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Sie kommen jeden Tag näher, Pa.
- Sind sie auf unserem Land?
- Nein, Sir.
Dann geht es uns nichts an.
Oder?
Hast du noch was zu sagen?
Nein, Sir.
Herr, wir...
- Hab ich was getan?
- Frag lieber, was du nicht getan hast.
Zum Essen nimmt man
bei uns die Mütze ab.
Eure Mutter wollte euch
zu guten Christen erziehen.
Ich tue mich da vielleicht
etwas schwerer als sie,
aber wenigstens bringe ich euch
Manieren bei. Wollen wir...?
Herr, wir haben das Land gerodet,
wir haben gepflügt, gesät,
geerntet und gekocht.
All das haben wir ganz alleine geschafft.
Wir haben uns krumm gelegt
für jede Krume,
aber wir danken dir trotzdem
für dieses Essen, Herr. Amen.
- Woher hast du die Mütze, Boy?
- Vom Bach, Sir.
- Hat da etwa jemand Mützen verteilt?
- Ich habe sie gefunden.
Jacob, dir scheint was
durch den Kopf zu gehen.
- Woran denkst du?
- Es ist doch immer das alte Thema, Pa.
Red nicht um den Brei herum. lhr seid
erzogen worden, eure Meinung zu sagen.
Ich kann dieses Herumgedruckse
nicht leiden. Sag schon, was du denkst.
Auf eine große Rede
kann ich allerdings verzichten.
Ich weiß, was du vom Krieg hältst, Pa.
Wir alle empfinden das Gleiche.
Aber wir können ihn
nicht mehr ignorieren.
Du sagst, er gehe uns nichts an.
Aber wir sind aus Virginia. Ich glaube,
was hier passiert, geht uns etwas an.
- Das glaubst du?
- Ja, Sir.
Na gut.
- John?
- Sir?
Was hast du vor? Wirst du deine Sklaven
behalten oder sie freilassen?
Ich habe keine Sklaven, Pa.
Stimmt, John.
Du hast keinen einzigen Sklaven.
Und du, James?
Hättest du gern einen Sklaven?
- Darüber habe ich nie nachgedacht, Pa.
- Dann tu's jetzt.
Denk darüber nach.
Wenn du Geld hättest,
würdest du einen kaufen?
- Nein, Sir.
- Warum nicht?
Wenn ich meine Arbeit nicht selbst tue,
bleibt sie liegen.
Und wenn ein Freund von dir
Sklaven hätte
und jemand wollte sie ihm wegnehmen?
- Würdest du ihm helfen, sie zu behalten?
- Nein, Sir.
- Ich dachte, du heißt Nathan?
- Das weißt du doch, Pa.
Ich erinnere mich vage...
Aber ich habe mit Henry geredet.
- Sir?
- Was meinst du dazu?
- Ich täte es nicht.
- Warum?
Ich kämpfe für nichts, an das ich nicht
glaube. Das kann kein Freund erwarten.
Ich weiß nicht, warum wir jeden Samstag
das gleiche Thema wiederkäuen.
Ich hoffe nur, dass die Sache
damit jetzt ein Ende hat.
Reicht mir das Brot.
Es ist Zeit zu fahren, Papa.
Du vermisst sie noch immer, was?
Vermissen?
Jennie, du hast keine Ahnung,
was ich hier oben empfinde.
Selbst nach so langer Zeit.
Nach 16 Jahren.
Ich habe immer noch das Gefühl, dass sie
nicht tot ist. Dass sie sich nur ausruht.
Ich warte nur darauf, dass sie aufsteht
und mit nach Hause kommt.
Hast du es mitgebracht?
- Nein. Die Lakritze.
- Nachher.
Manche Leute hier,
Charlie Anderson,
fragen sich, warum Sie nie pünktlich
zum Gottesdienst kommen.
Habe ich Gott warten lassen,
Pastor Bjoerling?
Das haben Sie allerdings nicht.
Unser Thema heute ist die Pflicht.
Jeder versteht darunter
etwas anderes.
Doch für Menschen aus Virginia
bedeutet es vor allem eines.
- Jacob soll ihm die Angelleine abnehmen.
- Die drei wichtigsten Pflichten sind...
- Sag ihm, er soll aufhören.
- ..die Pflicht gegenüber Gott,
der uns geschaffen hat und liebt.
Die Pflicht gegenüber dem Staat,
der uns erhält
und für uns sorgt.
Und die Pflicht gegenüber
unseren Nachbarn.
Unseren Nächsten,
ohne die wir nicht leben könnten.
Wenn Sie freundlicherweise
unterlassen könnten,
was immer Sie da tun,
kann ich mit Gottes Wort forftahren.
Pflicht ist für Leute aus Virginia
mehr als nur ein Wort.
Ich brauche lhr Maultier. Warum zieren
Sie sich so, es mir zu verkaufen?
Es ist ein Kentucky Red, Teil eines
Gespanns aus zwei gleich starken Tieren.
Gleich stark, Abernathy.
Wissen Sie, was das bedeutet?
- Wie viel?
- 30 Unionisten-Dollar.
- Ich gebe Ihnen 50 Konföderierten-Dollar.
- Lieber soll es der Blitz treffen.
Miss Jennie?
Ich muss bald von hier weg...
- Ich muss bald von hier weg...
- Das sagten Sie schon, Sam.
Wirklich?
Ja, natürlich.
Ich wäre Ihnen ewig dankbar,
wenn ich Sie heute besuchen dürfte.
Ewig ist eine lange Zeit.
Nicht, wenn man die Erinnerung
an Sie mit sich trägt, Miss Jennie.
Ich freue mich darauf,
Sie nach dem Essen zu sehen.
Abernathy, da würde ich
ein schlechtes Geschäft machen.
- Soll ich das Maultier jetzt abholen?
- Steig ein, Gabriel.
Charlie Anderson,
es würde mich interessieren,
warum Sie überhaupt in die Kirche
kommen. Wenn ich so direkt sein darf.
Es war der letzte Wunsch meiner Frau,
Pastor Bjoerling.
Wenn ich so direkt sein darf.
Doktor. Mrs. Witherspoon.
Charlie. Sieht aus,
als würde ich bald bei Ihnen gebraucht.
Du hast noch kein Wort gesagt.
Ich weiß nicht, was ich sagen soll.
Ich weiß, was ich sagen will,
aber nicht, wie ich es sagen soll.
Es muss sehr kompliziert sein.
Nein, ich habe es auswendig gelernt.
Ich habe es
ein Dutzend Mal geübt.
Es klang gut,
als ich es zu meinem Pferd sagte.
Noch besser,
als ich es zu den Bäumen sagte.
Und perfekt,
als ich es zum Mond sagte.
Der Mond hört dich nicht, Sam.
Er lächelt immer nur,
aber er hört nichts.
Ich schon.
Ich werde sie vermissen.
Geht sie denn fort?
Frauen gehen früher oder später
immer fort.
Dachtest du, sie bleibt
ihr Leben lang hier und versorgt uns?
Ich hatte nicht daran gedacht,
dass sie fortgehen würde.
An den Gedanken wirst du dich
gewöhnen müssen, Boy.
Deine Schwester ist reif
und die Pflücker sind da.
Du hast wahrscheinlich keine Ahnung,
wovon ich rede, was?
Ich bin nicht so dumm, wie du denkst, Pa.
Geh ins Haus, Boy.
Es heißt, bei Ihnen gäbe es das kälteste
Wasser diesseits des Shenandoah.
Stimmt.
Das beste östlich des Mississippi.
Zwei Meter tief, sechs Meter
unter der Erde. Bedienen Sie sich.
Absteigen, Sergeant.
Gut, dass Sie da sind, Johnson.
Wir müssen über lhre Kanonen reden.
Die Hühner legen nicht, die Kühe geben
keine Milch. Wer bezahlt die Rechnung?
Schicken Sie sie an Abe Lincoln.
Die meisten Kanonen gehören ihm.
Wann fangen Sie endlich an,
den Krieg ernst zu nehmen?
Ich will Ihnen eines sagen.
Ich nehme meinen Mais ernst,
weil er mir gehört.
Ebenso meine Kartoffeln, meine Tomaten
und Zäune. Weil sie mir gehören.
Aber das ist nicht mein Krieg,
deshalb ignoriere ich ihn.
So lange, bis die Yankees anfangen,
ihre Veranda zu beschießen.
Das reicht.
Ich will kein Wort mehr hören.
Sie haben sechs Söhne, stimmt's?
Ist die Größe meiner Familie
für Sie von Interesse?
Allerdings.
Wir brauchen mehr Männer.
Zwei dieser Männer
sind ganze 16 Jahre alt.
Seltsam, dass lhre Söhne
nicht in der Armee sind.
Das scheint mir gar nicht seltsam
bei der vielen Arbeit hier.
Lassen Sie mich zur Sache kommen.
Ich bin hier, um sie abzuholen.
Was ist daran so komisch?
- Deswegen sind Sie so weit gereist?
- Ja.
- Wo sind lhre Söhne, Mr. Anderson?
- Wollen Sie sie sehen?
Ja.
Sie werden sich anhören,
was Sie zu sagen haben.
Die Yankee-Truppen
rücken ständig näher.
- Sie sind ein Städter.
- Was hat das damit...
Ich habe 200 Hektar fruchtbares Land.
Mit ein bisschen Regen und Sonne
kann ich alles darauf anbauen.
Wir haben es gerodet und urbar gemacht,
ganz allein, ohne dass
ein einziger Sklave dafür geschwitzt hat.
Nennen Sie mir einen guten Grund,
warum ich meine Söhne, die ich
ein Leben lang großgezogen habe,
fortschicken sollte,
damit sie für andere kämpfen?
Virginia braucht alle seine Söhne,
Mr. Anderson.
Dem mag so sein, aber dies sind meine
Söhne. Sie gehören nicht dem Staat.
Als sie klein waren,
hat der Staat sie nicht gefüttert.
Wir haben nie etwas vom Staat
verlangt oder erwartet.
Wir sorgen für uns selbst
und sind keinem was schuldig.
Aber da es Ihnen so wichtig ist,
bitte sehr:
Wenn einer meiner Söhne kämpfen
möchte, habe ich nichts dagegen.
Habt ihr alle gehört?
Habt ihr mich gehört?
Wollt ihr euch auch verkleiden?
Jetzt habt ihr Gelegenheit dazu.
Patrouille, aufsteigen!
Meinen Glückwunsch, wenn Sie sich aus
diesem Krieg wirklich raushalten können.
Wo stehen die Yankees momentan?
15 Kilometer in dieser Richtung,
15 bis 20 Kilometer in dieser Richtung
und etwa acht in dieser.
Wohin reiten Sie?
In diese Richtung.
Was macht man mit toten Soldaten?
- Wo ist ihre Armee?
- Harrisonburg.
Nathan, reite zusammen mit Henry hin.
Sie sollen sie abholen.
Ja, Sir.
Geht es uns jetzt etwas an?
Hol im Haus etwas,
womit wir sie zudecken können.
Komm schon.
- Sollen wir nicht noch warten?
- Nein.
Papa? Sam möchte mir dir sprechen.
OK, Jennie.
- Guten Abend, Sir.
- Sam.
- Zeit zum Schlafengehen.
- Was? Es ist doch erst...
Der Pflücker ist da, Pa.
- Was meint er damit?
- Nichts. Setz dich.
- Ich möchte lieber stehen bleiben.
- Setz dich, Sam.
Ich sehe beim Reden
nicht gern zu jemandem auf.
Möchtest du mit mir
über etwas reden?
- Ja, Sir.
- Setz dich, Sam.
Ich wollte schon lange
mit Ihnen sprechen, Sir.
Ich komme gleich zur Sache. Ich möchte
um die Hand lhrer Tochter anhalten.
- Heißt das, du willst sie heiraten?
- Ja, Sir.
- Warum?
- Sir?
- Warum willst du sie heiraten?
- Ich liebe sie, Mr. Anderson.
Das reicht nicht, Sam.
Wie bitte?
- Magst du sie?
- Ich sagte...
Dass du sie liebst. Zwischen lieben
und mögen besteht ein Unterschied.
Als ich Jennies Mutter heiratete,
habe ich sie nicht geliebt. Ich mochte sie.
Ich mochte sie sehr.
Ich mochte Martha drei Jahre lang.
Dann wurde mir klar, dass ich sie liebte.
Das tue ich immer noch.
Das tue ich immer noch.
Wenn man eine Frau liebt,
ohne sie zu mögen,
können die Nächte lang und kalt sein und
am Morgen verachtet man sie vielleicht.
Verstehst du, was ich meine?
Ja, Sir.
Und?
Ich mag Jennie, Sir.
Ich habe sie immer gemocht.
Also dann.
Sei gut zu ihr.
Sonst kriegst du's
mit mir zu tun, Junge.
- Sie haben also keine Einwände?
- Das habe ich nicht gesagt.
Danke, Sir.
Danke, Sir.
Papa Charlie hat offenbar ja gesagt.
Dass er mir nichts gesagt hat, fällt Sam
bestimmt erst in ein paar Kilometern ein.
Es hat Mutter gehört.
Du wirst wunderschön
darin aussehen, Jennie.
Es muss herrlich sein, mit jemandem
verheiratet zu sein, den man liebt.
Als ich klein war,
schlief ich allein in einem großen Zimmer.
Mein Bett hatte eine Federmatratze.
Draußen donnerte und blitzte es
und der Regen fiel auf das Blechdach.
Ich lag im Dunkeln unter der Decke.
Mir war mollig warm und behaglich.
Ich wusste, ich war in Sicherheit.
Ich fühlte mich geliebt und umsorgt.
Jetzt, wo ich mit James verheiratet bin,
ist es ähnlich.
- Ich fühle mich geliebt und umsorgt.
- Ich könnte vor Glück schreien.
Das Gefühl kenne ich auch.
Schöne Tiere hast du hier.
Klar. Ich singe sie schließlich
jeden Abend in den Schlaf.
Der Name ist Anderson, Mr. Carroll.
Neun Pferde und zwei Maultiere.
Sie hatten Recht, Mr. Tinkham.
Genau, was wir brauchen.
Beste Qualität. Ich nehme
diese beiden und vier von der Weide.
Was soll das heißen:
Sie nehmen sie?
Hallo, Mr. Anderson.
Lange nicht gesehen.
Ich mache eben nicht oft
Besuche im Gefängnis, Tinkham.
Mr. Carroll, Mr. Osborne, Mr. Marshall.
Einkäufer für die Unionisten.
- Sie kaufen Pferde für die Kavallerie.
- Stimmt.
Wir zahlen Festpreise, aber sagen Sie mir,
was Sie sich vorstellen.
Die Pferde stehen nicht zum Verkauf.
Was mein Sohn sagt, ist richtig.
Daran gibt es nichts zu rütteln.
Die Pferde sind nicht zum Verkauf.
Dann sollten Sie wissen,
dass wir die Tiere
auch konfiszieren können.
- Was bedeutet "konfiszieren"?
- Stehlen.
Sie haben offenbar nicht verstanden.
Sie bekommen kein einziges Pferd.
Das können Sie vergessen.
Sie sagten,
diese Leute seien vernünftig.
Es ist doch bekannt,
dass sie nur den Krieg aussitzen.
Mr. Tinkham meint damit,
dass Leute, die zu feige zum Kämpfen
sind, trotzdem gern am Krieg verdienen.
- "Feige"?
- Ich entschuldige mich für meinen Sohn.
- Er hat Respekt vor dem Alter gelernt.
- Entschuldigung angenommen.
Jacob, was ist nur in dich gefahren?
Du darfst diesen Mann nicht schlagen.
Das ist meine Aufgabe.
Ich gebe Fremden nicht oft Versprechen,
aber Sie haben mein Wort:
Wenn Sie nicht sofort verschwinden,
erschieße ich Sie.
Tinkham ist der Einzige, den ich kenne,
der ganz unten angefangen hat
und noch tiefer gesunken ist.
Früher hat er Pferde geklaut.
Jetzt stiehlt er sie für andere.
Boy, komm da raus,
bevor du dich erkältest.
Geh ins Haus.
- Da hast du uns was eingebrockt!
- Ich? Du hast ihn geschlagen.
Ich bin dir nur zuvorgekommen.
Pa, erst war Johnson hier.
Das war bereits auf unserem Land.
Jetzt kommen sie schon bis in den Hof.
Warum tun wir nichts?
Ich werde offenbar alt.
Ich dachte, wir hätten gerade was getan.
Frauen sind nicht einfach, Sam.
Nein, Sir.
Sie erwarten Dinge,
bitten aber nie darum.
Wenn sie sie nicht kriegen,
fragen sie: warum?
Manchmal fragen sie auch nicht.
Dann bestrafen sie dich,
weil du etwas nicht getan hast,
von dem du nicht einmal wusstest,
dass du es tun solltest.
Was zum Beispiel?
Das ist eine schwierige Frage, Sam.
Man weiß es nie so genau.
- Es ist alles relativ.
- Relativ wozu, Sir?
- Dazu, wie sie sich fühlen.
- Warum?
Das weiß man nie.
Das verstehe ich nicht ganz, Sir.
Ich weiß.
Ich habe es selbst nie verstanden.
Es ist einfach so, Sam.
Es ist da.
Man sieht es nur nicht.
Angenommen...
Angenommen, Jennie würde
eines Tages anfangen zu weinen.
Du weißt nicht warum,
also fragst du sie. Klar?
Du fragst sie,
aber sie gibt dir keine Antwort.
Dann fragst du sie, was du getan hast,
das sie zum Weinen gebracht hat.
Sie sagt es dir immer noch nicht.
Daraufhin wirst du wütend.
Werd nicht wütend, Sam.
Sie sagt nicht, warum sie weint,
weil sie es selbst nicht weiß.
So sind die Frauen, Sam.
Es kann einen zur Verzweiflung treiben.
Aber werd nicht wütend.
Geh einfach zu ihr hin
und umarme sie.
Denn das ist alles, was Frauen
in einem solchen Moment wollen, Sam.
Ein bisschen Liebe.
Verstehst du, was ich meine?
Nein, Sir.
Nein?
Männer wollen manchmal allein sein.
Warum?
Ich weiß nicht. Aber ich weiß immer,
wann James allein sein will.
Es ist so eine Stimmung. Ich sehe sie
schon vorher in seinen Augen.
Ich weiß nicht,
woher sie kommt und warum.
Aber dann lasse ich ihn in Ruhe.
Scheinbar wird Männern
manchmal alles zu viel
und sie fühlen sich eingeengt.
Dann muss man sie alleine lassen.
Das verstehst du doch, oder?
Nein.
Liebe Gemeinde,
die Ehe ist ein heiliger Stand,
der unter dem Segen Gottes steht
und den der Mensch ehren soll...
Zu lieben und zu ehren,
bis dass der Tod uns scheidet.
"Nach Gottes heiligem Sakrament
gebe ich dir hierauf mein Wort."
Nach Gottes heiligem Sakrament
gebe ich dir hierauf mein Wort.
"Ich, Jennie, nehme dich, Sam,
zu meinem Mann."
Ich, Jennie, nehme dich, Sam,
zu meinem Mann.
"Ich will..."
Ich will dich lieben und achten,
jetzt und immer,
in guten wie in schlechten Tagen,
in Reichtum und Armut,
in Gesundheit und Krankheit.
Ich will dich lieben und ehren und dir
untertan sein, bis der Tod uns scheidet.
Nach Gottes heiligem Sakrament
gebe ich dir hierauf mein Wort.
"Nimm diesen Ring als Zeichen
meiner Liebe und Treue."
Nimm diesen Ring als Zeichen
meiner Liebe und Treue.
Gebt euch die rechte Hand.
Nachdem Sam und Jennie nun den
heiligen Bund der Ehe eingegangen sind
und sich vor Gott und der Gemeinde
das Treueversprechen gegeben haben,
erkläre ich sie zu Mann und Frau.
Im Namen des Vaters und des Sohnes
und des Heiligen Geistes. Amen.
Was Gott zusammengefügt hat,
das soll der Mensch nicht scheiden.
Herzlichen Glückwunsch.
Verzeihung.
- Der Captain schickt seine Grüße.
- Sprechen Sie weiter, Corporal.
Er will Sie sofort sehen. Die Yankees
haben einen Durchbruch erzielt.
Danke, Corporal.
Ich muss jetzt gehen.
Das weißt du, nicht wahr?
Verstehst du?
Verstehst du es?
Es geht los.
Sitz ganz still.
Pa, wenn wir Ann nicht heimbringen,
passiert etwas Schlimmes.
Nehmt die Kutsche.
Jennie und ich fahren mit den Harkens.
Jacob, fahr sie nach Hause. Nathan,
begleite sie. Henry, hol Dr. Witherspoon.
- Was soll ich ihm sagen?
- Wenn ich ihn rufe, weiß er Bescheid.
Ich komme so schnell
wie möglich wieder, Sir.
Pass auf dich auf, hörst du?
Glückwunsch, es ist ein Junge.
Das erkenne ich am Ton.
Herzlichen Glückwunsch, James.
Ann möchte Sie sehen.
Es ist etwas schief gegangen, Charlie.
Es tut mir Leid.
Es ist ein Mädchen.
- Lieber nicht. Ich könnte ihr wehtun.
- Wir Andersons sind robust.
Wie konnten Sie mir das antun,
Tom Witherspoon,
nachdem ich jahrelang
ein so guter Kunde war?
Nicht, dass ich etwas
gegen Mädchen hätte.
Es verstößt nur
gegen eine alte Gewohnheit.
- Wie alt bist du, Boy?
- 18, Sir.
Dann wirst du also in vier Jahren 20.
16 entspricht wohl eher der Wahrheit.
Nur ein bisschen.
Damit ich weiß, wie es schmeckt.
Das ist kein Grund. Ich kenne Leute,
die ihr Leben lang gebechert haben
und trotzdem nicht wissen,
wie es schmeckt. Stimmt's, Doc?
Also dann.
Hoch die Gläser.
Auf unsere Damen.
- Ich habe noch zu tun. Guten Abend.
- Guten Abend.
Tom, wie ist die Lage?
- Verliert Virginia den Krieg?
- Sieht so aus, Charlie.
Was meinen Sie zu alledem?
Ich bin in Virginia geboren.
Ich habe immer hier gelebt.
Ich habe hier drei Söhne
und zwei Töchter großgezogen.
Mein ältester Sohn Paul
liegt in Pennsylvania begraben.
Tut mir Leid.
Das wusste ich nicht.
Er ist bei Gettysburg gefallen,
an einem Ort namens Little Round Top.
Mein Jüngster ist letzte Woche
mit Tuberkulose nach Hause gekommen.
Er wird Weihnachten nicht mehr erleben.
Mein dritter Sohn dient unter General
Forrest. Ich weiß nicht, wo sie sind.
Sie haben mich gefragt,
was ich zu alledem meine.
Ich kann Ihnen
keine andere Antwort geben.
Holen Sie mich notfalls. Ich habe in der
Nähe noch eine Entbindung zu erledigen.
Weg da! Sucht euch euren eigenen Baum.
Lenkt nicht die Aufmerksamkeit auf mich.
Verschwindet!
Verschwindet.
Verschwindet.
Los! Habt ihr gehört?
Sieh mal einer an,
ein ganz junges Kerlchen.
Demnächst schicken die Rebellen
auch noch Tattergreise in den Kampf.
Gib mir das Gewehr, Johnny.
Ich heiße nicht Johnny.
- Gib mir das Gewehr.
- Wozu?
Die Offiziere sehen es nicht gern,
wenn Gefangene bewaffnet rumlaufen.
Her damit, bevor ich dir
eine Kugel in den Kopf jage.
Ich bewundere deinen Mut.
Aber wenn du nicht tust, was ich sage,
hilft er dir auch nichts.
- Los, Rebell, gehen wir.
- Ich bin kein Soldat.
Du hältst mich wohl für dämlich?
Wir haben genug
von diesen Rebellenmützen gesehen.
- Sag Pa Bescheid.
- Wohin bringen sie dich, Boy?
Ich weiß nicht.
Sag Pa Bescheid.
Du musst ihm gar nichts sagen.
Du bist jetzt frei.
Master Anderson!
- Sie haben ihn mitgenommen.
- Was?
- Wovon redest du?
- Die Yankees haben Boy mitgenommen.
- Wie viele Yankees waren es?
- Ich weiß nicht. Fünf oder sechs.
Jetzt geht es uns etwas an.
Nichts.
Die Fußspuren führen nirgendwohin.
- Wir sind niemandem begegnet.
- Was machen wir jetzt?
Wir reiten nach Hause und packen.
Heute Abend reiten wir los.
Wird Mr. Abernathy dich nicht suchen?
Er ist nach Richmond geritten.
Der Aufseher hat jetzt das Kommando.
Wird er dich nicht vermissen?
Jethro bin ich egal. Als meine Ma starb,
hat er uns sogar die Hütte weggenommen.
Ich muss nicht zurück, oder?
Der Mann hat gesagt, ich bin frei.
Also muss ich nicht zurück, oder?
Wenn er gesagt hat,
du bist frei, Gabriel,
dann kannst du gehen, wohin du willst.
Heißt das, ich kann einfach
immer weiter die Straße entlang laufen?
Du kannst sogar rennen.
Auf Wiedersehen, Missy.
Abseits der Straßen
kommen wir schneller voran.
Hier können wir übersetzen. Auf der
anderen Seite ist ein Föderiertenlager.
- Ist das das nächstgelegene Lager?
- Soviel ich weiß.
Die Entführer waren eher Scharmützler.
Die werden wir kaum finden.
- Du meinst, sie haben ihn da abgeliefert?
- Vermutlich.
Dann probieren wir es dort.
Steigt auf. Ich komme gleich nach.
Herein.
Hallo, Papa Charlie.
Sie ist schon fast größer als du.
Ann, wir reiten los.
James bleibt hier bei dir.
Wie können diese Leute es wagen,
meinen Sohn zu entführen?
Wenn ich sie erwische,
können sie was erleben.
Der Junge bedeutet dir sehr viel,
nicht wahr?
Alle meine Söhne bedeuten mir viel.
Aber der Junge...
Martha starb bei seiner Geburt.
Wenn ich ihn ansehe, sehe ich sie.
Ich bete für euch.
In meinem Fall sind deine Gebete
wohl vergebliche Liebesmüh.
Hier.
Habt ihr schon einen Namen für sie?
Martha.
Darüber würde sie sich freuen.
Darüber würde sich
meine Martha sehr freuen.
Ich habe es dir nie gesagt, aber wir
sind stolz, dass du zur Familie gehörst.
Ich habe dich sehr gern.
Pass gut auf dich auf, hörst du?
Wir kommen zurück, sobald...
- Wo willst du denn hin?
- Wo immer du hingehst, Papa.
Nach dem, was ich von den Predigern
höre, würde es dir dort nicht gefallen.
Noch bist du nicht dort.
Egal.
Du kommst jedenfalls nicht mit.
Also sattle ab und zieh die Sachen
deines Bruders aus. Du bist eine Frau.
Ich kann so schnell laufen,
reiten und schießen wie ihr alle.
Ich sattle gern ab, Papa,
und ziehe mich um.
- Ich sehe sogar zu, wie ihr wegreitet.
- Und dann?
- Dann reite ich euch nach.
- Das dachte ich mir.
Mach dir keine Sorgen um die Farm.
Passt nur gut
auf die kleine Martha auf.
Sie ist vermutlich die Einzige hier,
die einen Funken Verstand hat.
- Wiedersehen, Sohn.
- Wiedersehen, Pa.
Sind Sie der Anführer
dieser Narrenbande?
Ich bin Colonel Fairchild.
Ob ich eine Narrenbande anführe,
frage ich mich oft selbst.
Mit wem habe ich das Vergnügen, Sir?
Mein Name ist Charlie Anderson.
Ob es ein Vergnügen ist,
wird sich herausstellen.
- Sie wollen mit mir sprechen?
- Jawohl, Sir.
Danke, Mr. Nelson.
Was kann ich für Sie tun?
Als Erstes können Sie mir
meinen Sohn wiedergeben.
Und dann können Sie befehlen,
dass lhre Leute meine Farm
und meine Familie in Ruhe lassen.
- lhren Sohn?
- Meinen jüngsten Sohn.
lhre Leute haben ihn verschleppt.
- Warum?
- Das wüsste ich auch gern.
- Er ist ein Gefangener lhrer Armee.
- Er ist kein Konföderierter?
Nein. Er ist ein Anderson, sonst nichts.
- Wie alt ist er?
- 16.
Würden Sie mir lhre Farm
auf der Karte zeigen?
Sie ist im Shenandoah Gap.
Hier ist es.
Es können nicht
meine Männer gewesen sein,
weil wir nicht in dieser Gegend waren.
Aber Sie sollten eines wissen.
Meine Männer haben gegen Rebellen
gekämpft, die mit Steinen warfen.
Sonst hatten sie nichts.
Wir nahmen 1.500 Leute gefangen und sie
hatten weniger als 50 Runden Munition.
- Was wollen Sie damit sagen?
- Dass lhre Suche aussichtslos ist.
Jedes unserer Korps macht täglich
Tausende Gefangene.
Wie wollen Sie da einen
einzigen 16-Jährigen finden?
Wenn ich ihn hätte, würde ich ihn Ihnen
zurückgeben. Ich habe keine Gefangenen.
Wir schicken sie zur Eisenbahn,
die sie nach Norden bringt.
Wenn Sie den Jungen finden, geben Sie
dem verantwortlichen Offizier diese Notiz.
- Was steht darauf?
- Dass lhr Sohn irrtümlich verhaftet wurde
und dass ich als persönlichen Gefallen
um seine Freilassung bitte.
Wo ist die Eisenbahn?
Bei lvy Glen.
Viel Glück, Mr. Anderson.
Ich habe auch einen 16-jährigen Sohn.
Er ist in Boston in der Schule,
Gott sei Dank.
Aufschließen!
Los, Bewegung.
Rein mit euch.
Macht den Leuten da hinten Beine!
Los, bewegt euch.
Meinst du,
Boy könnte unter ihnen sein, Pa?
- Ich habe eine Notiz für Captain Richards.
- Sir?
- Sind Sie Anderson?
- Ja.
Ich kann nichts für Sie tun.
Sie sollen auch nichts für mich tun.
Ich suche meinen Sohn.
- Er ist nicht hier.
- Woher wissen Sie das?
Sehen Sie in den Viehwagons nach.
Ist das zu viel verlangt?
Wenn lhr Sohn dort drin ist,
kommen Sie zu spät. Hier herrscht Krieg.
- Sergeant? Sperren Sie zu.
- Zusperren!
- Wir haben Termine einzuhalten.
- Zusperren!
Was hat er gesagt, Pa?
Er hat Termine einzuhalten.
Räumen Sie das Zeug von den Schienen.
Was soll das?
Lassen Sie jetzt schön die Gewehre fallen
und heben Sie die Hände hoch.
- Runter mit den Gewehren.
- Sofort.
Ich erinnere mich.
Anderson. Sie heißen Anderson.
Dreht euch um und lauft los.
Egal wohin, solange ihr verschwindet.
- Sie suchen lhren Sohn.
- Und Sie haben Termine einzuhalten.
Los, bewegt euch.
Macht schon.
Los, Captain. Sie haben gehört,
was er gesagt hat. Los!
Wie lange wollen Sie
meinen Zug hier festhalten?
Gute Frage. Ein Mann sollte
immer wissen, was vor sich geht.
Erst lasse ich den Zug leeren,
dann zünde ich ihn an.
- Anzünden?
- Macht die Türen auf.
Das können Sie nicht machen.
Sie können meinen Zug nicht anzünden.
Vielleicht.
Aber ich kann's probieren.
- Warum?
- lhr Zug gefällt mir nicht.
Steigt aus. lhr seid frei.
Boy ist nicht hier, Jennie.
lhr müsst weiter. Die Strecke wird
von Kavalleriepatrouillen überwacht.
- Was machen wir mit dem Zug, Pa?
- Sir?
Sir, ich fahre diesen Zug
seit zehn Jahren.
Er hat immer gute Dienste geleistet.
Sie sollten ihn nicht anzünden,
nur weil er schlechte Zeiten erlebt hat.
Es ist ein trauriger Zug,
den Sie da fahren.
Er bringt Leute gegen ihren Willen weg
und er bringt sie nicht zurück.
Ich überlasse den Passagieren
die Entscheidung. Sam?
Zündet ihn an.
Zündet den Zug an.
Zündet ihn an.
Henry, gib Sam das Pferd von Boy.
Steigt auf. Los.
Sie sind der einzige Offizier hier.
Die Leute fragen, was sie tun sollen.
- Geht nach Hause.
- Nach Hause?
Der Krieg ist verloren.
Geht zurück zu euren Familien.
Das hätte ich nicht sagen dürfen,
aber die Männer können nicht mehr.
Wir wissen längst,
dass wir keine Chance haben.
Warum habt ihr dann gekämpft?
Es war einfacher als davonzulaufen.
Reiten wir los,
bevor die Kavalleriepatrouillen kommen.
Hallo, Carter.
Heute Nacht ist deine Gelegenheit.
- Gelegenheit wozu?
- Zu fliehen.
Die Gefangenen werden kaum bewacht,
und nur von den schlechtesten Soldaten.
Sie wollen uns auf den Zug verfrachten.
Manche von uns haben aber keine ***
auf eine Fahrt nach Norden.
Wenn sie heute Abend das Tor öffnen,
bleib möglichst nah an mir dran.
Noch etwas. Sobald es losgeht,
bist du auf dich gestellt.
Dann kann ich mich nicht mehr
um dich kümmern, Kleiner.
Nathan, Henry -
bringt die Pferde in die Scheune.
Ja, Sir.
Jacob, versuch, Feuer zu machen.
- Was macht Pa da drin?
- Er schläft vermutlich.
Ich höre ihn aber.
Der dürfte gut schmecken.
Wenn auch nicht euch.
Sam? Du auch, Jennie.
Hier.
Deine Mutter und ich hatten es besser.
Es ist nicht sehr bequem.
Aber in ein paar Jahren werdet ihr wissen,
dass nicht die Bequemlichkeit zählt.
Der Brauch will es, dass der Mann
die Braut über die Schwelle trägt.
Wenn ihr also möchtet...
Ja, Sir.
- Was glotzt ihr denn?
- Nichts, Sir.
Los, weiter.
Rein da.
- Geht weiter.
- Jetzt!
Pack den anderen Aufseher.
Los. Hier entlang.
Runter.
Die Blaujacken sind überall.
Wir ziehen nachts weiter
und halten uns immer Richtung Süden.
Früher oder später
treffen wir auf Verbündete.
Aber unsere Farm liegt im Norden.
- Hörst du was?
- Ich rieche was. Ein Holzfeuer.
Das ist ein Konföderierten-Lager.
Du riechst nicht nur Holzfeuer.
Das ist der Geruch von Jungs vom Lande.
Die stammen aus dem Lazarettwagen.
Die Leute dort brauchen sie nicht mehr.
Der Lieutenant sagt, sie sind auf dem
Rückzug und wir können uns anschließen.
Nett von ihm.
- Was ist das?
- Frag lieber nicht.
Sicher nichts, was deine Mama
je auf den Tisch gebracht hätte.
Dabei geht es uns noch gut.
In Vicksburg essen sie Ratten.
Yankees!
Hier, nimm das.
Schieß erst, wenn ich es sage.
- Ich habe nie auf jemanden geschossen.
- Das wissen die ja nicht.
- Lieutenant?
- Ja, Sir?
Ist das eine Nord-
oder eine Südstaaten-Kuh?
Bestimmt eine Nordstaaten-Kuh, Sir.
- Schmecken die gut?
- Durchaus, Sir.
- Nehmen Sie sie gefangen.
- Jawohl, Sir.
- Tut mir Leid, Sir.
- Schon gut, Lieutenant.
Wenigstens hat sie
ein paar Pfunde verloren.
Macht euch bereit.
Feuer!
Attacke!
Feuer!
Ich will dir etwas sagen.
Falls du im Zweifel sein solltest:
Wir haben nicht die geringste Chance.
Dass Leute sich wegen einer Kuh
so ereifern können!
Hallo.
Hallo.
Was kann ich für Sie tun?
Wasser wäre nett. Ich habe
einen langen Weg hinter mir und vor mir.
Trinken Sie, so viel Sie wollen,
und füllen Sie lhre Flaschen.
Danke.
Ansehnliche Farm.
Die ernährt sicher einige Leute.
- Neun.
- Neun? Eine ganze Menge.
Warum ist dann
außer Ihnen niemand hier?
Sie sind alle unterwegs.
Mule, du machst keine halben Sachen.
Das muss man dir lassen.
Schaut nach, ob Pferde da sind.
Ich sehe mich im Haus um.
Mehr gibt es nicht?
Wir haben gestern das letzte Mehl
verbraucht und das ist der letzte Kaffee.
Du glaubst nicht,
dass wir ihn finden, was, Sam?
Nein, Sir.
Boy könnte überall sein, Pa.
Vielleicht ist er schon im Norden.
- In einem Föderierten-Gefängnis?
- Ja, Sir.
Die Pferde haben lange nicht
richtig gefressen, Pa. Sie sind müde.
Ich wusste seit dem Zug,
dass wir ihn wohl kaum finden würden.
Es war großes Glück,
dass wir Sam gefunden haben.
Vielleicht wusste ich es schon,
bevor wir losgeritten sind.
Aber ich musste es einfach versuchen.
Wenn wir nichts versuchen,
sind wir untätig.
Und wenn wir untätig sind,
warum sind wir dann auf der Welt?
Ich hoffe, ihr habt das verstanden.
Wir haben es verstanden
und wir denken genauso.
Morgen früh kehren wir um.
Ich gebe zu, dass ich die Dinge
anders sehe als früher.
Und dass ich nach Hause möchte.
Aber du sollst nicht
unseretwegen aufgeben.
Ich will nur umkehren,
wenn du es wirklich willst.
Danke, Sohn.
Wir reiten nach Hause.
Vielleicht ist Boy dort.
Nicht schießen!
Tot!
Wie alt bist du?
- Wie alt?
- 16.
16.
Ich werde dich nicht umbringen.
Du sollst leben.
Du sollst sehr alt werden.
Und du sollst viele, viele Kinder haben.
Und du sollst deine Kinder lieben,
so wie ich meine liebe.
Und eines Tages,
wenn jemand kommt und eines
von ihnen umbringt, dann erinnere dich.
Erinnere dich.
Wir beerdigen ihn auf der Farm,
neben seiner Mutter.
- Ist jemand krank, Tom?
- Wo wart ihr?
Was ist passiert?
- Was ist? Ist das Kind...
- Dem Kind geht es gut, Charlie.
James und Ann sind tot.
Wahrscheinlich waren es Plünderer.
James war vermutlich sofort tot.
Ich bin zwei Tage später
zufällig vorbeigekommen.
Ann hatte...
Sie war auch tot.
Ich habe die beiden
neben Martha begraben lassen.
Ich dachte, du hättest es so gewollt.
Es erschien mir irgendwie richtig.
- Wo ist die Kleine, Tom?
- Oben.
Eine Frau kümmert sich um sie.
Es geht ihr gut, Charlie.
Sie ist meine Enkelin.
Sie heißt Martha.
Es ist lange her, Martha,
dass ich ein Baby im Arm hatte.
Es ist lange her.
Herr, wir haben das Land gerodet.
Wir haben gepflügt und gesät
und geerntet.
Wir haben gekocht,
was wir geerntet haben.
Ohne uns gäbe es das alles nicht.
Wir haben es alleine geschafft.
Ich weiß nicht mal mehr,
was ich zu dir sagen soll, Martha.
Ich kann dir nicht viel
über diesen Krieg erzählen.
Er ist wahrscheinlich wie alle Kriege.
Es gewinnen immer nur
die Leichenbestatter.
Die Politiker reden viel
vom Ruhm des Krieges.
Und die alten Männer davon,
dass er notwendig ist.
Die Soldaten wollen nur nach Hause.
Es ist jetzt sicher weniger einsam für dich,
nachdem James, Ann und Jacob da sind.
Und vielleicht Boy.
Du hast Ann nicht gekannt, stimmt's?
Du wirst sie mögen.
Du wirst sie sehr mögen, Martha.
Sie und James sind sich sehr ähnlich.
Genau wie wir... Nein.
Wir waren uns nie sehr ähnlich,
was, Martha?
Wir sind uns nur
immer ähnlicher geworden.
Aber ich wünschte...
Ich wünschte, ich wüsste,
was du von alledem hältst, Martha.
Dann wäre alles
vielleicht nicht so schlimm.
Wenn ich nur wüsste, was du denkst.
Du gibt nie auf, was?
Dachtet ihr, ich merke nichts?
Warum sagt mir keiner, dass Sonntag ist?
Los, wascht euch.
Wir sind schon spät dran.
- Hast du etwas zu sagen?
- Nein, Sir.
Dann sattle dein Pferd.
Hol die Kutsche.
Unser zweites Lied...
Unser zweites Lied
steht auf Seite...
Wie lange noch, Herr?
Mit Gottes Hilfe
blättern wir also zu Seite...
137.
Wollen wir alle aufstehen und singen?