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SMITH: 1945 kehrte Amerikas
"größte Generation" aus dem Krieg zurück.
MANN 1: Die Fahnen der Freiheit
wehen über Europa.
SMITH:
Nazi-Deutschland war besiegt worden,
und 3 Monate später
kapitulierte auch Japan.
MANN 2:
Überall auf der Welt herrscht großer Jubel.
SMITH: Die Männer kehrten heim, unter ihnen
einige der populärsten Namen im Baseball:
Musiai. DiMaggio. Williams.
Das Leben in den Staaten
kehrte zur Normalität zurück.
- Wie heißt der Kerl auf der dritten Base?
- "Wie" ist auf der zweiten.
- Wer ist auf der zweiten?
- "Wer" ist auf der ersten.
- Keine Ahnung.
- Der ist auf der dritten.
(ALLE LACHEN)
SMITH: Und Baseball war geradezu
der Inbegriff von Demokratie.
Die Statistik eines Spiels
sagt nichts darüber aus,
wie groß man ist oder
welcher Religion man angehört,
auch nicht, wen man gewählt hat,
oder welche Hautfarbe man hat.
Sie sagt nur aus, was man als Spieler
an einem bestimmten Tag geleistet hat.
MANN 3: Und er hat es geschafft.
Das ist ein Home Run.
Sie wussten, er würde es schaffen.
SMITH: Die schwarzen Amerikaner
hatten ihrem Land tapfer gedient.
Doch während sie im Krieg versucht hatten,
die Welt von Tyrannei zu befreien,
so fanden sie in der Heimat
noch immer Rassismus, Rassentrennung
und die Jim-Crow-Gesetze vor.
MANN 4: Rassentrennung war Gesetz
und überall üblich,
und nirgendwo wurde erbarmungsloser
auf ihre Einhaltung geachtet
als beim professionellen Baseball.
SMITH:
Es lag noch ein weiter Weg vor uns.
Wenn Schwarze davon träumten, Baseball
zu spielen, dann nicht für die Yankees,
sondern für Teams wie
die Kansas City Monarchs
in den weniger
straff organisierten ***-Leagues.
1946 gab es 16 Major League
Baseball-Teams
mit insgesamt 400
gelisteten Spielern.
Jeder dieser 400 Spieler war weiß.
Aber am ersten Spieltag der Saison
von 1947 sank diese Zahl auf 399,
und ein Mann stach heraus.
(STÖHNT)
DIE FOLGENDEN EREIGNISSE BERUHEN
AUF EINER WAHREN GESCHICHTE.
BROOKLYN, NEW YORK - FRÜHJAHR 1945
RICKEY:
Gentlemen, ich habe einen Plan.
Pläne sind gut, Mr. Rickey.
Sie haben immer einen.
RICKEY:
Meine Frau sagt, ich bin zu alt. Ha, ha.
Dass meine Gesundheit
dem nicht gewachsen ist.
Mein Sohn sagt, äh, dass jeder im...
Dass jeder im Baseball
gegen mich sein wird. Ha.
Aber ich tue es dennoch.
SUKEFORTH:
Was, Mr. Rickey?
Ich werde einen
Neger-Baseballspieler
zu den Brooklyn Dodgers holen.
Also bei allem Respekt, Sir,
sind Sie noch ganz bei Trost?
Denken Sie bloß...
Denken Sie bloß an die Beschimpfungen,
die Ihnen widerfahren werden,
ganz zu schweigen von den
Reaktionen der Fans in Flatbush!
Ich bitte Sie, Mr. Rickey.
Setzen Sie sich, Harold.
Es gibt kein Gesetz dagegen, Clyde.
Nein.
Nein, aber es gibt einen Kodex.
Bricht man ein Gesetz und kommt
damit durch, gilt man als clever.
Bricht man ein
ungeschriebenes Gesetz,
ist man ein Ausgestoßener.
Ja.
So sei es.
In New York gibt es viele Fans
des Baseball der Schwarzen.
Und Dollars sind nicht schwarz
oder weiß, sie sind grün.
Jeder Dollar ist grün.
Ich weiß nicht, wer er ist
oder wo er ist,
aber er kommt.
BIRMINGHAM, ALABAMA - SOMMER 1945
Hey, Runner!
Wo hast du diese Tanzeinlagen her?
Von einer Revue-Tänzerin?
Halt still!
MANN:
Na los, wirf!
(KEUCHT)
SCHIEDSRICHTER:
Ball!
(STÖHNT)
Safe!
JACKIE:
Catcher!
Wann fängst du mal an,
richtig zu werfen?
Redest du mit mir?
Dein Wurfarm taugt nichts, Catcher.
Stiehl die Homebase.
Dann findest du raus, was der Arm so kann.
Ok.
Bin gleich da.
Woher kommt dein Shortstop?
Kalifornien.
Riskiert eine dicke Lippe.
(BEIDE STÖHNEN)
SCHIEDSRICHTER:
Safe!
INTERSTATE 24, MISSOURI -
24. AUGUST 1945
MANN (IM RADIO): Es geht um das
japanische Kapitulationsangebot
und in Washington, London,
Moskau und Chungking
wird eine Entscheidung abgewogen.
Wann Tokio diese Entscheidung über die
Regierungsvertreter mitgeteilt werden soll...
- Volltanken?
- Ja, Sir.
MANN 1: Wohin geht die Reise?
MANN 2: Nach Chicago.
MANN 1:
Chicago, was? Ha.
- Ihr kommt ja ganz schön rum.
- Das tun wir allerdings.
- Hey, du, wo willst du hin?
- JACKIE: Zur Toilette.
Ach, komm schon, Junge.
Du weißt, du darfst da nicht rein.
Eine Cola kostet einen Nickel.
Ziehen Sie den
Schlauch wieder raus.
- Robinson.
- Was?
Ich sagte, ziehen Sie ihn raus.
Dann tanken wir
die 99 Gallonen eben woanders.
Na ja, ist gut. Geh.
Geh! Benutze sie.
Roy Campanella.
Ein klasse Spieler. Aber viel zu nett.
Die fressen ihn mit Haut und Haaren.
SUKEFORTH:
Na, schön.
Oh, tut mir leid. Ich mach das.
Entschuldigung.
- Dann Satchel Paige vielleicht.
- RICKEY: Zu alt.
Wir brauchen einen Spieler mit Zukunft,
nicht mit Vergangenheit.
Hier.
Jack Roosevelt Robinson.
Er hat auf der UCLA 4 Sportarten ausgeübt.
D.h., er hat schon mit Weißen gespielt.
Ist bei den Kansas City Monarchs.
26 Jahre alt,
Schlagdurchschnitt von 35. 35 %.
Er ist Methodist.
Hat in der Army als Offizier gedient.
Er kam vors Militärgericht.
SUKEFORTH:
Er ist ein Unruhestifter.
Er streitet mit den Schiedsrichtern.
Hat den Ruf, jähzornig zu sein.
PARROTT:
Weshalb kam er vors Militärgericht?
RICKEY: Er wollte im Militärbus nicht
hinten sitzen. In Fort Hood, Texas.
Der Fahrer hatte ihn aufgefordert,
wieder nach hinten zugehen.
(SCHNAUBT VERÄCHTLICH)
Die Militärpolizei musste ihn abführen.
Na, dann sehen Sie's doch?
Ich sehe, dass er
gegen die Rassentrennung ist.
Wäre er weiß, würden wir
das Kampfgeist nennen.
Robinson ist Methodist.
Ich bin Methodist.
Gott ist Methodist.
Was soll da noch schiefgehen?
Findet ihn.
Bringt ihn mir her.
SUKEFORTH: Wie geht's euch, Leute?
Passt auf, ich suche euren Shortstop.
Sind Sie Jackie Robinson?
Wer sind Sie?
28. AUGUST 1945
JACKIE:
Mr. Rickey.
Worum geht es hier?
Es geht hier um Baseball, Jackie.
Ich möchte, dass Sie im Frühjahr für unser
Minor-League-Team in Montreal antreten.
Wenn Sie sich dort gut schlagen,
dann probieren wir Sie hier aus,
bei den Dodgers.
Bei den weißen Brooklyn Dodgers.
(SCHNAUBT VERÄCHTLICH)
Hmm.
Ich zahle Ihnen
$600 im Monat.
Und einen Bonus von 83.500,
wenn Sie den Vertrag unterzeichnen.
Ist das annehmbar?
- Ja, das finde ich gut, aber...
- Es gibt eine Bedingung.
Ich weiß, dass Sie einen mächtigen Schlag
haben und einen Wurf lesen können.
Doch die entscheidende Frage ist:
Können Sie sich auch beherrschen?
Mich beherrschen?
Ja, sich beherrschen.
Was, sind Sie taub?
Ein schwarzer Mann beim weißen Baseball.
Können Sie sich vorstellen,
wie groß die Entrüstung wäre?
Die Dodgers steigen in einem Hotel ab,
in einem, äh, anständigen, guten Hotel.
Sie sind völlig erschöpft
von der Fahrt.
Der Mann an der Rezeption gibt
Ihnen keinen Stift, sich einzutragen.
"Hier kriegst du kein Zimmer, Boy. Nicht mal
im Kohlenverschlag, wo du hingehörst."
Sie gehen in ein Restaurant. Der Kellner
nimmt Ihre Bestellung nicht auf.
"Hast du das Schild an der Tür
nicht gesehen? Für *** verboten."
Was wollen Sie dann machen? Sich
mit ihm anlegen? All meine Pläne ruinieren?
Antworte gefälligst,
du schwarzer Hurenbock!
Wollen Sie einen Spieler, der nicht
die Courage hat, sich zu wehren?
Nein.
Nein.
Ich will einen Spieler, der die Courage
hat, sich eben nicht zu wehren.
Den Leuten wird das nicht gefallen.
Sie werden ganz sicher alles tun,
um Sie zu provozieren.
Entgegnen Sie einem Fluch mit einem
Fluch, dann wird man nur Ihren hören.
Antworten Sie mit einem Schlag, heißt es:
"Der Neger hat die Beherrschung verloren."
"Der Neger hat hier nichts zu suchen."
Ihre Feinde werden zahlreich sein,
aber Sie dürfen sich trotzdem nie
auf ihr Niveau herablassen.
Wir gewinnen mit Schlagdurchschnitt,
Laufspiel, Feldspiel. Nur damit.
Wir gewinnen, wenn wir die Welt
von 2 Dingen überzeugen können:
dass Sie ein feiner Gentleman sind
und ein großartiger Baseballspieler.
Wie unser Erlöser
müssen Sie die Courage haben,
auch die andere Wange hinzuhalten.
Werden Sie das schaffen?
Geben Sie mir ein Trikot.
Geben Sie mir
eine Nummer auf meinem Rücken,
ich geb Ihnen die Courage.
(TELEFON KLINGELT)
PASADENA, KALIFORNIEN
Hallo?
JACKIE (AM TELEFON):
Rae.
(LACHT)
Jack.
Ich bin in Brooklyn.
In Brooklyn? Weswegen?
Äh...
Ich will am Telefon
nicht darüber reden.
Um ehrlich zu sein,
darf ich's eigentlich noch keinem erzählen.
Was ist denn los? Ich dachte,
ihr habt ein Spiel in Chicago.
Wir beide wurden schon
oft auf die Probe gestellt.
(AM TELEFON) Wir haben immer alles
richtig gemacht. Immer.
Ich hab versucht, Geld zu verdienen,
du, die Schule zu beenden.
Wir schulden der Welt
nicht das Geringste.
(AM TELEFON)
Nur uns gegenseitig.
Jack, wovon redest du, bitte?
Was ist denn los? Was ist passiert?
Willst du meine Frau werden, Rae?
Unbedingt, ja.
(LACHT)
Ja! Ja!
Wann?
Ähm...
Wie wär's mit jetzt gleich?
Sah meine Mutter glücklich aus?
Ja. Du weißt, deine Mutter liebt mich.
Sah meine Großmutter glücklich aus?
Ja.
Sah mein Bruder glücklich aus?
- Häh, dein Bruder?
- Ha, ha.
Alle sahen glücklich aus. Ich habe noch nie
so viele glückliche Leute auf einmal gesehen.
Sah Jack Robinson glücklich aus?
Was, wenn ich dich
nicht glücklich machen kann?
Zu spät.
Das tust du schon.
Wir gehören zusammen.
Ooh, ha, ha.
Hmm...
- Bis wir alt und tatterig sind.
- Hmm.
Oh, Jack, alle Welt wartet auf uns.
Ach, die Welt kann ruhig
noch eine Nacht warten.
Kommen Sie mit, Mrs. Robinson?
Ich folge Ihnen überallhin,
Mr. Robinson.
Ok.
Ok.
FRAU (ÜBER LAUTSPRECHER):
Abflug nach Pensacola in einer Stunde.
Abflug nach Pensacola in einer Stunde.
"Abflug nach Pensacola in einer Stunde.
Abflug nach Pensacola in einer Stunde."
Alles in Ordnung?
Ich hab so etwas
einfach noch nie gesehen.
JACKIE:
Oh.
Ja, wir sind nun mal
nicht mehr in Pasadena.
Rae?
Rae?
Rae!
Oh, Mann.
Das Flugzeug ist einfach zu schwer.
Östlich von hier
ist eine Unwetterfront,
und ein schweres Flugzeug
ist gefährlich.
Irgendwer muss also
von diesem Flug zurücktreten.
Hören Sie, ich wurde von den
Brooklyn Dodgers eingeladen.
Und ich muss nach Daytona.
Dort beginnt gleich morgen früh
das Trainingslager.
FRAU 1: Wir tun alles,
Sie bis morgen Nachmittag hinzubringen,
aber es könnte auch dauern.
- Jack.
- FRAU 2: Gleich hier entlang.
Sie haben denen
unsere Plätze gegeben?
Geben Sie uns unsere Plätze zurück.
Geben Sie uns
unsere Plätze zurück. Sofort.
Wollen Sie den Sheriff anrufen,
oder soll ich es tun?
DAYTONA BEACH, FLORIDA -
AM NÄCHSTEN TAG
MANN:
Vorsicht beim Aussteigen.
Siehst du ihn schon?
Da ist er ja.
Treten Sie zurück,
wir laden jetzt aus.
Jackie Robinson.
Wendell Smith.
Pittsburgh Courier.
Ein Reporter?
(LACHT)
Mr. Rickey bat mich, Sie abzuholen.
Ich bin jetzt Ihr Biograf.
Mein was?
SMITH:
Ihr Chronist.
Ihr Pressemann.
Und sogar Ihr Chauffeur.
Mrs. Robinson.
Ich heiße Rachel.
Mann, Sie sehen echt erschöpft aus.
Haben Sie ein Auto?
Ja, klar.
SMITH: Brooklyn trainiert in der Innenstadt,
Montreal nur ein paar Blocks von hier.
Joe und Duff Harris leben hier.
Er versucht, schwarze Wähler zu
mobilisieren. Tut viel Gutes für die Farbigen.
Das war Mr. Rickey äußerst wichtig.
"Wenn die Robinsons schon nicht
in Hotels wohnen können,
dann doch zumindest an einem Ort,
der etwas repräsentiert."
Sie wohnen also bei den Harrises,
bis auf die Wochenenden,
an denen Sie mit den Dodgers nach Sanford
fahren. Das ist 45 Minuten entfernt.
Sie bleiben dann allerdings hier.
Dies wird Ihr Zuhause sein,
wenn Jackie auf Reisen ist.
Äh, und wo wohnen
die anderen Ehefrauen?
Willkommen in Daytona Beach.
Hier sind keine anderen Ehefrauen.
FRAU:
Sie müssen Mr. Jackie Robinson sein.
Sie sind die Einzige,
der Mr. Rickey gestattet, dabei zu sein.
- Danke.
- Ja. Nach Ihnen.
MANN 1:
Na, mach schon, Trainer.
MANN 2:
Ok, Jungs, und auf geht's!
- Ich hab ihn! Ich hab ihn!
- Ich hab ihn!
Na ja, der ist hoch abgesprungen.
- Immerhin hast du den erwischt.
- Ha, ha.
Das Frühjahrstraining.
Da klären wir unsere Zuordnungen.
DUROCHER:
Alles klar!
Ihr Jungs tut weiter so,
als wärt ihr Baseballspieler.
- Morgen, Leo.
- Guten Morgen, Mr. Rickey.
Wie stellen sie sich an?
Sie sind eingerostet, aber wir werden
sie im Nu wieder geölt haben.
Los.
Der erste Trainingstag.
Meine Leser wollen
erfahren, wie sich das anfühlt.
Ganz gut.
Das ist nicht gerade eine Schlagzeile.
Mehr fällt mir nicht ein.
Hören Sie. Jack, im Moment,
da bin bloß ich es, der Sie fragt.
Aber wenn Sie das Spielfeld betreten,
wird die New York Times da sein.
- Denken Sie daran.
- Wenn die eine Frage stellen, antworte ich.
Na, schön,
dann hätte ich eine für Sie.
Was ist, wenn ein weißer Pitcher
Sie abwerfen will?
Die werden versuchen, Sie zu provozieren.
Sie müssen vorbereitet sein.
Hören Sie, hören Sie.
Es ist...
Es ist wie auf der Homeplate.
Der Ball darf einen nicht überraschen.
Und die Fragen dürfen Sie
genauso wenig überraschen.
Hey, Jackie. Glauben Sie, Sie können sich
bei den weißen Jungs durchsetzen?
Ähm, ich hatte keine Probleme mit Weißen
beim Militär oder an der UCLA.
Was machen Sie, wenn einer
der Pitcher Sie abwerfen will?
Ja, Jack.
- Mich ducken.
- Ha. Der war gut.
MANN: Hey, Jack, welche Position
spielen Sie am liebsten?
Ich habe meistens Shortstop gespielt.
Sind Sie hinter
Pee Wee Reese' Job her?
JACKIE:
Äh...
Reese spielt für Brooklyn.
Ich versuche,
ins Montreal Team zu kommen.
Hey, Jackie.
Jackie, geht es hier um Politik?
- Es geht ums Geldverdienen.
- "Ums Geldverdienen".
MANN: Habt ihr gehört, was er gesagt hat?
"Geldverdienen." Der macht wohl Witze.
Ja. Viel Glück, Hop.
Clay, Jackie Robinson.
Jackie, darf ich vorstellen?
Clay Hopper, Chefcoach der Montreal Royals.
Jack. Man nennt mich Hop.
Heute steht noch nicht viel an.
Nur ein bisschen Schlagtraining.
Du kannst bei den Jungs
da drüben mitmachen.
Jorgensen, komm her!
Und? Sie planen nicht mit ihm
als Shortstop, oder, Clay?
Er hat eine ganz passable Ballbehandlung,
aber sein Wurfarm ist zu schwach.
Ich denke, die zweite Base
wird ihm mehr liegen.
Sehe ich auch so.
Clay...
Sorgen Sie dafür, dass die anderen Spieler
sich wie Gentlemen benehmen.
Und ihn wie die anderen
Mannschaftskameraden behandeln.
Ja.
Arbeitet zusammen.
Ganz natürlich und in Harmonie.
Ja.
(STÖHNT AUF)
(SCHIEDSRICHTER RUFT
UND RICKEY LACHT)
MANN 1:
Das ist ein Double-Play!
Das war geradezu übermenschlich.
Ha, ha. "Übermenschlich"?
Lassen Sie sich nicht hinreißen,
Mr. Rickey.
Er ist nichts weiter als ein ***.
Kommt her, Jungs.
Schnappt euch einen Schläger. Wer ist dran?
MANN 2:
Gut gemacht, Jungs!
Clay, ich weiß, dass diese Haltung
Teil Ihres kulturellen Erbes ist.
Dass Sie diese rassistischen Vorurteile
schon mit der Muttermilch aufsaugen,
also lass ich Ihnen das durchgehen.
Aber ich sage Ihnen eines:
Sie behandeln Robinson entweder
auf faire und korrekte Weise,
oder Sie können sich
einen neuen Job suchen.
Ja, Sir.
MANN 3: Also los!
Kommt Jungs, los geht's!
Gutes Double Play, Jackie.
BROCK:
Nun, sieh einer an.
Jackie, ich bin Mr. Brock.
Willkommen in Sanford, Florida.
Danke für die Einladung.
Der Tag gehört
den anständig gesinnten Menschen.
- Es ist wie immer schön, Sie zu sehen.
- Gleichfalls.
Also, meine Frau ist drinnen und kocht.
Wissen Sie, was Sie mich
heute Morgen gefragt hat?
"Was serviert man,
wenn ein Held zum Essen kommt?"
Ha, äh, Mr. Brock,
ich bin bloß ein Baseballspieler.
Oh nein, nein.
Nicht für die kleinen, schwarzen
Baseball spielenden Kinder hier in Florida.
Für diese Burschen
sind Sie ein Held.
17. MÄRZ 15 UHR
BROOKLYN GEGEN MONTREAL ROYALS
MANN 1: Bitte sehr, Madam.
RACHAEL: Vielen Dank, Sir.
Hier, bitte.
MANN 2: Score-Karten!
Holen Sie sich Ihre Score-Karten!
Score-Karten!
Holen Sie sich Ihre Score-Karten!
Ed! Du bleibst da,
wo ich dich sehen kann.
Mom, ich bin 10 Jahre alt!
Komm jetzt.
MANN 3 (ÜBER LAUTSPRECHER):
Willkommen zum Interleague-Spiel
zwischen den Brooklyn Dodgers
und ihren Minor League Partnern,
den Montreal Royals.
(MENGE JUBELT)
MANN 4:
Gut gemacht, Pee Wee!
MANN 3 (ÜBER LAUTSPRECHER):
Der nächste Schlagmann für die Royals
ist die Nummer 9, Jackie Robinson.
(MENGE BUHT)
MANN 5:
Verschwinde von hier!
Bleib standhaft, Jackie!
MANN 6:
Verzieh dich, ***!
Jackie hat ein dickes Fell,
der steckt das schon weg.
Und wie steht's mit Ihnen?
Ich lege mir besser schnell eins zu, ha.
MANN 7:
Erfüll uns mit Stolz, Jackie!
Hey, sieh doch nur, da ist er.
Schwarz wie das Pik-***.
Hey, Negerjunge!
Was hast du beim Baseball verloren?
MANN 8:
Schlag einen Home Run, Jackie!
Bitte, Gott, lass Jackie ihnen beweisen,
wozu wir fähig sind.
- Bitte.
- MANN 9: Zeig's ihnen, Jackie Robinson!
FRAU:
Los, vorwärts, Jackie!
MANN 10:
Komm schon, Jackie!
SCHIEDSRICHTER:
Ball!
(MENGE JUBELT)
(BUHEN)
Sie haben dir eine Chance gegeben.
Na, los, dann mach jetzt auch was draus!
MANN 11: Na los, Higbe!
Mach ihn jetzt fertig!
SCHIEDSRICHTER:
Ball!
Durocher, sag ihm,
er soll ein paar Strikes werfen!
Lass ihn schlagen!
Los, komm schon, komm schon!
MANN 12:
Er hat keine Angst vor dir, Higbe!
MANN 13:
Zeig's ihm, Jackie!
SCHIEDSRICHTER:
Ball!
(MENGE JUBELT)
Komm schon, Frischling. Willst du
nicht mal nach irgendwas schlagen?
Higbe, jetzt reg dich wieder ab, und wirf
einen über die Plate, hörst du?
SCHIEDSRICHTER:
Ball 4!
MANN 14:
Higbe, du blöder Idiot!
(ALLE JUBELN)
Es ist nur ein Freilauf.
Ha, ha. Wer kann's ihnen verübeln?
MANN 15:
Gut gemacht, Jackie.
MANN 3 (ÜBER LAUTSPRECHER):
Der nächste Schlagmann für die Royals
ist die Nummer 3, Spider Jorgensen.
MANN 16:
Na, los, Hig!
Dann los, Higbe, nur die Ruhe.
Wir schaffen das, Junge. Na, los.
Jetzt wirf schon, na los!
Worauf wartest du denn noch?
SCHIEDSRICHTER:
Safe!
(JUBELN)
MANN 17:
Na los, steh auf, Jack.
(SEUFZT)
SCHIEDSRICHTER:
Ball 1!
(SCHIEDSRICHTER RUFT
UND MENGE JUBELT)
Ja, Jackie!
MANN 18: Augen auf, Jack.
Achte auf das Zeichen.
BRAGAN: Er versucht es!
MANN 19: Runner! Runner!
BRAGAN: Kommt schon, Tempo!
MANN 20: Lauf zurück, Jack!
HIGBE: Schnapp ihn dir, Schultzy!
Schnapp ihn dir, Schultzy!
SCHULTZ:
Na, los, schnapp ihn dir!
STANKY: Na, was jetzt? Lauf schon!
BRAGAN: Außen! Außen! Außen!
STANKY: Schwing die Hufe, Bragan!
Schwing die Hufe! Außen!
- Jetzt!
- BRAGAN: Lauf, Stanky! Lauf, Stank!
Ooh.
(JUBELN)
Alles klar, sehr gut!
Hey! Hast du von nichts
eine Ahnung?
Du musst zurücklaufen,
wenn ich runtergehe!
Was machst du denn da?
Du kannst später mit ihm tanzen!
Konzentrier dich auf den Wurf! Na, los!
Konzentrier dich auf den Wurf!
Komm, Higbe, vergiss den Läufer.
Konzentrier dich auf den Schlagmann.
SCHIEDSRICHTER:
Auszeit!
Das ist ein Balk.
Der Runner darf zur Home Vorrücken.
(JUBELN)
Du mieser Hurensohn.
Der will nicht spielen,
der will uns fertigmachen.
(PFEIFT)
Was ist passiert?
Ich verstehe das nicht.
Dem Pitcher ist der Ball runtergefallen.
Dadurch konnte Jackie einen Punkt erzielen.
Aber er hat doch
gar nichts gemacht, Schatz.
Oh, Mama, doch, hat er. Er hat
den Werfer aus dem Konzept gebracht.
Er... Was?
BROCK:
Phew.
Ich hoffe, Jackie schläft gut.
Würde ich in der Sonne Bällen
nachjagen, brächte mich das ins Grab.
(BEIDE LACHEN)
- Wie wird er auf dem Feld behandelt?
- Na, ich glaube, ganz gut.
Soweit ich das beurteilen kann.
Nun ja, gute Menschen
kann man an jedem Ort finden.
Selbst hier in Sanford.
Ist er da drin?
Kommt drauf an, wen Sie suchen?
Der Neger-Baseballspieler.
Ist er da drin?
Er ist schon zu Bett gegangen.
Kommen Sie doch morgen früh wieder.
(LACHT)
Nein, ich komme nicht wieder.
Aber andere Leute werden kommen.
Und die sind gar nicht erbaut darüber,
dass er hier in Sanford wohnt
und Baseball
mit weißen Jungs spielt.
- Ich sag Ihnen jetzt mal was, Sir.
- Nein, ich sag Ihnen was, junger Mann.
Am besten, Sie kratzen hier
ganz schnell die Kurve.
Denn wenn die hier aufkreuzen
und er ist noch da,
dann gibt's hier eine Menge Ärger.
Verstehen Sie?
Eine Menge Ärger.
Ärger, Ärger,
Ärger, Ärger, Ärger.
(MANN LACHT)
Mr. Brock.
Dürfte ich Ihr Telefon benutzen?
Wecken Sie ihn auf,
und schaffen Sie ihn da raus.
Setzen Sie ihn ins Auto, und, äh,
fahren Sie ihn nach Daytona Beach. Sofort.
Oh, und, äh, Wendell.
Sorgen Sie dafür, dass er unter keinen
Umständen erfährt, worum es hier geht.
Ich will nicht, dass
der Bursche es sich in den Kopf setzt,
dazubleiben und sich zu wehren.
MANN 1:
Wo steckt er?
MANN 2: Keine Ahnung. Ich glaube,
der *** besorgt noch eine.
MANN 1: Hey, Jim. Eskortierst du
den Drecksnigger aus der Stadt?
MANN 2:
Hey, seht mal, da.
Was denn?
(COUNTRYMUSIK
SPIELT ÜBER LAUTSPRECHER)
Was will der denn?
(REIFEN QUIETSCHEN UND HUPE ERTÖNT)
Hey, hey, hey!
(SEUFZT)
Was soll der Scheiß, Wendell?
Ein Mann ist vorbeigekommen,
während Sie schliefen.
Und er meinte,
es kommen noch mehr.
Vielleicht waren es ja die.
Und Mr. Rickey sagte, ich soll Sie
sofort nach Daytona Beach fahren.
Warum haben Sie das
nicht gleich gesagt?
Mr. Rickey hat befürchtet, Sie würden
dableiben wollen und sich wehren.
(LACHT)
Verdammt,
was ist daran bitte so lustig?
Ich dachte, Sie hätten mich geweckt,
weil ich aus dem Team geflogen bin.
(JACKIE LACHT)
Sie haben einen
schrägen Sinn für Humor, ehrlich.
(MENGE JUBELT)
MANN 1: 2, 2, 2!
Fang ihn ab! Los, wirf ihn aus!
SCHIEDSRICHTER:
Safe!
(JUBELN)
MANN 2:
Du bist zu schnell für die, Jackie!
Alles klar, weiter so,
gut gemacht, Junge!
MANN 3:
Schmeißt den *** vom Spielfeld!
Los, Spider, hol ihn nach Hause!
Komm schon!
MANN 4:
Wir passen auf.
MANN 5:
4! Er will die 4!
MANN 3: Zu mir! Direkt zu mir!
MANN 4: Er läuft durch!
(STÖHNT)
Safe!
(JUBELN)
POLIZIST:
Runter vom Spielfeld.
- Was?
- Runter vom Spielfeld. Sofort.
- Wieso?
- Weil's gegen das Gesetz ist, deswegen.
Kein *** darf mit
weißen Jungs spielen.
Jetzt scher dich vom Feld,
oder du landest im Knast.
Wenn Sie das Ding benutzen wollen,
landen Sie besser einen Volltreffer.
Hey, ganz sachte.
Was hat er falsch gemacht?
Wir dulden hier nicht, dass ***
Umgang mit Weißen pflegen.
Ihr seid hier nicht im Norden. In dieser Stadt
können die schön unter sich bleiben.
Die Brooklyn Dodgers werden
unsere Lebensweise nicht ändern.
Woher stammen Sie denn, Junge?
Ich bin aus Greenwood, Mississippi.
Ha, ha. Herrgott noch mal,
dann müssten Sie's doch besser wissen.
Und jetzt sagen Sie Ihrem verfluchten
***, er soll hier verschwinden.
RACHAEL:
Und, was hast du gemacht?
Oh, ich sagte:
"Ok, Chef, geht klar. Ich bin schon weg.
Ich bin schon weg. Ich bin schon weg.
- Ich will keinen Ärger machen."
- Quatsch, hast du nicht!
- Doch, das hab ich. Doch, genau so.
- Ha, ha.
Dann hab ich eine
kalte Dusche genommen,
und wir haben 2 : 1 verloren.
Aw.
"Ok, Chef, geht klar.
Ich bin schon weg. Ich bin schon weg."
(BEIDE LACHEN)
Oh nein, du entkommst mir nicht!
Jack.
Bleib hinter mir, Rae.
Ich will, dass Sie etwas wissen.
Ja? Und das wäre?
Sie sollen wissen,
dass ich Ihnen die Daumen drücke.
Viele Leute
hier sehen das genauso.
Wenn jemand etwas draufhat,
verdient er eine Chance, das ist alles.
Ma'am.
JACKIE:
Sie wollten mich sprechen, Mr. Rickey?
Das Bermudagras wächst hier so gut.
Ich wünschte, das wäre auch
oben bei uns in Brooklyn so.
Ja.
Ich mag den Geruch,
wenn's gemäht wird.
Ja. Ich auch.
Jackie,
es ist mir ein Vergnügen,
Ihnen kundzutun, dass Sie sich einen Platz
bei den Montreal Royals verdient haben.
Wenn die am Dienstag zum Saisonstart
gegen Jersey City nach Norden aufbrechen,
werden Sie mit im Zug sitzen.
(LACHT)
Ich werde Sie nicht enttäuschen.
Ja, da bin ich sicher.
Wenn Sie einverstanden sind,
würde ich es gern meiner Frau erzählen.
Ah, bestellen Sie ihr beste Grüße.
(JACKIE LACHT)
Mr. Rickey?
Wieso tun Sie das?
(RICKEY SEUFZT)
Ich bin im Baseball-Geschäft tätig.
Mit Ihnen und den anderen schwarzen
Spielern, die ich zu verpflichten gedenke,
hätte ich ein Team,
das die World Series gewinnen kann.
Und die World Series bedeutet viel Geld.
Das glauben Sie doch auch,
nicht wahr?
Ich denke, was ich glaube,
spielt keine Rolle.
Nur das, was ich tue.
Da stimme ich Ihnen zu.
Und deshalb
will ich, dass Sie die Pitcher
auf dem Feld zur Weißglut bringen.
Laufen Sie, wann Sie es für richtig halten.
Die werden Sie auch mal erwischen,
aber das macht nichts.
Ty Cobb ist das oft passiert.
Laufen Sie einfach um die Bases,
als wären Sie der Leibhaftige.
Jagen Sie ihnen eine Heidenangst ein.
Ja, Sir.
MANN (ÜBER LAUTSPRECHER): Der Zug
nach Atlanta und weiter Richtung Norden
ist jetzt zum Einsteigen bereit.
Der Zug nach Atlanta und weiter Richtung
Norden ist jetzt zum Einsteigen bereit.
Da ist er.
Alle einsteigen!
Junger Mann!
(ZUGSIGNAL ERTÖNT)
Ich kann ihn immer noch hören.
Ich kann ihn immer noch hören!
(BAND SPIELT
"THE STAR-SPANGLED BANNER")
JERSEY CITY - 18. APRIL 1946
SAISONSTART
DER INTERNATIONAL LEAGUE
(ALLE JUBELN)
Play ball!
MANN (ÜBER LAUTSPRECHER):
Und hier ist Aufstellung der Gastmannschaft,
der Montreal Royals.
Als Erster am Schlag:
Outfielder Marv Rackley.
Als Zweiter:
Second Baseman Jackie Robinson.
Als Dritter am Schlag:
Left Fielder George Shuba.
Geht es Ihnen gut?
Ich fühle mich nicht wohl.
Entschuldigen Sie, Wendell.
MANN:
Popcorn! Frisches Popcorn!
Alles in Ordnung, Schätzchen?
Mir ist schlecht.
Ich weiß nicht, wieso.
Mm, vielen Dank.
Wann hatten Sie
Ihre letzte Regelblutung?
Womöglich sind Sie ja schwanger.
MANN (ÜBER LAUTSPRECHER):
Jetzt am Schlag für Montreal
die Nummer 9, Jackie Robinson.
(RÄUSPERT SICH)
(SEUFZT)
MANN 1:
Komm schon, Jackie, du schaffst es!
Komm schon, Jackie.
- Na, komm, Batter.
- MANN 2: Los, hau ihn in die Wolken!
Whoo!
(ALLE JUBELN)
Tja, vielleicht ist er
doch übermenschlich.
MANN 3:
Jackie, starke Leistung.
Oh, Jack.
(SEUFZT)
(BABYS WEINEN)
PASADENA, KALIFORNIEN -
8 MONATE SPÄTER
Ja.
Mein Daddy ist abgehauen. Ha.
Hat uns einfach sitzen lassen,
in Cairo, Georgia.
Ich war nur 6 Monate älter,
als du es jetzt bist.
Ich erinnere mich nicht an ihn.
An nichts Gutes, nichts Schlechtes.
An gar nichts.
Du wirst dich an mich erinnern.
Ich werde, solange ich lebe,
für dich da sein.
(TELEFON KLINGELT)
BEVERLY HILLS - 16. FEBRUAR 1947
Ja.
RICKEY (AM TELEFON):
Hallo, Leo.
Was machen Sie gerade?
Ich bowle.
Nein, ich wandere in den Alpen.
Ich schlafe, Mr. Rickey.
Hier ist noch Nacht.
RICKEY: Ein weiteres Trainingslager
liegt vor uns, Leo. In Panama.
Ich wüsste gern Ihre Haltung
in Bezug auf Jackie Robinson.
Ich habe ihm bezüglich keine Haltung.
RICKEY:
8-mal wird uns in der Bibel gesagt,
wir sollen unseren Nächsten
lieben wie uns selbst.
Es ist eines von Gottes
am meisten wiederholten Geboten.
DUROCHER (AM TELEFON):
Tja, ich weiß nicht viel über die Bibel,
aber ich war nicht nur wegen
der Schulspeisung in der Schule.
Ich würde einen Elefanten aufstellen,
wenn er uns zum Sieg verhilft,
und stattdessen meinen eigenen Bruder
nach Hause schicken.
Oh, und was würdest du
mit mir machen?
Wir spielen hier um Geld, Mr. Rickey.
Zu gewinnen, ist das Einzige, was zählt.
(AM TELEFON)
Ist er ein netter Kerl?
Nun, wenn Sie unter nett
weich verstehen, dann nein.
Nein, das trifft eher nicht zu.
Gut, das ist auch besser für ihn.
Die Netten kommen immer als Letzte.
RICKEY:
Sie haben also keine Einwände gegen ihn?
Nicht im Geringsten.
Kann ich jetzt weiterschlafen?
- Ja.
- DUROCHER: Sehr gut.
- RICKEY: Ach, und Leo...
- Was?
Die Bibel hat auch das ein oder andere
in puncto Ehebruch zu sagen.
Sie hat sicher zu vielem was zu sagen.
Gute Nacht.
Was mach ich jetzt nur mit dir?
Ich dachte, das wüsstest du.
Passt du auch gut auf deine Mama auf?
Nein? Doch, besser wär's.
Ja.
Passt du dann auf meine Mama auf?
Komm her, mein Schatz.
- Ich hab dich, mein kleiner Schatz.
- So ist es gut.
Versprichst du mir, zu schreiben?
Als ob ich dir jemals
nicht geschrieben hätte.
Ich werde immer bei dir sein.
Auch wenn es nur Worte auf Papier sind.
Rae...
Du bist in meinem Herzen.
(BEIDE LACHEN)
Je näher du deinem Ziel kommst,
desto schlimmer werden sie dich behandeln.
Lass dich nicht provozieren.
Keine Sorge.
Gott lässt
mich das durchstehen.
Hmm.
Wir sehen uns in Brooklyn.
In 8 Wochen.
Vielleicht aber auch in Montreal.
Es wird in Brooklyn sein.
Ich weiß es.
PANAMA CITY, PANAMA - 18. MÄRZ 1947
Was glaubt ihr wohl, warum Rickey
uns hier in Panama spielen lässt?
Wir sollen uns
an ein Neger-Publikum gewöhnen.
Es sollen mehr von denen
als von uns sein.
Und er hofft, dass wir uns
dadurch weniger an Robinson stören.
HIGBE:
Ahem. Na, schön, ahem.
Hört mal her.
Ich hab jetzt Folgendes:
"Wir, die Unterzeichnenden
Brooklyn Dodgers, werden nicht
auf demselben Feld
Baseball spielen wie Jackie Robinson."
Ganz genau.
Kirby Higbe.
- Das unterschreib ich.
- Sehr gut.
Die Brooklyn Dodgers
Unabhängigkeitserklärung.
Ganz genau.
Gib her.
(RÄUSPERT SICH)
- Seid ihr euch sicher?
- Willst du mit einem *** spielen?
(SEUFZT)
MANN 1:
Hat er dich im Linksfeld aufgestellt?
MANN 2: Ja, für heute.
MANN 3: Hey, Robinson.
- Was soll ich damit anfangen?
- Nun, du spielst Erste Base.
Da hab ich in meinem ganzen Leben
noch nicht gespielt.
Pass auf, es sieht so aus:
Brooklyn hat einen guten Zweiten Baseman,
und Pee Wee Reese ist auf der Short.
Aber die Erste Base ist noch zu haben.
STANKY:
Herein.
- HIGBE: Hey, Stank.
- Was ist los?
Wir haben eine Petition verfasst, Stank.
Damit Robinson in Montreal bleibt,
wo er hingehört.
(SCHNAUBT VERÄCHTLICH)
Ich kann jetzt
nicht unterschreiben, Jungs.
Ich bin indisponiert.
Ich mache das dann später.
SUKEFORTH: Der Ball kommt viel schneller
auf dich zu, Jack.
Der Winkel ist ganz anders
als an der Zweiten.
An der Zweiten hast du alle Zeit der Welt.
Du machst das schon.
(MIT AKZENT)
Muchas gracias.
Das ist, als hättest du
einen Koffer an der Hand, Jack.
Der neue Handschuh ist viel größer, Jack.
Aber du gewöhnst dich schon dran.
Gib mir den Stift.
Du weißt, dass Mr. Rickey von dir
ein imposantes Spiel erwartet.
Dass du so gut bist, dass die Dodgers
von sich aus nach dir verlangen.
Gut so.
Ich hab da eine Weile
drüber nachgedacht.
Und dann habe ich "imposant"
im Wörterbuch nachgeschlagen.
Es bedeutet etwa "aufsehenerregend"
oder "eindrucksvoll".
Das war imposant.
Passt auf, es ist so: Ich habe
eine Frau, ein Baby und kein Geld.
Deshalb will ich da
in nichts reingeraten.
Also, halt mich da am besten raus, Dix.
Ich bin nicht interessiert.
- Und wenn sie ihn zum Shortstop machen?
- Ja, ganz genau.
Ja, was dann, Pee Wee?
Tja, wenn er begabt genug ist, meinen Job
zu übernehmen, dann hat er ihn verdient.
Ach, einen Teufel hat er!
Er ist nicht kaltschnäuzig genug, um in
der Oberliga mitzuspielen, und das weißt du.
- Genau.
- Dann lasst ihn zeigen, was er draufhat.
Robinson kann entweder spielen,
oder er kann es nicht.
Das regelt sich ganz von allein.
SUKEFORTH:
Dann siehst du ganz schlecht aus, Jack.
Den rechten Fuß auf dem Kissen,
wenn er kommt.
Genau so. Gut so, Jackie.
Gut, Jackie. Stoß dich mit dem Fuß ab.
Wenn der Ball kommt,
stößt du dich mit dem rechten Fuß ab.
Abstoßen! Nicht den Fuß stehen lassen.
(TELEFON KLINGELT)
(SEUFZT)
Ja, Mr. Rickey.
RICKEY (AM TELEFON):
Sind unsere Freunde von der Presse
schon schlafen gegangen?
Wir sind die Einzigen, die auf dieser
Landenge von Panama noch wach sind.
RICKEY:
Was diese, äh, Petition anbelangt, Leo.
Ich denke, solch ein vorsätzlicher
Gesetzesverstoß verdient
eine kleine Demonstration der Stärke.
Ich überlasse das Ihnen, Leo.
Gute Nacht.
Gute Nacht, Mr. Rickey.
(MÜCKE SUMMT)
- Was machen wir hier mitten in der Nacht?
- Leo hat gesagt, "trommel alle zusammen".
- Ich hab schon geschlafen, Trainer.
- Hier in der Küche?
Los, aufwachen, Ladys!
Wacht auf!
Mir ist zu Ohren gekommen, dass einige
von euch nicht mit Robinson spielen wollen.
Dass ihr sogar eine Petition aufgesetzt habt
und alle unterschreiben wollt.
Tja, ich sag euch,
was ihr damit machen könnt.
Ihr könnt euch euren
Arsch damit abwischen.
- Ach, komm schon, Leo.
- Komm schon, was?
Baseballspieler teilen sich ein Zimmer,
teilen sich die Duschen.
Es ist nicht fair,
ihn uns so aufzuzwingen.
Und abgesehen davon, hab
ich einen Eisenwarenladen zu Hause.
Scheiß auf deinen Eisenwarenladen, Dix.
Wenn dir das nicht gefällt, scheiß auf dich.
Mr. Rickey trifft liebend gern
ein anderes Arrangement für dich.
Es ist mir egal,
ob er gelb ist oder schwarz
oder ob er Streifen hat wie ein Zebra.
Wenn Robinson uns hilft, zu gewinnen,
und alles, was ich sehe, deutet darauf hin,
dann wird er schon sehr bald
in genau dieser Mannschaft spielen!
Schluckt es runter, gewöhnt euch dran und
bereitet euch vor, denn er wird kommen!
Und denkt über Folgendes nach,
wenn ihr euch gleich aufs Ohr haut:
Er ist bloß der Erste, Jungs.
Bloß der Erste.
Es werden ihm immer mehr folgen,
mit jedem Tag,
und sie haben Talent,
und sie wollen spielen.
Oh ja, die werden sich
ein Bein ausreißen,
also ich würde diese Petition vergessen
und mich auf das Training konzentrieren,
denn ich verspreche euch,
wenn ihr euch nicht ranhaltet,
dann jagen sie euch
geradewegs aus dem Stadion!
RICKEY: Bragan, die meisten Ihrer
Mannschaftskameraden, äh,
sind schon wieder abgerückt
von diesem Petitionsunsinn.
Sind Sie wirklich hier, um mir zu sagen,
Sie wollen mit Robinson nicht spielen?
Ja, Sir.
Meine Freunde in Birmingham
würden mir das nie verzeihen.
Und was ist mit
Ihren Freunden in Brooklyn?
Keine Ahnung.
Hmm.
Dann werde ich Ihrem Wunsch nachkommen.
Sofern Sie mir versprechen, dass Sie
weiter Ihr Allerbestes für uns geben,
bis ein Transfer
unter Dach und Fach ist.
Glauben Sie, ich würde Sie hängen lassen?
Ich lasse niemanden hängen, Sir.
Niemanden außer sich selbst,
wie es scheint.
Taxi!
Hey, Jack.
Sie schon wieder.
Ganz recht, ich schon wieder.
Gibt es daran etwas auszusetzen, Jack?
Wo ist der Wagen?
Gleich hier entlang.
Die können Sie nicht mehr lange
in Montreal behalten.
Nach diesen Testspielen wird man Sie
hierher holen müssen.
Ist immer wieder nett,
sich mit Ihnen zu unterhalten.
(SANFTE JAZZMUSIK SPIELT
ÜBER LAUTSPRECHER)
(MUSIK STOPPT)
Haben Sie sich mal gefragt,
warum ich hinter der Dritten Base sitze,
mit meiner Schreibmaschine
auf den Knien?
Ist Ihnen das jemals
durch den Kopf gegangen?
Weil für schwarze Reporter
der Zutritt zur Pressekabine verboten ist.
Also, raten Sie mal?
Sie sind hier nicht der Einzige,
für den etwas auf dem Spiel steht.
Ich bitte um Verzeihung.
Sie waren in dieser ganzen Zeit
mehr für mich da
als irgendwer sonst,
abgesehen von Rae und Mr. Rickey.
Aber ich schätze,
genau das stört mich.
Wie soll ich das verstehen?
Ich mag es nicht, wenn jemand
für mich da sein muss.
Ich bin nicht gerne
auf andere angewiesen.
Mochte ich noch nie.
Sie sind eine harte Nuss,
Jack Robinson.
Hey, ist es ok,
wenn ich Sie weiter fahre, oder wollen Sie
lieber aussteigen, damit Sie laufen können?
Hmm?
(BEIDE LACHEN)
"Branch Rickey kann es sich nicht leisten,
die Chemie im Team zu stören.
Das Einzige, das den Einsatz
von Robinson bei den Dodgers verhindert,
ist die Einstellung der Spieler.
Sollte sich das angesichts
von Jackies Fähigkeiten noch ändern,
wird er zwischen dem
10. und 15. April zum Team stoßen.
Andernfalls wird Robinson das Jahr
wohl in Montreal verbringen."
Oh, Herrgott.
Verdammt noch mal.
Er hatte in den Testspielen gegen die
einen Schlagdurchschnitt von 62,5 %.
Gegen uns! Gegen die! Gegen uns!
(TELEFON KLINGELT)
Herrgott noch mal!
Jane Ann, sind Sie am Platz?
Branch Rickey.
Ja, äh, höchstpersönlich.
Der Vorsitzende von was?
Äh, ja, stellen Sie ihn durch.
Der Vorsitzende des Baseballverbands.
Branch. Ha! Wie geht's Ihnen?
RICKEY (AM TELEFON): Gut, Happy.
Was kann ich für Sie tun?
Glauben Sie, Sie könnten ein Jahr
auf Durocher verzichten, Branch?
Äh, entschuldigen Sie. Ich dachte, Sie hätten
gesagt "ein Jahr auf Durocher verzichten".
HAPPY (AM TELEFON):
Ich erhielt heute ein Schreiben
der Katholischen Jugend, in dem etwas
von einer Ächtung des Baseball steht,
falls Durocher für seine
moralische Lockerheit nicht bestraft wird.
(SCHNAUBT VERÄCHTLICH)
Sie scherzen.
Ich wünschte, es wäre so, Branch, aber es
geht um diese Schauspielerin in Kalifornien.
Sie hat sich jüngst scheiden lassen,
und Durocher ist der Anlass.
Sie haben womöglich sogar
widerrechtlich geheiratet.
(LACHT)
Jetzt weiß ich, dass Sie scherzen.
Keineswegs.
Es ist so, Branch, äh,
diese Katholische Jugend, die kauft einen
Haufen Eintrittskarten und zieht viele Fäden.
Ich darf mich mit denen nicht
in die Wolle kriegen.
(LACHT)
Tut mir leid. Bring ich hier gerade
die Metaphern durcheinander?
Happy, Sie wissen sehr gut, dass wir
in einen schweren Sturm geraten werden.
Und ich brauche Durocher
als Steuermann.
Nur er kann mit
so viel Ärger fertigwerden.
Er liebt das sogar.
Sie schneiden mir
meine rechte Hand ab!
Ich habe wirklich keine Wahl.
Ich werde Ihrem Trainer
eine Pause verordnen.
Leo Durocher wird für ein Jahr
vom Baseball suspendiert.
(FREIZEICHEN ERTÖNT)
MANN (ÜBER LAUTSPRECHER):
Die Suche nach einem Ersatz
für Leo Durocher geht weiter.
Aus zuverlässiger Quelle heißt es,
Joe McCarthy,
ehemaliger Trainer der Yankees,
habe eine entsprechende Anfrage
bereits abgelehnt.
Damit ist er nicht der Einzige.
Und somit stehen die Dodgers,
kurz vor Beginn der Saison von 1947,
noch immer ohne Trainer da.
(GOSPELMUSIK SPIELT IM RADIO)
Und jetzt präsentieren
wir noch einmal Mary...
(TELEFON KLINGELT)
Hallo?
JANE (AM TELEFON): Mr. Robinson?
Hier spricht Jane Ann, Mr. Rickeys Sekretärin.
Er bittet Sie,
umgehend zu ihm zu kommen.
Sie müssen
einen Vertrag unterschreiben.
Einen Vertrag unterschreiben.
Ok.
Hallo?
***!
RICKEY: Clyde, Sie stehen gut.
Jane Ann, Sie müssen hierher.
Kommen Sie.
Harold, telegrafieren Sie Folgendes
an die Presse:
"Am heutigen Tag haben
die Brooklyn Dodgers
Jackie Robinson von den Montreal Royals
unter Vertrag genommen.
Mit sofortiger Wirkung."
Ich liebe dich.
Ich liebe dich.
SAISONSTART - 15. APRIL 1947
(REDEN DURCHEINANDER)
MANN:
Da, seht mal.
Hey, du suchst doch sicher deinen Spind,
nicht wahr? Na, dann komm mal mit.
Ich bin Hermanski.
Willkommen in Brooklyn.
Sehr erfreut.
Hey, Mann. Ralph Branca.
Sehr erfreut.
Sehr erfreut. Ok.
Ich habe es heute erst erfahren.
Mehr konnte ich nicht tun.
Ab morgen hast du
einen eigenen Spind, ok?
Ist ok.
(MENGE JUBELT)
MANN 1:
Robinson, bekommen wir ein Foto?
MANN 2: Robinson, drehen Sie sich um!
Kommen Sie, bitte, Mr. Robinson!
MANN 3:
Viel Glück, Junge!
MANN 4: Verschwinde von hier!
MANN 5: Wir brauchen dich nicht!
Scher dich nach Hause!
Ja! Da ist er!
MANN 6 (SINGT):
Oh, say can you see
By the dawn's early light
What so proudly we hailed
At the twilight's last gleaming?
Who's broad stripes and bright Stars
Through the perilous fight
O'er the ramparts we watched
Were so gallantly streaming?
And the rockets red glare
The bombs bursting in air
Gave proof through the night
That our flag was still there
Oh, say
Does that star-spangled banner yet wave
O'er the land of the free
And the home of the brave
(MENGE JUBELT)
MANN 7:
Play ball!
Und ein weiterer Saisonauftakt, Harold.
Nur Zukunft, keine Vergangenheit.
Ein unbeschriebenes Blatt, Sir.
BARBER:
Hallo, alle zusammen.
Der Rothaarige meldet sich wieder
aus dem Krähennest von Ebbets Field.
Willkommen zum Auftakt der Saison 1947
von den Brooklyn Dodgers.
Die vorige Saison beendeten
sie mit 96 Siegen bei 60 Niederlagen.
Respektabel, aber dennoch
2 Spiele hinter St. Louis,
die letztlich auch
die World Series gewannen.
Die Dodgers wollen sich nun verbessern
und selbst den Wimpel holen.
ANSAGER (ÜBER LAUTSPRECHER):
Jetzt am Schlag für die Dodgers
der First Baseman,
die Nummer 42, Jackie Robinson.
BARBER: Wir haben das Ende
des ersten Innings, ein Angreifer ist out.
Ans Schlagmal tritt nun zu seinem Major-
League-Debüt der Neuling der Dodgers,
Jackie Robinson.
Jackie ist unverkennbar brünett.
(MENGE JUBELT)
Die Dodgers sind seit der
Suspendierung von Leo Durocher
vor wenigen Tagen
noch immer ohne Cheftrainer.
MANN 1:
Du schaffst das, Jackie!
BARBER:
Es ist ein angenehmer Nachmittag.
Johnny Sain wartet auf das Zeichen.
Er hat einen so schnellen Wurf,
er könnte ein Lammkotelett
an einem hungrigen Wolf vorbeiwerfen.
Oh, und das ist ein hartgeschlagener Ball
in Richtung Dritte Base.
Elliot fängt ihn ab und versucht
den langen Wurf quer durchs Innenfeld.
Du bist raus!
BARBER:
Und Robinson ist out.
Oh, das darf nicht wahr sein!
Du brauchst wohl eine Brille, Schiri!
Hast du was auf den Augen?
AI, das war eine Fehlentscheidung!
Das weißt du genau!
BARBER:
Gewöhnlich wird bei solchen Entscheidungen
zugunsten des Läufers entschieden.
Robinsons erster Major-League-Hit
lässt also noch auf sich warten.
Die Giants haben also Mize
als Abräumer geholt.
Das mit Leo ist eine Schande.
Ich fürchte, es war unvermeidlich.
Auf die Frage,
ob sie es wert war, sagte er Ja.
(LACHT)
Wie schmeckt der Ruhestand?
Oh, sehr angenehm.
Weißt du, die Rosen sind...
(LACHT)
Schon ein Jammer, wenn ein Mann
bei guter Gesundheit ist,
reichlich Geld hat
und absolut nichts zu tun hat.
Ha. Nein, ich bin vollkommen zufrieden.
Ist das so?
Weißt du, als ich vor 2 Jahren
das Cleveland-Trikot an den Nagel hängte,
habe ich meiner Frau versprochen,
ich würde nie wieder ein Trikot anziehen.
Und ja, die Rosen sind wunderschön,
und ich schlafe auch besser.
Rosen und Schlaf sind
2 wundervolle Dinge, Burt.
Aber schlafen kannst du, wenn du im Sarg
liegst, darauf sehen Blumen am besten aus.
Aber, äh, du siehst gar nicht
wie ein Toter für mich aus, Burt.
Worum geht es hier, Branch?
Du musst für mich
die Dodgers trainieren, Burt.
- Nein.
- Warte.
Wir sind ein Schiff ohne Kapitän.
Und da ist ein Taifun im Anmarsch.
Es tut mir leid, aber nein.
Fehlt dir das Spiel denn nicht, Burt?
Die Arbeit mit den Spielern?
Das Beste aus dem Team rauszuholen?
Komm, schau mir in die Augen
und sag mir, es ist nicht so.
Baseball ist das Einzige im Leben
für einen alten Miesepeter wie mich.
Aber ich hab es
meiner Frau versprochen, Branch.
Du hast ihr versprochen, dass du
nie wieder ein Trikot anziehst.
Aber nicht, dass du nie wieder
als Trainer arbeitest.
Trag doch Anzug und Krawatte
wie ein Staatsbeamter.
(SEUFZT)
Na komm, Burt.
Was sagst du?
Burt, ich brauch dich.
Was sagst du?
(REDEN DURCHEINANDER)
Na schön, Männer. Männer?
Männer?
Ihr habt es ja schon alle gehört,
ich bin jetzt euer neuer Trainer.
Ich will gar keine
großen Reden schwingen.
Nur eins:
Habt bloß keine Angst
vor dem alten Burt Shotton
als eurem Trainer.
Ihr könnt den Wimpel gewinnen,
obwohl ich hier bin.
Nichts,
was ich tue, äh, kann euch schaden.
Also dann...
Sind Sie Robinson?
Wusste ich's doch.
Dann gehen wir jetzt raus und
schlagen die, äh... Gegen wen spielen wir?
Die Giants, Burt.
Die Giants!
Dann schlagen wir die Giants!
ANSAGER (ÜBER LAUTSPRECHER):
Und jetzt ist am Schlag die Nummer 42,
First Baseman Jackie Robinson.
Merkt euch meine Worte
und dieses Datum.
Die Neger werden den weißen Mann
aus dem Baseball verdrängen.
Kein Vorurteil.
Hat physiologische Gründe.
Die haben ein längeres Fersenbein.
So sind die unfairerweise viel schneller.
ANSAGER (ÜBER LAUTSPRECHER):
Jetzt kommt Robinson.
Jack hält den Schläger weit unten,
den hinteren Fuß am hinteren Ende
der Schlagzone, die Beine leicht gespreizt.
Jack schlägt.
Der Ball saust Richtung Left Field.
Hartung schaut ihm hinterher und
auf Wiedersehen.
Das ist ein Home Run!
(LACHT)
Jackie Robinson erzielt seinen
ersten Major-League-Home Run.
Lag das jetzt daran, dass sein Fersenbein
länger war, Bob? Hmm?
(ALLE LACHEN)
"Fersenbein ist länger."
BROOKLYN - 22. APRIL 1947
Verzeihen Sie bitte.
Der Unterricht hat länger gedauert.
Ist schon in Ordnung.
Es ist so kalt und feucht da draußen.
Ich möchte nicht, dass er sich erkältet.
Gefüttert hab ich ihn schon.
Und da auf dem Tisch
liegen seine Schnuller.
Er wird es schön warm
hier drinnen haben.
Danke, Alice.
BARBER:
Die zweite Hälfte des ersten Innings.
Der Himmel ist inzwischen bleigrau.
Ziemlich bedrohlich.
Eddie Stanky
hat die erste Base erreicht.
Und jetzt tritt Jackie Robinson
ans Schlagmal.
Es kommt eine leichte Brise
vom Right Field nach links herein.
Das ist für die rechtshändigen Schlagmänner
nicht gerade ein Vorteil.
He! ***!
Schwarzer ***!
Hey, warum gehst du nicht zurück
auf die Baumwollfelder, wo du herkommst?
Ich hab gesehen, wie du dich
aus dem Dschungel geschwungen hast.
Chapman, der Trainer der Phillies,
scheint Robinson etwas zuzuzwitschern.
Chapman, schon als Spieler
bei den Yankees als Hitzkopf bekannt,
wird diesem Ruf
nun auch als Trainer gerecht.
MANN 1: Der ist nichts
als ein Schwachkopf, Jackie!
MANN 2:
Holt den Affen da vom Feld!
CHAPMAN : Geht's dir gut?
Sieht nicht danach aus.
***, ***, ***!
Na los, ***, ***, ***!
MENGE:
Whoa!
Willkommen in der Major League, Frischling!
Na los, steh schon auf!
Wer keine Hitze verträgt,
hat in der Küche nichts verloren.
Oder, Bobby?
CHAPMAN:
Das war eine nette Tanzeinlage, ***.
Lass deine Mütze ruhig liegen, vielleicht
wirft ja jemand ein paar Münzen rein.
Leg eine kleine Show hin, ***.
Gib uns einen kleinen Shuffle.
- Na los, Kohlegesicht.
- Er steckt das weg, er steckt das weg.
CHAPMAN:
So, ***.
Dann lass mal was sehen.
Aber pass auf mit dem Sonnenlicht.
Haut aus Kohle kann leicht verbrennen.
MENGE: Whoa!
MANN 3: Den kriegst du nicht?
MANN 4:
Noch mal! Schieß ihn ab!
CHAPMAN:
Wieso holt ihr nicht den zurück,
der für ihn
in die International League musste.
Spielen da nicht die Afrikaner?
Wer war es?
Wen hast du aus der Mannschaft
verdrängt, ***?
Komm schon, Jackie.
BARBER:
Robinson wartet auf den Wurf.
Schlägt, und das ist ein Flugball
raus ins Left Field.
Ennis steht gut,
und Robinson ist out.
Der Himmel klart allmählich wieder auf,
und die Sonne zeigt sich.
Der *** kann nicht spielen.
Ist schon gut, er steckt das weg.
Gott lässt ihn das durchstehen.
BARBER:
Im vierten Inning steht es noch 0 : 0.
Spider Jorgensen
entfernt sich ein wenig von der Base.
Die letzte Saison verbrachte Jorgensen
noch in Montreal.
Da kommt der Wurf.
Und Stanky schlägt
ein Single ins Right Field.
MANN 1:
Zur 3!
MANN 2: Schön flacher Ball.
So macht man das.
ANSAGER (ÜBER LAUTSPRECHER):
Als Nächstes schlägt nun für die Dodgers:
Jackie Robinson.
CHAPMAN:
Hey!
Hey, Pee Wee!
Hey, sag mal,
was macht der *** für euch,
damit ihr ihn aus eurem
Wasserspender trinken lasst?
Was?
Ich hoffe, ihr geht nicht
zusammen mit ihm duschen.
Das würde eine schöne Sauerei geben!
He! ***!
Stehst du auf weiße Weiber? Ja?
Welche von den Dodgers-Frauen
wirst du heute Abend noch besteigen?
SCHIEDSRICHTER:
Time!
Oh, wartet mal, kurze Auszeit.
Er muss ein Nickerchen machen.
Hey, sag schon, welche ist es?
Ich glaube, ich weiß es.
Die von Dixie?
(LACHT)
Entschuldige, Dixie. Ich hasse wirklich,
es dir sagen zu müssen.
Als ich sie vorhin sah, lief sie doch
ein klein wenig breitbeinig umher.
Aber mach dir nichts draus,
mach dir nichts draus.
Er sieht wie ein netter Boy aus.
Ist es nicht so, Boy?
Na komm schon,
***, ***, ***!
BARBER:
2 Mann bereit für Robinson.
Da kommt der Pitch von Leonard.
Er schwingt, und das ist eine
mächtige Kerze ins Innenfeld.
Seminick positioniert sich darunter.
- Hey, ist das ein Home Run?
- MANN 3: Ja.
Wenn wir in einem Fahrstuhlschacht spielen.
Ein leichter Fang, und Robinson ist out.
Du gehörst einfach nicht hierher, ***!
Hast du verstanden?
Warum schaust du nicht mal in den Spiegel?
Das ist ein Spiel für Weiße.
Ok? Krieg das
in deinen dicken Affenschädel rein!
Sieh mich an, Baby.
(KEUCHT)
Sieh mich an. Baby, sieh mich an.
(SCHREIT AUF)
(SCHLUCHZT)
Nein!
Nein.
Dem nächsten weißen Mistkerl,
der sein Maul aufmacht,
schlag ich seine
verdammten Zähne ein.
RICKEY:
Das dürfen Sie nicht tun, Jack.
Ich soll das einfach so
durchgehen lassen?
RICKEY: Diese Männer müssen
mit sich selbst leben.
Ich muss auch
mit mir selbst leben.
Ich werde da draußen
gerade auf eine Probe gestellt.
Sie zählen hier nicht, Jack.
Sie sind ein Teil dieser Sache.
Sie haben nicht das Recht,
die Menschen einfach im Stich zu lassen,
sie glauben an Sie.
Sie respektieren Sie, sie brauchen Sie.
Ist das so?
Wenn Sie sich prügeln, wird niemand sagen,
dass Chapman Sie provoziert hat.
Es wird heißen, dass Sie der Sache nicht
gewachsen sind und nicht hierher gehören.
Wissen Sie, wie das ist,
wenn einem jemand so was antut?
Nein.
Nein.
Sie wissen es.
Sie sind derjenige,
der hier auf die Probe gestellt wird.
In der Wüste.
40 Tage lang.
Die ganze Geschichte.
Und nur Sie.
Und ich kann nicht
das Geringste dagegen tun.
Natürlich können Sie das!
Sie können da jetzt
rausgehen und spielen!
Sie können auf die Base laufen
und punkten!
Sie können rausgehen
und dieses Spiel für uns gewinnen!
Wir brauchen Sie.
Ja, verflucht:
Wir alle brauchen Sie!
Sie sind Medizin, Jack!
MANN:
Auf geht's, Leute!
Sie gehen aufs Feld.
MANN: Geht auf eure Plätze!
Konzentriert euch, Jungs!
Auf geht's!
Wer spielt an der Ersten?
Ich brauche einen neuen Schläger.
BARBER: An der Anzeigetafel
hängen 8 Nullen für die Phillies
und 7 für die Dodgers.
Es beginnt die zweite Hälfte
des achten Innings.
CHAPMAN:
Na schön, ***.
Hey, Boy!
Veranda-Affe!
Hey, ***,
ich weiß, du kannst mich hören.
Du weißt, warum du hier bist, oder?
Du bist hier, damit für Rickey die ***-
Dollars am Kassenhäuschen klingeln.
Du gehörst nicht hierher, ***!
Hinsetzen! Du setzt dich hin,
oder ich setze dich hin.
CHAPMAN:
Was ist das Problem, Stank?
Du bist das Problem, du bist eine Schande.
Was für eine Art von Mann bist du?
Du weißt, er kann sich nicht wehren. Wieso
hackst du nicht auf einem rum, der es kann?
Ich leg mich doch nicht mit dir an
und flieg dann hier raus.
Stanky plaudert noch etwas
mit seinem Ex-Kollegen Chapman.
Beide sind Meister der Ablenkung.
Stanky von der Zweiten Base aus
und Chapman von der Bank.
Mal sehen, was der Schiedsrichter macht.
Er wäre absolut dazu berechtigt,
Stanky dafür vom Platz zu stellen.
Hey, Nummer 12!
Das reicht. Zurück auf die Bank.
Halt ja dein Maul, oder ich stopf es dir.
Das hört jetzt auf.
Hey, Stank? Wie ist das so,
der *** eines *** zu sein?
Keine Ahnung, Chapman. Wie ist das so,
ein Stück Redneck-Scheiße zu sein?
BARBER:
Robinson steht am Schlag.
Da kommt der Pitch.
Und Jack schlägt den Ball
kurz hinter die zweite Base.
MANN 1:
Tut mir leid.
BARBER: Kein sonderlich beeindruckender
Schlag, aber Jackie steht an der Ersten.
Vorwärts, Jackie!
ANSAGER (ÜBER LAUTSPRECHER):
Am Schlag nun der Center Fielder,
die Nummer 7, Pete Reisen.
BARBER:
Mr. Pete Reiser tritt jetzt ans Schlagmal.
Robinson entfernt sich
wieder weit von der Ersten
und trippelt wie
eine Katze auf heißen Pfoten.
MANN 2:
Zurück!
- Whoa!
- Safe!
(MENGE JUBELT)
BARBER: Die Dodgers-Fans danken Jackie
diese Aktion mit Beifallsbekundungen,
denn genau diesen Spielstil
erwarten sie von ihren geliebten Dodgers.
MANN 3:
Konzentration.
Wirf ihn raus.
Stiehl die Base, Schatz.
Hol sie dir.
- Strike 3, du bist out!
- MANN 4: Er versucht es!
MANN 5: Runter! Runter!
SCHIEDSRICHTER: Safe!
BARBER: Robinson liegt nach dieser
entschlossenen Aktion
in aussichtsreicher Position,
um zu punkten.
MANN 6:
Sehr schön, gut gemacht!
BARBER: Der junge Gene Hermanski tritt
ans Schlagmal, er spielt heute im Right Field.
Komm schon!
BARBER: Oh, Hermanski
drischt ein Single ins Left Field
und Robinson macht in aller Ruhe
den ersten Run des Spiels,
der die Partie zugleich
entscheiden könnte.
Na gut.
MANN 7: Jackie!
MANN 8: Es geht doch!
Hey, Robinson!
Danke.
Wofür?
Du bist in meinem Team.
Was hätte ich machen sollen?
Guter Schlag.
Das ganze Theater
wegen einem Neuling.
Was, er war 10, 12-mal am Schlag.
Euer Jubel verdirbt ihn bloß.
Denken Sie, das hat Sie
das Spiel gekostet, Chapman?
Nein. Ich denke, ein Single ins Left Field
hat uns das Spiel gekostet.
(LACHT)
Waren Sie vielleicht zu hart zu Robinson?
Nein. Verstehen Sie, wir behandeln ihn
genauso wie Hank Greenberg,
nur nennen wir den nicht Neger,
sondern Judensau.
Jedes Mal, wenn wir
gegen die Yankees spielen,
dann nennen wir Joe DiMaggio
einen Spaghettifresser.
Ok? Und die können darüber lachen.
Und wenn das Spiel vorbei ist,
ist alles vergessen.
JACKIE:
Ist mir egal, ob die Leute mich mögen.
Ich bin nicht hier,
um Freunde zu gewinnen.
Ich kann sogar auf ihren Respekt
verzichten. Ich weiß, wer ich bin.
Ich habe genug
Respekt vor mir selbst.
Aber ich lasse nicht zu,
dass sie mich besiegen.
Die werden dich nie besiegen.
Heute waren sie ganz kurz davor.
Ich werde morgen
zur Bank der Phillies gehen.
Und dann werde ich Ben Chapman
den Hals umdrehen!
(LACHT)
Habe ich etwas Komisches gesagt?
Als ich Ihnen das erste Mal
von Robinson erzählte, Harold,
da waren Sie dagegen.
Und jetzt, urplötzlich,
sorgen Sie sich um ihn.
Ich frage mich, wie es dazu kam.
- Jeder anständige Mensch würde ja wohl...
- Sympathie, Harold.
Ist ein griechisches Wort.
Es bedeutet "mitleiden".
"Ich sympathisiere mit dir",
bedeutet "Ich leide mit dir".
Und dieser Trainer von Philadelphia, äh...
(LACHT)
...erweist mir sogar einen Dienst.
- Einen Dienst?
- Ja.
Er erzeugt Sympathie,
und zwar für Jackie.
"Philadelphia" ist auch Griechisch.
Es bedeutet "brüderliche Liebe".
(SUMMER ERTÖNT)
JANE (ÜBER SPRECHANLAGE}:
Bob Bragan möchte Sie sprechen, Mr. Rickey.
Was, in aller Welt, will der denn?
Schicken Sie ihn mir.
Was wollen Sie, Bragan?
Äh, Mr. Rickey, ich, äh...
- Ich würde, ähm...
- Was wollen Sie?
Ich würde gern hierbleiben, Sir.
Sofern es nicht schon zu spät ist.
Was ist mit Robinson?
Die Welt verändert sich.
Und ich denke,
ich komme damit zurecht.
Ich meine, ich glaub's einfach nicht. Ich sag
meine Meinung, und die verkaufen mich.
(COUNTRYMUSIK SPIELT
ÜBER LAUTSPRECHER)
Das ist nicht das Amerika, das ich kenne!
Nein. Heimat der Freien, Land der Tapferen.
Hörst du mir zu?
Wo schicken sie dich hin, Hig?
Pittsburgh.
Für Bargeld und irgend so einen
italienischen Outfielder namens Gionfriddo.
Pittsburgh. Ich meine...
Viel Glück, Jungs.
Ihr werdet es brauchen.
Pittsburgh!
(SEUFZT)
Branch, hier ist Herb.
RICKY (AM TELEFON):
Hallo, Herb. Was kann ich für Sie tun?
Branch, wie lange
kennen wir uns nun schon?
Oh, 20 Jahre, vielleicht länger.
Ja, und wir haben so einiges
zusammen durchgestanden.
Sie, äh, können mir vertrauen und bestimmt
verstehen, wenn ich sage, dass Brooklyn
morgen zu dem Spiel hier bei uns...
(AM TELEFON)
...nicht diesen *** mitbringen kann.
Wieso denn das, Herb?
Sein Name ist übrigens Jackie Robinson.
Ja, Branch, ich verstehe ja,
dass er einen Namen hat,
aber wir sind hier in Philadelphia
einfach noch nicht bereit für so was.
Ich befürchte, wir werden gegen Ihr Team
nicht auflaufen können, sollte er mitkommen.
Nun ja, was Sie mit Ihrem Team machen,
ist Ihre Entscheidung, Herb.
Aber mein Team wird morgen
in Philadelphia sein...
(AM TELEFON)
...und zwar mit Robinson.
Und sollten wir den Sieg zugesprochen
kriegen, weil ihr nicht erscheint, bitte schön.
Das wäre ein 9 : 0...
(AM TELEFON)
..falls Sie es vergessen haben.
Wissen Sie, seit einiger Zeit haben Sie sich
schon sehr in diese Angelegenheit verbissen,
und ich wüsste wirklich zu gerne,
was Sie damit beweisen wollen.
Sagen Sie, denken Sie,
Gott ist ein Baseball-Fan, Herb?
Was soll denn das jetzt bedeuten?
Es bedeutet, Sie werden
eines Tages vor Gott stehen.
Und wenn er Sie dann fragt,
warum Sie in Philadelphia
nicht gegen Robinson aufgelaufen sind
und Sie darauf antworten,
"weil er ein Neger war",
dann ist diese Antwort
womöglich nicht ausreichend!
BEN FRANKLIN HOTEL,
PHILADELPHIA - 9. MAI 1947
Ok, Leute, wir müssen in 20 Minuten
im Stadion sein, also Tempo Tempo.
MANN:
Hey!
Hey. Verschwinden Sie.
Und schaffen Sie den Bus weg.
Oh nein, wir haben eine Reservierung.
Wir sind die Dodgers.
Tut mir leid, Sie sind nicht willkommen.
Nicht, solange Neger bei Ihnen mitspielen.
Sie meinen, dass nur Robinson
hier nicht erwünscht ist, richtig?
Nein, ich meine, dass Ihre ganze
Mannschaft hier nicht erwünscht ist.
- Wir steigen seit über 10 Jahren hier ab.
- Solange werden Sie kein Zimmer kriegen.
Oh, ganz sachte.
Immer mit der Ruhe.
Wer hat Sie dazu bewogen?
Stecken die Phillies dahinter?
Die lassen uns hier
nicht absteigen, Jungs.
Die wollen uns hier nicht.
Vielleicht hat die 42 genug Freunde hier,
um uns einzuquartieren.
MANN: Das ist die Regel unseres Hauses.
SUKEFORTH: Wir haben eine Reservierung.
- Was soll das?
- MANN: So lautet die Regel.
Was willst du damit sagen?
Ich will damit gar nichts sagen.
Aber wenn man nicht in Hotels darf,
dann muss man eben privat absteigen.
Oder nicht?
Was?
Was willst du von mir, Walker?
Eine Entschuldigung.
Du willst eine Entschuldigung?
Wofür?
Für Orte wie diesen?
Nein. Dafür, dass du diese Saison in eine
verdammte Zirkusnummer verwandelst!
- Hey, Freunde.
- Ich bin Baseballspieler.
- Ich will hier Baseball spielen!
- Genau wie ich auch.
- Ich will hier gewinnen.
- Das wollen wir alle. Sind wir uns da einig?
Und wie sollen wir gewinnen, wenn wir
in einem Bus schlafen müssen?
Vielleicht tut dir das ganz gut, so wie du
zuletzt den Schläger geschwungen hast.
- Hey, pass auf, was du sagst!
- Und pass du gut auf deine Hand auf!
- Rede nie wieder so mit mir, klar?
- Pass auf deine Hand auf!
Pass auf, mit wem du dich anlegst!
Spucken Sie mich etwa an?
Würde ich das tun,
wäre das zu Ihrem Vorteil!
- Das reicht. Fahren Sie nach Hause, na los!
- So, das reicht! Sofort alle aufhören!
Hey! Gewöhnt euch dran, Leute!
Jedes Mal, wenn wir irgendwo aufkreuzen,
ist der Zirkus in der Stadt.
Ich werde nirgendwo hingehen!
Ich bleibe hier!
"Es gibt einen großen Lynchmob
mitten unter uns.
Sie arbeiten ohne Strick und
tragen auch keine weißen Kapuzen."
Die meinen Sie, nicht mich.
"Wir müssen uns vergegenwärtigen,
dass diese Staatsfeinde
sich nicht jenseits der Grenzen
unseres Heimatlandes aufhalten."
Das kann nur ein Jude verfasst haben.
Ist mir egal, wer das verfasst hat.
Es steht in den verdammten Zeitungen!
(SEUFZT)
Das ist nicht gut, Ben.
Der ganze Verein steht
wie ein Haufen Rassisten da.
Sie müssen was dagegen unternehmen.
Was, ich? Hören Sie,
ich verteidige den Baseball.
Dann stellen Sie sich jetzt vor den Verein,
und verteidigen Sie die Phillies!
Es hat auf dem Spielfeld angefangen und
wird dort enden. Das ist mein letztes Wort.
Schon klar.
- Hey, Leute.
- Hey.
Entschuldigen Sie. Hi, Jackie.
Äh, Wendell, ähm...
Es gibt da eine Anfrage.
Äh, Ben Chapman, er ist der, äh,
Cheftrainer der Phillies, wie Sie wissen.
Äh, er würde gerne
ein Foto mit Ihnen machen.
Haben Sie getrunken, Harold?
(LACHT)
Nein. Schön wär's.
Nein. Mr. Rickey, äh,
hält es für eine gute Idee.
Er meint, das wird auf jeder Sportseite
im ganzen Land zu sehen sein.
Ein Beispiel, dass selbst die starrsinnigsten
Menschen sich ändern können.
Chapman hat sich nicht geändert.
Er versucht nur, sein Gesicht zu wahren.
Mr. Rickey sagt, es ist nicht wichtig,
ob er sich geändert hat.
So lange es so aussieht,
als hätte er sich geändert.
Sie haben sich von keiner Frage
überraschen lassen.
Dann wird Sie ein Foto
erst recht nicht überraschen.
Chapman sagte, er würde runterkommen.
Oder, äh, er könnte Sie auf dem Gang treffen.
Nein.
Auf dem Spielfeld.
Wo alle es sehen können.
Ist der Dritte Weltkrieg ausgebrochen?
Seht euch mal an.
Wenn Sie selbst alte Veteranen wie dich
ausgraben, muss es wichtig sein.
Na schön, ich möchte etwas sagen, äh...
Jackie ist beim Baseball
aufgenommen worden
und die Phillies wünschen ihm all
das Glück, das wir wünschen können.
Ich hoffe bloß, dass unsere Feuerprobe
ihm geholfen hat.
MANN 1:
Wie wär's mit einem Foto?
Wie Sie die Hände schütteln,
das Kriegsbeil begraben.
Sie wollen das Kriegsbeil begraben?
Sicher.
Wir nehmen einen Schläger.
Auf diese Weise
vermeiden wir Hautkontakt.
- Ist gut.
- MANN 2: Alles klar, Leute.
- Dann los.
- MANN 3: Schauen Sie hierher. Sehr gut.
MANN 4:
Eins noch. In diese Richtung, Ben.
BARBER:
Ostermueller steht auf dem Pitcher's Mound.
PITTSBURGH - 17. MAI 1947
Ostermueller wägt wie üblich
den Wurf ab. Er ist einer
der langsamsten Pitcher der Liga.
Er geht in die Wind-Up-Position.
Meine Güte! Er hat Jackie Robinson direkt
am Kopf getroffen! Jackie liegt am Boden!
Was sollte das werden, Ostermueller?
Hey!
Ostermueller, du Schwein! Du musst auch
noch ans Schlagmal! Vergiss das nicht!
Hey, ich bin bereit, du Spaghettifresser!
Ach ja? Spaghettifresser? Ich verpass
dir direkt einen zwischen die Augen!
- Den wirst du nicht mal kommen sehen.
- Er hat hier nichts verloren, klar?
Verzieht euch zurück nach Brooklyn!
(ALLE RUFEN DURCHEINANDER)
Ich schick dich zurück
zu Schmeling und Göring
und dem ganzen Rest
von deinen toten ***-Freunden.
MANN 1:
Willst du eine aufs Maul, du Zwerg?
MANN 2:
Er gehört nicht hierher!
Das sind einfach Ignoranten.
Hmm?
Wenn die dich kennen würden,
würden sie sich schämen.
Was kann ich für Sie tun, Pee Wee?
Nun, Mr. Rickey, es ist folgendermaßen.
Die Serie in Cincinnati nächste Woche.
Ja. Ganz wichtige Auswärtsspiele.
- Wir liegen nur 3 Siege zurück.
- Ja, Sir.
Sie wissen, ich komme aus Kentucky.
Nun, dann wird Cincinnati
ja fast ein Heimspiel für Sie.
Tja,
ich habe diesen Brief erhalten.
Da finden's wohl einige nicht so toll,
dass ich mit Robinson spiele.
Ja?
"***-Freund.
Nimm dich in Acht.
Wir kriegen dich, Kriegsgewinnler."
(LACHT)
Bloß das gewöhnliche Gewäsch.
Für mich ist das nicht gewöhnlich, Sir.
(LACHT)
Wie viele solcher Briefe
haben Sie erhalten, Pee Wee?
Na, bloß den einen.
Reicht das nicht?
Was ist das?
Ich werde Ihnen sagen,
was das nicht ist.
Das sind keine Briefe
vom Jackie Robinson-Fanklub.
"Zieh dich aus dem Baseball zurück,
oder dein Baby wird sterben."
"Hör mit dem Baseball auf
oder deine ***-Frau..."
"Hör sofort auf, zu spielen,
oder du stirbst."
Weiß Jackie davon?
Selbstverständlich weiß er davon.
Und das FBI.
Die nehmen eine Drohung
in Cincinnati äußerst ernst.
Verzeihen Sie mir, dass es mich nicht sehr
aufwühlt, dass man Sie Gewinnler nennt.
Sie sollten stolz sein.
Ich will einfach nur Baseball spielen, Sir.
Das ist alles.
Oh ja, das verstehe ich.
Ich wette, Jackie will auch
einfach nur Baseball spielen.
Ich wette, er wünscht sich,
er würde nicht ständig abgeworfen werden.
Ich wette, er wünscht sich,
ihm würde nicht mit Mord gedroht werden.
Die Welt ist nicht mehr
so einfach wie früher.
Das war sie vermutlich nie.
Wir taten, äh, so,
als ob es nur Baseball gäbe.
Das geht jetzt nicht mehr.
Ja, Sir.
(MENGE JUBELT)
BARBER:
Keine Hits, keine Runs für die Dodgers.
Die Reds kommen an den Schlag.
CROSLEY FIELD, CINCINNATI -
21. JUNI 1947
Was glaubst du,
wie oft Pee Wee heute punkten wird?
Das weiß ich nicht, mein Sohn.
Doch ich habe mal Honus Wagner spielen
sehen. Und der hat gleich 3-mal gepunktet.
- Wir werden's abwarten müssen.
- Wow, das wäre so toll.
(MENGE BUHT)
Hey, ***, wir wollen dich nicht!
Hey! Hey, *** Boy!
Scher dich raus aus Cincinnati!
Wir wollen dich hier nicht!
Geh zurück nach Brooklyn!
MANN 1:
Bist du der Balljunge, ***?
MANN 2:
Hey, ***! Ich rede mit dir!
Scher dich, verdammt noch mal, raus
aus Cincinnati! Wir wollen dich hier nicht!
***!
Hau ab, wir wollen dich hier nicht!
Die Cincinnati-Fans bekunden ihr Missfallen,
während die Dodgers auflaufen.
Robinson spielt an der Ersten,
Stanky an der Zweiten,
Jorgensen an der Dritten
und Kapitän Pee Wee Reese auf der Short.
Werte Zuhörer. Männer wissen: Der Gillette
Superspeed Rasierer ist eine Wucht.
Und der wahrscheinlich sanfteste
Rasierer, den Sie je benutzen werden.
Sehen Sie gepflegt aus,
fühlen Sie sich gepflegt, seien Sie gepflegt.
MANN 3:
Wir wollen hier keine ***!
Die können sagen, was sie wollen.
Wir sind nur hier, um zu spielen.
MANN 4:
Schafft ihn vom Feld!
Das sind bloß Schwachköpfe,
die alle noch immer im Bürgerkrieg leben.
Wir hätten ihn gewonnen, wenn uns nicht
die Maiskolben ausgegangen wären.
Wir hatten nur keine Munition mehr.
Viel Glück beim nächsten Mal, Pee Wee.
Es wird kein nächstes Mal geben.
MANN 5:
Hey, Reese! Kriegsgewinnler!
Alles, was zählt, ist das hier, Jackie.
Dieser Moment, weißt du, was ich meine?
Danke, Jackie.
Wofür willst du mir danken?
Meine Familie aus Louisville sitzt da oben.
Ich will, dass sie's wissen.
Ich will, dass sie wissen, wer ich bin.
Hey, Nummer 1!
Willst du spielen oder Kaffee trinken?
(SCHNAUBT VERÄCHTLICH)
Ich will spielen, Sir.
SCHIEDSRICHTER:
Play ball!
MANN 6:
Lass dich nicht aus der Ruhe bringen!
Ich will Baseball spielen.
Am besten, wir tragen morgen alle die 42.
Dann können sie uns nicht unterscheiden.
MANN 7:
Los, Jackie!
(REDEN DURCHEINANDER)
Was ich dich
schon lange fragen wollte:
Wie kommt's, dass du immer erst duschst,
wenn alle anderen fertig sind?
Bist du schüchtern?
Ich will nicht, dass sich
jemand unbehaglich fühlt.
Wir sind ein Team,
das eine Siegessträhne hat.
Und die Hälfte der Siege
haben wir dir zu verdanken.
Du bist der mutigste Kerl,
den ich kenne.
Du führst uns an, und da hast du
Angst vor dem Duschen? Ja?
Na, komm.
Jetzt dusch mit mir, Jackie.
Also, ich meinte jetzt nicht...
Das kam vielleicht falsch rüber. Ich wollte
nicht sagen, geh nur mit mir duschen.
Ich wollte sagen, wieso gehen wir
nicht alle zusammen duschen.
- Wieso?
Nein, als Team!
Wieso duschen wir nicht als Team?
- Heh. Branca?
- Ja.
- Hör auf.
- Ja.
Ich hör auf.
Wir sind nun im letzten
von 4 Spielen gegen die Cardinals,
BROOKLYN - 20. AUGUST 1947
und es ist ein erbitterter Kampf.
Am Anfang des 11. Innings steht es 2 : 2.
Falls Sie gerade erst eingeschaltet haben,
was ist bisher geschehen?
Nun, es war ein Match der Doubles.
Zuerst brachte Robinson
im dritten Inning Stanky damit ins Ziel.
MANN 1:
Zur Zweiten! Zur Zweiten!
BARBER: Und das Gleiche gelang Dixie
Walker im Achten.
(MENGE JUBELT)
Zweite Base! Zweite Base!
BARBER:
Doch das reichte nicht,
denn die Cardinals
glichen mit 2 Doubles im Neunten aus.
Die Red Birds stehen am Scheideweg.
Sie liegen 5 Siege zurück,
während die Dodgers die Tabellenspitze
seitdem 30. Juni nicht mehr hergeben.
Slaughter, Spitzname Country,
war zuletzt 4-mal erfolglos.
Für "Fireman" Casey ist es
die zweite Einwechselung.
Dieses Spiel ist so eng wie ein
zu heiß gewaschener Pullover.
Casey geht in seine Wind-Up-Position.
Slaughter schlägt den Ball direkt zu Reese,
der ihn zu Jack an der Ersten wirft.
(JACKIE STÖHNT AUF)
BARBER:
Gütiger Himmel!
Robinson liegt am Boden. Slaughter hat ihn
mit den Spikes erwischt, erliegt am Boden!
MANN 2: Verdammt noch mal, Slaughter!
Du hast mit Absicht meinen Spieler verletzt!
Aufstehen, Jackie.
Helft ihm auf, Jungs, helft ihm auf.
Bleib einfach liegen, der Doc ist gleich da.
Dem nächsten Schlagmann verpasst du
eine an den Kopf. Hau ihn aus den Schuhen.
- Nein, hilf mir auf.
- MANN 3: Du bleibst schön, wo du bist.
Nein, jetzt helft mir auf!
Vorsicht, Kleiner.
(MENGE JUBELT)
Spielt ihn einfach out.
(KEUCHT)
Spielt ihn out!
Alles klar?
Dieses Spiel ist zu wichtig.
Spielt ihn nur out.
Spielt weiter.
- Du bist hart im Nehmen, Jackie.
- STANKY: Spielen wir ihn out.
Jackie, was sagen Sie dazu?
Glauben Sie, dass es Absicht war?
(JACKIE STÖHNT)
Sie haben das Spiel gesehen.
Mein Fuß war ganz am Rand der Base,
er war weit weg, hat aber voll durchgetreten.
- Dann war's also Absicht?
- Slaughter sagt, es war ein Unfall.
Na, warum fragen Sie mich dann noch?
- Bezeichnen Sie Slaughter als Lügner?
- MANN: Ist er ein Lügner, Jackie?
Ob ich ihn als Lügner bezeichne?
Was werdet ihr schreiben?
- Alle sofort raus hier!
- Kommen Sie, lassen Sie ihn ausreden!
RICKEY:
Lasst mich mit meinem Baseman reden.
- Ist er ein Lügner, Jack?
- Raus!
- Schon gut, schon gut.
- Er wird gerade zusammengeflickt.
Wir machen nur unseren Job, Rickey.
RICKEY: Sieht gut aus, Babe.
BABE: Danke, Sir.
Sich selbst zu verteidigen, ist etwas,
das man von jedem erwartet.
Doch bei einem Schwarzen regt
sich so mancher darüber auf.
(SEUFZT)
Ich habe heute früh was beobachtet.
Auf einem Trainingsfeld sah ich, wie ein
kleiner weißer Junge am Schlag stand.
(LACHT)
Wissen Sie, was er getan hat?
Sich vor einem Fastball gedrückt?
Er hat so getan, als wäre er Sie.
Er hat sich die Hände
mit Dreck eingerieben
und mit ausgestreckten Armen
herumgewedelt. So wie Sie es tun.
Ein kleiner, weißer Junge, der so tut,
als wäre er ein schwarzer Mann.
(SEUFZT)
Wieso haben Sie das getan,
Mr. Rickey?
(RICKEY SEUFZT)
Wir haben in Deutschland
den Faschismus besiegt.
Und jetzt ist es an der Zeit,
dass wir zu Hause den Rassismus besiegen.
Nein.
Wieso?
Wieso haben Sie es getan?
Kommen Sie.
Sagen Sie es mir.
Ich liebe dieses Spiel.
Ich liebe Baseball.
Ich habe nur dafür gelebt.
Vor mehr als 40 Jahren war ich Spieler-
Trainer an der Ohio Wesleyan University.
Wir hatten einen schwarzen Catcher.
Der beste Schlagmann im Team.
Charlie Thomas.
Ein netter, junger Mann.
Ich sah mit an, wie erlitt,
zerbrach, wegen seiner Hautfarbe.
Und ich tat nicht genug, um zu helfen.
Ich redete es mir ein,
aber es war nicht so.
An dem Spiel, das ich so liebte,
war etwas fundamental Unfaires.
Und ich ignorierte es.
Doch es kam eine Zeit,
da konnte ich das nicht länger tun.
Sie...
Dank Ihnen liebe ich
den Baseball nun wieder.
Danke.
(RÄUSPERT SICH)
JACKIE:
Die letzte lange Auswärtsserie des Jahres.
Und 2 lange Gesichter, was?
Hol nicht so weit aus beim Schlagen.
Ist das dein Ernst?
Sonst werfen sie nur ständig
Fastballs nach innen.
Aber wenn du dich
auf die Fastballs einstellst,
müssen sie früher oder später
auf langsame Effet-Würfe setzen.
Und was wird dann passieren, Trainer?
(IMITIERT BALLSCHLAG)
(IMITIERT JUBELNDE MENGE)
(BEIDE LACHEN)
- Ist das wahr?
- Ja.
Wenn wir von diesen nächsten
Auswärtsspielen genug gewinnen,
dann kommen wir
mit dem Siegerwimpel zurück.
Hauptsache, du kommst zurück.
Das würde mir schon reichen.
Du bist in meinem Herzen.
SMITH: Seit dem 4. Juli konnten
die Brooklyn Dodgers
all ihre Herausforderer
auf Distanz halten.
Während dieser Zeit,
so wie schon die ganze Saison über,
sah ich, wie Jackie Robinson
sich in den Dienst
einer höheren Sache stellt.
Und damit meine ich nicht die Brooklyn
Dodgers, obwohl ihm auch das gelingt.
Der Mann steht für Courage.
Er ist eine Naturgewalt.
Er bewegt viel, ohne sich zu verbiegen.
Er verändert die Welt und weigert sich
zugleich, sich von ihr ändern zu lassen.
Aber Baseball ist nicht Tennis.
Es erfordert ein Team.
Zusammenzufinden, war ein Anfang.
Zusammenzubleiben,
ein großer Schritt vorwärts.
Aber gewinnen
kann man nur gemeinsam.
Out!
(STÖHNT)
Jackie, du Teufelskerl,
ich könnte dich küssen!
Gut gefangen.
Du jetzt oder ich? Ha.
SMITH: Und während dieser letzten
Auswärtsserie der Saison
tun Jackie Robinson
und die Brooklyn Dodgers genau das.
Sie halten die Cardinals auf Abstand
und streben dem Titel entgegen.
Boss, wir haben's geschafft.
Wir haben Cincinnati förmlich überrannt!
RICKEY (AM TELEFON):
Gut, sehr gut, Harold.
Uns fehlt bloß noch ein Sieg zum Titel.
Wer pitcht morgen für die Pirates?
Ostermueller.
BARBER: Fritz Ostermueller
ist auf dem Pitcher's Mound.
Er spielt eine durchwachsene Saison.
PITTSBURGH - 17. SEPTEMBER 1947
Mit einem Sieg beim
heutigen Spiel in Pittsburgh
können sich die Dodgers den
Siegerwimpel der National League sichern.
Die Yankees sind bereits
Meister in der American League.
Es herrscht noch immer böses Blut,
seit Ostermueller Robinson in
einem früheren Spiel am Kopf getroffen
und dadurch
heftige Tumulte ausgelöst hatte.
Nun steht nur noch eben
jener Ostermueller
den Dodgers im Weg auf
ihrer Jagd nach dem Titel,
den sie letztes Jahr
noch so knapp verpassten.
Komm schon, Jackie, auf geht's!
BARBER:
Da kommt der Pitch.
Und Robinson lässt ihn passieren.
Ball 1.
- Komm schon, Fritz, zeig's diesem Boy!
- Du gehörst nicht hierher.
Und das wirst du auch nie.
BARBER:
Robinson rückt dicht ans Schlagmal.
Er hat sich die ganze Saison über
nicht einschüchtern lassen.
MANN:
Gut so, Jackie!
Du kannst ihm nichts anhaben, Ostermueller!
Aber er kann dir etwas anhaben!
BARBER:
Ostermueller setzt zum Wurf an.
Doch wieder nur ein Fehlwurf.
Fritz scheint darauf zu spekulieren,
Jackie zu einem ungünstigen
Schlag verleiten zu können.
Robinson kommt
in seiner ersten Profisaison
auf unglaubliche 31
Doubles und 10 Home Runs.
Er hat bis jetzt insgesamt 27 Bases
gestohlen ohne ein einziges Out.
(OSTERMUELLER STÖHNT)
Ostermueller lässt daher
die gebotene Sorgfalt walten.
BARBER (ÜBER LAUTSPRECHER):
Schon der dritte Fehlwurf.
Robinson wartet geduldig auf einen Wurf,
den er treffen kann.
Jetzt gib mir schon einen.
Gib mir einen, den ich schlagen kann.
Du willst einen?
Wovor fürchtest du dich?
Wovor fürchtest du dich?
BARBER:
Ostermueller wartet auf das Zeichen.
Überleg dir gut,
was du dir wünschst, Boy.
BARBER:
Und hier kommt der Pitch.
(MENGE JUBELT)
Oh, und das ist ein tiefer
Flugball tief ins Left Field.
Ralph Kiner sprintet ihm hinterher,
doch der Ball fliegt weit weg.
Weit, weit, weit und...
Oh, ho, ho, unglaublich!
Auf diesen Wurf
hatte Robinson gewartet.
Das ist ein Home Run!
(JUBELN)
Und wenn nicht
noch ein Wunder geschieht,
werden die Dodgers
in die World Series einziehen!
FRAU:
Ja!
(ALLE JUBELN)
Er hat es geschafft,
er hat es geschafft!
(MENGE JUBELT)
Pittsburgh!
Ja!
Spitzenschlag, Jackie!
BARBER:
Jack kann in aller Ruhe die Runde machen,
und selbst das Publikum hier in Pittsburgh
erkennt diese besondere Leistung an.
Ich kann beinahe von hier aus
den Jubel der Fans
daheim in Brooklyn hören.
FRAU:
Jackie, ja, ja!
Robinson umrundet die Dritte
und vollendet den Home Run,
Home, sweet home.
BRANCH RICKEY WURDE 1967
IN DIE NATIONAL BASEBALL
HALL OF FAME GEWÄHLT.
PEE WEE REESE WURDE 1984
IN DIE NATIONAL BASEBALL
HALL OF FAME GEWÄHLT.
WENDELL SMITH WURDE
ALS ERSTER AFROAMERIKANISCHER
SPORTJOURNALIST 1948
IN DIE BASEBALL WRITER'S ASSOCIATION
OF AMERICA AUFGENOMMEN.
EDDIE STANKY WURDE TRAINER
BEI DEN ST. LOUIS CARDINALS,
DEN CHICAGO WHITE SOX
UND DEN TEXAS RANGERS.
RALPH BRANCA WURDE 3-MAL
INS ALL STAR-TEAM BERUFEN.
1947 GEWANN ER 21 SPIELE.
ER LEBT UND ARBEITET
IN RYE, NEW YORK.
BEN CHAPMAN WURDE 1948 GEFEUERT
UND HAT NIE WIEDER
ALS TRAINER GEARBEITET.
DIXIE WALKER WURDE IN DER
FOLGENDEN SAISON VERKAUFT.
NACH PITTSBURGH.
ED CHARLES WURDE
MAJOR LEAGUE BASEBALLSPIELER.
1969 GEWANN ER MIT DEN
NEW YORK METS DIE WORLD SERIES.
RACHEL ROBINSON GRÜNDETE 1973
DIE JACKIE ROBINSON-STIFTUNG.
SIE VERGIBT IM GANZEN LAND
STIPENDIEN AN COLLEGE-STUDENTEN.
JACKIE ROBINSON WURDE 1947
ZUM MAJOR LEAGUE-NEULING
DES JAHRES GEKÜRT.
ROY CAMPANELLA FOLGTE IHM 1948
UND DON NEWCOMBE 1949.
1955 GEWANN ER DIE WORLD SERIES
GEGEN DIE NEW YORK YANKEES,
INDEM ER IN SPIEL 1
DIE HOMEBASE STAHL.
1962 WURDE ER
IN DIE NATIONAL BASEBALL
HALL OF FAME GEWÄHLT.
JEDES JAHR IM APRIL TRAGEN ALLE
MAJOR LEAGUE BASEBALLSPIELER
DIE NUMMER 42
IM ANDENKEN AN JACKIES LEISTUNGEN
AUF UND NEBEN DEM SPIELFELD.
DIE 42 IST DIE EINZIGE NUMMER,
DIE IM GESAMTEN BASEBALLSPORT
NICHT MEHR VERGEBEN WIRD.
IM GEDENKEN AN RICHARD FOWKES
[German - SDH]