzubringen... in den Tower.
Vergeßt nicht, wer lhr seid!
Habt keine Angst vor ihnen!
Meine Herrin!
Gefangene! Tretet vor!
Ich kann nicht gestehen,
was ich nicht tat!
Lhr leugnet vergebens.
Lhr wußtet von der Rebellion,
lhr wart daran beteiligt.
Das ist eindeutig.
- Habt lhr Beweise?
- Sie war für Euch von Nutzen.
Laßt mich zur Königin!
Lhr verachtet die Königin!
Und den katholischen Glauben!
Ich bin eine getreue
und gläubige Untertanin.
- Ich besuche die Messe...
- lhr gebt es vor. Doch im Herzen...
Was war das?
Was sagt lhr, Madam?
Sprecht lauter!
Madam! Und steckt auch nur
ein Fünkchen Wahrheit in dem Vorwurf,
auch wenn lhr unschuldig
und unbewußt gehandelt habt,
- so solltet lhr gleichwohl gestehen.
- Ich frage Euch:
Muß eine so geringe Frage
wie die Religion uns trennen?
- Katholisch oder protestantisch...
- Gering, sagt lhr?
Dafür starb Eure Mutter!
Wir alle...
- Wir alle glauben doch an Gott.
- Nein, Madam, es gibt nur einen
wahren Glauben.
Der andere ist Ketzerei.
- Madam, Euch friert gewiß.
- Ich brauche Euer Mitleid nicht.
So nehmt ihn dennoch,
um meinetwillen.
Ich danke Euch.
Ich werde Euer Wohlwollen
nicht vergessen.
Heut nacht werde ich sterben.
Rettet mich!
Ich bin Eurer Majestät
ergebenste Dienerin.
Komm her!
Näher heran,
damit ich dein Gesicht sehen kann.
Vom König seh ich nichts darin,
nur von der Hure, deiner Mutter.
Mein Vater tat nie etwas Besseres,
als ihr den Kopf abzuschlagen.
Eure Majestät vergessen:
Er war auch mein Vater.
Warum gestehst du nicht
deine Verbrechen gegen mich?
Weil ich, Eure Majestät,
keine begangen habe.
Du sprichst mit solcher Lauterkeit!
Ich sehe, du bist immer noch
eine vollendete Schauspielerin.
Mein Gatte ist von mir gegangen,
mein Kind haben sie vergiftet.
Sie sagen, es ist ein Tumor.
Madam, lhr seid nicht wohl.
Sie sagen, dieses Geschwür macht
dich zur Königin, aber sie täuschen sich.
Sieh dort! Da liegt dein Todesurteil.
Ich brauch es nur zu unterschreiben.
Mary, wenn lhr es unterschreibt,
dann mordet lhr die eigene Schwester.
Versprichst du mir etwas?
Wenn ich nicht mehr bin, wirst du
dann alles in deiner Macht stehende tun,
um den katholischen Glauben
aufrechtzuerhalten?
Nimm den Menschen nicht
die Tröstungen der Heiligen Jungfrau,
ihrer Heiligen Mutter!
Wenn ich Königin bin,
das verspreche ich,
werde ich so handeln,
wie das Gewissen es mir befiehlt.
Du wirst niemals Königin! Du darfst
zurück in dein Haus nach Hatfield,
doch stehst du dort unter Arrest,
bis ich wieder geheilt bin.
- Ich danke Euch, Eure Majestät.
- Nein,
werft sie den Wölfen vor,
dann kann sie sehen, wie sie sind.
Sie ist noch ein Kind,
und ihr macht euch in die Hose!
- Die Protestanten kehren schon zurück.
- Ja!
Und es ist ihre Absicht, jeden
Katholiken in England abzuschlachten.
Es würde ein Gemetzel geben,
wenn so ein Plan gelänge.
- Es heißt, daß Walsingham zurückkehrt.
- Walsingham ist ein Nichts!
Seht zu, daß er's nicht tut.
Es gibt so wenig Schönheit auf der Welt,
und so viel Leiden.
Glaubst du,
daß Gott es so gewollt hat?
Das heißt, so es denn einen gibt.
Vielleicht gibt
es auf dieser Welt nur uns
und unsere Gedanken.
Denk nach, bevor du's tust.
Doch wenn du's tun mußt,
tu es gleich
und ohne Reue.
Doch erst denk gründlich nach
und sei sicher,
daß es sein muß.
Komm her!
Sieh hinaus!
Dort wartet eine ganze Welt auf dich.
Unschuld ist das Kostbarste,
das du besitzt.
Verlierst du sie,
verlierst du deine Seele.
Vater...
- Sir William!
- Mylady,
es gibt keinen anderen Ort,
an dem wir in Sicherheit sind.
Hört mir gut zu!
Alles entwickelt sich
zu unseren Gunsten.
Viele unserer Freunde
kehren jetzt aus dem Exil zurück.
Doch sind die Zeiten ungewiß,
und Euer Leben ist weiterhin in Gefahr.
Lhr dürft darum nichts sagen
und keine Person treffen,
deren Besuch Euch bloßstellen könnte.
Keine?
Keine. Nicht mal Lord Robert.
- Er ist ein treuer Freund!
- Kind! Hört mir zu! Ich bitte Euch!
Lhr seid sehr unerfahren
in den Dingen dieser Welt.
Wir müssen tun, was wir können, um die
Sicherheit Eures Throns zu garantieren.
Aber es gibt jemand,
den lhr kennenlernen solltet.
Monseigneur Alvaro de la Quadra,
- den spanischen Gesandten.
- Sir William, warum...
Ich bringe eine Botschaft.
Der König von Spanien ist von Euch
entzückt und bittet Euch um Eure Hand.
Meine Schwester ist noch nicht tot.
Lhr Bett ist noch warm.
Seine Majestät
findet es schon lange kalt.
Lhr müßt dies unterschreiben.
Um Gottes Liebe willen, unterschreibt!
Wollt lhr Euer Königreich
einer Ketzerin überlassen?
Dann sagte er,
daß dieser König mich heiraten würde,
aber nicht erwarte, öfter als zwei oder
drei Mal im Jahr mein Bett zu teilen.
So oft?
Nun... er ist entzückt von mir.
Natürlich.
Doch... ansonsten hielten
ihn seine Geschäfte in Spanien.
Dann ist der König ein Dummkopf.
Denn welche Geschäfte sind so wichtig,
daß sie ihn von deinem Bett fernhalten?
- Solche Dinge solltest du nicht sagen.
- Dann soll ich sie nur denken?
Alles ist so ungewiß. Sir William sagt,
mein Leben sei noch immer in Gefahr.
Hör nicht auf das, was Sir William sagt.
Hör auf keinen von ihnen.
Keiner ist von Bedeutung.
- Bist du erst Königin...
- Ich bin... Noch bin ich's nicht.
Du wirst es sein.
Elizabeth,
Königin von England.
Ein Hof, dich zu verehren,
ein Land, dir zu gehorchen,
Gedichte, geschrieben,
um deine Schönheit zu feiern,
Musik, komponiert zu deinen Ehren.
Und nichts wird dir etwas bedeuten.
Nicht einmal ich.
Wie könntest du
mir je nichts bedeuten?
Robert,
du weißt, du bist alles für mich.
Du bist mein ein und alles.
Ist sie tot?
Bringt ihn ihr.
Der Graf von Sussex ist da.
Die Königin ist tot!
Es lebe die Königin!
Es lebe die Königin!
Dies ist das Werk unseres Herrn.
Und es ist wunderbar.
Lhr im Norden, seht,
das ist Elizabeth,
eure unbestrittene Königin.
Lhr im Süden, seht, das ist Elizabeth,
eure unbestrittene Königin.
Ich kröne Euch, Elizabeth,
zur Königin von England,
Irland
und Frankreich.
Gott schütze Eure Majestät.
Lhr habt einen außerordentlich machtlosen
und verkommenen Staat geerbt, Majestät.
Von außen wird er durch die Ambitionen
Frankreichs und Spaniens bedroht,
und er ist schwächer an Macht,
Männern, Geld
und Reichtümern,
als ich ihn je gekannt.
Was sagt er?
Eure Schatzkammern sind leer,
die Flotte ist in schlechtem Zustand,
es gibt kein stehendes Heer,
und es mangelt uns an Munition.
Es gibt nicht eine Festung hier,
die auch nur einem Schuß standhielte.
- Ich habe keine *** auf Krieg, Sir.
- Und das ist noch nicht alles.
Nicht nur im Ausland, auch hier im Lande
gibt es Menschen, die Euch übelwollen.
Maria von Schottland
fordert bereits Euren Thron.
Und Norfolk
begehrt ihn gnadenlos.
Madam,
erst wenn lhr heiratet
und einen Erben habt,
seid lhr in Sicherheit.
Das ist Sir Christopher Hatton.
- Und das Sir William Makepeace.
- Ich weiß nicht...
Lord Ensley, Madame!
Ich weiß nicht, warum
eine Frau überhaupt heiraten muß.
Kommt! Kommt!
- Das ist Mrs. Quickly.
- Ich freue mich.
Eure Majestät!
Lhr werdet Euch an Seine Exzellenz,
den spanischen Gesandten, erinnern.
Wie sollte ich nicht? Exzellenz!
Eure Majestät!
Man muß laut sprechen.
Kenne ich diesen Herrn?
Das, Madam, ist Sir Francis Walsingham.
Er ist aus dem Exil zurückgekehrt.
Ich hab ihn angewiesen,
über Eurer Majestät
Sicherheit zu wachen.
Exzellenz!
Majestät,
darf ich Euch den Gesandten Frankreichs,
Monsieur de Foix, vorstellen?
Eure Exzellenz!
Ich denke, die Franzosen
werden ihr einen Gemahl anbieten.
Gewiß.
Alles hängt jetzt davon ab,
wen diese Frau zum Gatten nimmt.
König Heinrich schickt Euch
seine brüderliche Liebe.
Er ist sicher, daß sich die Beziehungen
unserer Länder nun verbessern werden.
- Das ist auch meine Hoffnung.
- In Anbetracht dessen
erwartet der König, daß lhr den Antrag
seines Bruders in Erwägung zieht.
Natürlich werden Eure Majestät den
Antrag wohlwollend in Erwägung ziehen.
Wie unglücklich,
daß des Herzogs Tante, Maria von Guise,
gerade jetzt beliebt, Schottland
mit französischen Truppen zu überziehen.
Meine Damen!
Die Heirat einer Königin ist Politik,
nicht kindische Passion.
Euer Gnaden!
Walsingham!
- Willkommen in England!
- Euer Gnaden ist überrascht?
Nur ein wenig enttäuscht.
Spielt eine Volta!
Wann darf ich dich
unter vier Augen sehen?
Unter vier Augen?
Habt lhr vergessen, Mylord,
ich bin jetzt Königin.
- Er kommt!
- Er kommt!
Lhr
werdet rot, Lady Knollys.
- Seid lhr verliebt?
- Nein, Mylord.
Lhr solltet's sein.
Sonst wäre Eure Schönheit unnütz.
- Schläft lhre Majestät?
- Noch nicht, Sir William.
Sie ist noch zu erregt.
Zeigt mir von nun an morgens ihre Laken,
ich muß lhre Körperfunktionen kennen.
Lhre Körperfunktionen, Sir William?
In der Tat.
Der Körper und die Person lhrer Majestät
sind nunmehr nicht mehr lhr Eigentum.
Sie gehören dem Staat.
Sehr wohl.
Euer Gnaden! Euer Gnaden,
lhre Majestät ist noch nicht aufgestanden.
Bitte! Euer Gnaden! Lhre Majestät
ist noch nicht bereit für Besucher.
Madam!
Lhr solltet aufstehen.
Es gibt schwerwiegende Neuigkeiten.
Mylady, es tut mir leid.
Maria von Guise hat ihre Truppen
in Schottland um 4000 Mann verstärkt.
- Oder mehr.
- Madam!
Ich fürchte, die Franzosen wollen uns
angreifen, solange wir schwach sind
und die Herrschaft
Eurer Majestät noch ungewiß.
- Was schlagt lhr vor?
- Wir müssen eiligst
ein Heer aufstellen
und gegen Schottland marschieren.
Können...
- Können wir nicht Abgesandte...
- Dafür ist keine Zeit.
Lhr als Königin müßt handeln.
Oder wollt lhr warten, bis die Franzosen
noch mehr Verstärkung schicken?
Hier!
- Sind alle dieser Meinung?
- Es gab nie eine bessere Gelegenheit,
- den französischen Stolz zu brechen.
- Arundel?
Krieg ist eine Sünde, doch manchmal
ist sie unumgänglich.
Ich...
Lord Robert,
man hat Euch in den Rat berufen,
damit lhr die Interessen Englands wahrt.
Doch dazu fehlt Euch wohl der Mut.
Ich stimme Euch zu, Euer Gnaden.
Wenn lhrer Majestät Thron gefährdet ist.
- Was sagt lhr, Walsingham?
- Majestät!
Ein Herrscher sollte wohl überlegen,
bevor er handelt,
und darauf achten, daß er sich nicht
vor seinem Schatten fürchten muß.
Sie erlauben, Madam? Lhr seid weder
Mitglied des Rates, Sir Francis,
noch seid lhr in der Mehrheit.
Ich mag keine Kriege.
Man weiß nie, wie sie ausgehn.
SCHOTTLAND
Halt ein!
Geh zurück nach England!
Bring das deiner Königin.
Englisches Blut auf französischer Fahne.
Schickt ihn zurück zu seiner Königin!
Und sorgt dafür, daß er am Leben bleibt.
Sagt dieser ***-Königin, sie soll
keine Kinder in den Kampf schicken!
- Wo sind die Ratsmitglieder?
- Ich weiß nicht, Madam.
- Wo ist Lord Robert?
- Er ist zur Jagd gegangen, Madam.
Geht! Geht!
Zu meinem ***
muß ich Euch berichten,
daß wir in Schottland
unterlegen sind.
Die Bischöfe fordern
die Absetzung Eurer Majestät.
Leider, Madam,
ist die Katastrophe schon eingetreten.
Wie wagt lhr es, Euch mir zu nähern?
- Warum folgt lhr mir hierher?
- Weil es meine Pflicht ist,
Eure Majestät zu schützen
- Vor allem.
- Ich brauche
keinen Schutz. Ich will allein sein.
Man hätte sie nie
nach Schottland schicken dürfen!
Mein Vater hätte
einen solchen Fehler nie gemacht.
Ich bin unfähig zu regieren.
Das ist es doch, was alle denken,
nicht wahr, Walsingham?
Es steht mir nicht an,
über Euch zu richten.
Warum schickten sie Kinder?
Warum nicht eine taugliche Verstärkung?
Weil es die Bischöfe verboten.
Selbst von der Kanzel sagten sie's.
- Dann sprechen sie gegen ihre Königin!
- Madam, die Bischöfe
sind gegen Euch
und haben keine Furcht.
Sie erwarten nicht, daß lhr Euch haltet.
Mylord, die Königin!
Wo wart lhr?
Lhr wart nicht am Hofe.
Majestät, Monsieur de Foix!
Maria von Guise, Madam,
hat versprochen,
Euch weiter nicht mehr zu bedrohen,
doch stellt sie eine Bedingung.
Welche?
Daß lhre Majestät
den Antrag ihres Neffen,
des Herzogs von Anjou, erwägt.
Der Herzog kann es kaum erwarten,
Eure Majestät kennenzulernen.
Er hat schon viel
von Eurer Schönheit gehört.
Um Gottes Willen, Madam, bringt
Euren kranken Staat ins Gleichgewicht!
Nur in der Heirat und der...
Zeugung eines Erben
- liegt Eure Sicherheit.
- Der Herzog ist auch
sehr... ansehnlich.
Nun gut.
Ladet den Herzog ein!
Dann sehn Wir ihn leibhaftig.
Einen Rivalen für seinen Antrag
wird der Herzog nicht gut aufnehmen.
Er ist ein Verräter,
wie schon sein Vater vor ihm.
Lord Roberts Kopf
wird auf einer Eisenspitze enden,
nicht auf dem Kissen einer Königin.
Müßt lhr fort?
Das möchte ich
auf keinen Fall versäumen.
Denn heute werd ich sehen,
wie diese Ketzerin fällt.
Man hat mich zu Eurer Herrscherin...
Man hat mich eingesetzt...
Ich...
Gott hat...
Gott hat mich eingesetzt.
Ich bin Eure gesalbte Herrscherin.
Ich bin Eure Königin,
und wie mein Vater werde ich regieren.
Es gibt nur eins,
das über dem Königtum steht, und das
ist die Religion.
Ich verabschiede dieses Gesetz...
Ich bitte Euch... Ich bitte Euch,
das Religionsgesetz zu verabschieden.
Nicht für mich,
sondern für mein Volk.
Mylords, es gibt nur einen Gott.
Wir haben einen gemeinsamen...
Ich tu es für mein Volk.
Denn meinem Volk gilt meine Sorge.
Meine ganze Sorge.
Die Wahrheit ist: Stimme ich nicht zu,
sind Eure Stimmen wertlos.
Wenn wir nicht einig sind
im Glauben,
dann wird es Zersplitterung geben
Zank und Streit.
Es ist gewiß besser, Mylords,
eine einzige Kirche in England zu haben.
Eine einzige Kirche
und ein einziges Gebetbuch und...
Und ein...
Und ein gemeinsames Ziel.
Ich bitte Euch,
das Religionsgesetz zu verabschieden.
Nicht für mich, sondern für mein Volk.
Denn ihm gilt meine ganze Sorge.
Madam, durch dieses Gesetz
zwingt lhr uns, unsere Allianz
mit dem Heiligen Vater aufzugeben.
Wir könnte ich Euch zwingen,
Euer Gnaden? Ich bin eine Frau!
Ich habe kein Verlangen,
männliche Seelen zu erleuchten.
Ich frage nur: Kann es denn sein,
daß man zwei Herren dient
- und beiden treu ist?
- Madam, das...
- Das ist Ketzerei!
- In der Tat!
Nein, Euer Gnaden, das ist
Vernunft, und das ist eine höchst
englische Tugend.
Wo ist Gardiner?
Wo sind die anderen?
Laßt uns raus!
Macht die Tür auf!
Das ist Walsinghams Werk.
- Es ist Teufelswerk!
- Es wird ihr nichts nützen.
Die Bischöfe werden keiner Maßnahme
zustimmen, die uns von Rom abtrennt.
Eure Majestät würde zur Besserung
all dieser Dinge beitragen,
- wenn lhr Euch bereitfändet zu heiraten.
- Ja, verheiratet Euch!
Ja...
Doch mit wem, Euer Gnaden?
Wollt lhr mir einen Vorschlag machen?
Denn einige sind für Frankreich,
andere für Spanien...
Und einige haben für Ausländer
nicht das Geringste übrig.
Drum frage ich, wie mach ich's recht?
Oder soll ich von jedem einen heiraten?
Jetzt macht lhr Euch lustig
über die Heiligkeit der Ehe, Madam!
Ich glaube nicht, daß lhr
der Rechte seid, mich darin zu belehren.
Denn zweimal seid
lhr schon geschieden, und nun
zum dritten Mal verheiratet!
Jeder von Euch muß wählen,
wie sein Gewissen es ihm befiehlt.
Doch vergeßt eines nicht:
In Euren Händen
liegt in diesem Moment das Glück
und die Zukunft meines Volkes
und der Friede
dieses Königreichs.
Das sollte Euer Gewissen
auch bestimmen.
Mylords, das Haus wird nun abstimmen.
Walsingham! Ich wüßte gern,
auf wes' Geheiß lhr uns
hier eingeschlossen haltet?
Vergebt mir, Eure Gnaden!
- Lhr seid jetzt frei.
- Ich bin sicher, diese Tat der Hölle
hat Eure ***-Königin nicht gerettet.
Lhre Majestät hat
- die Abstimmung gewonnen.
- Mit wieviel Stimmen?
Mit fünf, Euer Gnaden.
Fünf.
Dafür werdet lhr verdammt!
Und ich werde Gott bitten, daß Eure
verkommene Seele in der Hölle brenne!
Denn... ich bin Anjou!
Ja, ich bin Anjou, jawohl! Ich bin Anjou.
Mein Gott! Das gefällt ihr!
Ich kann nicht warten.
Ich bin gespannt auf den Moment,
wo wir nackt beieinander liegen
und ich dich streichle.
Vielleicht sogar
den kleinen Bären.
Würde dir das gefallen?
Nehmt Eure Hand weg!
Vielleicht sollten wir es überdenken,
doch ich bin sehr religiös.
Ich bin auch sehr religiös.
Sehr religiös!
DER VATIKAN
Eure Heiligkeit,
der Priester aus England ist da!
Sag mir, mein Sohn,
was gibt es Neues von unseren Brüdern
und Schwestern in England?
Gewähren sie dieser unehelichen Hure
immer noch ihre Unterstützung?
Nein, Heiliger Vater,
sie beten unaufhörlich, daß England
von der Ketzerei befreit werde.
Gebete sind hier nicht genug.
Ich werde um Erleuchtung bitten.
Doch sollt ihr nicht verzweifeln.
War es denn nicht gesagt, daß die
Rechtschaffenen die Erde erben werden?
Meiner Liebsten gehört mein Herz,
und ihres gehört mir.
Mein Herz in mir
beschützet sie und mich zugleich.
Mein Herz in ihr
ihre Gedanken und Sinne leitet.
Sie liebt mein Herz,
denn einst gehört' es ihr.
Ich hege ihrs,
weil es in meinem wohnt.
Meiner Liebsten gehört mein Herz,
und ihres gehört mir. Heirate mich!
Heirate mich!
Die Königin
ist sehr intim mit Lord Robert.
Bei mir spielt sie die Furie, bei ihm
die Liebende. Was soll das?
Dabei hängt ihr Leben von mir ab!
Verstehen Sie doch, sie ist eine Frau!
Frauen sagen eins,
aber sie meinen etwas ganz anderes.
- Kein Mensch kann ihre Herzen öffnen.
- Es sei denn, man hat
einen ganz großen Schlüssel.
Ja, einen ganz großen Schlüssel.
In einer Nacht wie dieser,
kann eine Frau da nein sagen?
In einer Nacht wie dieser,
kann eine Königin da nein sagen?
Sitzt nicht auch eine Königin unter
denselben Sternen wie jede andere Frau?
Monseigneur Alvaro!
Sagt mir,
lhr seid doch nicht nur ein Gesandter,
lhr seid doch auch ein Bischof?
- Das bin ich, Mylord.
- Dann könnt lhr uns vermählen.
Euch vermählen?
Vielleicht kann er nicht genug Englisch,
um die Zeremonie zu vollziehen!
Madam, leider kann ich
Euch hierin nicht von Nutzen sein.
- Beschützt die Königin!
- Helft ihr!
Schnell! Ruft die Wachen!
Eilt Euch, Mann!
Die Königin!
Helft der Königin!
Macht Platz für lhre Majestät!
Macht Platz!
Isabel, sind die Hofdamen vorbereitet?
- Isabel, komm!
- Wo wart lhr, Sir Francis?
Ich hoffe nur, daß lhre Majestät
diese Gefahr gut übersteht.
Ist das Schlafgemach gerichtet?
Eilt Euch!
Wir kommen schon.
Ich bin ganz unversehrt.
Ich bitt Euch, macht kein Aufhebens.
- Laßt niemanden herein!
- Nein, Sir.
- Bleibt hier und paßt gut auf!
- Ja, Sir Francis.
Verzeiht, Lord Robert!
Ich sagte: Niemanden!
Mylord!
Ein Wort!
Für wen war das von Nutzen?
Für de Foix?
Nein,
nicht wenn Anjou im Spiel ist.
- Dann war's ein Verrückter?
- Verrückte gibt es immer.
Doch dies war ausgeheckt.
Es steckt ein Plan dahinter.
Dann Alvaro.
- Er hat am meisten Grund.
- Ja, ja,
doch er war anwesend.
Dafür ist er zu diskret.
Und Norfolk?
Er ist nicht so diskret
und hat noch mehr Gründe.
- In der Tat.
- Dann
- ist er nicht mit den Spaniern im Bunde?
- Mag sein. Behaltet ihn im Auge!
Der Herzog
führt etwas anderes im Schilde.
Ich muß herausfinden, was.
Wie ich sehe, ist es wahr, daß
die Königin Euch allen anderen vorzieht.
Doch lhr habt viele Feinde hier,
ist es nicht so?
Das soll nicht Eure Sorge sein.
Vielleicht doch.
Wenn lhr bereit seid,
insgeheim der Ketzerei abzuschwören
und den rechten Glauben anzunehmen,
dann könntet lhr
viele neue und mächtige Freunde finden
und
Eure Königin behalten.
Lhr seid im Irrtum, so lhr glaubt,
daß ich so leicht mich überzeugen ließe,
wider mein Gewissen zu handeln
und wider meine Liebe.
Mylord,
was tut ein Mann nicht
um der Liebe willen?
Wenn lhr nur auf mich hören würdet,
Madam!
Ich bin nur knapp
dem Tod entronnen, Sir.
Ich kann unmöglich über Heirat reden.
Verzeiht mir, doch das eine
läßt sich nicht vom andern trennen,
- habe ich das nicht gesagt?
- Doch, aber ich kann es nicht mehr hören.
Das ganze Thema kommt zur Unzeit.
Meine Geduld, Sir William,
ist nicht grenzenlos.
Ich bin erfreut,
daß Eure Majestät nicht verletzt ist.
Es war ein schreckliches Ereignis.
Der Herzog wartet immer noch
auf Antwort.
Sagt ihm,
er wird in Kürze seine Antwort haben.
Madam, die Angelegenheit ist dringend.
Der Herzog kann mich nicht sehr lieben,
wenn er so schnell auf Antwort dringt.
Vielleicht
will lhre Majestät nicht antworten,
weil lhr Herz bereits vergeben ist.
Maßt Euch nicht an, Monsieur,
die Geheimnisse
meines Herzens zu kennen.
Monsieur de Foix kann gehen.
Bitte, Exzellenz,
bitte entschuldigt.
Geheimnisse, Madam?
Lhr habt keine.
Alle Welt weiß, daß Lord Robert Euch
des Nachts besucht, und daß lhr mit ihm
Unzucht treibt!
Es heißt sogar, daß lhr sein Kind tragt.
Ja, Sir William, ich lebe mein Leben
offen. Ich bin von Menschen umgeben.
Ich kann nicht verstehen, wieso man
eine so schlechte Meinung von mir hat.
Madam, lhr...
lhr könnt Lord Robert nicht heiraten!
Er ist schon verheiratet.
Lord Robert,
- wir sind erstaunt, Euch hier zu sehen.
- Die Königin!
Spanier!
Englischer Pirat!
Nicht genug, daß englische Piraten
unsere Schiffe überfallen und ausrauben,
man macht sich an diesem Hof
auch noch über uns lustig!
Mein Herr, der König, erwartet voller
Ungeduld, daß Euer Gnaden handelt.
Tut lhr es nicht, so tun es andere.
Versichert ihm,
daß bald etwas geschehen wird.
Er sollte nichts überstürzen.
- Er hat auch ein Gerücht gehört...
- Die Welt ist voll davon.
...daß lhr Kontakt
nach Schottland zu Maria aufgenommen
habt, um Euer Anliegen voranzutreiben.
Es heißt sogar, lhr wollt sie heiraten.
Denkt lhr, ich bin ein Idiot?
Euer Herr ist der mächtigste Mann
der Welt. Lhm käme ich nie in die Quere!
- Kommt der Herzog nicht zum Tanz?
- Madam, der Herzog ist indisponiert.
Er hat Magenschmerzen.
Das tut mir wahrhaftig leid.
Wir wollen dem Herzog diesen Ring
schenken. Als Unterpfand unserer Liebe.
- Madam, erlaubt...
- Nein!
- Ich werde ihn selbst dem Herzog geben.
- Madam, ich glaube nicht...
Sir William!
Kommt mit mir!
Was?
Was? Was?
Was starrt lhr so, Madam?
Was ist?
Kommt Euch hier
etwas ungewöhnlich vor?
Lhr tragt ein Kleid, Euer Gnaden.
Ja, ich trage ein Kleid.
Ja, ja, ich trage ein Kleid.
Wie meine Mutter und lhr.
Aber ich trag es nur, wenn ich allein bin,
allein mit meinen Freunden.
Euer Gnaden!
Zwar ist meine Zuneigung
zu Euch unvermindert,
doch hab ich mich
nach schwerem Kampf entschlossen,
mein Glück dem Wohlergehen
meines Volks zu opfern.
Mein Gott!
Madam, ich erklär's Euch.
Das ist nicht nötig, Exzellenz.
Ich verstehe alles.
Geht nur! Geht!
Und nun spielt!
Dummköpfe!
Madam, ist der Herzog...
Redet mir nicht mehr vom Heiraten!
Lord Robert!
Eure Majestät!
Wollt lhr tanzen?
Wenn's Euch beliebt.
Spielt eine Volta!
Warum wollt lhr mich nicht sehen?
Laßt es mich erklären.
Andere werden daraus Nutzen ziehen.
Glaubt ihnen nicht!
Sie sind voll Eifersucht
und Neid,
denn ihnen schulde ich nichts
und Euch alles.
Liebt lhr sie?
Ich liebe Euch. Ich liebt' Euch immer.
Doch hatt' ich Angst, Euch zu verlieren,
weil ich nicht frei war.
Lhr seid immer noch meine Elizabeth!
Ich bin nicht Eure Elizabeth!
Ich bin niemandes Elizabeth!
Glaubt lhr, lhr könnt mich beherrschen?
Hier gibt's nur eine Herrscherin.
Und keinen Herrscher.
Das berührt mich nicht.
Ich kann ohne sie leben.
Zufrieden und glücklich.
Besser als mit ihr.
Ich brauche ihre Liebe nicht.
Habe ich nicht schon genug gelitten,
weil ich sie liebte und es zeigte?
Ich beneide Euch, Mylord.
Eine Frau so sehr zu lieben...
Monseigneur...
Beneidet niemanden darum.
Solch eine Liebe ist abscheulich.
Denn sie zerreißt die Seele. Beneidet
einen, der solche Liebe nie gekannt.
Vielleicht gibt's doch noch einen Weg,
um ihre Liebe wiederzugewinnen...
- Wozu sollt ich das wollen?
- Und sie zu retten.
- Lhr verspottet mich.
- O nein, gewiß nicht.
Denn sie wird alsbald tot sein.
Vielleicht sogar durch Norfolks Hand,
wenn lhr ihr nicht helft.
Wie denn?
Sie will mich nicht mal sehen.
Seine Heiligkeit hat das Edikt erlassen.
Es beraubt Elizabeth,
die vorgebliche Königin und Dienerin
der Gottlosigkeit, ihres Thrones
und erklärt, daß ihre Untertanen fortan
ihrer Untertanenpflicht enthoben sind.
Seine Heiligkeit erklärt ferner,
daß jeder,
der sie zu ermorden sucht,
von den Engeln im Reich Gottes
willkommen geheißen wird.
Bringt diese Hoffnungsbotschaft
unseren Freunden in England.
DIE ENGLISCHE KÜSTE
Euer Gnaden!
Monseigneur!
Und Thomas Elyot.
- Lhr dient Eurem Herrn wohl, Elyot.
- So gut ich es vermag, wahrhaftig.
Ich meine, Eurem wahren Herrn.
Was meint lhr?
- Welchem Herrn?
- Walsingham.
Der Priester irrt, Mylord.
Ich bin Euer Gnaden Diener,
Gott ist mein Zeuge.
Isabel, laß das!
Du darfst sie nicht anprobieren,
sie gehören der Königin.
Warum nicht?
- Ich muß sie sehen.
- Ich bin doch deine Königin.
- Sag ihr, ich muß sie sehen.
- Sag, daß du mein bist!
Sag, daß du meine Elizabeth bist.
Sag, daß du meine Elizabeth bist.
Ich bin deine Elizabeth.
Ich bin deine Königin.
Kat?
Kat!
Wer seid lhr?
Erklärt Euch unverzüglich!
Madam!
Kommt schnell! Es ist etwas
geschehen! Lhr müßt schnell kommen!
Wer war bei ihr?
Die Wache fand sie.
Es war niemand bei ihr.
- Er sagt, er sah Lord Robert...
- Nein, Madam! Nein!
Das Kleid war vergiftet.
Entfernt das Tuch!
Das Kleid war ein Geschenk
für mich.
Französische Seide.
SCHOTTLAND
Sie sind da!
Beeilt Euch! Schnell!
Sir Francis,
wir beide
sollten ehrlich miteinander sein.
Die Königin ist schwach.
Sie hat kein Heer,
keine Freunde,
nur... Wie heißt es doch gleich?
Feinde.
Was bleibt ihr übrig?
Lhre Majestät hat, wie ich finde,
zu vorschnell des Herzogs
Heiratsbegehren abgelehnt.
Wie kann ich so eine Frau heiraten?
Sie ist gefühllos!
Ja, es heißt sogar, sie ist ein Mann!
Geh zu Bett! Überlaß das mir!
Geh schon! Sei folgsam!
Verzeiht ihm!
Er spricht, wenn er's nicht sollte.
Er ist schrecklich!
Sei nicht kindisch, Henri!
Ich habe gehört, lhr seid ein kluger
Mann, Sir Francis, und eine Person
von Welt. Wie ich.
Ich mache mir keine Illusionen.
Ich weiß,
es ist nur eine Frage der Zeit,
bis meine Königin gestürzt wird.
Lhre Majestät regiert mit dem Herzen.
Nicht mit dem Kopf.
Ich verstehe.
Es ist schwer für eine Frau,
ihr Herz zu vergessen.
Doch
was ist mit Euch?
Ein kluger Mann würde
sich nie der Gefahr aussetzen.
Und wie... macht er das?
Indem er,
wie ich sagte, die Seiten wechselt.
Es gibt nur zwei Möglichkeiten.
Entweder
geht er mit Spanien
ins Bett oder mit Frankreich.
Und wessen Bett würdet lhr vorziehen?
Eure Majestät! Darf ich mit
Euch unter vier Augen sprechen?
Sprecht!
Lhr seid in höchster Gefahr.
Lhr müßt mir glauben.
Doch lhr habt einen Freund. Jemand,
der Eure Sicherheit verbürgen kann,
und Euren Thron.
Einen Freund?
Den König von Spanien.
Laßt uns allein!
Wie will er es verbürgen?
Er würde Euch heiraten.
Es wäre nur ein Bund, nicht mehr.
Er erwartet nicht...
Er würde in Spanien leben.
Warum tust du das, Robert?
Weil ich dich liebe.
Auch wenn du mich nicht sehen magst,
ich bin der einzige, der auf dich achtgibt.
Du liebst mich so sehr, daß du
mich zu deiner Hure machen willst.
Mein Gott! Ich tue es für uns!
Ich bitte dich, rette doch
- etwas von uns!
- Lord Robert,
aus meinen Damen mögt lhr Huren
machen, doch nicht aus mir.
Elisabeth ist eine Hexe!
Eine üble Hexe!
Und ihre Bediensteten sind Teufel!
Hinaus! Hinaus!
Natürlich werd ich's leugnen!
Doch Eure Majestät
muß sich auch öffentlich
- von dieser Bluttat distanzieren.
- Ich habe sie nicht befohlen.
Das weiß ich, Madam.
Zudem müßt lhr den Spaniern gegenüber
Euch versöhnlich zeigen.
Noch nie wart lhr so sehr
auf ihren guten Willen angewiesen.
- Ich muß darauf bestehen...
- Man sagt nicht "muß"
zu Herrschern.
Ich folgte Eurem Rat in allen
Angelegenheiten meines Königreichs,
doch Eure Politik macht England nur zu
einem Teil von Frankreich oder Spanien.
Von nun an werde ich meiner
eigenen Überzeugung folgen.
Verzeiht mir, Madam,
lhr seid nur eine Frau!
Mag sein. Doch wenn ich will,
habe ich das Herz eines Mannes.
Ich bin die Tochter meines Vaters.
Ich fürchte mich vor nichts.
Ich bedauere zutiefst, Madam,
wenn ich Euch so beleidigt habe.
Gott weiß, daß jeder Rat,
den ich Euch gab, nur dazu diente,
- Euch den Thron zu sichern.
- Und dafür bin ich dankbar.
So sollt lhr denn fortan
Lord Burghley sein,
damit lhr es im Alter leichter habt.
Das war alles,
Lord Burghley.
Madam, lhr erlaubt...
Ein Herrscher darf nicht fürchten,
daß man ihm
Grausamkeiten vorwirft,
wenn sie dem Schutz des Staates dienen,
und seiner selbst.
Lhr müßt die Dinge so beherzigen,
daß lhr nicht fürchtet, die zu schlagen,
die Euch am allernächsten stehen,
wenn sie verdächtig sind.
Ich habe erfahren,
daß ein Priester auf dem Weg
ist mit Briefen aus Rom,
an die,
die Euch Schaden zufügen wollen.
Norfolks Macht bei Hofe wächst.
Man sagt, daß er und seine Freunde
aus dem Ausland ein Heer aufstellen,
das Eures zahlenmäßig übertreffen wird.
Wenn lhr nicht alsbald handelt,
dann wird er es tun.
Sucht den Priester und jene,
die ihm Obdach geben.
Durchsucht alle Räume!
Lhr beide geht nach oben!
Wo ist Lord Arundel?
Nicht hier, Sir.
Weißt du, wo dein Vater ist?
Lhr trugt Briefe des Papstes bei Euch.
Wem solltet lhr sie geben?
Sagt mir...
Was bedeutet Gott für Euch?
Hat er Euch verlassen?
Ist Euer Gott so weltlich,
daß er sich mit Politik befassen muß?
Ist er nicht unfehlbar?
Sagt mir die Wahrheit,
so als sprächet lhr
von Angesicht zu Angesicht mit ihm.
Ich habe viel Geduld, Pater.
Sussex,
Gardiner,
Arundel.
Ein Mensch gesteht alles,
wenn er gefoltert wird.
Und Lord Robert Dudley,
Herzog von Leicester.
Madam, auch dieses Dokument befand
sich unter der Habe des Priesters.
Von Seiner Heiligkeit dem Papst
an den Herzog
von Norfolk.
"Um Euren Anspruch auf den Thron zu
festigen, schlägt Seine Heiligkeit vor,
"daß Euer Ehren Maria ehelicht,
die Königin von Schottland,
- und Elizabeth stürzt."
- Die uneheliche, ketzerische Hure
auf dem Thron.
Norfolk muß nur noch unterschreiben,
dann wäre der Verrat begangen.
Dann laßt ihn unterschreiben.
So geht dann alles seinen Gang.
Bald,
wenn England wieder sicher
ist und seine Untertanen treu,
wird man mir für diese Tat danken
und die Umstände vergessen.
Ist es nicht so?
Bring ihn sicher an sein Ziel!
Was hat das zu bedeuten?
Euer Gnaden ist verhaftet. Lhr müßt
mit diesen Männern zum Tower gehen.
Lhr habt mir nichts zu befehlen.
Ich bin Norfolk.
Lhr wart es.
Tote haben keine Titel.
Lhr wart der mächtigste Mann in England
und hättet noch größer werden können.
Doch lhr hattet nicht den Mut,
loyal zu sein.
Euch trieb nur Eure Eitelkeit.
Ich denke, Walsingham, der Mut eines
Mannes erweist sich in seinem Tode.
Ich bin bereit,
für meinen Glauben zu sterben.
Also schlagt mir den Kopf ab
und macht einen Märtyrer aus mir.
Die Menschen werden es nie vergessen.
Doch,
sie werden es vergessen.
Eure Majestät
weiß, daß ich es nur
für meinen Glauben tat.
Nur dafür.
All Eure Freundlichkeit
wird unvergessen bleiben.
Denkt nicht, wir werden nicht
für Eure Kinder sorgen.
Eure Majestät ist voller Gnade
und Versöhnung.
Was hat Euch aufgehalten, Walsingham?
Ich habe auf Euch gewartet.
Eure Majestät!
Sie sind nun alle im Tower,
Eure Freunde.
Sagt mir,
was soll ich mit Euch machen, Robert?
Meine Zeit ist um.
Sagt mir nur eins: Warum?
Warum?
Wißt lhr das wirklich nicht?
Es ist nicht leicht,
von der Königin geliebt zu werden.
Es verdirbt die Seele
eines jeden Mannes.
Und nun, um Gottes willen, tötet mich!
Nein,
ich denke, ich lasse Euch lieber leben.
Madam, das ist nicht klug.
Lord Robert hat Verrat begangen.
- Lhr müßt ein Exempel statuieren.
- Und das werde ich.
Er soll am Leben bleiben,
damit er stets mich daran gemahnt,
wie nah ich der Gefahr war.
Ich habe England
von seinen Feinden befreit.
Was tue ich jetzt?
Muß ich aus Stein sein?
Darf mich nichts berühren?
Nein. Lhr seid die oberste Herrscherin.
Alle Menschen brauchen etwas,
das größer ist als sie,
zu dem sie aufsehen können.
Sie müssen
das Göttliche spüren können
hier auf Erden.
Sie hatte soviel Macht
über die Herzen der Menschen.
Sie starben für sie.
Sie haben nichts gefunden,
das sie ersetzen könnte.
Dafür werdet lhr verdammt!
Heute nacht werde ich sterben.
Sprecht lauter!
Kat!
Ich bin zur Jungfrau geworden.
Seht, Lord Burghley!
Ich bin verheiratet
mit England.
ELIZABETH REGIERTE
NOCH 40 JARHE
WALSINGHAM BLIEB BIS ZUM
ENDE IHR TREUESTER BERATER
SIE HEIRATETE NIE UND SAH DUDLEY
NIE WIEDER UNTER VIER AUGEN
ES HEISST, AUF IHREM TOTENBETT
HABE SIE SEINEN NAMEN GEFLÜSTERT
BEI IHREM TODE WAR ENGLAND
DAS REICHSTE UND MÄCHTIGSTE
LAND EUROPA
DIE ZEIT IHRER HERRSCHAFT WURDE
"DAS GOLDENE ZEITALTER" GENANNT
ELIZABETH
DIE JUNGFRÄULICHE
KÖNIGIN