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JASON UND DIE ARGONAUTEN
Nun?
Zeus...
König der griechischen Götter.
Gib mir ein Zeichen durch diese
Asche, auf daß ich die Zukunft sehe.
Ich sehe... am Ende der Welt
einen seltsamen großen Baum.
In seinen Zweigen hängen
Schädel und Pelz eines Widders.
Der Schatz der Götter. Es schimmert
und glänzt. Das Goldene Vlies.
Keine Rätsel. Sag mir,
was heute nacht geschieht.
Pelias, du wirst heute nacht siegen
und Thessalien erobern.
Du tötest König Ariston
und trägst seine Krone.
Du wirst es furchtlos und heil
bestehen, so will es Zeus.
Wenn Zeus mich beschützt,
brauche ich kein Schwert.
Ich werde es den Göttern opfern.
Ich sehe noch mehr. So gewiß du
den Thron des Ariston eroberst, -
- so gewiß verlierst du ihn an ein
Kind von Ariston, so will es Zeus.
- Aristo wird keine Kinder haben.
- Er hat drei.
Zwei Töchter, Philomela und
Briseis, und einen Sohn, Jason.
Sie werden heute nacht
mit ihrem Vater sterben.
Hera, Königin der Götter, schütze
meine Schwester, Philomela.
Und wenn ich, Briseis, es wert bin,
nimm auch mich unter deinen Schutz.
- Bist du Aristons Tochter?
- Schweige! Sie betet.
Für ihre Schwester
und ihren ermordeten Vater, Ariston.
- Bist du eine Priesterin?
- Ich diene den Göttern.
- Hat Briseis Hera angerufen?
- Sie hat es getan.
- Hat die Göttin sie erhört?
- Ja.
Dann bete du für mich.
- Zeus hat es so gewollt.
- Nein, dieses ist dein Werk.
Zeus gab dir ein Königreich.
Alles andere lag in deiner Hand.
Die Götter brechen mit dir.
Der Mann mit einer Sandale kommt.
- Kein Gott wird dich schützen.
- Der Mann mit einer Sandale?
Der Knabe, der vor dir
verborgen wurde, Jason.
Dann war die Prophezeiung
nicht vollkommen?
Warum ließ Zeus mich sie töten,
wo ich doch nur Jason töten mußte?
Zeus treibt die Menschen nicht an.
Sie handeln nach ihrem Willen.
Die Götter erkennen die Menschen
an ihren Taten.
Wenn du Jason tötest,
wird es dir nichts nützen.
Wenn du Jason tötest,
tötest du dich selbst.
Zeus, mein Gemahl, befahlst du
die Entweihung meines Tempels?
Pelias ist schuld. Ich befahl,
daß er den Thron erobern sollte...
... aber er sollte ihn wieder
abgeben. So lautet der Befehl.
Ich weiß, daß du dich
beleidigt fühlst.
Aber beruhige dich.
Der Knabe, Jason wird dich rächen.
- Aber wie?
- Ich regele nie Einzelheiten.
Dadurch wurde ein Mädchen getötet
und mein Tempel geschändet.
- Ich werde Jason helfen.
- Nein. Hilf der kleinen Philomela.
- Der Rest ist Männerarbeit.
- Nein, ich will Jason helfen.
Na schön.
Wie oft hat dich Briseis angerufen?
- Fünfmal.
- Dann helfe ihrem Bruder fünfmal.
Fünfmal darfst du ihm helfen,
Pelias zu überwinden.
Das ist mein letztes Wort.
20 Jahre währt's, bis Jason ein Mann
ist. Ein Augenblick auf dem Olymp.
Aber 20 Jahre sind eine lange Frist
für König Pelias.
Er ist auf der Hut
und streift umher.
Ja, Pelias. Du wartest nun schon
seit Jahren auf den Mann, -
- der dich töten wird.
Der Mann mit einer Sandale.
- Du hast mir mein Leben gerettet.
- Nur ein Sprung ins Wasser.
- Aber ich verlor eine Sandale.
- Wohin zieht es dich?
- Zum Palast des Königs.
- Zum Palast des Königs?
- Zu Pelias von Thessalien.
- Ich werde dich dorthin begleiten.
Aber vorher bitte ich dich,
Gast in meinem Lager zu sein.
Bitte, nimm Platz.
- Ich weiß deinen Namen nicht.
- Jason, König von Thessalien.
Man brachte mich damals
in Sicherheit.
- Jetzt fordere ich mein Recht.
- Ich wartete 20 Jahre auf dich.
Pelias wandelte mein Königreich, -
- das der Stolz Griechenlands war,
in ein wüstes Land.
Als dein Vater um den Thron kämpfte,
kämpfte keiner härter als ich.
Es reicht nicht zu kämpfen. Es
reicht nicht, wenn ich Pelias töte.
Das Volk braucht mehr als ein Herrn,
es muß die Götter wieder lieben.
Es braucht ein Wunder.
Es soll einen Baum geben. In den
Zweigen hängt ein goldenes Vlies.
Ich hörte davon. Es ist bekannt.
Es sei ein Geschenk der Götter.
Es hat heilende Kräfte. Es bringt
Frieden und stillt den Hunger.
Wenn ich es nach Thessalien bringe,
schöpft das Volk Mut -
- und die Wunden der Tyrannei
würden heilen.
Mein Land wäre wieder so reich
wie vor dem Mord an meinem Vater.
Jason, ich gebe dir einen Rat.
Suche das Goldenen Vlies.
Gib dich nicht zu erkennen.
Baue dir ein Schiff.
Wenn du das Vlies hast, -
- dann und nur dann
kehre zurück und töte Pelias.
Nun ruhe dich aus. Meine Gefährten
gehorchen deinen Befehlen.
Vater, warum läßt du ihn am Leben?
Wenn ich ihn töte, Acastos,
töte ich mich selber.
Solange er nach dem Vlies sucht,
ist er weit weg.
- Und ich bin in Sicherheit.
- Aber wenn er es nun findet?
Du wirst ihn begleiten.
Kommst du, um zu den
Götter zu beten?
Ich würde mich nicht
an einen gestürzten Gott wenden.
Es ist ja nur eine Statue.
Oft streiten die Götter. Dann werden
die Tempel vom Sturm zerstört.
- Hermes...
- Ja?
Nichts, ich nannte nur
den Namen des Gottes.
Ja. Der Bote der Götter,
der Wanderer der Nacht.
Jason...
Kein Mensch kann dir sagen,
wo das Vlies ist.
Wäre es nicht Zeit,
die Götter zu befragen?
Sie antworten nicht mal
den Gläubigen. Warum dann mir?
- Komm mit mir.
- Warum?
Damit du glauben lernst
und Antwort erhältst.
Gewonnen, mein Gemahl.
Nur die Schlacht, nicht den Krieg.
Die Gewässer sind zu seicht
für Galeeren.
Hera, du mußt lernen,
ohne Mogeln zu gewinnen.
Oder zumindest, mit Haltung
verlieren zu können.
- Sei gegrüßt, Hermes.
- Sei gegrüßt, mein Gebieter.
- Mir fehlt eine Figur.
- Darf ich behilflich sein?
Willkommen im Olymp, Jason.
So bemühst du dich auch mal
nach hier oben, Jason?
lhr Menschen ruft uns nur an,
wenn ihr was wollt.
Deshalb hat dich Hermes
auch heraufbefördert.
Ich dachte, ein Sterblicher könne
die Götter nicht bemühen.
- Schon gar nicht sie besuchen.
- Aufrichtig bist du.
Im Gegensatz zu den meisten
Sterblichen. Was willst du?
- Ein Schiff? Eine Mannschaft?
- Nein, die beschaffe ich selbst.
- Wie schaffst du das ohne Gold?
- Aus eigener Kraft.
Ich bin Hera. Ich beschütze dich
auf deiner Reise.
Aber Zeus erlaubt mir nur,
dir fünfmal zu helfen.
Sprich nicht. Ich kenne deine Frage.
Gibt es das Goldene Vlies,
und wo ist es?
- Das sind zwei Fragen.
- Ich gebe nur eine Antwort.
- Suche im Lande Kolchis.
- Also gibt es das Vlies.
Aber Kolchis ist am Ende der Welt.
Kein Grieche war je dort.
Bist du dir jetzt noch so sicher,
daß du meine Hilfe nicht brauchst?
Überlege dir das. Ich bot ihm
ein Schiff und eine Mannschaft an.
- Und er hat es abgelehnt.
- Er lehnte die Hilfe der Götter ab?
Woher nimmst du ein so starkes
Schiff? Und eine tapfere Mannschaft?
Ich verspreche den Schiffbauern
eine reiche Belohnung.
Ich sage ihnen, daß nur das stärkste
Schiff diese Reise übersteht.
Ich wende mich an die Athleten. Sie
sind stolz, ich nehme die Besten.
Ich veranstalte einen Wettkampf
mit den Tapfersten.
Mit ihnen fahre ich nach Kolchis.
Falls es die Götter wollen.
Ich bin angenehm überrascht.
Die Götter sind denen am meisten
geneigt, die wenig verlangen.
Willkommen, Polydeuces.
Castor von Sparta.
Acastos von Thessalien.
Stolze Leistung.
Phaleros von Athen,
Meister im Bogenschießen.
Euphemos von Taenarum.
Spiros von Syrakus.
- Herkules!
- Er ist da!
Ich will mit dir segeln.
Mit wem soll ich kämpfen?
Mit keinem.
Du würdest jeden besiegen.
Herkules... wirklich.
- Herkules.
- Ja?
Ich bin Hylas. Auch ich kam zu spät
zu den Spielen.
Wenn ich dich auf irgendeinem Gebiet
schlage, muß Jason mich mitnehmen.
Außerdem kann Verstand genauso
viel wert sein wie Muskelkraft.
Kämpfst du mit mir?
Diskus?
Komm.
Siehst du den Felsen?
Den hat noch keiner erreicht.
Gilt es, ihn zu treffen
oder darüber hinaus zu werfen?
- Du schaffst nicht mal die Hälfte.
- Nach dir.
Ich warf noch nie den Diskus.
Ich möchte sehen, wie man's macht.
Hylas soll seinen Triumph auskosten.
- Du bist aufgenommen.
- Danke, Jason.
Ich habe die beste Mannschaft.
Ich brauche ein würdiges Schiff.
- Argos? Argos?
- Hallo?
- Bist du das, Argos?
- Wer ist da?
- Ich, Jason.
- Komm an Bord.
- Du schaust also noch mal vorbei.
- Es ist ein schönes Schiff.
Ja, ein schönes Schiff.
Wann stechen wir in See?
Wir müssen ihm einen Namen geben.
Es heiße Argo, nach seinem Erbauer.
Argo?
Sieh dir die Galionsfigur an, dann
wirst du anderer Meinung sein. Hier.
- Sie ist nicht am Bug?
- Achtern.
Sie soll doch dem Schiff voraus
ins Meer blicken.
Ich kann's nicht ändern. Irgendwas
bewog mich, sie hier anzubringen.
Hera, Höchste aller Göttinnen.
- Was?
- Nichts.
- Soll ich sie umsetzen?
- Nein.
Sehr gut. Man hat das Gefühl, als ob
ein gütiges Wesen einen bewacht.
- Wann stechen wir in See?
- Morgen früh.
- Spart mit dem Wasser.
- Es reicht sowieso nicht.
Laß ihn ausruhen. Wir brauchen
Wasser. Wir sind fast verdurstet.
- Laß uns umkehren nach lolkos.
- Wir würden fünf Tage verlieren.
Unser Wasservorrat reicht nicht mal
bis lolkos.
Spar dir deine Worte. Er läßt sich
ja doch von niemandem was sagen.
Meutern sie noch?
Das kommt bei Seeleuten vor.
Kein Wunder, die Männer verdursten,
die Hände sind zerschunden.
Da hilft Salzwasser.
Salzwasser heilt.
Kümmere dich um sie.
Ich übernehme das Steuer.
Hera... Du hast versprochen,
mir zu helfen, wenn ich in Not bin.
- Du erzähltest mir von Kolchis.
- Und ich warf Pelias vom Pferd.
Pelias?
Dann war das König Pelias.
Du bist in Not.
Steuere nach Norden.
Um Mittag erreicht ihr
die Bronze-Insel.
- Noch nie von ihr gehört.
- Kein Sterblicher weiß von ihr.
Hephaistos fertigte dort
für Zeus Waffen.
Keine Sorge.
Hephaistos hat sie verlassen.
Ich sorge dafür, daß euch nichts
geschieht. Aber höre auf mich.
Nimm das Steuer.
Setzt das Segel!
Morgen mittag erreichen wir Land.
Dann erhaltet ihr zu essen.
Speise und Trank nehmt, soviel ihr
wollt, aber nichts anderes.
Alles andere
dürft ihr nicht berühren.
- Hübsche Mädchen eingeschlossen?
- Ja.
Wenn ich einer mit schlanken Hüften
begegne, hält mich keiner auf.
- Talos wird es tun.
- Soll ich ihm die Rippen brechen?
Ich meinte keinen Menschen.
Nur Speise und Trank, weiter nichts.
Jason, wer erzählte dir
von der Insel?
Die Göttin Hera.
Ruder hart backbord.
Abfallen, langsam nach.
Segel niederholen.
An Land. lhr bekommt
zu essen und zu trinken.
- Sind Ziegen gute Seeleute?
- Ziegen?
- Was willst du mit den Viechern?
- Sie helfen gegen Hunger und Durst.
Also komm.
Die hier kommt gleich
auf den Bratspieß.
Herkules!
- Ist das nicht ein Titan?
- Möglich. Sieht so aus.
Hat Jason nicht was
von Talos gesagt?
Hier schmiedete Hephaistos
die Götterstatuen.
Er baute sie so, daß sie
die ganze Insel übersehen können.
Herkules...
- Es ist eine Schatzkammer.
- Eine Schatzkammer der Götter.
Sieh dir das an.
Und das hier! Eine Perle.
- Das ist ein Wurfspieß?
- Nein, ein Schmuckstück.
Das wird eine Spange sein.
Als Waffe kann man es brauchen.
Komm zurück zum Schiff.
- Herkules...
- Was ist?
Leg sie zurück. Hast du vergessen,
was Jason gesagt hat?
Das wird keiner vermissen.
Wenn die Götter das herumliegen
lassen, legen sie keinen Wert drauf.
Es war nur der Wind.
- Du hast sie nicht mehr gesehen?
- Vielleicht fand Herkules 'ne Frau.
Talos!
Zurück!
Zurück! Zurück!
Ich warnte dich. Herkules ist
schuld. Talos wird euch töten.
- Wie kann ich uns retten?
- Versuche Talos zu vernichten.
Unsere Waffen sind zwecklos.
Ich frage dich nochmals.
Du kannst Talos nur mit List
und Verstand besiegen.
- Er ist an den Fersen verwundbar.
- An seinen Fersen?
Ich kann und darf dir
nicht mehr sagen.
- Jason!
- Du hast dich mir widersetzt.
Lockt ihn zu den Felsen.
Haltet euch fern. Ich bleibe hier.
Ich werde alles versuchen,
ihn in deine Nähe zu bringen.
Weg, sein Fuß!
Hylas!
Herkules, deine Spange...
- Nun?
- Wir haben überall gesucht.
- Ich suche weiter.
- Hylas war bei uns. Er lief weg.
- Auf einmal war er verschwunden.
- Vielleicht ist er verwundet.
Wie Palinuros,
den wir an Bord tragen mußten.
Herkules, Hylas ist tot.
Die Götter haben ihn bestraft.
Warum haben sie nicht mich bestraft?
Mich allein trifft die Schuld.
Suche ihn bis Anbruch der Nacht.
Dann stechen wir in See.
Fahre du weiter. Ich bleibe hier,
bis ich Hylas gefunden habe.
Jason, willst du auf Herkules,
unseren besten Mann, verzichten?
- Ich fahre nicht ohne ihn.
- Ich auch nicht.
Ich auch nicht!
Kommt mit mir.
Ist jemand unter euch,
der nicht an die Götter glaubt?
Wir tun das, was Hera uns befiehlt.
Vielleicht gibt sie uns Antwort.
Ich bin bereit, Jason.
Es ist das letzte Mal,
daß ich dir helfe.
- Ich weiß es.
- Hört, Hylas ist tot.
Herkules ist es nicht bestimmt,
mit euch zu fahren.
- Zeus hat andere Aufgaben für ihn.
- Und wir, Hera?
Fahrt nach Phrygien.
Sucht Phineas, den Geblendeten.
Nur er kann euch den Weg weisen.
Anker lichten.
Los, an die Plätze!
Los, legt euch in die Riemen.
Zeus, ich war ein Sünder,
und ich leugne es auch nicht.
Aber ich sündigte nicht jeden Tag.
Warum strafst du mich jeden Tag?
Was sind das für Geschöpfe?
Jason!
- Bist du Phineas?
- Ja.
Nimm meinen Arm. Ich sehe
deinen nicht. Erschrecke nicht.
Ich mißbrauchte die Gabe der
Prophezeiung. Zeus blendete mich.
Zeus befahl den Harpyien,
mich zu foltern.
Jason, hör mich an.
Die Götter wünschen, daß ich
all deine Fragen beantworten.
Die Götter gehen zu weit
mit ihrer Strafe.
Sie peinigen mich. Ich glaube
nicht mehr an ihre Güte.
Ich sage: "Zeus, schleudere
deine Blitze auf mich. "
Ich biete dir Trotz!
Dein Groll erschreckt mich
nicht mehr.
Du erfährst, was du wissen willst,
aber erfülle meine Forderung.
- Welche Forderung?
- Befreie mich von den Harpyien.
Zeus hat sie gesandt.
Mischen wir uns nicht ein.
- Das ist meine Bedingung.
- Wir erfüllen sie.
Wir machen diese Harpyien
unschädlich.
Schnell, an die Taue!
Los!
Castor, Phaleros! Wir müssen
einen Käfig bauen. Holt Holz.
Hier, Phineas.
Hier sind gebratener Fisch und Wein.
- Die Bedingung ist erfüllt.
- Was willst du wissen?
- Den Weg nach Kolchis.
- Zieh durch die schlagenden Felsen.
Steuer nordwestlich.
lhr erreicht sie in fünf Tagen.
Nach den schlagenden Felsen
in östliche Richtung nach Kolchis.
- Welche Götter beschützen dich?
- Keine mehr.
- Dann kommst du nicht durch.
- Warum nicht?
Der Name sagt es schon,
oder etwa nicht?
Vielleicht hilft dir das hier.
Es ist wenig für das, was du für
mich tatest. Ich habe nicht mehr.
Hab Dank für deine Worte,
lebe wohl.
Die Götter mögen dir gnädig sein.
Phineas, von nun an müssen sie dir
beim Essen zusehen und Reste essen.
Guten Appetit.
Flach. Hier ist wenig Wasser.
Verlangsame die Fahrt.
- Langsam nach.
- Langsam nach!
Es ist sehr eng. Warum fand Phineas
es so gefährlich?
- Bis jetzt ist doch alles ruhig.
- Zu ruhig. Acastos!
Ich kenne die Launen der
Meeresgötter. Sie sind unberechenbar.
Acastos, wirf die Lotleine aus.
Die anderen an die Plätze. Mit
langsamem Schlag. Spart eure Kräfte.
Die werden sie noch brauchen.
Ein Schiff! Ein Schiff!
Da ist es. Es scheint alles
in Ordnung zu sein.
- Das Schiff ist ein Wrack.
- Lynkeus fiel vom Mast.
Es gab keine Rettung für ihn.
Die Strömung war zu stark.
- Willst du's trotzdem wagen?
- Ja.
Aber...
Wie du willst, wir fahren durch.
Alles an die Ruder.
- Jetzt gibt's kein Zurück mehr.
- Nein. Nicht auf dieser Fahrt.
An die Plätze!
Rudern!
Langsam anziehen!
Die Götter spielen
ihr Spiel mit uns.
- Jason geht zu weit.
- Du bist es doch, der zu weit ging.
Umkehren. Wir sitzen in der Falle.
- In der Falle, Hera.
- Mir bleibt noch eine Möglichkeit.
- Bete zu den Göttern.
- Die Götter kennen kein Erbarmen.
Wir Menschen müssen lernen,
ohne sie auszukommen!
Anziehen!
An deinen Platz.
Rudern! Legt euch in die Riemen!
Zieht an!
Schneller! Schneller!
Schneller die Schläge!
Jason verleugnete dich,
und doch läßt du ihn leben.
Wenn ich jede Lästerung bestrafen
würde, verlöre ich alle Loyalität.
Du bist der Gott vieler Menschen,
aber du bedarfst ihres Glaubens.
Du hast das erkannt
und bleibst trotzdem bei mir?
- Ist das eine Schwäche?
- Ich finde das beinahe menschlich.
Die Götter halfen uns.
Dem anderen Schiff halfen sie nicht.
Was ist das?
- Wo bin hich hier?
- Dein Schiff ging unter.
Es haben nur noch zwei andere
überlebt. Sie werden versorgt.
- Wann fuhrt ihr von Kolchis ab?
- Im Morgengrauen.
Im Morgengrauen?
Dann sind wir fast am Ziel.
- Und woher kommst du?
- Thessalien.
Das liegt am anderen Ende der Welt.
Du bist doch kein Kaufmann.
- Es sieht aus wie ein Kriegsschiff.
- Wir brauchen Waffen.
Ich hörte, dein König Aietes,
verachtet unsere Götter.
Die Götter sandten uns. Ich möchte
mit ihm in Frieden reden.
Beantworte meine Frage.
Was tat euer Schiff hier?
Wir wollten den Göttern opfern und
um gute Fahrt für die Schiffe beten.
Unsere Götter waren zornig
und nicht so mächtig wie eure.
- Bist du Priesterin?
- Ich diene im Tempel Hecates.
Du bist Tänzerin? Ist Hecate
der höchste Gott der Kolcher?
Sie beten auch ein Götzenbild an.
Das Fell eines Widders.
Du meinst das Goldene Vlies.
Es ist eine Gabe der Götter.
Sie brachte uns Frieden
und Wohlstand.
Wir bringen dich an Land. Vielleicht
zeigst du uns den Weg in die Stadt.
- Und nun sage mir deinen Namen.
- Medea.
- Und wer bist du?
- Ich bin Jason.
Bald sind wir in Kolchis.
Noch vor dem Tag nähern wir uns.
- Ich will keinen Ärger.
- Den gibt es nicht.
- Gib uns nur den Angriffsbefehl.
- Wir greifen nicht an.
An deiner Seite
stehen mutige Kämpfer.
- 40 gegen ein ganzes Volk?
- Besser 40 als alleine.
- Wir sind keine Piraten.
- Die Frau hat dich verändert.
Ich gehe allein und sehe,
wie die Lage ist.
Willst du spionieren? Warum nimmst
du nicht ein paar von uns mit?
Je weniger, desto besser.
Wieviele schlägst du vor?
- Einen.
- Ich befolge deinen Rat.
Wir sind gemeinsam gefahren
und planen gemeinsam.
- Wie ist dein Plan?
- Wir schleichen uns ein.
Wir holen uns das Vlies,
bevor man es bemerkt.
Ein nächtlicher Überfall? Soll nicht
einer dabei sterben, und zwar ich?
Von einem Speer. Einem griechischen
Speer. Deinem Speer?
- Das sollst du bereuen, Jason.
- Zurück.
Euphemos!
Es ist Euphemos. Er ist tot.
Seht euch das an.
Blutig und zerfetzt.
Acastos wird auf dem Meeresgrund
liegen.
- Setzt das Segel!
- Und Euphemos?
Das Meer war sein Reich.
Es soll auch sein Grab sein.
Segel setzen! Segel setzen!
Du bist verwundet. In Kolchis wächst
eine Blume, die heilt und lindert.
Morgen früh zeige ich sie dir.
- Was ist das für eine Blume?
- Sie stammt vom Blut Prometheus'.
Sie hat lindernde
und heilende Kräfte.
Die Sonne steigt. Wir müssen los.
Diese Straße führt in die Stadt.
Ich gehe einen anderen Weg.
Die Göttin Hecate
hat uns geantwortet.
Ein Fremder wird uns heute besuchen.
Er kommt vom anderen Ende der Welt.
Sein Name ist Jason. Wen er
nach dem Weg fragt, sage ihm:
Aietes, König der Kolcher,
erwartet dich im Tempel der Hecate.
Eile zu ihm.
Sei gegrüßt, Jason.
Du hast uns einen großen Dienst
erwiesen. Wir wollen dich feiern.
Wir hörten von deinen Heldentaten.
Hole deine Gefährten.
Ich danke dir, König.
Wer hat dir von uns erzählt?
- Medea?
- Willkommen in Kolchis.
- Auf Jason und die Argonauten!
- Jason und die Argonauten!
Sage mir den Grund,
warum du herkamst.
- In friedlicher Absicht.
- Ich fragte warum, nicht wie.
- Wie viele Männer hast du mit dir?
- Genügend.
Du bedrohst uns nicht? Jeder,
der mich täuscht, büßt mit dem Tode.
Du kamst wegen des Goldenen Vlieses.
Du bist auch bereit, es zu rauben.
Wir geben die Gabe der Götter nicht
her. Sie brachte uns Wohlstand.
Wenn wir uns davon trennen,
wird unser Land untergehen.
Wir heißen euch nicht willkommen.
lhr wollt uns täuschen.
lhr seid als Diebe gekommen,
als Räuber, als Mörder.
Wir wußten, was ihr vorhabt.
Ein Mann berichtete uns
von eurem verbrecherischen Vorhaben.
Der Sohn des Pelias, des Königs
von Thessalien. Acastos!
Hecate, Königin der Dunkelheit.
Du standest mir immer bei.
Sag mir, was ich tun soll. Du gabst
mir die Gabe, die Zukunft zu sehen.
Warum sagtest du mir nichts
von Acastos' Verrat?
Während er mit Aietes anstößt, -
- sitzt Jason... im Kerker...
zum Tode verurteilt.
Wenn ich Jason
das Goldene Vlies verschaffe, -
- werde ich zur Verräterin
an meinem Volk und an dir, Hecate.
Aber wenn ich es nicht tue...
töte ich mein Herz.
Hilf mir, oh Göttin.
Medea, du kommst zu mir?
Hat Aietes dich geschickt?
Verzichte auf das Goldene Vlies
und fahre in Frieden zurück.
- Kehre nie wieder.
- Ich soll auf das Vlies verzichten?
Nie verzichte ich! Ich erfülle die
Aufgabe, die die Götter mir gaben.
Ich verrate die Argonauten nicht,
was Aietes mir auch bietet.
Selbst wenn es Medea wäre,
die Hohepriesterin der Hecate.
Laß von dem Goldenen Vlies.
Es kann dich dein Leben kosten.
Wenn du es trotzdem wagen willst,
muß ich mit dir kommen.
- Ich gehe allein.
- Nein, ich muß mit dir gehen.
Ich habe mein Land verraten.
Und ich liebe dich.
Castor, Phaleros, Dimitrios,
an die Tür.
lhr anderen zurück auf eure Plätze.
- Die Priesterin!
- Hört.
Eilt zu eurem Schiff
und rudert stromabwärts.
Hinter dem Riff ist eine Bucht, geht
da vor Anker. Wir treffen uns dort.
- Was ist?
- Jason ist entkommen.
- Und seine Männer?
- Weg. Die Wachen waren betäubt.
Dann hat ihm jemand geholfen.
- Wo ist Acastos?
- Nicht in seinem Gemach.
Acastos würde Jason auch nicht
zur Flucht verhelfen.
- Oder war es Medea?
- Die Hohepriesterin der Hecate?
Sie hat Jason so seltsam angesehen.
Sie verhilft ihm zum Goldenen Vlies.
Die Argonauten gehen zum Schiff.
Wir fangen sie ab.
Ruf deine Leute zusammen!
Hört nur.
Soldaten!
Phaleros, Castor, kommt mit mir.
Du nicht, Polydeuces.
Bleib mit den anderen an Bord
und verteidige das Schiff.
Jason... Jason!
Aietes und die Kolcher...
Wir hörten sie. Sie kommen.
Nehmt das Goldene Vlies.
Wachen, geht nach oben,
ihr anderen da lang.
Bleibt stehen!
Hecate, Göttin der Finsternis!
Räche dich an den Thessaliern.
Gib mir die Zähne der Hydra.
Die Kinder der Nacht!
Bringt mir die Zähne der Hydra.
Schnell.
Gegen die Geister von Hydras Zähnen
gibt es keinen Schutz.
Das Vlies, gib mir das Vlies.
Es hat die Macht, Wunden zu heilen.
Es ist wahr.
Es hat die Macht zu heilen.
Jason!
Zurück, oder ihr sterbt wie
dieses verräterische Pack.
Erwachet zum Leben,
ihr Opfer der Hydra.
Steigt aus den Gräbern
und nehmt Rache.
Die Räuber des Goldenen Vlieses
müssen sterben.
Argos, geh runter zum Schiff.
Nimm Medea mit dir.
Da!
Noch einer!
Noch einer!
Und noch einer!
Vernichtet sie!
Tötet!
Tötet! Tötet! Tötet sie alle!
Zurück ihr beiden.
Du siehst,
ich bin dir ebenbürtig.
Was willst du tun?
Das Spiel ist noch nicht aus.
Machen wir eine Pause. Sie sollen
das Meer und sich selbst genießen.
Das Mädchen ist reizvoll.
Für so was habe ich Verständnis.
Mit Jason habe ich noch einiges vor.
Er muß mehr Abenteuer bestehen.
Spielen wir ein andermal weiter.